3 Mehrgewinnstrategien für einen nachhaltigen Umgang mit Land Tabelle 3.1-2 Akteure bei Renaturierungsmaßnahmen: Beispiele. Quelle: WBGU
Akteure bei Aufforstung und Wiederaufforstung und bei Renaturierung degradierter Weideflächen
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Beispiele Akteure: Aufforstung und Wiederaufforstung
Beispiele Akteure: Renaturierung degradierter Weideflächen
Global
Global Partnership on Forest and Landscape Restoration, strategischer Plan der Vereinten Nationen für die Wälder (2017–2030), Nature4Climate (N4C), UN Forum on Forests, Entwicklungsbanken, Geberorganisationen (z. B. GiZ), Sponsoren (Stiftungen Netzwerke, z. B. WBCSD) Privatwirtschaft, Holzindustrie
Global Partnership on Forest and Landscape Restoration, FAO: pastoralist knowledge hub and regional networks, multilaterale Entwicklungsbanken, Geberorganisationen (z. B. GiZ), League for Pastoral Peoples and endogenous Livestock Development (LPP), Sponsoren (Stiftungen, Netzwerke, z. B. WBCSD)
National
Forst-/Umweltbehörde, Waldbesitzer, Naturschutz/Umweltbehörde, Stiftungen, Raumplaner, Privatwirtschaft, H olzindustrie, Bergbau (Ausgleichsflächen)
Naturschutz/Umweltbehörde, Raumplaner, Stiftungen
Regional
Raumplaner, Nationalparkbehörde, TourisRaumplaner, Nationalparkbehörde, muswirtschaft, Privatwirtschaft, Holzindustrie Tourismuswirtschaft
Lokal
Landnutzer/Indigene, CommmunityBased Organisations (CBO), Förster, NRO, Privatwirtschaft, Holzindustrie
Mobile Viehhalter/Indigene, Community-Based rganisations (CBO), Ranger, NRO, Hirtenvölker O
Landschaft
gegebenenfalls Anrainerstaaten, Indigene Waldnutzer (z. B. in Amazonien), Nationalpark, Privatwirtschaft, Holzindustrie Gegebenenfalls Bauern, mobile Tierhalter, inklusive Indigene
Gegebenenfalls Anrainerstaaten, Hirtenvölker, z. B. Saami Council, International Centre for Reindeer Husbandry (ICR), gegebenenfalls Bauern, m obile Tierhalter, inklusive Indigene
wicklung und Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen befördern. Beim Landschaftsansatz (Kasten 2.3‑3) bestehen zudem die Planungseinheiten aus großräumigen physischen Gebieten mit sich überschneidenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten. Diese umfassen vielfältige Funktionen („Multifunktionalität“, Kap. 2.2) und Dienstleistungen, einschließlich Nahrung, Biodiversität, Wasser, Wohnen und sozioökonomische Prosperität. Landnutzungspolitiken verfolgen häufig die Bedarfe einzelner Sektoren, etwa bei Landwirtschaft die Bodenqualität und der Zugang zu Wasser, bei Weidewirtschaft den Durchgang durch offene Landschaften, beim Siedlungs- und Infrastrukturausbau die Ausweisung von Bauland und Erschließung, beim Klimaschutz die Senkenpotenziale von Wiederaufforstung, beim Naturschutz die Erhaltung biologischer Vielfalt, Bodenschutz und naturnahe Landschaften, bei Anpassungserfordernissen an Klimaänderungen die Veränderung von Baumsorten oder bei touristischer Nutzung der Freizeitwert und attraktive Landschaften. Letztlich hat jede dieser Politiken ihren eigenen, selektiven Blick auf die Gestaltung von Landschaft. Nachhaltiges Landmanagement muss diese Interessen in partizipativen Prozessen bündeln und integrierte Antworten finden, bei denen die Multifunktiona-
lität einer Landschaft mit ihren Ökosystemleistungen erhalten bleibt. Die Nutzung von Szenarien und Modellen kann hierbei hilfreich sein. Eine integrierte Landschaftsplanung über größere Areale hinweg kann die Ansprüche der verschiedenen Landnutzungen und Schutzerfordernisse in einem gemeinsamen Gestaltungsprozess und an die lokalen Verhältnisse angepasst zusammenführen und ist für die Entwicklung des ländlichen Raumes unerlässlich. Im Gegensatz zur Konzentration von Flächennutzungen durch weitere Intensivierung werden zunehmend extensivere, auf gemeinsame Nutzung einer Landschaft ausgerichtete Ansätze (z. B. wildtierfreundliche Landwirtschaft) diskutiert (Collas et al., 2017; Mertz und Mertens, 2017; Phalan et al., 2011). Integrierte Landschaftsplanung kann die Defizite sektoraler Ansätze korrigieren, indem sie alle Nutzungsansprüche berücksichtigt, etwa diejenigen ländlicher Armutsgruppen gegenüber Naturschutz oder Flächenbedarf für Plantagen. Sie helfen auch, übergreifende Auswirkungen auf benachbarte Räume mitzudenken (indirekte Landnutzungseffekte, wie z. B. eine negative Beeinflussung der Wasserverfügbarkeit oder Anrainerinteressen bei Oberund Unterläufen von Flüssen oder die Veränderung lokaler Klimate). Zudem können integrierte Land-