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EDITORIAL

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KREUZWORTRÄTSEL

KREUZWORTRÄTSEL

So nah sind sich Paradies und Hölle

Rose Ueltschi

Vor hundert Jahren lebte der junge deutsche Maler August Macke mit seiner Frau und den beiden Buben die Zeit von Oktober 1913 bis Juni 1914, in Oberhofen. Die Familie Macke bewohnte das Haus Rosengarten, direkt am See, das der Malerfreund Louis Moillet und seine Frau vermittelten, die in Gunten wohnten. Sie pflegten eine enge Freundschaft mit den Mackes.

August Macke malte in neuer Malweise sehr intensiv. Seine Bilder erstrahlen in leuchtend reinen, lichterfüllten Farben. Fasziniert von der Landschaft, meinte er: «Es ist fast zu schön hier» … am Thunersee. In dieser Schaffensperiode entstanden die wichtigsten Gemälde seines Oeuvres (Landschaften, Leute am See, Bildnisse…). Auch Paul und Lily Klee besuchten die Mackes. Im Januar 1914 planten die drei Maler Paul Klee, August Macke und Louis Moillet die legendäre Tunisreise, die sie im April 1914 realisierten. Sie verbrachten zwei Wochen voller Arbeitsfreude in der nordafrikanischen bunten Welt. Aquarelle und Skizzen häuften sich. Ende April waren sie zurück: «Unsere Reise war köstlich!».

Im Juni kehrte die Familie Macke mit einer grossen Zahl Bilder nach Bonn zurück. Es war als hätte August Macke wie im Rausch gearbeitet. Mit Kriegsbeginn, August 1914, wurde August Macke eingezogen. Am 26. September 1914 ist er gefallen. Ein brutales, sinnloses Kriegsschicksal: So nah sind sich Paradies und Hölle!

AUGUST MACKE UND DIE SCHWEIZ noch bis zum 1. September 2013 im Kunstmuseum Thun.

Rose Ueltschi Galerie Rosengarten Thuner Malschule

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