INNOVATION III

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Auf den Spuren von Wilhelm Tell Was einst als blosse Idee anfing, ist heute für unzählige Pendlerinnen und Pendler kaum mehr wegzudenken: der Tellbus. Die beliebte und sogar preisgekrönte Verbindung zwischen Luzern und Uri zeigt, wie bedürfnisgerecht und innovativ öffentlicher Verkehr sein kann. Dass man sich in den Anfängen des Tellbusses bei der Namensgebung für den Nationalhelden der Schweiz, Wilhelm Tell, entschieden hat, muss wohl ein gutes Omen gewesen sein. Denn die beliebte Verbindung zwischen Luzern und Uri hat eine sprichwörtlich ‹‹sagenhafte›› Entwicklung hinter sich. Angefangen hatte alles im September 2006: Der Kanton Uri, die SBB als Konzessionärin sowie vbl und Auto AG Uri lancierten zusammen das Schnellbusprojekt Tellbus - fürs Erste als dreijährigen Probebetrieb. ‹‹Der Gedanke war simpel››, erinnert sich Beat Nater, Leiter Betrieb und Markt vbl: ‹‹Mit dem Tellbus sollten alle Pendlerinnen und Pendler schnell, bequem und direkt von Altdorf nach Luzern via Seelisbergtunnel reisen können und natürlich wieder zurück.›› In 45 Minuten von Altdorf nach Luzern - ein innovativer Einfall, der plötzlich Wirklichkeit wurde. Für die erfolgreiche Umsetzung der Idee wurden die involvierten Stellen von der Schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement ‹‹Idee-Suisse›› sogar mit dem ‹‹Golden Creativity Award›› ausgezeichnet. Dass das Projekt einem echten Bedürfnis entsprach, zeigte sich schnell: Bereits kurz nach der Lancierung des Tellbusses mussten aufgrund der grossen Nachfrage bestimmte Kurse mit einem Zusatzfahrzeug verstärkt werden. Schon 2008 verkehrte der 7.03 Uhr-Kurs häufig

dreifach. 2009 schliesslich wurde durch vbl der erste DoppelstockBus beschafft, ein Jahr später ein weiterer durch die Auto AG Uri; aus dem Probebetrieb wurde eine definitive Konzession für 10 Jahre bis Ende 2019. Seit diesem Zeitpunkt wurde das Pendlerangebot immer wieder ausgebaut - zuletzt anlässlich des Fahrplanwechsels 2010. Seit vergangenem Dezember bietet der Tellbus von Montag bis Freitag täglich sieben Verbindungen je Richtung an. ‹‹Wer hätte gedacht, dass die Idee so einschlägt››, meint Beat Nater und fügt stolz an: ‹‹2007 benutzten insgesamt 60‘000 Personen den Tellbus; im vergangenen Jahr waren es bereits fast doppelt so viele.›› Heute fahren an Spitzentagen bis zu 650 Personen mit dem Tellbus. Jede einzelne davon ist ein Indiz dafür, dass bedürfnisgerechter ÖV durchschlagenden Erfolg hat und auch Autofahrer umsteigen lässt. Die Pendler sind gleich schnell wie mit dem Auto am Ziel, sparen sich aber das oftmals mühselige Parkplatzsuchen. Mit dem Tellbus haben die Passagiere Anschluss an den Fernverkehr in Luzern oder sind pünktlich und stressfrei am Arbeitsplatz bzw. an der Uni. Und sollten die Fahrgäste aus irgendwelchen Gründen den Tellbus einmal verpassen, können sie problemlos einfach die Bahn benutzen - denn das Tellbus-Billett ist auch dort gültig. ‹‹Die Kooperation zwischen den beteiligten Verkehrsunternehmungen und deren

gute Zusammenarbeit generieren für die Tellbus-Reisenden wirklich einen grossen Kundennutzen!››, zeigt sich deshalb auch der Urner Volkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann überzeugt und sagt weiter: ‹‹Der Tellbus halbiert die Fahrzeit zwischen Uri und Luzern für Pendlerinnen und Pendler und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Uri.›› Schnell, einfach, innovativ und zeitgerecht – der Tellbus ist wahrlich eine sagenhafte Erfolgsgeschichte…

Verkehrsbetriebe Luzern AG Tribschenstrasse 65 6002 Luzern Fon: 041 369 65 65 info@vbl.ch www.vbl.ch


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