
1 minute read
Bücherperron, Spiez
from SI September 2015
by WEBER VERLAG
Die moderne Buchhandlung im Berner Oberland mit dem aktuellen Sortiment.
Bücherecke
Martin Rindlisbacher: Flüemiswil
Lengeri bärndütschi Erzählige oder sogar Romän, sy i de letschte Jahr ziemlech Mangelwar worde. Syt däm Summer hei mer wieder e bärndütschi Gschicht, ja äbe vom Umfang här scho e Roman, azbiete. Dä isch ire schön farbig gstaltete – zueggä – zum Teil chly antiquiert würkende Sprach gschribe. Aber schliesslech handlet die Gschicht ja vo Persone, wo vor gli 90 Jahre gläbt hei: Ir Stadt Bärn u im Ämmital um 1930.
Die wichtegschti, spannendschti Figur – usgstaltet i allne mügleche Schattierige – isch der Theologiestudänt u Musiker Düss (Nestor Albert Bälliz mit vollem Name). Dass me mit somene Name zwüsch ine i griechische Värse redt, darf d LäserInne nid abschrecke. Schliesslech giit‘s ume «lärmige Ängel uf Irrfahrt» (wie der Verfasser si Protagonischt o bezeichnet) ume, e ganzi Zilete meh oder weniger dominanti Lüt us de verschiendenschte soziale Schichte in u ums Dorf Flüemiswil ume u us der Stadt Bärn. Alli mache ir Gschicht e Entwicklig düre, vielfältig sy d‘Läbesbilder u alli grosse Theme vom Läbe chöme vor. U wieso i euch hüt i dere Form das Buch a ds Härz lege: Die bärndütschi Erzählfreud, die plastisch dargestellte Figure hei mi a Simon Gfeller erinneret – ir Darstellig vo de Läbesfrage o a Rudolf von Tavel. Offebar het der Martin Rindlisbacher e – ziemlech unbekannti – Novälle vom von Tavel als Vorlag brucht u se erwyteret. Zwüscheine hani – es het o ganz viel komeschi, luschtegi Stelle – o es par Mal beidi Ouge ganz fescht müesse zuedrücke: Also mängisch wird die Gschicht de scho chly gar süess, aber schliesslech isch es e Erschtling mit Sälteheitswärt… I fröie mi, mit der einte oder andere Läserin oder de Läser über «Flüemiswil» z‘prichte. Waget mal (wieder) Mundart z‘läse u schwelget ir Wält (zum Byspiel) vo de Gotthälf-Filme u -Figure.
Flüemiswil Martin Rindlisbacher E bärndütschi Gschicht Verlag Fluhdesign 339 Seiten, CHF 29.–ISBN 978-3-033-04491-3
Buchbesprechung von Hanni Meinen Peternell Buchhandlung Bücherperron G. Maurer AG Oberlandstrasse 2 3700 Spiez Tel. 033 655 81 62 Fax 033 655 81 63 www.buecherperron.ch