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kurz & knackig

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Das sind die 100 Besten der Schweiz

Wer es in den fünf Kategorien des Schweizer Hotelratings einmal auf Platz eins geschafft hat, verteidigt die Position mit derselben Leidenschaft wie ein Spitzenrestaurant seine drei MichelinSterne. Es liegen denn auch dieselben Häuser an der Spitze wie vor einem Jahr. Die Big Five haben in sämtlichen Bewertungskriterien die Nase vorn – sie sind derzeit schlicht die Besten.

Karl Wild

Albergo Losone (oben) und Vitznauerhof (unten). Gewiss, man könnte sich ganz oben vielleicht etwas mehr Abwechslung wünschen. Aber in einem Hotelrating ist Abwechslung um der Abwechslung willen der Tod der Glaubwürdigkeit. Und acht Häuser, die neu Aufnahme gefunden haben, sorgen allemal für frischen Wind.

Bestes Schweizer Ferienhotel ist das Castello del Sole in Ascona. Bei den Nice-PriceFerienhotels bleibt der Vitznauerhof vorn, bei den Wellnesshotels das Grand Resort Bad Ragaz, bei den Stadthotels The Dolder Grand und bei den Familienhotels das Albergo Losone. Zu den interessantesten Neuen zählen The Woodward Hotel in Genf, das Kempinski Palace in Engelberg, das Bergwelt in Grindelwald und das Parkhotel Margna in Sils-Baselgia. Jedes dieser Häuser ist auf seine Art eine Bereicherung für die helvetische Hotelszene. Bei anderen interessanten Objekten haben wir entschieden, vorerst die weitere Entwicklung abzuwarten. So etwa beim Luzerner Château Gütsch. Oder beim Park Gstaad, das zum Verkauf steht. Four Seasons soll sich für das Management im Mammutchalet interessieren. Die Schweizer Ferienhotellerie blickt auf ein sehr gutes Jahr 2021 zurück. Zu verdanken ist dies der Treue der Schweizer Gäste, aber auch der Tatsache, dass die pandemiebedingten Restriktionen weit weniger streng ausfielen als in unseren Nachbarländern. Dass uns relativ grosse Freiheiten gelassen wurden, erwies sich als goldrichtig. Ungleich trauriger steht es nach wie vor um die Stadthotellerie. Die Zahl der Gäste aus dem Ausland ist zwar wieder im Steigen und auch der Freizeittourismus zieht wieder an, aber der Weg zurück ist 27 noch weit. So berechtigt die Hoffnungen der Ferienhotellerie auf einen guten Sommer und Herbst auch sind: Es bleiben viele Fragezeichen. Ob Corona tatsächlich zum harmlosen Erkältungsvirus schrumpft, wissen wir nicht. Ebenso wenig wissen wir, wie kriegerische Auseinandersetzungen sich auf das globale Reiseverhalten auswirken werden. Sicher ist fast nur eines: Auch wenn die Risiken im Ausland geringer geworden sind, spricht vieles für Ferien im eigenen Land. Namentlich eine Hotellerie, die qualitativ noch nie so stark war wie heute. Lesen Sie den kompletten Artikel im Heft!

Ferien sind ein Menschenrecht

Hilmar Gernet

Ferien sind ein selbstverständlicher, für viele sogar essenzieller Bestandteil der Lebensführung geworden und werden als solche nur ungern intellektueller Reflexion unterzogen.» Die Analyse ist 22 Jahre alt. Sie stammt von der Historikerin Beatrice Schumacher und ist in ihrer Doktorarbeit «Ferien» (1890–1950) festgehalten. Den zweiten Teil ihrer Feststellung, er dürfte noch immer zutreffen, lassen wir so stehen.

«Selbstverständlich» sind Ferien derzeit gerade nicht. Zwei Jahre Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben unser Ferienverhalten beeinflusst. Sowohl das individuelle Verhalten gegenüber der «schönsten Zeit des Jahres» als auch die Entwicklungen bei den «Wunscherfüllern» haben sich verändert. Obwohl, das Bedürfnis «einfach wieder raus zu gehen» dürfte beim Ferienkonsum nahe an das Vor-Corona-Niveau heranreichen. Die Wertschätzung für das Reisen steigt. Man ist bereit, für Ferien mehr zu bezahlen bzw. bei den Ferien nicht zu sparen. Es besteht Nachholbedarf und die Angebote sind parat: Flüge, Hotels, Kreuzfahrtschiffe etc.

Plakat von Hotelplan aus dem Jahr 1935 (Quelle: Beatrice Schumacher, Ferien; Hotelplan AG, Zürich)

43Lesen Sie den kompletten Artikel im Heft!

Hermitage soll ein nachhaltiger Hotspot werden

Das Hermitage Lake Lucerne erstrahlt seit April in neuem Glanz. Doch der ganz grosse Wurf kommt erst noch. In den nächsten Jahren sollen 50 bis 70 Millionen Franken investiert werden. Den Gestaltungsplan dazu hat das renommierte Basler Architekturunternehmen Herzog & de Meuron erarbeitet.

Hilmar Gernet

... oder im Restaurant, die Aussicht an beiden Orten ist bombastisch. 61 Nach knapp viermonatiger Bauzeit und einem Interior-Redesign im Haupthaus öffnete das Hermitage im April 2022 erneut seine Türen. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron wurde das Hotel in Luzern mit einem bis ins letzte Detail kuratierten Innendesign neu gestaltet. Feinste Stoffe, Eichenholz und ein Farbkonzept, das mit der Umgebung verschmilzt, verwandeln die 20 neu renovierten Zimmer mit Panoramablick auf Berge, See und Stadt in Oasen des Wohlbefindens. Die modern gestylte Bar mit riesiger Theke verschmilzt mit der Lobby zum Zentrum und Herzen des Hauses und wirkt mit dem atemberaubenden Panorama wie eine Theaterbühne in Rot. Lesen Sie den kompletten Artikel im Heft!

Attraktive Ausbildung näher am Arbeitsmarkt

Interview mit Christa Augsburger, Direktorin, Schweizerische Hotelfachschule Luzern SHL

Christa Augsburger.

Christa Augsburger, Sie haben sich

stark für die Ausarbeitung des neuen Rahmenlehrplans Hotellerie und Gastronomie HF engagiert. Wie lief die Arbeit für den Lehrplan konkret?

Die Mindestvorschriften für Bildungsgänge von Höheren Fachschulen, die in Rahmenlehrplänen festgelegt sind, müssen für die einzelnen Berufe periodisch durch die Trägerschaften der jeweiligen Rahmenlehrpläne überarbeitet werden. Die Trägerschaft des Rahmenlehrplans Hotellerie und Gastronomie besteht aus den drei Organisationen HotellerieSuisse, GastroSuisse und Hotel & Gastro Union, deren Hotelfachschulen sowie der Hotelfachschule des Kantons Tessin. In zahlreichen Workshops wurde als Erstes das Berufsbild ermittelt. Wir haben uns intensiv mit der Frage befasst, welches aktuell und in Zukunft die Handlungskompetenzen sind, die Gastronom*innen und Hotelier*en in ihrer Ausbildung entwickeln müssen, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Dabei war die Zusammenarbeit mit der Branche sehr wichtig, um die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abzudecken. Bei den überarbeiteten Handlungskompetenzen ging es nicht darum, zu definieren, was die Absolvent*innen in Zukunft wissen, sondern was sie effektiv können müssen.

Erfahrungsgemäss dauern solche Prozesse lange …

Tatsächlich, die Überarbeitung des Lehrplans dauerte zweieinhalb Jahre. Zumal wir auch neue regulative Bestimmungen erarbeiten mussten wie etwa das Verhältnis von schulischen und praktischen Lernstunden, die Zulassungsbedingungen sowie das Qualifikationsverfahren.

Was sind die augenfälligsten Veränderungen im Vergleich zum Rahmenlehrplan von 2009?

Die essenziellen Bereiche Nachhaltigkeit, Innovation, Digitalisierung oder Facility Management sind nun fester Bestandteil des Rahmenlehrplans. Hinzugekommen sind zusätzliche Geschäftsbereiche eines Hotels wie Wellness & Spa, MICE, Sports und Gesundheit. Neu ist ebenfalls, dass der Lehrplan methodisch auf differenzierte Handlungskompetenzen ausgerichtet ist wie die Informations-, Planungs-, Realisierungs- und Evaluierungskompetenz. Regulativ wurde das Element Berufserfahrung, also der Anteil Praktika, auf die Vorgaben der Mindestverordnung angepasst.

Welche Neuerung im Rahmenlehrplan begrüssen Sie besonders?

Dass das Berufsprofil der Hotelière-Gastronomin beziehungsweise des Hotelier-Gastronomen im Zentrum steht. Die daraus abgeleiteten neuen Themen im Lehrplan erhöhen sicherlich die Attraktivität der Ausbildung und der Absolventen und Absolventinnen auf

Theorie und Praxis sind im neuen Lehrplan noch besser ausbalanciert.

dem Arbeitsmarkt. An der SHL werden wir gewisse neue Themen – wie Nachhaltigkeit oder Innovation – als Spiralthemen in den Bildungsgang aufnehmen. Das heisst, dass diese nicht isoliert in einem Semester oder in einem Lernfeld behandelt und unterrichtet werden, sondern in allen Semestern aufgegriffen und aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt werden.

Welche Vorteile bringt der neue Rahmenlehrplan für zukünftige Studierende?

Da die Ausbildungsinhalte stärker den aktuellen Bedürfnissen im Arbeitsmarkt nach Handlungskompetenzen von jungen Führungspersönlichkeiten in Hotellerie und Gastronomie entsprechen, erhöht sich die Arbeitsmarktattraktivität der Absolvent*innen. Die Ausbildungsinhalte sind auch stärker auf das generalistische Berufsbild als auf spezifisches Fachwissen ausgelegt. Dazu ein Beispiel: Der zukünftige Hotelier oder die zukünftige Hotelière muss nicht beste Köchin oder bester Koch im Unternehmen sein, sondern ein tiefes Verständnis dafür haben, wo die Herausforderungen in dieser Abteilung liegen, wie diese Abteilung betriebswirtschaftlich effizient geführt werden kann und wie Mitarbeitende im Unternehmen gehalten werden können. Kurz gesagt, die Absolvent*innen werden noch fitter für die zukünftigen beruflichen Herausforderungen in einer Führungsposition.

Neuer Lehrplan und geschützte Berufstitel

Nicole Martin, Leitung Marketing & Communications SHL

Erfolgreiche Studierende einer Hotelfachschule HF in der Deutschschweiz werden künftig den geschützten Titel dipl. Hotelier-Gastronom HF beziehungsweise dipl. HotelièreGastronomin HF tragen. Neu ist auch der Rahmenlehrplan für die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen für Hotellerie und Gastronomie vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) genehmigt.

Ein Rahmenlehrplan wird periodisch überarbeitet, legt den geschützten Berufstitel sowie die Bezeichnung eines Bildungsganges der Höheren Fachschulen fest und positioniert diese im Schweizer Bildungssystem. Er definiert die Ausführungen des Bildungsauftrages und trägt zur schweizweit einheitlichen Qualitätssicherung bei. Er stellt sicher, dass die definierten Kompetenzen den Mindestanforderungen entsprechen und auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet sind. Berufliche Anforderungen und Kompetenzen hat die Trägerschaft RLP HF Hotellerie und Gastronomie, zu welcher die Branchenverbände und 89 deren Hotelfachschulen HF sowie die Hotelfachschule des Kantons Tessin zählen, in den letzten Jahren erarbeitet und im neuen Rahmenlehrplan festgelegt. Die Einführung des neuen Rahmenlehrplans führt zu Anpassungen der Bildungsgänge aller Schweizer Hotelfachschulen, die als Höhere Fachschulen akkreditiert sind. Ein Jahr haben die Bildungsanbieter, die nach «altem» Rahmenlehrplan anerkannt wurden, Zeit, beim SBFI ein Gesuch um Überprüfung der Anerkennung einzureichen. Nach positiver Prüfung wird mit den Diplomen ein neuer, geschützter Titel vergeben: dipl. Hotelier-Gastronom HF beziehungsweise dipl. Hotelière-Gastronomin HF. Für diesen Titel hat man sich entschieden, da ‹Restaurateur› und ‹Restauratrice› in der bisherigen Bezeichnung nicht selten für Verwirrung sorgten. Lesen Sie den kompletten Artikel im Heft!

Bundesrat ist gegen Quersubvention von Hotels durch Zweitwohnungen

Die Finanzierung von neuen oder die Finanzierung der Sanierung von älteren Hotels ist anspruchsvoll. Nationalrat Olivier Feller (FDP, VD) schlägt vor, künftig Geschäftsmodelle zu erlauben, bei denen es ausländischen Investoren möglich wird, touristisch genutzte Zweitwohnungen zu erstellen. Damit sollen Investitionen in Hotels erleichtert werden. Der Bundesrat spricht sich gegen solche Quersubventionierungen aus.

Hilmar Gernet Parlamentsdienste 3003 Bern (Foto)

Die Debatten um den Krieg in der Ukraine, die Erhöhung des Armeebudgets, die Cybersicherheit oder die Änderung des Mehrwertsteuergesetzes haben die Sondersession des Nationalrats im Mai beherrscht. Es blieb keine Zeit für die Debatte, wie die Finanzierungen von Sanierungen und der Neubau von Hotels durch Personen im Ausland erleichtert werden könnten. Die im September 2020 vom Waadtländer FDP-Nationalrat Olivier Feller eingereichte Motion war zwar traktandiert, wartet aber weiterhin auf die Behandlung im Rat.

Bewährtes Geschäftsmodell ausweiten

Feller schlägt vor, dass Projekte zum Bau und zur Sanierung von Hotels auch für ausländische Investoren geöffnet werden sollen. Dies auch auf für den Fall, dass im Geschäftsmodell der Finanzierung des Projekts bzw. dessen Betrieb eine Quersubventionierung durch touristisch genutzte Zweitwohnungen vorgesehen ist. Heute dürfen ausländische Investoren Hotels erwerben und sanieren, jedoch ohne ein Geschäftsmodell, das Erträge aus der touristischen Nutzung von Wohnungen vorsieht. Feller stellt in seiner Motion fest, dass Geschäftsmodelle ausländischer Investoren, die ein Hotel erwerben oder sanieren möchten, «meistens ein Projekt zur Erstellung von touristisch bewirtschafteten Wohnungen beinhalten». Mit anderen Worten: Die heutige Regelung verhindert in vielen Fällen die (kostspielige) Sanierung von Hotels mit ausländischem Kapital. Um Fellers Forderung gerecht zu werden, wäre eine Anpassung des heute geltenden Bundesgesetzes über Zweitwohnungen notwendig.

Konsequenterweise schlägt Feller zudem vor, das Bundesgesetz, das die «Überfremdung des einheimischen Bodens» verhindern soll, anzupassen. Der Bundesrat solle eine Formulierung finden, die es erlauben könnte, ausländischen Investoren eine Bewilligung für das Erstellen von touristisch bewirtschafteten Wohnungen zu erteilen.

Bundesrat: Ablehnung trotz Verständnis

Der Bundesrat hat kein Gehör für die Vorschläge Fellers. Er beantragt dem Parlament, die Motion abzulehnen. Immerhin zeigt er «Verständnis für die vorgeschlagene Harmonisierung im Bereich Finanzierung

Nationalrat Olivier Feller.

von Hotel-/Beherbergungsprojekten», wie sie der parlamentarische Vorstoss verlangt. Die Ablehnung begründet die Regierung im Wesentlichen mit zwei Argumenten: Zum einen müsse in der ganzen Thematik «ein ganzheitlicher Ansatz» verfolgt werden. Dabei sei auch die «umfangreiche Rechtsprechung» der letzten Jahre zu berücksichtigen. Zum andern sei das «Ergebnis der Wirkungsanalyse» zum Zweitwohnungsgesetz einzubeziehen, die von der Bundesverwaltung in Zusammenarbeit mit betroffenen Verbänden erstellt worden ist.

In der Zwischenzeit liegt der Analysebericht dem Bundesrat vor und wurde am 12. Mai 2021 diskutiert. Dabei kam die Regierung zum Schluss: «Es ist nicht notwendig, das Zweitwohnungsgesetz anzupassen. Der Bund braucht auch keine zusätzlichen Massnahmen zur Standortförderung zu ergreifen. Allerdings erkennt der Bundesrat Handlungsbedarf beim Vollzug, bei den Wissensgrundlagen sowie den Schlüsselbegriffen der Beherbergungswirtschaft.»

Problem «Hauptnutzfläche»

Konkret geht es darum, Schlüsselbegriffe der Beherbergungswirtschaft zu präzisieren. So «insbesondere die Anforderungen an den strukturierten Beherbergungsbetrieb und den Begriff Hauptnutzfläche». Zu diesem Fazit kam der Bundesrat, gestützt auf die Analysen des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Bundesrätin Sommaruga) und des Departements für Wirtschaft, Bildung uns Forschung (Bundesrat Parmelin). Trotz der Ab lehnungsempfehlung behält die Motion Feller ihre Aktualität und Brisanz. Ob das Parlament seiner Empfehlung folgt, bleibt offen. Affaire à suivre.

Gesetze mit problematischen Schnittstellen

Die Wirkungsanalyse zum Zweitwohnungsgesetz (ZWG), welche die Bundesverwaltung sowie zahlreiche betroffene Verbände erstellten, zeigt problematische Schnittstellen zwischen ZWG und dem Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (BewG).

Der Auffallend ist zunächst, dass die beiden Bundeserlasse Unterschiede in ihren Zielsetzungen aufweisen. Beim BewG geht es darum, den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland, beim Zweitwohnungsgesetz den Zweitwohnungsbau zu beschränken.

Der Bundesrat, der den Bericht am 12. Mai 2021 zur Kenntnis nahm, sieht keinen wesentlichen Handlungsbedarf. Dies trotz problematischen Schnittstellen zwischen den beiden Gesetzen. Gemäss der Wirkungsanalyse der Bundesverwaltung sind diese in zwei Bereichen zu finden:

• «Die Definitionen von Betriebsstätten im BewG und von touristisch bewirtschafteten Wohnungen (ZWG, Art. 7) weisen sowohl Unterschiede als auch Überschneidungen auf. Das Fehlen von klaren

Trennlinien zwischen den beiden Begriffen kann im Vollzug der beiden Bundesgesetze zu Unsicherheiten führen.

• Strukturierte Beherbergungsbetriebe, so sieht es das ZWG (Art. 8) vor, dürfen Wohnungen erstellen ohne Nutzungsbeschränkung als

Erstwohnung oder ohne Auflage, dass sie touristisch bewirtschaftet werden müssen. Diese Möglichkeit, unter gewissen Bedingungen

Zweitwohnungen erstellen zu können, wurde geschaffen, um die oft nötige Querfinanzierung bestehender oder geplanter Hotels zu 93 ermöglichen. In Rahmen des BewG ist danach zu unterscheiden, welche Person welches Objekt zu erstellen oder erwerben beabsichtigt: Für Personen im Ausland besteht keine Möglichkeit, Wohnungen ohne betriebliche Nutzung zu erstellen oder erwerben.» Widersprüchlichkeiten oder zumindest Unklarheiten ergeben sich aus dem Verständnis darüber, was eine «Betriebsstätte» ist. Keine Betriebsstätte im Sinne des BewG ist Wohnraum, «der vermietet, verpachtet oder mit dem Handel betrieben wird». Dagegen dürfen «Wohnungen in Hotels, die hingegen rein betrieblich – d. h. ausschliesslich hotelmässig – genutzt werden», von «Personen im Ausland erworben oder erstellt werden». Solch unklare und wohl auch realitätsfernen Regelungen hat die Motion Feller im Auge. Dennoch sieht der Bundesrat, der die Wirkungsanalyse zum ZWG am 12. Mai 2021 zur Kenntnis nahm, keinen wesentlichen Handlungsbedarf. Lesen Sie den kompletten Artikel im Heft!

VDH am Puls der Zeit

Die diesjährige Mitgliederversammlung der VDH (Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure) ging bereits am Sonntagnachmittag mit Vollgas los. Dank der Organisation von Ulrich Reinhard Blaser und Peter B. Grossholz durften die VDH-Mitglieder «Bärn angersch u nostalgisch im Swiss Poschi» erleben.

Elisabeth Erber, Geschäftsstellenleiterin VDH

Mit dem Saurer-Alpenwagen Baujahr 1953 ging es durch die Stadt Bern und das Berner Hinterland. Wer nicht herumkutschiert werden wollte, der war in die Berner Lohnbrauerei eingeladen. Einer der Gründer, VDH-Mitglied Olivier Jaggy, stellte den Brauprozess und selbstverständlich auch das Endergebnis vor. Im Anschluss durften die Brauerei-Besucher*innen die feinen Röstaromen der Rösterei Blasercafé einatmen. Manche sagen ja, Bier mache träge – dem konnte so mit einer Portion Koffein entgegengewirkt werden.

Am Abend folgte das VDH-&-US/NDS-LehrgangsTreffen im «Chübu», im Kornhauskeller Bern mit über 70 Teilnehmer*innen. Gastgeber Daniel Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung Gastronomie Bindella terra vite vita SA, sowie Tobias Burkhalter, Präsident Gastro Bern, begrüssten die Anwesenden und eröffneten den Event unter dem Motto «Networking, Erfahrungsaustausch und Freundschaftspflege».

Dank für Verena Kern Nyberg

An der Mitgliederversammlung am Montag, 9. Mai 2022, im Best Western Plus Hotel in Bern verabschiedete der Präsident Roland Gasche die Vizepräsidentin Verena Kern Nyberg, die das Amt acht Jahre innehatte. Mit einer Videobotschaft aus Wildhaus überreichte der ehemalige Präsident Michael Max Müller ein persönliches Geschenk und dankte Verena für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz für die VDH. Verena und Michael hatten sechs Jahre lang als Führungsgespann der VDH die Richtung gewiesen.

Neue Mitglieder im VDH-Vorstand

Wo die einen gehen, rücken andere nach. Zum neuen Vizepräsidenten wurde Murat Baki, General Manager AMERON Zürich Bellerive au Lac, per Akklamation gewählt. Er ist bereits seit 2019 im VDH-Vorstand.

Für den Vorstand konnten drei junge und aufstrebende Hotel-Persönlichkeiten gewonnen werden: Catharina Schwarze blickt auf viele Jahre Erfahrung in der Gastronomie und Hotellerie zurück. Von Barcelona über Lugano, Pontresina und Bern. Die gebürtige Bremerin bringt somit viel Expertise ein. Die NDSAbsolventin und Preisträgerin der Stiftung Schellenberg für die beste Diplomarbeit («Burnout in der Gastronomie») ist heute Marktleiterin der Prodega Bern. Mit Marianne Beeler wurde eine weitere Preisträgerin einer besten Diplomarbeit in früheren Jahren in den Vorstand gewählt. Die ehemalige Lehrerin und Autorin der Diplomarbeit «Tue Gutes und sprich nicht darüber?! Zur Bedeutung der Nachhaltigkeitskommunikation in der Schweizer Hotellerie» startet demnächst als Hoteldirektorin der Probstei Wislikofen im Kanton Aargau.

In den Vorstand gewählt wurde auch Philipp Wettstein. Er ist Geschäftsführer des im vergangenen Jahr eröffneten Restaurants Roof Garden in Zürich. Als be sondere Erfahrung bringt er seine erfolgreiche Arbeit auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa 2 ein. Zudem hat er bereits mit einigen der besten Köch*innen der Welt zusammengearbeitet.

An der Mitgliederversammlung nahmen sich Corina Gilgen, Präsidentin Hotellerie Bern+Mittelland, und Daniel Siegenthaler, Gastgeber Best Western Plus Hotel Bern, beide langjährige VDH-Mitglieder, die Zeit, um sich an die Teilnehmenden zu richten. Thomas Allemann, Mitglied der Geschäftsleitung HotellerieSuisse und Leiter Account Management, informierte über den bevorstehenden Hospitality Summit.

Wissen, Netzwerk, Zeitgeist – drei Pfeiler der neuen VDH-Strategie

Vision, Mission und Strategie der VDH sind überarbeitet und vom Präsidenten Roland Gasche an der Mitgliederversammlung im Mai in Bern vorgestellt worden.

Die VDH ist «Am Puls der Zeit, um Wissen und Erfahrung unserer Mitglieder zu vernetzen». So lautet die Losung, der eigene Anspruch. Wissenstransfer, Netzwerkausbau und Zeitgeist bilden die drei Pfeiler der neu formulierten VDH-Strategie.

Zeitgeist

Die VDH ist am Puls der Zeit. Bei Unternehmer*innenTalks zu aktuellen Themen, Fachgesprächen oder Projektpräsentation wird ein Blick in die Zukunft geworfen. Dabei will die VDH ihren Mitgliedern spezifische Inputs vermitteln und ihnen regelmässig Möglichkeiten geben, sich über Innovationen und Trends der Branche zu informieren sowie sich mit Fachleuten und Praktikern auszutauschen.

Wissenstransfer

Die VDH unterstützt und fördert den Nachwuchs unternehmerisch orientierter Führungskräfte. Das eidgenössisch anerkannte Nachdiplomstudium Hotelmanagement (NDS) steht für eine breit abgestützte und praxisrelevante Weiterbildung.

Neu wird die VDH Vertiefungsworkshops anbieten, die auf dem erworbenen Wissen des NDS aufbauen.

Netzwerk

Die VDH ist und wird stets die Vereinigung der diplomierten Hoteliers und Restaurateure sein, welche für Netzwerk, Erfahrungsaustausch, Synergien und Freundschaftspflege steht. Der zentrale Punkt ist dabei die aktive Teilnahme an den branchenrelevanten VDH-Events.

Tun, nicht nur reden

In der Mitgliederversammlung wurde nicht nur infor97 miert und deklariert, sondern im «Next Generation Workshop» auch gearbeitet. Moderiert von Nicoletta Müller, Inhaberin Innovation, Sales & Marketing GmbH, und Ueli Schneider, Mitglied Geschäftsleitung HotellerieSuisse, Leiter Business Development, gelang es tatsächlich, den Puls der Zeit konkret zu spüren. Nachwuchskräfte und Auszubildende der Branche wurden angehört, um ihre Zukunftsvorstellungen und Werte zu verstehen. Das zentrale Anliegen, welches sie im Workshop für ihre Arbeitswelt formulierten, ist die Wertschätzung. Ein Anliegen, das von allen Betriebsleitungen, Hoteldirektionen, Praxisausbilder*innen und Mitarbeitenden der Gastronomie und Hotellerie, die mit jungen Menschen im Kontakt sind, gehört und wegen seiner Vorbildfunktion auch realisiert werden muss. Lesen Sie den kompletten Artikel im Heft!

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