INNOVATION III

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«MEINE MEINUNG: Auch Investitionen in nachhaltige Projekte müssen wirtschaftlich sein.»

Geringeres Investitionsrisiko in Solarparks dank den EKZ Wie viel Strom produziert ein Photovoltaikmodul wirklich? Wer in Solarparks investiert, will sicher sein, dass die eingesetzten Module die kalkulierten Leistungen erbringen. Das ist aber nicht immer der Fall. Das mobile Solarlabor der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) testet Solarmodule in ganz Europa und hilft so, grosse Investitionen zu schützen. Nicht alle Photovoltaikmodule bringen die Leistung, welche die Verkaufsunterlagen versprechen. Werden mangelhafte Module in eine Photovoltaikanlage eingebaut, wird weniger Strom produziert als geplant – das wirkt sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage aus. Bei grossen Photovoltaikanlagen, wie beispielsweise einem fünf Megawatt Solarpark, sind Referenzmessungen der Module für Investoren essentiell. Denn wenn die Nennleistung der Module 3 Prozent unter dem angegebenen Wert liegen, entstehen Ausfälle von über einer halben Million Franken. «Im Normalfall werden für die Messungen 20 bis 50 Solarmodule ausgewählt und an ein sta-

www.ekz.ch/solarlab

tionäres, unabhängiges Labor geschickt und vermessen», erklärt Jörg Haller, Leiter mobiles Solarlabor bei den EKZ. Die Kosten für solche Stichprobemessungen betragen inklusive Transport 6000 bis 12 000 Franken.

Flexible und schnelle Messungen vor Ort Als erstes Unternehmen in Europa testen die EKZ Solarmodule direkt vor Ort. Gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben die EKZ ein mobiles Labor entwickelt, das die Nennleistung von Photovoltaikmodulen vor dem Einbau in die Solaran-

lage überprüft. Das Modul muss nicht länger zum Labor, das Labor kommt zum Modul. Diese innovative Lösung ist für Investoren von grossem Vorteil weiss Jörg Haller: «Der Transport der Module und die Wartezeit fallen weg – für die gleichen Kosten werden mehr Module getestet und die Messresultate liegen sofort vor.»

Ausgefeilte Technik auf vier Rädern Für maximale Mobilität haben die EKZ die Messeinrichtung in einen Mercedes Transporter integriert. Sie besteht aus einem so genannten Flasher und der komplexen Messelektronik. Diese registriert die elektrischen Kenngrössen der Module. «So stellt der Betreiber des Solarparks sicher, dass nur einwandfreie Solarmodule installiert werden», meint Haller. «Und die Investoren wissen, dass die Anlage nicht von Anfang an weniger erwirtschaftet, als kalkuliert wurde.»


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