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WIR SAGEN JA. ABER WIE?

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In welcher Form zueinander Ja gesagt werden soll, ist für viele Paare eine Knacknuss. Soll es aufs Standesamt oder auch noch in die Kirche gehen? Wir zeigen Ihnen verschiedene Möglichkeiten auf.

REDAKTION Therese Krähenbühl Müller

Wenn es ums Heiraten geht, stellt sich schnell einmal die Gretchenfrage «wie hast Du es mit der Religion?». Diese Frage sollten auch Sie sich stellen, wenn es ans Planen Ihres grossen Festtages geht, denn die Wahl der Trauungszeremonie beeinflusst die Organisation der Hochzeit massgebend. Einigen Sie sich also als Paar zuerst, ob sie eine religiöse Zeremonie möchten oder nicht und wie diese aussehen sollte. Auch wenn Sie sich gegen eine religiöse Feier entscheiden, heisst das nicht, dass sie ganz auf eine besinnliche Zeremonie verzichten müssen. Freie Trauungen und ein breites Zeremonieangebot auf den Schweizerischen Standesämtern schaffen da Abhilfe.

KATHOLISCHE TRAUUNG

Gehören Sie oder Ihr Partner der katholischen Kirche an, träumen Sie von einer traditionellen Hochzeit in der Kirche und wollen Sie nicht nur vor Menschen, sondern auch vor Gott Ja zueinander sagen, passt eine katholische Trauung zu ihnen. Die Ehe gehört in der römisch-katholischen Kirche zu den sieben Sakramenten, stellt die direkte Verbindung von Gott zum Menschen dar und setzt den Glauben voraus. Eine KATHOLISCHE TRAUUNG Traupredigt und dass die Eheleute einander • In der Wohngemeinde beim angestammdas Sakrament der ten Pfarrer ist die Trauung kostenlos. Ehe spenden, ist fixer

Sonst variieren die Preise, bewegen sich Bestandteil. Meist geht aber meist um CHF 500.– der Zeremonie ein • Katholisch heiraten kann man nur, Traugespräch oder ein wenn mindestens ein Partner dem Ehevorbereitungskurs katholischen Glauben angehört. voraus. • Bereits Geschiedene dürfen in der Regel kein zweites Mal heiraten. • Vor der Zeremonie muss eine

Bestätigung der zivilen Eheschliessung vorgelegt werden.

REFORMIERTE TRAUUNG

Anders als in der katholischen Kirche, ist in der reformierten Kirche die Ehe kein Sakrament. Der Traugottesdienst steht eher im Zeichen der Segnung der Eheleute und soll auch der Traugemeinde Denkanstösse über die Liebe und das Zusammenleben geben. Mindestens ein Partner muss Mitglied der reformierten Kirche sein. Bei einem (oder mehreren) Traugesprächen oder einem freiwilligen Ehevorbereitungskurs bereiten sich die Paare auf das Heiraten vor und haben die Möglichkeit, Kernfragen, die auch das gemeinsame Eheleben beeinflussen werden, zu diskutieren. Oft werden Paare in die Gestaltung und den Ablauf der Liturgie einbezogen und können eigene Wünsche und Vorstellungen einbringen.

REFORMIERTE TRAUUNG

• Mindestens ein Partner sollte der reformierten Kirche angehören. • Hochzeiten in der Wohngemeinde sind gratis. Bei einer Trauung in einer anderen Gemeinde fallen Mietkosten für die Kirche an. Diese belaufen sich je nach Dienstleistungen (Abwart, Organist und Pfarrer) auf rund CHF 500.–• Nach einer Scheidung darf erneut geheiratet werden. • Vor der Trauung muss eine Bestätigung der zivilen Eheschliessung vorgelegt werden.

FREIE TRAUUNG

Sollten Sie von einer stimmungsvollen Hochzeitszeremonie träumen, aber nichts mit Religion am Hut haben, dann ist die freie Trauung das Richtige für Sie. Freie Zeremoniengestalter führen Sie als Paar durch eine individuell auf Sie abgestimmte Trauungszeremonie. Der Ablauf ähnelt einer kirchlichen Zeremonie, auf den religiösen Aspekt wird aber verzichtet. Freie Zeremonien sind nicht ortsgebunden und erlauben die freie Wahl der Location für die Feier.

FREIE TRAUUNG

• Zeremoniengestalter ist bisher keine anerkannte Ausbildung.

Es sind Menschen, die sich gut in andere Personen einfühlen können und genügend Lebenserfahrung mitbringen, um eine

Zeremonie zu leiten. • Wenn Sie keinen Zeremoniengestalter finden, der zu Ihnen passt, können Sie auch jemanden aus der Familie oder dem

Freundeskreis bitten, mit ihnen zusammen eine ganz individuelle

Zeremonie zu planen und zu gestalten. • Weil freie Zeremonien einen symbolischen Wert haben, brauchen

Sie dafür keine Dokumente. • Freie Zeremonien eignen sich für Paare, die das gleiche

Geschlecht haben, keiner oder unterschiedlichen Religionen angehören oder ihr Ehegelübde erneuern möchten.

Finden Sie als Paar die perfekte Version Ihrer Trauung.

FREIKIRCHLICHE TRAUUNG

Bei der freikirchlichen Trauung wird der Religion besonders hohe Bedeutung beigemessen. In der Regel sollten beide Partner der Glaubensgemeinschaft angehören. Der Traugottesdienst soll zur Erbauung der ganzen Gemeinde dienen. Gleichzeitig wird die Eheschliessung gesegnet und dem Schutze Gottes anbefohlen. Freikirchliche Trauungen lassen bei der Gestaltung viel Spielraum und finden oft in alternativen Traulokalen oder im Freien statt.

TRAUUNG AUF DEM STANDESAMT

Immer mehr Paare verzichten auf zwei Trauungszeremonien und beschränken sich auf eine Hochzeit auf dem Standesamt. Das heisst nicht, dass die Trauung deshalb unpersönlich sein muss. Beim Vorgespräch für die Trauung nehmen sich Standesbeamte genügend Zeit, um mit Ihnen Ihre Wünsche zu besprechen. So kann die Länge der Zeremonie individuell gewählt werden, und Paare erhalten die Möglichkeit, eine persönliche Note einzubringen. Viele Standesämter bieten zusätzlich an bestimmten Tagen Trauungen ausserhalb des offiziellen Standesamtes an, beispielsweise in Schlössern oder in Bergrestaurants.

FREIKIRCHLICHE TRAUUNG

• Die freikirchliche Trauung stellt den religiösen

Aspekt in den Fokus. • In der Regel sollten beide Partner der Kirche angehören. • Die Zeremonien werden je nach Ausrichtung der jeweiligen Kirche sehr individuell gestaltet. • Eine freikirchliche Trauung eignet sich für

Paare, die eng in eine religiöse Gemeinschaft eingebunden sind und den Tag auch so begehen möchten. • Freikirchliche Zeremonien haben einen symbolischen Wert. Die Paare brauchen dafür keine Dokumente.

STANDESAMTLICHE TRAUUNG

• Jedes Paar, das offiziell und rechtlich bindend heiraten will, muss zum Standesamt. • Alle wichtigen Dokumente müssen korrekt und frühzeitig eingereicht werden. Beachten Sie dafür bitte die Informationen Ihres Zivilstandesamtes. • Wenn alle Dokumente eingereicht wurden, müssen Sie nochmals persönlich beim Zivilstandesamt bestätigen, dass Sie alle Voraussetzungen für eine Heirat erfüllen.

Bei diesem persönlichen Gespräch können die Details der Trauung geklärt werden. • Überprüfen Sie frühzeitig die Locations und Termine, wenn Sie in einem besonderen Trauungslokal heiraten wollen. Oft sind diese schon weit im voraus ausgebucht.

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