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Vorpommersche Kleinstadt-Tour (I)

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RADTOUREN TEIL1

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Sechs Städtchen in sechs Stunden 81 km

In Ribnitz, dem mecklenburgischen Teil der Stadt Ribnitz-Damgarten, beginnt die Tour. Sein Kloster und der sehenswerte Marktplatz mit Stadtkirche lohnen eine Besichtigung. Der berühmte Maler Lyonel Feininger hat hier so manches Motiv für seine Bilder gefunden und dem Kleinstädtchen ein Denkmal gesetzt (zu besichtigen in einer Ausstellung des Klosters). Auf der Marlower Straße geht es dann parallel zur Recknitz und bei Carlewitz hinunter in das Urstromtal. Hier führt uns ein gut befahrbarer Schotterweg bis nach Marlow. Das Städtchen macht mit seiner sehenswerten Kirche und dem lebendigen Ortskern einen angenehmen Eindruck - nicht zuletzt wegen eines dort ansässigen Fertighaus-Herstellers. Ein paar Kilometer weiter, in Bad Sülze, sieht es da schon etwas anders aus. Vielleicht liegt das auch an dem ungenutzten Moorbad, welches am Wege liegt. Der Ortsname Sülze weist auf die Salzgewinnung hin, welcher im Ort ein Museum gewidmet ist. Unweit von hier ist die A 20 im unergründlichen Morast versackt. An dieser Stelle sumpfen Recknitz- und Trebel-Urstromtal ineinander. Auch Peene und Tollense machen wenig später mit bei der vorpommerschen Sumpf-Orgie.

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Das ansehnliche Städtchen Tribsees liegt auf einer Anhöhe über dem Trebeltal und ist mit seiner Kirche weithin sichtbar. Es empfiehlt sich, die Hauptstraße mit ihren beiden Stadttoren und die Stadtkirche anzuschauen. Mann kann tatsächlich durch ein Stadttor hindurch schauen und das gegenüberliegende Tor sehen. Auch der Blick von der kleinen Eisenbahnbrücke über die Trebel, nordöstlich der Stadt, ist beeindruckend. Das dichte Eisenbahnnetz dieser Gegend ist nur noch anhand solcher Relikte, wie auch der gut ausgebauten Radwege, die auf Bahndämmen verlaufen, erkennbar. „Richtenberg und Franzburg“ riefen einheimische Skatspieler früher, wenn sie beim Spiel einen miesen Skat gefunden hatten. Franzburg war immerhin Kreisstadt, Sitz eines großen Klosters und pommersche Residenz. Ein Gebäudeflügel des Klosters ist erhalten geblieben. Die beiden benachbarten Orte wirken verwunschen und vergessen. Unvergessen sind eine legendäre Schnapsfabrik („Sonne Richtenberg“) und die gefallenen Soldaten der Roten Armee, deren

Denkmal auf dem Richtenberger Markt vor nicht langer Zeit renoviert wurde. Auch die weithin sichtbare Richtenberger Kirche, deren schiefer Turm in den allgegenwärtigen Matsch abzurutschen scheint, macht von nahem einen interessanten, aber etwas verwunschenen Eindruck. Zwischen den Orten befindet sich am Richtenberger See eine Plattform zur Vogelbeobachtung. Die umliegenden Feuchtgebiete sind beliebte Rastplätze für Zugvögel. Von Richtenberg geht es sehr bequem auf einem schnurgeraden Bahndamm nach Stralsund. Als Tour-Ziel bietet sich auch das sehenswerte Städtchen Grimmen an.

Tour-Karte: www.bikemap.net/de

2 Tour

Bahn-Info Hinfahrt: RE 9 Rostock - Ribnitz-Damgarten/West, Rückfahrt: RE 9 Stralsund - Rostock

Die Trebel-Klappbrücke bei Nehringen

Bahn-Info Hinfahrt: RB 11 Rostock - Tessin, Rückfahrt: RE 3 Groß Kiesow - Stralsund, RE 9 Stralsund - Rostock

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