WBGU Hauptgutachten: Der Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte

Page 156

Globale Urbanisierungsberichte: Problem­beschreibungen, Lösungsansätze und Akteure  2.6 Problembeschreibung

Fokus, dominierende Sicht

Ziele, Empfehlungen

Ausgewähltes Zitat

UN-Habitat (2011a): Global Report on Human Settlements: Cities and Climate Change Dringend notwendig: >> Urbaner Klimaschutz und Anpassung an Klima­ wandel >> Klimawandel verstärkt die ohnehin schon bestehenden Urbanisierungsprobleme >> Zu wenige Städte haben kohärente Anpassungsstrategien entwickelt

Governance, Klima Zeithorizont: Scheitelpunkt der globalen THG-Emissionen sollte 2015 erreicht sein

Empfehlungen für die internationale, ­nationale und städtische Ebene Prinzipien >> Keine Blaupause für ­Lösungen >> Beachtung von Synergien und ­Zusatznutzen >> Vereinbarkeit kurz- und langfristiger Ziele

„The crux of the challenge is that actors at all levels need to move within short time frames to ­guarantee long-term and wide-ranging global interests, which can seem remote and unpredictable at best.“ (UNHabitat, 2011:  VI, Einführung von Joan Clos)

Empfehlungen >> Zukunftsvision entwickeln >> Bürgerbeteiligung >> Risikoanalysen >> Aktionspläne

OECD (2010): Cities and Climate Change Beitrag der Städte zum ­Klimawandel und Betroffenheit durch Klimafolgen

Urbanisierungstrends, Wett­ bewerbsfähigkeit, Governance

Klimaschutzstrategien und Anpassung an Klimaänderungen

„Some urban climate policies may be no-regret policies as they can provide co-benefits that offset their cost.“ (OECD, 2010:  20)

World Bank (2010a): Cities and Climate Change. An Urgent Agenda Beitrag der Städte zum ­Klimawandel und Betroffenheit durch Klimafolgen

Infrastruktur und ­Governance, Klima >> Städte haben eine Schlüssel­ rolle im Klimaschutz >> Energierevolution zur Einhaltung der 2  °C-Leitplanke

>> Minderung der THG-Emissionen >> Ausbau energieeffizienter Gebäude >> Senkung der Vulnerabilität gegenüber Naturkatastrophen

„Decisions taken today lock in the futures of many cities. The infrastructure of 2050 is being built today, yet the world of 2050 will be very different from today.“ (World Bank, 2010a:  v; Vorwort Inger ­Andersen, Vizepräsident der Weltbank)

Good urban governance >> Partizipative Governance und ­strategische Planung sicherstellen >> Analysekapazitäten für kurz- und ­langfristige Planung schaffen >> Kosteneffizienz sicherstellen >> Experimente und Innovationen fördern >> Verteilungsfragen und Gerechtigkeit beachten >> langfristigen Planungshorizont etablieren >> kohärente Politikgestaltung >> Monitoring- und Evaluierungssysteme aufbauen

„City authorities are in a unique position to engage local stakeholders and design locally tailored responses to climate change.“ (Corfee-Morlot et al., 2009:  12)

OECD (2009): Cities, Climate Change and Multilevel Governance Fragmentierte urbane Klimapolitik (Vermeidung und Anpassung) und grundlegender Mangel an Instrumenten zur Erleichterung von Entscheidungsprozessen

Governance, Klima >> Erfolgsbedingung: Integration verschiedener Governance-Ebenen >> Aber: Nationale Politik wird als zentraler Wegbereiter lokaler Maßnahme zu Klimaschutz und Anpassung ­gesehen

werden die für den zu erwartenden Zuwachs an Stadtquartieren weltweit notwendigen Baumaterialien und deren Klimaverträglichkeit, der Zugang zu modernen Energiedienstleistungen sowie eine klimaverträgliche und kompakte Stadtplanung genannt. Als relevante Akteure werden Stadtverwaltungen, Interessengruppen (stakeholder), community groups, die Wissenschaft und der Privatsektor genannt. Ein Teilbericht der Arbeitsgruppe II des IPCC befasst sich mit „Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“ von Städten gegenüber den Risiken des Klimawandels (Revi et al., 2014). Dabei spielen Katastrophenvorsorge, Senkung der Exposition gegenüber Klimarisiken und Stärkung der Handlungskapazitäten vulnerabler Gruppen eine zentrale Rolle. Zentral hierfür ist die Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Basisdienstleistungen und resilienten Infrastrukturen für Wasser- und Sanitärversorgung, Abfallentsorgung, Zugang zu Elektrizität und Telekommunikation sowie Gesundheits- und Rettungsdiensten. Neben einer resilienten Infrastruktur wird auch die Bedeutung qualitativ guter, erschwinglicher und gute gelegener Wohnmöglichkei-

ten als wesentlich erachtet, um Exposition und Schäden durch Klimafolgen zu minimieren. Der Bericht benennt notwendige Governance-Maßnahmen (Tab. 2.6-1) und weist auf die begrenzte Unterstützung internationaler Finanzierungsinstitutionen hin und verweist auf die Bedeutung kommunaler wissenschaftlicher Kapazitäten für die Anpassung an Klimaänderungen. Im Zentrum einer erfolgreichen urbanen Anpassungspolitik, so der Bericht, stehen am Ende aber die Kommunen, weil eine erfolgreiche Anpassung von Städten wesentlich von der Integration in lokale Investitionen, Politiken und dem gesetzgeberischen Rahmen abhängt.

GCEC (2014): Better Growth, Better Climate Im Mittelpunkt der Studie der Global Commission on the Economy and Climate (GCEC, 2014) steht die Gestaltung eines klimaverträglichen Wachstums ohne Zielkonflikte zwischen Wachstum und Klimaschutz. Die GCEC ist eine 2013 von Kolumbien, Äthiopien, Indonesien, Norwegen, Südkorea, Schweden und Großbritannien gegründete transdisziplinäre Beratungseinrichtung. Die Botschaft der Studie ist, dass sich aktuell in

123


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.