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MENSCHEN

Nimmermüder «wirbelwind» mit Gastgeber-Gen

Der umtriebige Unternehmer und Finanzfachmann Hans-Ulrich Müller haucht dem Thuner Schlossberg neues Leben ein. Nach fast eineinhalbjähriger Bauzeit wird das Neue Schloss rund um den Donjon im Juni eingeweiht. Die Gefängnisatmosphäre weicht einer Erlebniskultur. und Gesellschaft nachgedacht wird und wo man auf neue Ideen

Hans-Ulrich Müller bei einer Info-Tafel, welche den einstigen Bauhandwerkern gilt. Von den heutigen Thuner Handwerkern ist er begeistert.

Hans-Ulrich Müller, weshalb gehen Sie jeden Morgen mehrmals in den Handstand? Das ist eine alte Gewohnheit. Sie tut mir gut und hält mich fit.

Sie gehen aber auch als Investor millionenschwere Risiken ein, bei denen der Handstand wohl gelegentlich auch dazu gehört? Ich habe mich in der Vergangenheit einige Male entschieden, ein Unternehmen aus der Sackgasse herauszuholen. Ich glaube Das Engagement der Credit Suisse für KMU im Rahmen des

jedoch nicht, dass das Bild des Handstandes dafür geeignet ist. Meine Investitionen waren immer sehr gut überlegt. Geld war ein wichtiges Element, aber nie das wichtigste. Ich ging Risiken ein. Und auch wenn etwas schief gegangen wäre, hätte ich problemlos dazu stehen können. Meine Existenz und diejenige meiner Familie würde ich nie aufs Spiel setzen. Schon gar nicht diejenige der Menschen, die in diesen Unternehmen angestellt waren. Im Gegenteil: Mehr als um irgendetwas anderes ging es mir um ihre Arbeitsplätze.

Beim Investment zur Rettung der Kartonfabrik Deisswil Was reizte Sie am Thuner Schlossberg? Was beide Projekte verbindet, ist die Idee, dass man auch als Unternehmer und Privatperson Dinge tun kann, die im Sinne der Öffentlichkeit sind. Beim Schlossberg Thun stand am Anfang die Frage: Wie kann ich einen traditionsreichen Ort so renovieren und betreiben, dass dafür nicht Steuergelder eingesetzt werden

Im Dach des Alten Schlosses entstehen fantastische Räumlichkeiten mit modernster Technik und stilvollem Ambiente.

müssen? Die nächste Frage war: Wie kann man diesen Ort zum Treffpunkt machen, wo Unternehmer und Akteure der Politik zusammenkommen, wo über drängende Fragen unserer Wirtschaft kommt, die alle weiterbringen? Diese beiden Fragen haben uns geleitet, und ich glaube, dass die Antworten recht überzeugend herausgekommen sind.

Sie sind Banker der Credit Suisse, als Investor treten Sie jedoch privat auf. Ist Investieren Ihr Hobby? Ich verstehe mich als Ermöglicher. In diesem Sinne sind meine Projekte, welche immer auch Investitionen nach sich ziehen, keine Hobbies. In einem Projekt wie dem Schlossberg Thun geht es um mehr. Auch die Öffentlichkeit interessiert sich sehr dafür, und das zu Recht. Was meine Tätigkeit für die Credit Suisse betrifft: Ich bin seit Januar 2013 Leiter Swiss Partnerships und dabei als Brückenbauer und Botschafter für die Bank tätig. standen für Sie Arbeitsplätze im Vordergrund.

Swiss Venture Club spielt hier eine grosse Rolle.

Sie sind ein unermüdlicher Förderer des Unternehmertums. Weshalb liegen Ihnen speziell die KMU am Herzen? Die Art und Weise, wie KMU in diesem Land arbeiten und Erfolg haben, ist vorbildlich. Die Teams, die ich beispielsweise bei Besuchen von Finalisten des Prix SVC erlebe, sind wahnsinnig kompetent und engagiert. Das beeindruckt mich immer wieder.

Ich sehe darin eine klare und überzeugende Antwort auf die Sinnprobleme und die Unsicherheit in unserer Gesellschaft.

Ist das angestrebte Sponsoring für den Umbau des Schlossbergs zustandegekommen? Meine Erwartungen im Bereich Sponsoring wurden massiv übertroffen. Es gibt viele Personen und Firmen, die Projekte, die der Gesellschaft zugutekommen, unterstützen. In unserem Fall werden die Sponsoren durch ihr Engagement Teil des Projekts, weil sie durch wiederkehrende Beiträge auch die zukünftigen Aktivitäten unterstützen. Das Engagement der Sponsoren ist beeindruckend, und ich freue mich sehr darüber.

Das einstige Symbol aristokratischer Herrschaft wird zum Treffpunkt für Unternehmer und zum Ort öffentlicher Debatten und Veranstaltungen. Wem gehört künftig das Schloss? Das Neue Schloss inkl. Hotel, ehemaligem Regierungsstatthalteramt und Abzugshaus hat die Schlossberg Thun AG im Baurecht erworben. Die Schlossberg Thun AG ist eine gemeinnützige AG und darf gemäss Statuten keine Dividenden ausschütten. Sie kann sich jedoch gemeinnützig engagieren. Die Aktien der Schlossberg Thun AG gehören meiner Frau und mir. Der Schlossberg als solcher gehört der Stadt Thun. In den Verträgen ist verankert, worum es uns geht: Wir engagieren uns für Anliegen der Öffentlichkeit und des Unternehmertums, mit einer Lösung, welche nicht zulasten des Steuerzahlers geht.

Sie hauchen dem Schlossberg Leben ein. Hat die Bauphase zur Neuinszenierung Ihren Erwartungen entsprochen? Der Umbau von Gebäuden aus dem 15. Jahrhundert erweist sich immer wieder als spannende Herausforderung. Viele Anforderungen wurden unter einen Hut gebracht. Und während

HANS-UlRICH MüllER – BANKER MIT lEIDENSCHAfT 

Geboren und aufgewachsen ist Hans-Ulrich Müller in Belp, wo seine Eltern das Flughafenhotel im Belpmoos führten. Der sportlich Aktive zeichnete sich beim Turnverein Belp als starker Einzel- und Sektionsturner aus. Heute, 63-jährig, gehört er als Leiter Swiss Partnerships zum Schweizer Top-Kader der Credit Suisse. Daneben ist er Unternehmer und Investor. Hans-Ulrich Müller ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Die Berner Sektion von Economiesuisse zeichnete ihn im 2010 mit dem Wirtschaftspreis aus. 2011 gehörte er zu den Nominierten für den Swiss Award. www.schlossberg-thun.com

Im Turmzimmer sind zwei Restauratorinnen damit beschäftigt, Wandgemälde zu neuem Glanz zu erwecken.

der Bauphase haben wir viele Überraschungen erlebt: Statische Schwierigkeiten und teilweise schlecht erhaltene Holzkonstruktionen verlangten Sondermassnahmen und bedeuteten zusätzlichen Aufwand. Im Gegenzug wurden wir mit einem historischen Saal aus dem 16. Jahrhundert samt Fries und Fresken und einer originalen Kammzugdecke belohnt. Und im ehemaligen Archiv konnten wir ein Turmzimmer mit Blumen- und Ornamentmalereien in kräftigen Farben freilegen. Diese historisch wertvollen Funde werden zurzeit unter kundiger Leitung sorgfältig restauriert und dokumentiert.

Ab wann können Thunerinnen und Thuner das Neue Schloss kennenlernen? Am 27. Juni wird der offizielle Eröffnungsanlass stattfinden und am 28. Juni und 29. Juni jeweils nachmittags ist Tag der offenen Tür, an dem wir alle Thunerinnen und Thuner gerne willkommen heissen würden. Ab der Eröffnung steht der Schlossberg allen Gästen offen und wir freuen uns über zahlreiche Besucher.

Ihre Energie und Geschwindigkeit des Handelns ist enorm. Wann und wie kommen Sie zur Ruhe? Es gibt bei mir sehr wohl Phasen der Ruhe und der Erholung. Dann geniesse ich das Zusammensein mit meiner Familie und mit Freunden in einer guten Atmosphäre.

von Kreativen, leidenschaftlichen und zielorientierten

Er kocht mit Leidenschaft, sie hilft in Sachen Gesundheit. Andere beraten, wenn es um Fotografie oder Sehschärfe geht. Die Rede ist von jungen Menschen, die ihre berufliche Zukunft angehen und damit in der Thuner Innenstadt für spannende Shoppingerlebnisse sorgen.

Der angehende Koch Jacques Aellig aus Goldiwil bereitet in der Küche des Hotels und Restaurants Freienhof einen Salatteller vor…

Nicht immer ist es einfach, eine Ausbildungsmöglichkeit zu finden. Dank der grossen Vielfältigkeit hat die Thuner Innenstadt zahlreiche Möglichkeiten, um in eine Berufslehre einzusteigen. «thun! das magazin» hat Lernende und ihre Ausbildenden in der Innenstadt besucht und ist auf spannende Leute gestossen.

Kochen mit Leidenschaft «Die Zeit vergeht wie im Fluge.» Jacques Aellig steht in der Küche des Hotels und Restaurants Freienhof an der Freienhofgasse 3 in Thun. Er ist gerade damit beschäftigt, einen feinen Salatteller herzurichten. Der 17-jährige Jacques aus Goldiwil hat die Ausbildung zum Koch letzten Sommer begonnen. «Ich schätze das selbstständige Arbeiten und die Kreativität, die ich in der Küche ausleben darf», sagt er. Für Jacques Aellig war es schon früh klar, den Kochberuf zu erlernen. «Weil ich auch zuhause gerne am Herd stehe. Zudem freue ich mich einfach, wenn ich mit meinen Kochkünsten Leuten eine Freude bereiten kann.»

«Ich schätze das selbstständige Arbeiten und die Kreativität.» Jacques Aellig, lernender Koch

küchenchef Stefan Walker unterstützt. Er führt ein Team von zwölf Mitarbeitenden mit drei Lernenden. «Wir setzen auf traditionelle und moderne Küche», umschreibt Stefan Walker sein Credo. So finden Gäste im Restaurant Freienhof Klassiker wie zum Beispiel

… währenddem sich Lehrmeister und Küchenchef Stefan Walker um die Menüplanung kümmert.

das Cordonbleu «Freienhof», gefüllt mit Landrauchschinken und Greyerzerkäse, oder Kalbsleberli mit Kräutern und ButterRösti ebenso auf der Speisekarte wie geräucherten Lachs mit Wachtelei und rezentem Wasabi-Meerrettich. Ganz nach dem Motto: regionale und nachhaltige Küche mit kreativem Touch frech und frisch interpretiert. Oder anders gesagt: Kreationen mit bekannten und seltenen Gewürzen als Erlebnis für Sinne und Gaumen. Für Jacques Aellig jedenfalls ist klar: Nach der Ausbildung sind die Berufsmatura und das Erlangen von Berufserfahrung sein Ziel. Ach ja: Jacques’ Lieblingsgericht ist übrigens Lasagne. Und wer weiss, vielleicht steht das Gericht im Restaurant Freienhof auch bald einmal auf der Speisekarte. Während der Ausbildung wird Jacques Aellig vom Freienhof-

Füsse mit Händen behandeln «Ich habe mich schon in der Schulzeit für die Fusspflege interessiert», sagt Ramona Neuenschwander aus Burgistein. Gegenwärtig steht die 16-Jährige mitten in der Ausbildung zur

Ramona Neuenschwander steht mitten in der Ausbildung zur Podologin und nimmt in der Praxis für medizinische Fusspflege von Fabienne Bettschen gerne Termine an.

medizinischen Podologin. Sie ist eine von zwei Lernenden in der Praxis für medizinische Fusspflege von Fabienne Bettschen im Bälliz 47/49 in der Thuner Innenstadt. «Insbesondere das selbstständige Arbeiten und das Betreuen der Kunden schätze ich sehr», betont die angehende Podologin im zweiten Lehrjahr. Dazu gehören zum Beispiel das Behandeln von eingewachsenen Nägeln oder Hühneraugen. Aber auch schmerzende und kranke Füsse sind in den Händen von Fabienne Bettschen und ihrem Team gut aufgehoben. Die Podologie im Bälliz ist zudem auf die Fussbehandlung von Risikopatienten wie Diabetikern, Rheumapatienten oder Leuten mit Zirkulationsproblemen spezialisiert und hilft auch bei Fussdeformationen. Die Podologie, oder eben die medizinische Fusspflege, bezieht

«Fusspflege sollte jedermann ausprobieren, sie tut einfach gut.» Ramona Neuenschwander, in Ausbildung zur medizinischen Podologin.

sich auf die vorbeugende, heilende und rehabilitative Behandlung von Füssen. «Fusspflege ist übrigens auch für Männer geeignet», sagt Geschäftsführerin Fabienne Bettschen, die mit ihrem vierköpfigen Team für gesunde, aber auch schöne Füsse besorgt ist. Für Ramona Neuenschwander jedenfalls ist klar: «Fusspflege sollte jedermann ausprobieren, sie tut einfach gut.» Und weiter: «Es macht Spass, in der Thuner Innenstadt eine Lehre zu absolvie-

Wellness für die Füsse: In der Praxis von Fabienne Bettschen sind diese in guten Händen.

ren», sagt sie und hat auch schon Pläne für die Zukunft: «Ich möchte mich weiterbilden und dereinst eine eigene Praxis eröffnen.»

Kreativ mit Bildern verbunden Vielseitig, kreativ und kundenbezogen, so umschreibt Natacha Lips ihre Ausbildung. Die 18-Jährige steht nach drei Jahren Lehre kurz vor der Berufsprüfung. «Nein, wirklich nervös bin ich nicht, ich habe mich seriös darauf vorbereitet», sagt die angehende Fotofachfrau aus Münsingen. Ihre Ausbildung und den Finish auf die kommenden Prüfungen absolviert Natacha Lips im Fotofachgeschäft von Andreas Flühmann an der Unteren Hauptgasse 4. Die Lehrstelle in der Thuner Innenstadt gefällt insbesondere deshalb, weil die junge Frau selbstständig arbeiten kann. Zum Beispiel in Sachen Fotoservice. «Am Computer kann ich Bilder vergrössern, kopieren und verfeinern», erläutert die Lernende. Beim technischen Bearbeiten der Bilder hat sich Natacha ein klares Credo zurechtgelegt: «So unauffällig wie möglich eingreifen.»

Andreas Flühmann, Natacha Lips und Nicole Lüthi (v.l.) sind an der Unteren Hauptgasse 4 Ansprechpartner, wenn es um Fotografie und Bilder geht.

Geschäftsinhaber Andreas Flühmann und sein Team bieten indes eine ganze Palette rund um die Fotografie an. Seien es Passund Portraitaufnahmen, Hochzeitsreportagen oder Bilder, die eine Firma oder ein Unternehmen werbewirksam ins richtige Licht rücken. «Fotografie ist die Leidenschaft unseres kleinen Teams», sagt Andreas Flühmann. Und diese Leidenschaft zelebrieren der Fotograf und seine Mitarbeiterin Nicole Lüthi gemeinsam mit zwei Lernenden.

«So unauffällig wie möglich eingreifen.»

Natacha Lips, angehende Fotofachfrau

Für Natacha Lips jedenfalls ist die Ausbildung zur Fotofachfrau in der Thuner Innenstadt mehr als nur ein Beruf. «Es ist eine Passion», betont sie. Vorerst steht nach Abschluss der Ausbildung allerdings ein Sprachaufenthalt an.

Brille ist nicht gleich Brille Vor über 120 Jahren, genau genommen im Jahr 1887, legte Hans Volz den Grundstein für das heutige Thuner Spezialgeschäft Volz Optik im Bälliz 43 in Thun. Antiquiert wirkt der Fachbetrieb für Augenoptik nicht. Im Gegenteil: Kompetenz, Professionalität und Innovation zeugen von der Leidenschaft, welche das 15-köpfige Team und drei Lernende rund um Geschäftsinhaber Markus Zundel täglich einbringen. Eine dieser Lernenden ist Livia Boss aus Steffisburg. «Für mich war immer klar, einen technischen Beruf zu

Bei Markus Zundel und der Lernenden Livia Boss von Volz Optik im Bälliz 43 dreht sich alles um Sehschärfe.

erlernen», sagt die angehende Augenoptikerin. Sie steht im 4. Lehrjahr und wird im kommenden Sommer die Ausbildung abschliessen. «Meine Aufgaben im Geschäft sind sehr vielseitig», betont die Lernende. Da sind etwa administrative Arbeiten, Kundenberatung, Bestellwesen, aber ebenso das Nachbetreuen von Kundinnen und Kunden. «Die Abwechslung macht es eben aus, weil kein Tag wie der andere ist», erklärt Livia Boss. Oder anders gesagt: Wenn ganz alltägliche Dinge wie das Lesen der Zeitung oder eines Preisschildes schwieriger werden, bietet Volz Optik Fachberatung. Spezialisiert haben sich Markus Zundel und sein Team unter anderem auf die Sportoptik. Dazu hat Volz Optik eigens ein hauseigenes Studio mit Windkanal eingerichtet. «Testbrillen für den persönlichen Praxistest in unterschiedlichen Sportarten für Spitzen- und Breitensportler gehören genauso zu einer professionellen Sportoptik wie eine individuelle Beratung», bringt Markus Zundel sein Sportangebot auf einen Nenner. Etwas, das ins Auge geht, bietet das Fachgeschäft im integrierten Kontaktlinsenstudio an. Alle Arten von Austauschsystemen sind erhältlich wie auch individuell angepasste Hochleistungslinsen. Und wenn im Frühjahr die Sonne an Kraft aufnimmt, sind Kunden in Sachen Sonnenbrillen im Bälliz gut beraten. «Denn Sonnenbrille ist je nach Aktivitäten nicht gleich Sonnenbrille», erklärt Livia Boss. Die nach Abschluss der Lehre auch schon Ziele hat: «Ich möchte mich an einer höheren Fachschule zur Orthoptistin weiterbilden.» Einer Fachkraft in der Augenheilkunde.

Stiftung PlUSPUNKT in Gwatt bei Thun

Stadtmarketingchef Philippe Haeberli sprach mit Jonas Baumann-Fuchs, dem Geschäftsführer der Stiftung PLUSPUNKT in Gwatt (Thun).

Jonas Baumann-Fuchs, Geschäftsführer der Stiftung PLUSPUNKT, und Philippe Haeberli, Stadtmarketingchef, hinter dem Tresen des Gasthofs zum Lamm.

Herr Baumann-Fuchs, welche Aufgaben übernimmt die Stiftung PLUSPUNKT? Die Stiftung PLUSPUNKT engagiert sich für eine ganzheitliche, soziale und wirtschaftliche Integration von Jugendlichen. Wir bieten Wohn- und/oder Arbeitsplätze für Jugendliche von 16 bis 25 Jahren mit unterschiedlichem Betreuungsgrad an. Die Betreuung kann von stationär, z.B. mit betreutem und begleitetem Wohnen mit oder ohne Tagesstrukturen, bis ambulant mit Wohn- und / oder Arbeitscoaching erfolgen. In den Arbeitsangeboten werden die Jugendlichen an die Berufswelt herangeführt und zusammen wird eine Anschlusslösung oder Ausbildung angestrebt, welche auch von uns betreut wird. Dies geschieht in unseren eigenen Unternehmungen oder in Partnerbetrieben, die den Jugendlichen einen Arbeits- und Ausbildungsplatz bieten. Welches sind die grössten Herausforderungen,

Ein Projekt der Stiftung ist der Gasthof zum Lamm in Gwatt. Was bieten Sie in diesem Betrieb genau an? Nebst Schweizer Küche mit regionalen, frischen Produkten und fröhlichem Service bieten wir mindestens fünf jungen Menschen reale Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten an. Das heisst von Arbeitsstrukturen bis hin zu Lehren in Service und Küche.

Wie kann man sich den Alltag eines Jugendlichen im Gasthof zum Lamm vorstellen? Die Jugendlichen sind entweder in der Küche, im Service oder in der Hauswirtschaft im Einsatz. Dort werden sie in Aufgaben

Individuelle, modulare Wohn- und Arbeitsangebote.

mit dem Gastronomieteam und der Stiftung werden die Kompetenzen durch Schulungen und Coachings erweitert. Für jeden Jugendlichen wird ein individueller Förderplan kreiert, so dass der Jugendliche optimal davon profitiert.

Wieviele Betreuende und Jugendliche beschäftigt Ihre Stiftung? Die Stiftung selbst beschäftigt 30 Mitarbeitende und im Gasthof zum Lamm sind 9 Mitarbeitende tätig. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnerfirmen bieten wir zurzeit 22 Jugendlichen, auch extern wohnenden, in fast allen Berufsfeldern Arbeits- und Lehrplätze mit Arbeitscoachings an. Zudem stehen aktuell 22 betreute Wohnplätze, Wohnungen für begleitetes Wohnen und Wohncoachings zur Verfügung.

eingebunden, die ihren Kompetenzen entsprechen. Zusammen die Sie, Herr Baumann-Fuchs, zu bewältigen haben? Mit möglichst wenigen Mitteln das Maximum für die soziale und wirtschaftliche Integration der Jugendlichen herauszuholen. Das heisst auch, ein aktives und gutes Netzwerk mit Unternehmen in Thun aufzubauen, um Partnerbetriebe zu gewinnen. Dabei sind nebst Plätzen für Jugendliche immer auch Arbeitsaufträge gefragt.

Text: Philippe Haeberli, Stadtmarketing Bilder: Tanja Look, Stadtmarketing/zvg

STIfTUNG PlUSPUNKT

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