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Mariastein

AM BEKANNTESTEN WALLFAHRTSORT DER NORDWESTSCHWEIZ

Anfahrt ÖV Basel: SBB oder DB–Mariastein: Tram Nr. 10 bis Haltestelle «Flüh»–Bus Nr. 69 bis Haltestelle «Kirchplatz» Anfahrt PW Mariastein–Parkplätze vor Ort Route Klosterkirche–St.-Josefs-Kapelle–Siebenschmerzenkapelle–Gnadenkapelle Kraftorte Klosterkirche–Gnadenkapelle Ideale Besuchszeit ganzjährig Schwierigkeitsgrad lange Treppen–Grotte und Kirche hindernisfrei (Anmeldung bei Pforte) Einkehr diverse Einkehrmöglichkeiten in der nahen Umgebung Tipp Unter: klostermariastein.ch Gottesdienst- und Wallfahrtszeiten prüfen

Eine Mutter, im warmen Sommersonnenschein vom Schlaf übermannt, verliert ihr Kind über den Stein an die tiefe Schlucht. Dieses bleibt unverletzt und bester Dinge. Eine wunderschöne Frau habe es aufgefangen und sanft auf das Gras gesetzt. Die zu Tode erschreckte Mutter weiss, dass dieses Wunder keine Geringere als die Jungfrau Maria bewirkt hat. Der glückliche Vater lässt Maria zum Dank auf dem Stein eine Kapelle errichten. Trotz den vielen Jahrhunderten hat die Legende nichts von ihrer Kraft eingebüsst. Wallfahrerinnen, Gläubige, Ratsuchende lassen sich von Maria faszinieren und suchen Antworten, Mut und Trost bei ihr in Mariastein. Die langen Gänge im Erd- und Kircheninneren geben den passenden Rahmen dazu.

ETWAS GESCHICHTE

Wussten Sie, dass das Kloster Mariastein schon zweimal aufgehoben und jedes Mal wieder eingesetzt wurde? 1648 vom solothurnischen Beinwil nach Mariastein verlegt, betreuten die Benediktinermönche unter Abt Fintan Kieffer die Wallfahrer, Klosterschüler und Gläubigen. Die Französische Revolution trieb 1798 die Mönche in die Flucht, vier Jahre später, 1802, konnte das verwüstete Kloster durch Abt Hieronymus Brunner (1765-1804) zurückgekauft werden. 1874 wurde es erneut aufgehoben und 1971 wieder in Betrieb genommen. Ein erstes Gotteshaus wurde 1434 erwähnt. Dieses soll bereits 1380 neben einer Einsiedelei in einer Höhle im Fels bestanden haben und zwar nach einem Fallwunder, das die Wallfahrt verursachte oder weiter ankurbelte. Ein Kind soll hier vom Fels in die

Tiefe gefallen und von Maria aufgefangen worden sein. Archäologisch ist seit dem 14. Jh. ein Bruderhaus auf dem Fels über der Kapelle nachgewiesen. Eine zweite Kapelle, die Siebenschmerzen- oder Reichensteinkapelle, entstand im 15. Jh. nach einem Brand. Nach den Zerstörungen durch die Reformation ereignete sich ein zweites Fallwunder. 1541 fiel Junker Hans Thüring Reich von Reichenstein ins tiefe Tobel. Dankbar über die Rettung des Sohnes stiftete der Vater das berühmte Mirakelbild. Im 17. Jh. übernahmen die Benediktiner von Beinwil den Standort Mariastein. Allerdings verzögerte der 30-jährige Krieg den Umzug. Nach dem Bau der Klosterkirche setzt jedoch eine Blütezeit ein, die durch die französische Besetzung 1798 wieder beendet wurde. Die Mönche wurden vertrieben, das Kloster verwüstet. Zwischen 1802 und 1874, der Klosteraufhebung, konnten Klosterleben und Wallfahrt wieder aufgebaut werden, ebenso ab 1971.

KLOSTERKIRCHE

Von aussen fallen Ihnen wohl der grosse Vorplatz, die monumentale Turmfassade aus dem Jahre 1834 mit ihrer barocken Kirchenpforte von 1692 und der Hahn auf dem Kreuz auf. Die helle Klosterkirche erleben Sie in ihrer neubarocken Gestaltung von 1900. Der Innenraum erwartet Sie als eine durch fünf Arkaden unterteile, dreischiffige Basilika. Diese ist nach Kraftlinien ausgerichtet. Kraftlinien spüren: in den Arkadenmitten und mittig vor den beiden Seitenaltären mit ihren Reliquien und Reliefüberhöhungen. Beachten Sie die Kanzel mit den Apostelfiguren. Sie ist an einem Punkt der Beredsamkeit angebracht. Kraftort spüren: unter der Kanzel. Den Hochaltar, der einen Ort der Kraft markiert, sehen Sie durch das hohe Chorgitter. Kraftort spüren: über das Auge aufnehmen. Ebenfalls bezeichnet der Altartisch einen Ort der Kraft. Kraftort spüren: vor dem Altar. In der St.-Josefs-Kapelle, hinter dem linken Seitenaltar, finden Sie die Heilige Familie in Figuren aus dem 20. Jahrhundert im sogenannten Nazarenerstil dargestellt. Die Kräfte sind hier ortsüblich.

SIEBENSCHMERZEN-KAPELLE

Die Kapelle stand ursprünglich frei und sie muss innen wie aussen bemalt gewesen sein. Neben ihr befand sich das Bruderhaus und vor ihr der abfallende Fels. Heute ist sie ins Gesamtgebäude integriert und Sie erreichen sie durch lange Gänge, die zum Teil mit Danksagungen an Maria ausgekleidet sind. Beachten Sie an der Fensterwand das Mirakelbild, die emblematischen Darstellungen an der Decke und das gotische Sakramentshäuschen aus rotem Sandstein. Die Kräfte sind hier tief und abziehend. Sollten Sie dies nicht gut vertragen, verweilen Sie hier nicht.

GNADENKAPELLE

Herzstück und Ziel der Wallfahrten ist seit jeher die Gnadenkapelle, die 1434 erstmals urkundlich Erwähnung findet. Über Hunderte von Jahren wurde die Felsenhöhle zu einer geräumigen Kapelle ausgebaut. 59 in den Felsen gehauene Treppenstufen führen Sie hinunter in den dusteren Schoss der Erde mit seinem verehrten Gnadenbild, der lächelnden Madonna, der Mutter vom Trost, die den Menschen Kraft und Hoffnung schenkt.

KIRCHENFASSADE KLOSTERKIRCHE

SIEBENSCHMERZEN-KAPELLE GNADENKAPELLE

Die Antwort auf die Frage, weshalb die Marienkapelle eine tief in der Erde liegende Felsgrotte sei, finden Sie in der Legende «Maria Stein» mit dem Fallwunder. Es dient als weisend für den Standort des Klosters. Hier erschien kein weisendes Tier, hier passierte ein weisendes Ereignis. Dieses zog schon früh Wallfahrer und Gläubige aus der Umgebung und von weither an den Pilgerort.

GNADENBILD

Das Herz des Herzstücks finden Sie im Gnadenbild. Es ist die sitzende Madonna mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm. Sie sitzt oder thront samt Kind frei an der Felswand oder im Stein und je nach Festzeit des liturgischen Kalenders in wechselnder Kleidung. Ihre offizielle Bezeichnung lautet «Mutter vom Trost». Von den Pilgerinnen und Pilgern wird sie gerne «die lächelnde Madonna» genannt. Maria hat Kraft und gibt diese weiter. Kraftort spüren: vor Maria. Allerdings ist die Kraft nicht nur aufbauend. Das könnte damit zusammenhängen, dass viele Menschen bei ihr Trost suchen und ihre Sorgen abladen. Reagieren Sie sensibel auf Fremdenergien, halten Sie sich hier nicht allzu lange auf.

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