Wasserwacht Potsdam - Jahresbericht 2013

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L ogbuc h Jah r e s b e r i cht 2 01 3

DRK Wasserwacht KV Potsdam / Zauch-Belzig e. V. 1


Wasserwacht Spendenkonto DRK Potsdam | IBAN: DE46100205000003359700 | BIC: BFSWDE33BER Bank f端r Sozialwirtschaft | Konto: 3359700 | BLZ: 10020500 Verwendungszweck: Spende f端r die Wasserwacht


Wasserwacht Potsdam Unsere Freizeit zu Ihrer Sicherheit Unsere Leistungen: · Wasserrettungsdienst · Rettungsschwimmen · Katastrophenschutz · Suchen und Bergen von Gegenständen unter Wasser · Sanitätsdienst · Kinderschwimmen · Veranstaltungsabsicherung am und auf dem Wasser · Natur- und Gewässerschutz Wichtige Telefonnummern: 0171 472 61 84 Wasserwacht Potsdam 112 Notruf Feuerwehr (Rettungsdienst und Feuerwehr) 110 Notruf Wasserschutzpolizei 115 Behördenruf Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dem Logbuch 2013 die Arbeit der Wasserwacht Potsdam näher bringen können. Wenn Sie sich für eine aktive oder eine Fördermitgliedschaft interessieren, rufen Sie einfach die Rufnummer der Wasserwacht Potsdam an oder sprechen Sie uns in den Sommermonaten in den Freibädern der Stadt Potsdam an. www.wasserwacht-potsdam.drk.de 3


Vorwort Sehr geehrte Kameraden und Kameradinnen, liebe Partner, Freunde und Förderer ich möchte mich bei Ihnen und Euch recht herzlich für die Unterstützung unserer Tätigkeit im letzten Jahr 2013 bedanken. Diese Unterstützung ist nicht umsonst und wird immer wichtiger, denn auch unsere Arbeit wird immer wichtiger, was die stetig ansteigenden Einsatzzahlen zeigen. Wem einmal aus einer Notsituation geholfen wurde, weiß zu schätzen, dass es Menschen gibt, die einem in dieser Notlage helfen können. Die Anzahl derer, die bereit sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich als Wasserretter oder Sanitäter tätig zu sein, wird jedoch immer geringer, da die umfangreiche Ausbildung einen großen Anteil unserer Freizeit in Anspruch nimmt. Die Anforderungen werden immer größer, die eingesetzte Technik wird immer komplizierter und komplexer. Für den Umgang damit wird eine entsprechende Ausbildung vorausgesetzt.

Weiterhin steigen die Kosten für die Ausbildung, die Technik und deren Unterhalt immer mehr an. All diese Komponenten verlangen ein hohes Maß an Verantwortung von den Kameraden und Kameradinnen, im Umgang untereinander und mit den Einsatzmitteln. Oftmals bedeutet es auch für die Familie, dass die gemeinsame Freizeit doch sehr reduziert wird. Ohne die Unterstützung unserer Partner, Förderer, Freunde und Familienangehörigen und deren Verständnis wäre unsere Arbeit nicht möglich. Es entstehen zudem private Kosten für Fahrten von und zu den Ausbildungs- und Dienstorten, Kosten für die persönliche Ausrüstung und Bekleidung. Nicht alle Kosten können durch die Gemeinschaft oder von den Mitgliedern übernommen werden.


Deshalb ist es notwendig, dass es Menschen gibt, die uns auch finanziell und materiell unterstützen. Folgende sind über lange Zeit zu zuverlässigen Partnern und wertvollen Freunden geworden: · Bäderlandschaft Potsdam · Berufsfeuerwehr Potsdam · Regionalleitstelle Nord-West · Stefan von Heine, Dorint Hotel · Werner Gniosdorz, Bäcker Braune · DRK Bereitschaft SEG Potsdam · DRK Behindertenwerkstätten  Potsdam · DRK Wasserwacht Berlin · Freiwillige Feuerwehren Potsdam · Andrea Buchardi · SUP TRIP, Potsdam · Weisse Flotte Potsdam · AquaLung · ATeNe GmbH · Floating Noise · MeetB GmbH

Dafür gilt den Unterstützern mein Dank und der aller Mitglieder der Wasserwacht Potsdam. Ich wünsche mir, dass wir weiterhin gut zusammenarbeiten und alle Aufgaben erfolgreich lösen. Ihr Roger Lehmann Vorsitzender der DRK Wasserwacht KV Potsdam / Zauch-Belzig e.V.

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Inhalt

150 Jahre DRK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Aufgaben Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes . . . . . . . . . . . . . . . 11 Zahlen / Daten / Fakten Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einsatzstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Technik im Einsatz · Boote und Fahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . · Taucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . · Stationen inkl. Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichte Wachsaisoneröffnung 2013 – Das geht ja gut los!!! . . . . . . . . . . . . . Ein normales Wochenende in der Wachstation Babelsberg . . . . . . . Hochwassereinsatz in Breese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein ereignisreiches letztes Wochenende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Boote slippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aus dem Einsatztagebuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Wasserwacht Potsdam hilft Bedürftigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mein Jahr mit der Wasserwacht · Ulrich Frick, SEG Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . · Andreas Tausche, BF Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . · Jana Wagner, Wasserwacht Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . · Jan Oczkowski, Wasserwacht Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

13 17 19 25 27 31 33 37 39 41 43 51 53 55 57 59

Impressum

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Am 13. Januar 2013 sammelten sich 1.800 Mitglieder, Freiwillige und Mitarbeiter des DRK vor dem Brandenburger Tor in Berlin und bildeten ein rotes Kreuz. Die Teilnehmer reisten aus ganz Deutschland an, um dabei zu sein. Die Aktion markierte den Beginn des DRK-Jubil채umsjahres 2013.

Aufgaben


150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz Jubiläum 2013 feierten wir einen runden Geburtstag. Vor 150 Jahren wurde auf einer Konferenz in Genf das Rote Kreuz geboren. Grund hierfür war eine Idee, aus der später eines der bekanntesten Zeichen der Welt wurde. Rotes Kreuz auf weißem Grund als Schutzzeichen einer Hilfsgesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, menschliches Leid zu lindern. Aus diesem Ziel wuchsen später vielfältige Aufgaben, die aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind. Als Begründer des Rot-Kreuz-Ge­ dankens gilt Henry Dunant, der 1859 als 31-jähriger Mann grausame Szenen bei der Schlacht von Solferino miterleben musste. Aus diesen Erfahrungen wurde für Dunant eine Mission, aus der 1863 das Rote Kreuz hervorging.

Bereits 1864 unterzeichneten 12 Nationen die erste Genfer Konvention zur Verbesserung des Loses der im Felddienst verwundeten Millitärpersonen. Dieses Abkommen wurde nach dem zweiten Weltkrieg und nochmals 1977 überarbeitet und erweitert. Es ist der Grundbestandteil humanitären Völkerrechts, dem sich heute 194 Staaten verpflichtet fühlen. Das Rote Kreuz setzt sich heute für das Leben, die Gesundheit, das Wohl­ergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben und die Würde aller Menschen ein. Dieses Leitziel ist für die Wasserwacht im Deutschen Roten Kreuz die treibende Kraft. Gegründet wurde sie vor 130 Jahren als RotkreuzWasserwehr in Regensburg. Mit heute etwa 1200 Wachstationen verteilt in ganz Deutschland, ist sie eine der größten Wasserrettungsorganisationen in Deutschland.

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Die Wasserwacht

Die Bekämpfung des Ertrinkungstodes ist die Hauptaufgabe der Wasserwacht im Allgemeinen. Hierfür werden Rettungsschwimmer ausgebildet, die im Sommer Wachdienst an den Gewässern in Potsdam verrichten. Die Bekämpfung des Ertrinkungstodes fängt jedoch schon bei den Kleinsten an, indem unsere engagierten Ausbilder und Trainer Kindern ab 5 Jahren das Schwimmen beibringen und später versuchen, die Jugendlichen für unsere Arbeit zu gewinnen. Doch was sind die Aufgaben der Wasserwacht im regulären Wachdienst? Läuft es immer so actiongeladen wie bei Baywatch ab? Natürlich nicht. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Wasserrettung immer professioneller wird und der einfache Rettungsschwimmer in Badehose und mit Boje langsam durch ausgebildete Spezialisten verdrängt wird. Hierfür bilden wir neben Rettungsschwimmern auch Wasserretter, Bootsführer, Bootsbesatzungen, Rettungstaucher und Sanitäter aus, um für jede Einsatzlage gewappnet zu sein. Hierbei gilt für uns der Grundsatz, dass eine gute, fundierte Ausbildung in Verbindung mit ro-

Aufgaben

buster und funktionierender Technik auch die Sicherheit der Einsatzkräfte erhöht. Die Einsatzkräfte der Wasserwacht werden für vielfältige Einsatzspektren benötigt. Im Rahmen der technischen Hilfeleistung schleppen wir Boote aus Gefahrenlagen, richten gekenterte Segler auf, bergen gesunkene Boote oder leisten manchmal einfach nur Starthilfe. In manchen Situationen reicht aber auch ein guter Ratschlag an Wassersportler aus, um Havarien und Unglücke im Vorfeld zu verhindern. So müssen wir gar nicht erst tätig werden. Zusammengesetzt aus Kräften der Berufsfeuerwehr und der Wasserwacht existiert in Potsdam eine schlagkräftige Tauchergruppe, die unter Umständen im ganzen Bundesland eingesetzt werden kann. Die Taucher sind für alle Arbeiten unter Wasser zuständig. Hierzu zählt die Suche nach im Wasser vermissten Personen, das Bergen von verlorengegangenen Gegenständen bis hin zu ganzen Schiffen oder Tätigkeiten im Rahmen der Amtshilfe.


des Deutschen Roten Kreuzes – ein starker Partner Während der Saison von Mai bis Oktober werden wir durch die Leitstelle der Feuerwehr Potsdam als First Responder auf dem Wasser oder in Ufernähe eingesetzt. Gerade in Potsdam können wir mit unseren Booten manche Einsatzorte schneller als der landgebundene Rettungsdienst erreichen und so das therapiefreie Intervall für den Patienten verkürzen und zum Beispiel weitere Rettungsmittel nachfordern. Unsere Sanitäter sind aber auch bei verschiedenen Veranstaltungen am Wasser und an Land tätig. Hier reicht das Spektrum von einer Sanitätsstreife mit zwei Personen bei kleineren Events bis hin zu einer kompletten Unfallhilfsstelle mit Ärzten bei Großveranstaltungen. Durch die Hochwasserlagen im letzten Jahrzehnt und dem damit verbundenen Einsatz der Wasserrettungskräfte aus ganz Deutschland, wurde in der Wasserwacht die Ausbildung für solche Szenarien verbessert und angepasst. Die hierbei eingesetzten Strömungsretter der Wasserwacht, sind mit spezieller Ausrüstung und Ausbildung dafür gewappnet, Menschen aus solchen Lagen zu retten. Ein Mitglied unse-

rer Wasserwachtgemeinschaft hat sich sogar zum Luftretter ausbilden lassen und kann so zum Beispiel von Hubschraubern der Bundespolizei Menschen Flut-Hilfe leisten, die von den Fluten eingeschlossen sind. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass gerade die Zusammenarbeit mit den Kräften der Feuerwehren, Polizei und den anderen Hilfsorganisationen immer wichtiger wird. Wir möchten uns an dieser Stelle für die professionelle, vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit den Kräften der Feuerwehr, der Regionalleitstelle, DRK SEG Betreuung Potsdam, Wasserschutzpolizei, DLRG Potsdam und allen anderen Kräften bedanken. Dass diese Aufgaben, Ausbildungen, Verpflichtungen und schönen Momente alle ehrenamtlich erbracht werden, ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Von daher möchten wir uns vor allem bei den Angehörigen und Unterstützern der Mitglieder bedanken, die gerade im Sommer zu Gunsten der Wasserwacht zurückstehen.

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Zahlen / Daten / Fakten


Mitglieder DER wASSERWACHT pOTSDAM Im Laufe eines Jahres bringen die Mitglieder der Wasserwacht Potsdam viel Freizeit für die ehrenamtliche Arbeit auf und so werden jährlich mehr als 10.000 Einsatzstunden pro Jahr durch die Mitglieder geleistet. Durch berufliche, schulische und familiäre Rahmenbedingungen können natürlich nicht alle der 74 aktiven Kräfte permanent Zeit für die Wasserwacht erübrigen. Umso erstaunlicher ist es, dass im letzten Jahr 11.718 Einsatzstunden geleistet werden konnten. Ein Großteil der Einsatzstunden wird im Wachdienst an den Wochenenden von Mai bis September geleistet, wo die Ehrenamtlichen Helfer die Stationen im Strandbad Babelsberg und im Waldbad Templin besetzen. Darüber hinaus wird durch die Helfer viel Zeit für das Training in der Schwimmhalle investiert. Den Kleinsten wird hier das Schwimmen beigebracht und können im Laufe der Jahre die verschiedenen Jugendschwimmabzeichen ablegen und ab 12 Jahren die Prüfung zum Deutschen Rettungsschwimmabzeichen in Bronze absolvieren. Für die aktiven Einsatzkräfte werden in den

Wintermonaten verschiedene Ausund Fortbildungen auf Kreis- und Landesebene angeboten. Ausgebildet werden die Helfer zu Sanitätern, Rettungstauchern, Motorrettungsbootsführern, Bootsfrauen und -männern oder Wasserrettern. Die Sanitäter der Wasserwacht werden nicht nur im Wachdienst gefordert, sondern auf auch vielen Sanitätsabsicherungen im Laufe des ganzen Jahres. Das können kleinere Veranstaltungen sein, aber auch Großevents, wie z. B. der Belziger Altstadtsommer oder die Pferdesportveranstaltung „Titanen der Rennbahn“ in Brück. Im letzten Jahr haben folgende 10 Mitglieder viele Stunden für die Wasserwacht Potsdam geleistet. Sebastian Willems Stefan Utermark Jana Wagner Michael Meister Mareike Franz Susi Henschel Roger Lehmann Jens Andres Jan Oczkowski Cat Dobert Robert Peters

842 h 667 h 627 h 615 h 574 h 513 h 483 h 466 h 464 h 448 h 433 h

Vielen Dank für euer unermüdliches Engagement und Einsatzbereitschaft.

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Zahlen / Daten / Fakten


Mitglieder Von der Schwimmhalle in den Einsatz Bereits die Kleinsten ab fünf Jahren können bei der Wasserwacht das Schwimmen lernen. Im Laufe der Jahre werden unsere Kleinsten durch unsere Trainer in der Schwimmhalle auf die Arbeit als Rettungsschwimmer vorbereitet und können die verschiedenen Schwimmstufen des Deutschen Jugendschwimmabzeichens absolvieren. Auch außerhalb der Schwimmhalle am Brauhausberg unternehmen wir viel mit der Wasserwachtjugend. So veranstalten wir jedes Jahr zu Ostern das traditionelle Eiertrudeln oder nehmen an Schwimmwettbewerben, wie zum Beispiel am 24-Stunden-Schwimmen teil. Ein weiteres Highlight ist das jährliche Trainingslager in Tschechien. Hier stehen Sportarten abseits des Schwimmens, wie zum Beispiel Volleyball, im Vordergrund. Mit Erreichen des 16. Lebensjahres können die Jugendlichen als Einsatzkraft aktiv am Wasserrettungsdienst teilnehmen. Hierfür muss die Prüfung zum Deutschen Rettungsschwimmabzeichen in Silber

als Grundvoraussetzung absolviert werden. In den Wintermonaten finden für die Einsatzkräfte Aus- und Fortbildungen statt. Durch unsere Mitwirkung im Katastrophenschutz kann einigen Mitgliedern inzwischen der Erwerb des Führerscheins der Klasse C oder die Ausbildung zum Rettungssanitäter ermöglicht werden. Aktive Mitglieder 74 Einsatzleiter / Zugführer 5 Gruppenführer 3 Bootsführer Motorrettungsboot 22 Ärzte 4 Tierärzte 2 Rettungssanitäter 8 Krankenpfleger 4 Sanitäter 46 Taucher im Rettungsdienst 8 Leinenführer 1 Ausbilder Erste-Hilfe 4 Ausbilder Sanitätsdienst 2 Ausbilder Rettungsschwimmen 8 Ausbilder Wasserretter 2 Ausbilder Motorrettungsboot 4 Ausbilder Tauchen 1 Ausbilder Funk 1

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EinsatzStatistik Kreiswasserwacht Potsdam / Zauch-Belzig e.v. Übersicht Einsatzstatistik 2013

Potsdam

Belzig

Technische Hilfen & abgeschleppte Boote

17

0

Bootsbergungen & GEKS

3

0

Taucheinsätze

29

0

Freischleppen

0

0

Natur- / Gewässerschutz

0

0

125

25

Hochwasser

4

0

Sonstiges

3

0

181

25

SAN- / EH-Einsätze

Einsätze gesamt

206

Zahlen / Daten / Fakten


Tauchen Einsatzstatistik 2013

Potsdam

Belzig

Ausbildung /  Übungstauchen

4

0

Arbeiten unter Wasser

6

0

Materialsuche

7

0

Personensuche

3

0

Bootsbergung

2

0

PKW im Wasser

0

0

SEG-Alarm mit Abbruch

7

0

Einsätze gesamt

29

0 29

SAN Einsatzstatistik 2013

Potsdam

Belzig

EH bei Kleinstverletzungen (ohne Protokoll)

87

21

SAN bei Verletzungen (WRD)

25

0

SAN bei Verletzungen (Absicherung)

9

4

PiW / Rettung aus Lebensgefahr

3

0

HLW

0

0

Ermatteter Schwimmer

1

0

Totenbergung

0

0

125

25

Einsätze gesamt

150 EH: Erste Hilfe; GEKS: gekenterter Segler; HLW: Herz-Lungen-Wiederbelebung; SAN: Sanitätsdienst; SEG: Schnelleinsatzgruppe; PiW: Person im Wasser; WRD: Wasserrettungsdienst

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Zahlen / Daten / Fakten


Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge Poseidon 01 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-01 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Cap Camarat 625 open Motor: Yamaha 150 PS, Außenbordmotor Besatzung: 4 Personen Ausstattung: Erste-Hilfe-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher Funk: 2 m / 4 m Poseidon 02 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-02 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Taskforce TF 550 Motor: Yamaha 100 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignal­anlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m Poseidon 03 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-03 Station: Waldbad Templin Typ: Orkney Day Angler Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher Funk: 2 m / 4 m Besonderheiten: Kann im Einsatzfall mit einer transportablen Pumpe der Feuerwehr ausgestattet und als zweites Löschboot eingesetzt werden

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Zahlen / Daten / Fakten


Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge Poseidon 04 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-04 Station: Berufsfeuerwehr, Trailer Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 40 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: Erste-Hilfe-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m Poseidon 05 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-05 Station: Waldbad Templin Typ: Lehmar MZB 55 Motor: Yamaha 100 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 – 4 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Combi-Carrier, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m Besonderheiten: Durch seine besondere Bauart für Taucheinsätze besonders geeignet Poseidon 06 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-06 Station: Waldbad Templin Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m

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Zahlen / Daten / Fakten


Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge Poseidon 08 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-08 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m Notfallkrankentransportwagen NKTW-B Funkrufname: Florian Potsdam 01-85-05 Standort: Berufsfeuerwehr Potsdam Hersteller: Mercedes Benz Sprinter C315 Typ 906 KA 35 Besatzung: 2 Einsatzkräfte (Fahrer, Transportführer) Ausstattung: (Auszüge) Fahrtrage Stollenwerk, Notfalltrage (2. Trage), Schaufeltrage, Vakuummatratze, Krankentragestuhl, Gedämpfter Ambulanztisch, Sauerstoff, Notfallrucksack, Notfallmedikamente, Notfallrucksack Kindernotfälle Mannschaftstransportwagen MTW Funkrufname: Florian Potsdam 18-19-01 Standort: Berufsfeuerwehr Potsdam Hersteller: Mercedes Benz Sprinter, Diesel Besatzung: max. 8 Einsatzkräfte Ausstattung: Erste-Hilfe-Koffer, Feuerlöscher, Tauchflaschen Funk: 2 m / 4 m Besonderheiten: Wird primär als Einsatzfahrzeug für die Rettungstaucher eingesetzt. Wird je nach Ein­satzlage beladen und dient als Zubringerfahrzeug für Einsatzkräfte und Material sowie als Zugfahrzeug für Boote und den Anhänger Wasserrettung

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Zahlen / Daten / Fakten


Technik im Einsatz Taucher Unsere Tauchergruppe besteht zurzeit aus zehn aktiven Mitgliedern der Wasserwacht Potsdam im Alter von 23 bis 51 Jahren und kann seit Ende 2013 auf einen Tauchausbilder in den eigenen Reihen zurückgreifen. Dadurch wird die Qualität unserer regelmäßigen Aus- und Fortbildungen weiter gesteigert, um auch unter extremen Bedingungen und Situatioen, wie zum Beispiel bei „Null-Sicht“ oder Eis, sicher tauchen zu können. Um den Ausbildungsstand der Einsatzkräfte hoch zu halten, werden regelmäßige Tauch- und Einsatzübungen durchgeführt. Insgesamt waren die Einsatztaucher im letzten Jahr 72 Stunden unter Wasser. Aufgabenbereiche: · Suche von vermissten Personen · Bootsbergungen · Technische Hilfeleistungen · Sucheinsätze · Katastropheneinsatz (Hochwasserschutz, Deichsicherung, Deichverteidigung) Unser Einsatzgebiet befindet sich hauptsächlich im Bereich der Stadt Potsdam, jedoch werden wir immer öfter, zusammen mit der Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Potsdam, über die Grenzen der Stadt hinaus alarmiert. Im Sommer 2013 war ein Teil unserer Tauchergruppe zusätzlich beim Hochwasser in Breese aktiv. Hier wurden durch die Taucher und Wasserretter Deiche abgedichtet, Rohre in Gräben verschlossen und der Deich von Hindernissen befreit. Alle ehrenamtlichen Einsatztaucher und Leinenführer der Wasserwacht Potsdam sind jederzeit, 24 Stunden, 7 Tage die Woche über Funkmeldeempfänger einsatzbereit.

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Zahlen / Daten / Fakten


Technik im Einsatz Die Stationen der Wasserwacht Potsdam In den beiden Freibädern der Bäderlandschaft Potsdam, dem Waldbad Templin und dem Stadtbad Park Babelsberg, unterstützen wir das Personal bei der Gewässeraufsicht und übernehmen die Erstversorgung der Badegäste, wenn diese sich verletzen. Darüber hinaus sind in beiden Strandbädern Motorrettungsboote stationiert. Von hier aus rücken wir zu Einsätzen im gesamten Potsdamer Stadtgebiet und in angrenzenden Seen aus. Waldbad Templin Das Waldbad Templin ist das größere der beiden Strandbäder und zieht durch seine vielen Freizeitangebote ein bunt gemischtes Publikum an. Durch großzügige Parkmöglichkeiten und gute Verbindungen mit dem Bus, wird das Waldbad bei gutem Wetter sehr stark besucht, womit das Personal der Wasserwacht gerade bei der Gewässeraufsicht stark gefordert ist. Auch der Templiner See als großes Wassersportrevier, fordert eine erhöhte Aufmerksamkeit der Wachmannschaft, die oftmals präventiv eingreifen muss, um Unfälle zu verhindern Besatzung: min. 6 Personen Zugeordnete Boote: Poseidon 03, Poseidon 05, Poseidon 06 Ausstattung: Erste-Hilfe-Raum, Defibrillator, Trage, Digitaler Meldeempfänger, Techniklager, Umkleiden (m / w), Wachraum / Schlafraum, Küchenzeile

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Zahlen / Daten / Fakten


Technik im Einsatz Die Stationen der Wasserwacht Potsdam Stadtbad Park Babelsberg Das Stadtbad Park Babelsberg zieht viele Besucher aus dem städtischen Bereich an, da es für viele auch zu Fuß gut zu erreichen ist. Idyllisch, mitten im Park gelegen, bietet es eine schöne Kulisse und eine Kombination aus urbanem Flair und Abgeschiedenheit. Die Wasserwacht unterstützt hier ebenfalls bei der Gewässeraufsicht und überwacht die Wasserfläche des Tiefen Sees. Das Gefahrenpotential liegt hier oft bei Schwimmern, welche in die Fahrrinne der Schifffahrt schwimmen und sich so in Gefahr bringen. Besatzung: min. 5 Personen Zugeordnete Boote: Poseidon 01, Poseidon 02, Poseidon 08 Ausstattung: Erste-Hilfe-Material, Defibrillator, Spineboard, Digitaler Meldeempfänger, Wach- / Schlafraum, Küchenzeile

Standort Berufsfeuerwehr Potsdam Innerhalb der Woche liegen die Boote Poseidon 02, Poseidon 03 und Poseidon 08 am Standort der Berufsfeuerwehr Potsdam in der Holzmarktstraße, falls die Kräfte im Laufe der Woche zu Einsätzen alarmiert werden. Die zentrale Lage der Hauptfeuerwache Potsdam ermöglicht den Helfern der Wasserwacht eine schnellere Erreichbarkeit der Boote und Einsatzmittel. Weiterhin nutzen wir auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr eine Bootshalle und Räumlichkeiten für die Vorstandsarbeit und Verwaltung und können zusätzlich im Winter auf die Schulungsräume der Feuerwehr zugreifen.

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Berichte


Wachsaisoneröffnung 2013 Das geht ja gut los!!! Das Wetter spielte fantastisch mit als am Samstag vergangener Woche die feierliche Wachsaisoneröffnung der Wasserwacht in Potsdam stattfand. Sowohl die geladenen Gäste, als auch die Kameraden der Jugendfeuerwehr und der Wasserwacht, verbrachten einen schönen Vormittag, bei dem der Oberbürgermeister Jann Jakobs nach ein paar anerkennenden Worten die bekannte kleine Schiffsglocke schwang und somit den Start der Saison bekannt gab. Feierlich wurde es bei der Ausgabe der, von der VR-Bank gesponserten, T-Shirts und der offiziellen Übergabe des Bootssteges für die Feuerwehr- und Wasserwachtboote. Außerdem wurde das nach einem Diebstahl generalüberholte Rettungsboot WWP-02 mit neuem Motor und kompletter Ausstattung vorgeführt. Einen weiteren neuen Motor erhielt das schon in die Jahre gekommene Rettungsboot WWP-03, welches somit ebenfalls einer Verjüngungskur unterzogen wurde. Nach dem obligatorischen Bootskorso mit den Rettungsbooten der Wasserwacht, der Feuerwehr und dem Streifenboot der Wasserschutzpolizei, gab es eine Stärkung in Form von Bratwürsten und Kuchen an Land. Anschließend freuten sich die Kinder der Jugendfeuerwehr auf

eine kleine Ausfahrt mit den Booten der Wasserwacht. Auch hier kehrten alle gesund und sichtlich vergnügt zurück. Alle waren sich einig, dass es eine schöne Saisoneröffnung war und man freute sich auf die Bewältigung der kommenden Aufgaben. Die Vorfreude darauf währte nicht lange, denn bereits im weiteren Tagesverlauf wurde die Babelsberger Stationsbesatzung zu einem Einsatz der Feuerwehr gerufen. Diese brauchte ein Rettungsboot zur Unterstützung. Auf dem Tiefen See zwischen ALDI-Steg und Babelsberger Enge, kam es durch den ausgelaufenen Kraftstoff eines Bootes zu einer großflächigen Gewässerverschmutzung, die mit Hilfe der Wasserwacht bereinigt wurde. Am Sonntag wurden die Babelsberger Wasserwächter gegen 3 Uhr per Einsatzbefehl „Person im Wasser“ aus dem Schlaf gerissen. In der Nähe der Humboldtbrücke trieb eine Person und drohte zu ertrinken. Mit den bereits vor Ort befindlichen Kameraden der Feuerwehr wurde die Person gerettet und dem Landrettungsdienst übergeben. Alles in allem also ein aufregendes, aber erfolgreiches erstes Wochenende!

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Berichte


Ein normales Wochenende in der Wachstation Babelsberg Der Bericht steht stellvertretend für die vielen Wochenenden, welche die Einsatzkräfte der Wasserwacht Potsdam in den Strandbädern Templin und Babelsberg verbracht haben. Freitagabend, die Woche ist geschafft und das Wetter ist zu schön, um es in einer Kneipe zu verbringen, also treffen sich die ersten Kameraden Freitagabend in der Berufsfeuerwehr, machen das Boot einsatzklar, beladen es mit ihrem Gepäck und verlegen das Boot in das Strandbad Babelsberg. Dort angekommen wird die Station einsatzbereit gemacht und alles so vorbereitet, dass man einen schönen Abend unter Freunden haben kann. Meist heißt das für einen Freitagabend: Grillen, Volleyball, Schwimmen und Erfrischungen. Und obwohl wir regulär noch gar nicht im Dienst sind, kann es trotzdem passieren, dass die Meldeempfänger piepen und wir in den Einsatz gehen. Nachdem wir uns beim Grillen und Sport ausgepowert haben, legen sich die ersten hin, denn man hat bereits eine anstrengende Arbeitswoche hinter sich gebracht. Die einen legen sich in der Station schlafen, die anderen auf den Steg oder auf den Booten. Samstagmorgen um 7:45 Uhr klingelt der Wecker im Strandbad und die Station erwacht langsam zum Leben. Statt einer Dusche springen wir ins Wasser und schwimmen eine Runde, um wach zu werden. Danach findet jeder seine Aufgabe, damit wir um 9 Uhr unsere Einsatz-

bereitschaft melden können. Morgens gibt es eine Menge zu tun: Frühstück vorbereiten, ausreichend Kaffee kochen, Station einsatzklar machen, Boote auftakeln und eventuell die Schwimmmeister bei ihrer Arbeit unterstützen. Beim Frühstück wird durch die Stationsleitung die Einteilung der Besatzungen vorgenommen, sowie zu erwartende Besonderheiten und anstehende Aufgaben bekannt gegeben. Am Vormittag werden die ersten Aufgaben erledigt, wie z. B. das Aufräumen der Bootshalle, Ausbildungen oder es werden Aufgaben für die Uni bzw. Schule nachgearbeitet. Plötzlich, 11:42 Uhr, piepen die Meldeempfänger: „Bewusstlose Person, Glienicker Brücke, Uferbereich“. Sofort macht sich eine Rettungsbootbesatzung auf den Weg, meldet die Einsatzübernahme der Leitstelle und ist nach fünf Minuten am Einsatzort. Die Besatzung springt, ausgerüstet mit Spineboard, Notfallrucksack, automatischem Defibrillator und Funk, an Land und übernimmt die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Landrettungsdienstes. Nach Übergabe des Patienten an die Besatzung vom Rettungswagen meldet sich das Boot wieder in der Leitstelle frei und fährt zurück zur Station. 33


Gegen 13 Uhr gibt es für die Helfer selbstgekochtes Mittagessen und man löst sich stundenweise bei der Gewässeraufsicht ab, wobei hier das Hauptaugenmerk auf dem Badebereich liegt, aber mindestens ein Auge richten die Retter auch auf den Tiefen See, um Gefahrensituationen zu erkennen. Gerade an heißen Wochenenden sind so viele Menschen im Strandbad, dass die Schwimmmeister auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Zwischendurch werden die kleinen und großen Verletzungen der Badegäste versorgt. Hierzu gehören vorrangig Schnittwunden und Insektenstiche, die wir schnell behandeln können.

Berichte

13:32 Uhr: „Schwimmer in Fahrrinne, mehrere Fahrgastschiffe auf Kollisionskurs“ meldet ein Helfer vom Steg. Sofort macht sich ein Rettungsboot mit Sondersignal auf den Weg zum Schwimmer, um ein Unglück zu verhindern. Der Schwimmer wird in der Regel aus dem Gefahrenbereich herausbegleitet und über sein leichtsinniges Handeln belehrt. Am Nachmittag wird es noch einmal ernst für die Helfer der Stationen Templin und Babelsberg. „Mehrere Personen im Wasser, gekentertes Kanu im Bereich Vorderkappe“. Sofort machen sich vier Boote von beiden Stationen auf den Weg, außerdem werden die Taucher alarmiert.


Das ersteintreffende Boot kann jedoch melden, dass keine Personen vermisst werden und alle Insassen wohlauf sind. Große Erleichterung macht sich breit. Das Kanu wird geborgen und die Kanufahrer werden mit unseren Booten zur Verleihstation zurückgebracht. Langsam nähert sich der Feierabend für die Helfer. Der zuständige Einsatzleiter meldet uns bei der Feuerwehr ab und gibt Bescheid, dass ein Boot die Nachtbereitschaft übernimmt. Die Helfer übernachten wieder im Strandbad und verbringen den Abend beim gemeinsamen Abendbrot, Film anschauen, schwimmen, fachsimpeln und genießen den Aufenthalt in der Natur. Wenn man abends ganz genau hinschaut, schwimmt einem auch mal ein Biber über den Weg. Am Sonntag klingelt wieder sehr früh der Wecker. Ein Boot wird zur Absicherung einer Ruderregatta entsendet und der Rest der Helfer in beiden Strandbädern geht wieder den Aufgaben des regulären Wasserrettungsdienstes nach. Ein Boot fährt zur Wassertankstelle, um Treibstoff für die Boote aufzunehmen und ein anderes Boot patrouilliert bei böigem Wind auf den Seen, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können. Gegen 12 Uhr erreicht ein Anruf den Einsatzleiter der Wasserwacht, ein Bürger meldet, dass in der Neuen Fahrt ein Boot mit Motorschaden liegen geblieben ist. Sofort eilt ein Boot zur Einsatzstelle und schleppt den Havaristen in seinen Heimatyachthafen, wo der Schaden in Ruhe be-

hoben werden kann. Am Nachmittag werden die Helfer der Station Templin noch einmal gefordert. Nachdem ein Badegast von einer Wespe gestochen wurde, weist dieser allergische Reaktion auf. Schnell werden Notarzt und Rettungswagen alarmiert und die Erstversorgung übernommen. Ein anderes Boot entdeckt während einer Patrouillenfahrt am Nachmittag, einen Segler, der durch den starken Wind auf eine Sandbank gedrückt wurde. Mit geübten Handgriffen wird das Segelboot mit Hilfe einer Schleppleine mit unserem Boot verbunden und von der Sandbank gezogen. Langsam nähert sich wieder der Feierabend und die Stationen werden sauber gemacht. Um 19 Uhr meldet uns der diensthabende Einsatzleiter bei der Feuerwehr ab und die Helfer der Wasserwacht fahren nach Hause, um den Sonntagabend im Kreise der Familie, Freunden und Vertrauten zu genießen. Natürlich ist nicht jedes Wochenende für die Helfer der Wasserwacht so ereignisreich. Es kommt auch vor, dass wir an einem Wochenende glücklicherweise keine Einsätze bestreiten müssen. Die hier geschilderten Einsätze kommen so oder so ähnlich, jedoch immer wieder vor und spiegeln einen kleinen Teil unseres Einsatzspektrums im Bereich Rettungsschwimmen, Technische Hilfeleistung, Wasserrettung und Sanitätsdienst wider.

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Hochwassereinsatz in Breese 9. – 12. Juni 2013 Nachdem die Kräfte der Wasserwacht Potsdam bereits seit knapp zwei Wochen auf gepackten Taschen saßen, wurden wir am Sonnabend, den 8. Juni informiert, dass wir Sonntag zusammen mit Kräften der Berufsund Freiwilligen Feuerwehr und DRK SEG Betreuung in den Einsatz gehen. Schnell wurden die notwendigen Materialen verladen, die Technik überprüft und die restlichen Sachen gepackt. Tag 1 Sonntag: Nach dem Treffen in der Hauptfeuerwache, ging es mit dem 14 Fahrzeuge umfassenden Konvoi um 6:30 Uhr los in die Prignitz. Gegen 9:30 Uhr kamen wir in der Nähe von Perleberg an, wo wir im Dorf Spiegelhagen in einem Feuerwehrgerätehaus untergebracht waren. Nach dem Aufbau der Zelte und dem Vertrautmachen der Lage, verlegten wir uns, bis auf die Kameraden der SEG-Betreuung, nach Breese, wo es den provisorisch errichteten Deich zu verstärken galt. Während die Kameraden

Berichte

der Feuerwehr die Sicherung von außen übernahmen, stiegen die Taucher der Wasserwacht ins Wasser und legten Folien, beschwert mit Sandsäcken, aus. So sollte ein Durchweichen des Deiches verhindert werden. Am Abend sollten wir die Arbeit in Breese einstellen und verlegten unseren Einsatzort nach Hinzdorf an die Elbedeiche. Hier war ein über 100 Jahre alter Deich bereits stark durchnässt. Mit Hilfe der einheimischen Kräfte, sowie der Bundeswehr, gelang es uns durch Verschienen und Verstärken des Dammes, einen Durchbruch des Deiches zu verhindern. Zwischendurch kam die SEG-Betreuung vorbei und versorgte uns mit ordentlichen Kohlenhydraten. Die Arbeiten an diesem Deichabschnitt wurden in den folgenden Tagen von der Bundeswehr und weiteren Kräften, die nach Hinzdorf verlegt wurden, fortgesetzt. Erst gegen 24 Uhr waren wir nach diesem ersten Tag wieder im Lager in Spiegelhagen und versanken in unsere Kojen.


Tag 2 Montag: 8 Uhr Frühstück, dann nach kurzer Einsatzbesprechung zurück nach Breese, weiter den provisorischen Damm verstärken. Die Kameraden der Feuerwehr bauten einen mächtigen Hilfsdamm am Sportplatz in Breese, während wir den Nachmittag damit verbrachten gemeinsam mit Einheimischen eine Sperre bei einem Durchfluss zu errichten. Hierfür mussten unsere Taucher bis auf vier Meter tauchen, um Folien und Sandsäcke zu verbauen. Anschließend ging es wieder zurück ins Lager, um das Material zu reinigen. Tag 3 Dienstag: Wieder 8 Uhr Frühstück und Fahrt nach Breese. Die Feuerwehr verstärkte weiter den provisorischen Damm und verbaute Sickerstellen. Wir von der Wasserwacht hatten den Tagesauftrag erhalten, Treibgut aus dem Wasser zu holen bzw. selbiges im Wasser zu befestigen. Mit dieser mühseligen Arbeit waren wir den ganzen Tag beschäftigt. Am Abend trafen wir dann die ausgetauschten neuen Kräfte der Feuerwehr und es gab wieder ein leckeres Abendessen durch die Bereitschaft. Gemeinsam ließ man den Abend gemütlich ausklingen. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob wir am nächsten Tag noch eine Aufgabe erhalten würden.

Tag 4 Mittwoch: Aufstehen wieder pünktlich zum Frühstück gegen 8 Uhr. Es wurde klar, dass wir noch am Mittwoch nach Potsdam zurückverlegt werden. Während einige Kräfte der Feuerwehr erneut Sicherungsaufgaben am Breeser Deich übernahmen, baute der Rest das Lager ab. Zum Mittag fuhr eine Abordnung der Potsdamer Einsatzkräfte ebenfalls nach Breese, um dort den Landesinnenminister Herrn Woidke zu treffen. Bei einem kurzen Gespräch bedankte sich der Minister für die Hilfe. Anschließend gab es noch ein paar dankenswerte Worte der örtlichen Feuerwehr und des Kreisbrandmeisters. Danach setzte sich der Konvoi der mittlerweile 16 Fahrzeuge in Bewegung nach Potsdam. Dort angekommen wurden wir vom Feuerwehrchef Herrn Hülsebeck und der Beigeordneten Frau Müller-Preinesberger begrüßt. Der Oberbürgermeister Jann Jakobs ließ schöne Grüße ausrichten und bedankte sich für unseren Einsatz. Alle waren froh, wieder heil Zuhause angekommen zu sein. Einige anstrengende Tage gingen so zu Ende.

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Ein ereignis-

Am 15. September um 19 Uhr endete die offizielle Badesaison und damit auch die Saison für die Helfer der DRK Wasserwacht Potsdam / Zauch Belzig e.V.. Am Sonnabend um 8 Uhr stellten die Besatzungen der Stationen Babelsberg und Waldbad Templin die Einsatzbereitschaft her, um im Einsatzfall schnell ausrücken zu können. Kurz nach 10 Uhr am Morgen war es auch soweit: „Hilfeleistung / Schiff, Vorderkappe, gekentertes Boot“ stand auf den Meldeempfängern der Wasserwacht. Sofort eilten je ein Boot aus beiden Stationen zur Einsatzstelle. Dort angekommen stellte sich heraus, dass eine Person vermisst wird und durch die ersteintreffende Bootsbesatzung wurden die Taucher von Wasserwacht und Berufsfeuerwehr nachalarmiert. Ein sich zufällig vor Ort befindendes Boot der DLRG unterstützte die Suche und alarmierte ebenfalls Taucher zur Einsatzstelle. Drei Rettungsschwimmer befanden sich zu dem Zeitpunkt bereits im Wasser und suchten Unterwasser nach der vermissten Person. Nach dem Eintreffen der ersten Taucher konnten die Rettungsschwimmer wieder als Bootsbesatzungen eingesetzt werden. Nach kürzester Zeit befanden sich neben der Berufsfeuerwehr (u. a. mit Wasserwachtboot Poseidon 03 und Tauchergerätewagen) und den Wasserwachttauchern auch die Freiwilligen Feuerwehren Berichte


reiches letztes Wochenende 14. – 15. September 2013 Neufahrland und Sacrow an der Einsatzstelle ein. Durch die Taucher wurde der Bereich abgesucht, bis sich nach einiger Zeit herausstellte, dass sich die Person wohlbehalten an Land befindet und es sich um eine Übung handelte. Hier noch einmal vielen Dank an alle Kräfte vor Ort. Nachdem wieder die Einsatzbereitschaft hergestellt war, wurde die Besatzung aus Babelsberg am Nachmittag zu einem Notfall auf einem Ausflugsdampfer der Weissen Flotte Potsdam alarmiert. Die zwei Sanitäter der Wasserwacht wurden bei Fahrt übergesetzt und übernahmen die Erstversorgung des Patienten. Kurz darauf folgte die Besatzung des Notarzteinsatzfahrzeuges auf gleichem Wege an Bord. Auch hier arbeiteten die Mitarbeiter der Weissen Flotte, Feuerwehr Potsdam und Wasserwacht Potsdam gut zusammen.

Am Abend versammelten sich viele aktive Einsatzkräfte mit Angehörigen im Waldbad Templin, um die vergangene Saison ausklingen zu lassen, Erfahrungen auszutauschen, die Wasserwacht-Olympiade zu gewinnen und um einfach einen schönen Abend zusammen zu verbringen. Vielen Dank an die Organisatoren hierfür. Der Sonntag verlief für die Einsatzkräfte hingegen ruhig und somit ist die Saison 2013 so gut wie beendet. Natürlich sind wir bei schönem Wetter trotzdem bereit für Notfälle auf, am und im Wasser. Nun folgt langsam der Herbst und der Winter, währenddessen die Einsatzkräfte aus- und fortgebildet werden, die Technik überholt wird, die Boote gepflegt werden, um dann im Mai in eine neue Saison 2014 zu starten.

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Berichte


Boote Slippen 28. September 2013 Am letzten Sonnabend im September trafen sich die Helfer der Wasserwacht Potsdam um 9 Uhr am Standort der Berufsfeuerwehr, um die Boote zu slippen, also die Boote aus dem Wasser und in die Bootshalle zu bringen. Die ersten drei Boote befanden sich bereits an Land und die Helfer waren fleißig am Putzen und dabei, die Einsatzmittel winterfest zu machen. Um 10:42 Uhr piepten die digitalen Meldeempfänger und nach drei Minuten konnten sieben Helfer mit Poseidon 05 und Poseidon 06 ausrücken. Eingetroffen vor Ort, stellte sich folgende Lage heraus: Am Kopfsteg einer Marina lag ein Boot, welches auf Grund gesunken war und nur noch zum Teil aus dem Wasser herausragte. Zusammen mit der Berufsfeuerwehr Potsdam wurde versucht,

das Boot zu lenzen. Hierfür wurden Pumpen der Feuerwehr eingesetzt, die bis zu 800 Liter Wasser in der Minute befördern können. Die Wasserwacht brachte Ölbindemittel auf der Wasserfläche aus, unterstützte die Kräfte der Feuerwehr beim Material- und Personaltransport und bugsierte den Havaristen zum Uferbereich des Hafens, wo das Boot auf seine endgültige Bergung durch ein Privatunternehmen wartete. Am Nachmittag wurden noch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert um beim Ausbringen des Ölbindemittels zu unterstützen, da sich Spuren von Treibstoff und Öl weit verteilt wiederfanden. Am Samstag gegen 17:30 Uhr war der Einsatz auch für die letzten Helfer beendet, welche dann in das wohlverdiente Wochenende starten konnten.

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Aus dem

9. Mai 2013 · Christi Himmelfahrt

18. – 20. Mai 2013 · Pfingsten

Der Herrentag wurde erfolgreich durch die aktiven Kräfte der Wasserwacht Potsdam in den Strandbädern abgesichert. So musste die Besatzung vom Waldbad Templin zweimal als First Responder in die nähere Umgebung des Strandbades ausrücken, um qualifizierte Erste Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr zu leisten. Kurz nach dem offiziellen Dienstende um 19 Uhr wurde die Besatzung aus dem Strandbad Babelsberg zur Personensuche, nahe der Humboldtbrücke, alarmiert. Die beiden vermissten Personen konnten in der Zwischenzeit jedoch glücklicherweise an Land durch Kräfte der Polizei ausfindig gemacht werden. So konnte der Herrentag ein gutes Ende für alle Beteiligten finden und die Wasserwacht ließ den Tag beim gemütlichen Grillen im Strandbad Babelsberg ausklingen.

Am Abend des Pfingstmontages ging um 19 Uhr der Dienst des Wochenendes zu Ende. An diesem Wochenende wurde durch die engagierten Mitglieder der Stationen Babelsberg und Templin eine durchgehende Einsatzbereitschaft von Sonnabend 8 Uhr bis Montag 19 Uhr sichergestellt. In den drei Tagen gab es viel für die Retter der Wasserwacht Potsdam zu tun. So wurden wir zweimal als First Responder zu Notfällen am Wasser alarmiert, um das therapiefreie Intervall zu verkürzen, die Taucher bargen verlorengegangene Gegenstände und die Helfer wurden im Rahmen der Technischen Hilfeleistung tätig. Darüber hinaus wurde der Badebetrieb in den Bädern Templin und Babelsberg abgesichert und kleinere Verletzungen der Badegäste behandelt. So war es zwar ein arbeitsreiches, verlängertes Wochenende, was aber mit vielen schönen Momenten für die Helfer belohnt wurde.

Berichte


Einsatztagebuch

25. – 26. Mai 2013

1. – 2. Juni 2013

Trotz zum Teil einstelliger Temperaturen sorgten die Kameraden der Wasserwacht Potsdam auch am letzten Wochenende im Mai für Sicherheit auf den Wasserflächen der Stadt Potsdam. Darüber hinaus sicherten zwei Kräfte mit unserem NKTW-Typ B den MUKO-Lauf am Lustgarten ab und konnten dort mehrfach Erste Hilfe leisten. Am Sonnabend ließen die Einsatzkräfte den Tag zusammen mit den Kräften der DLRG Potsdam ausklingen. Bei regnerischem Wetter wurde trotzdem gegrillt und gemeinsam das Finale der Champions League angeschaut. Später wurden dann noch Erfahrungen in der Wasserrettung ausgetauscht und gemeinsam gefachsimpelt. Die Wasserwacht Potsdam bedankt sich noch einmal für die Einladung und für den schönen Abend.

Obwohl sich der Sommer zu Beginn des Junis in Potsdam sehr stark ausruhte, waren die Helfer der Wasserwacht Potsdam wieder in den Strandbädern Templin und Babelsberg vor Ort um bei Bedarf Hilfe am, auf und im Wasser leisten zu können. Trotz der niedrigen Temperaturen wurden die Besatzungen aus Babelsberg und Templin mehrfach zur technischen Hilfeleistung angefordert. Im Rahmen des Kinderfestes im Strandbad Babelsberg wurde die Besatzung der Station als Ersthelfer tätig und konnte schnell und adäquat helfen.

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Aus dem

4. Juni 2013

15. – 16. Juni 2013

Am Dienstagabend gegen 21:30 Uhr wurden die Kräfte der Wasserwacht über DME (= Digitaler Meldeempfänger) zum Einsatzstichwort „Person im Wasser“ alarmiert. Gemeldet wurden Hilferufe am oder im Wasser. Durch spontan verfügbare Einsatzkräfte wurde das Motorrettungsboot Poseidon 02 einsatzbereit gemacht und traf gegen 21:45 Uhr am Einsatzort ein. Durch Kräfte der Wasserschutzpolizei und der Wasserwacht wurden die Hilferufe an Land ausgemacht, so dass weitere Kräfte der Berufsfeuerwehr Potsdam ihren Einsatz abbrechen konnten. Nachdem die Person an Land lokalisiert wurde, entschied man sich zusammen mit der Wasserschutzpolizei den verirrten Spaziergänger zur Sicherheit an einen Rettungswagen zu übergeben, um ganz Sicher zu sein. Um 23:30 Uhr war der Einsatz dann für alle Beteiligten zu Ende.

Circa drei Stunden nach offiziellem Dienstende am Sonntag wurden die Kräfte der Wasserwacht mittels DME zu dem Einsatzstichwort „Bootsbrand“ alarmiert. Die ersten Kräfte fuhren zur Hauptfeuerwache Potsdam, um Poseidon 02 einsatzbereit zu machen. Circa 15 Minuten nach der Alarmierung wurde der Einsatz durch die Leitstelle abgebrochen. Es stellte sich heraus, dass der Feuerschein durch eine Feuerschale hervorgerufen wurde, die durch Kräfte der Berufsfeuerwehr gelöscht wurde. Ansonsten wurden die Retter der Wasserwacht am Wochenende gefordert, um Kleinstverletzungen in den Strandbädern zu versorgen, außerdem wurden sie als First Responder alarmiert und leisteten Amtshilfe für die Wasserschutzpolizei.

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Einsatztagebuch

6. – 7. Juli 2013

21. Juli 2013

Am Sonntagabend um 19 Uhr beendeten die Kräfte der Wasserwacht Potsdam ihren Dienst in den Strandbädern. Wir unterstützten die Schwimmmeister in den Strandbädern und versorgten kleinere und größere Verletzungen. Darüber hinaus wurden wir im Rahmen der technischen Hilfe tätig, begleiteten unvorsichtige Schwimmer aus den Bereichen der Schifffahrtsfahrrinnen und trainierten im Wasser. Am Sonnabend rückten unsere Taucher zur Unterstützung bei einer Personensuche nach Perleberg aus, die jedoch bei Dunkelheit abgebrochen werden musste. Die Person konnte durch örtliche Kräfte am folgenden Sonntag leider nur tot geborgen werden.

Wie schon einige Wochen zuvor, wurden die Kräfte der Wasserwacht drei Stunden nach Dienstende zu einem Bootsbrand alarmiert. An der Hauptfeuerwache Potsdam wurde Poseidon 02 einsatzbereit gemacht und die Einsatzkräfte begaben sich zum Einsatzort. Poseidon 03 wurde gemeinsam durch Kräfte der Wasserwacht und der Berufsfeuerwehr besetzt und folgte kurz darauf zur Einsatzstelle. Vor Ort begannen wir, gemeinsam mit den Booten der freiwilligen Feuerwehr sowie der Wasserschutzpolizei, die Suche nach dem brennenden Boot. Es stellte sich jedoch heraus, dass der durch Augenzeugen beobachtete Rauch und die Stichflammen durch eine nicht ordentlich gelöschte Feuerschale hervorgerufen wurde. Kräfte der Wasserwacht übernahmen das Ablöschen der Feuerschale.

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Aus dem

27. – 28. Juli 2013

30. Juli 2013

Ein anstrengendes Wochenende lag „Brand / Boot, 2 Personen im Wasser, am Sonntagabend um 19 Uhr hin- Jungefernsee“ stand am Dienstagter den Helfern der Wasserwacht abend gegen 22.30 Uhr auf den Meldeempfängern der Helfer der Potsdam. Bei Temperaturen um 35 °C und mehr sicherten die Eh- Wasserwacht Potsdam. Also machrenamtlichen zur Unterstützung der ten sich sieben Kameraden auf den Schwimmmeister wieder den Bade- Weg zur Hauptfeuerwache, um betrieb im Stadtbad Park Babels- unseren MTW (Mannschaftstransberg und Waldbad Templin ab. Ne- portwagen) und Poseidon 02 zu ben der Gewässeraufsicht stellten besetzen. An der Einsatzstelle einwir auch den Wasserrettungsdienst getroffen, stellte sich glücklicherfür die Stadt Potsdam sicher und weise heraus, dass die beiden Perwurden wieder als First Responder sonen an Bord des Bootes mit dem alarmiert. Während des Wachdiens- Schrecken davon gekommen sind. tes versorgten wir die leichten und Kräfte der Feuerwehr hatten den schwereren Verletzungen der Be- Havaristen bereits gelöscht und es sucher und klärten Badegäste über an eine Kaimauer geschleppt. Unfalsches Verhalten am und im Was- sere Helfer sicherten die Arbeiten hierbei wasserseitig ab. Durch den ser auf. Besitzer wurde das verunfallte Boot zum Wasser- und Schifffahrtsamt geschleppt. Hierbei begleitete unser Motorrettungsboot das Schleppen, um im Notfall eingreifen zu können. Gegen 2 Uhr in der Nacht war dann auch für die letzten Helfer der Einsatz beendet.

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Einsatztagebuch

3. – 4. August 2013

12. August 2013

Bereits am Freitagabend wurden die Wasserwachttaucher durch die Leitstelle der Feuerwehr zu einer Personensuche nach Kyritz in das dortige Freibad gerufen. Hier sollte nach Zeugenaussagen eine Person nach einem Sprung ins Wasser nicht wieder aufgetaucht sein. Die Personensuche wurde später ergebnislos beendet. Pünktlich um 9 Uhr am Sonnabendmorgen meldeten wir uns bei der Leitstelle einsatzbereit und wurden am Sonnabend wieder als First Responder alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen. Natürlich unterstützten wir wieder das Personal der Bäderlandschaft Potsdam bei der Gewässeraufsicht und versorgten die Verletzungen der Besucher. Im Waldbad Templin musste ein Boot mit Sondersignal ausrücken, um Schwimmer innerhalb der Fahrrinne aufzunehmen, die durch den Schiffsverkehr akut gefährdet waren. Der Sonntag verlief für die Helfer hingegen ruhiger und so wurde die Zeit für Aus- und Fortbildung genutzt, das Material gepflegt und natürlich auch der Sonntag genossen.

Am 12. August besuchte der damalige Innenminister des Landes Brandenburg, Herr Dr. Dietmar Woidke, die Feuer- und Rettungswache in der Holzmarktstraße. In Begleitung des Oberbürgermeisters, Jann Jacobs, informierte er sich über die Arbeit des Zivil- und Katastrophenschutzes in der Stadt Potsdam und bedankte sich noch einmal bei den Helfern, welche im Hochwassereinsatz waren. Die Bereitschaft SEG Potsdam stellte ihre Technik vor und die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und DRK wurde erörtert. Die Kameraden der Wasserwacht erläuterten die Zusammenarbeit im regulären Wasserrettungsdienst und die Möglichkeiten zur Mitwirkung im Rahmen des Katastrophenschutzes. Alle waren sich einig, dass der Besuch sehr aufschlussreich und interessant für die Beteiligten war.

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Aus dem

16. – 18. August Bereits am Freitagnachmittag trafen sich die Helfer von Wasserwacht, Feuerwehr und der Bereitschaft SEG Potsdam, um auf Einladung des Oberbürgermeisters zu einem Helferfest zusammen zu kommen. Hier wurde die Arbeit der Einsatzkräfte während des Hochwassers gewürdigt und bei schönstem Wetter gegrillt und gefachsimpelt. Nach dem Helferfest hieß es dann ab Samstag 8 Uhr: Einsatzbereitschaft herstellen. Die Helfer der beiden Stationen klarten die Stationen und Boote auf und meldeten sich um 9 Uhr pünktlich einsatzbereit bei der Leitstelle. Am Sonnabend unterstützten wir natürlich die Schwimmmeister in den Strandbädern bei der Badeaufsicht und versorgten kleinere Verletzungen der Badegäste. Weitere Kräfte stellten

Berichte

an Land Sanitätsabsicherungen in Potsdam und in Belzig sicher. Kurz vor Dienstende, gegen 18 Uhr, wurden die Templiner Kameraden als First Responder alarmiert, um bei einer allergischen Reaktion zu helfen. Kurz darauf ging auch ein Alarm auf dem DME der Station Babelsberg ein, um als First Responder tätig zu werden. Dieser Einsatz wurde ebenfalls erfolgreich abgearbeitet. Der Sonntag verlief bei schlechtem Wetter sehr ruhig, wobei wir die Bereitschaft SEG Potsdam personell bei der Absicherung des Fußballspiels SV Babelsberg 03 – FSV Zwickau unterstützten. Im Strandbad Templin fand ein Neptunfest statt, welches wir absicherten. Eine Rettungsschwimmerin wurde ebenfalls durch Neptun getauft.


Einsatztagebuch

24. – 25. August 2013 „Die Wasserwacht Potsdam beendet für dieses Wochenende ihren Dienst.“ meldete der diensthabende Einsatzleiter um kurz nach 19 Uhr in die Leitstelle der Feuerwehr Potsdam. Vorher waren die Stationen zu reinigen, sowie ab 19 Uhr die Boote abzutakeln. Bei schönstem Wetter kam es leider wieder zu Unfällen auf dem Wasser, bei denen wir erfolgreich helfen konnten. So verletzte sich eine Person bei Wassersportaktivitäten so schwer, dass eine Oberschenkelfraktur durch unsere Sanitäter nicht ausgeschlossen werden konnte. Im Waldbad Templin wurde die Person von einem Rettungswagen der Feuerwehr aufgenommen und ins Krankenhaus gebracht. Viele Kräfte der Wasserwacht Potsdam sicherten über das ganze Wochenende den „Altstadtsommer“ in Bad Belzig sanitätsdienstlich ab. Die Helfer der Station Babelsberg führten am Wochenende mehrere Patrouillenfahrten auf dem Jungfernsee durch. Hier mussten sie jedoch zum Glück nicht tätig werden. Am Sonntag wurden die Helfer der Station Templin wieder gefordert, indem sie Schwimmer aus der Fahrrinne begleiteten und Augenzeuge einer Kollision zwischen einem Motorboot und einem Surfer wurden. Dem Surfer ist zum Glück nichts passiert, nur beging der Bootsführer Fahrerflucht.

6. – 7. September 2013 Auch am vorletzten Wochenende der Saison wurden die Einsatzkräfte stark gefordert. Wir präsentierten uns beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr und beantworteten die Fragen der vielen Besucher, die sehr stark an der Arbeit der Taucher interessiert waren. In der Nacht von Samstag zu Sonntag wurden die Helfer der Station Templin als First Responder zu einem Verkehrsunfall gerufen. Die Babelsberger Besatzung rückte am Sonntag aus, um ein havariertes Boot aus einer Engstelle zu schleppen und so eine Gefahr für den Schiffsverkehr zu entfernen.

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die Wasserwacht Potsdam

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hilft Bedürftigen 21. Dezember 2013 Am Samstag kurz vor Weihnachten wurde im Hotel Dorint Sanssouci Berlin / Potsdam eine schöne Tradition fortgesetzt. Finanziert durch Spenden wurde für 833 sozialschwache Menschen ein Weihnachtsnachmittag organisiert. Die Wasserwacht Potsdam unterstützte hier die Mitarbeiter des Dorint Hotels und sicherte die Veranstaltung gleichzeitig mit acht Einsatzkräften sanitätsdienstlich ab. Nach Kaffee und Kuchen wurden die vielen Kinder durch die Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt Potsdam (AWO) mit Spielsachen beschenkt und man konnte auf einmal das große Leuchten in den Kinderaugen sehen. Auch an die Eltern und Älteren wurde gedacht und natürlich wurden sie ebenfalls beschenkt. Nach der Bescherung wurde durch die Leitung der AWO Potsdam

das reichhaltige und große Buffet eröffnet. Viele werden das Essen in schöner Erinnerung behalten. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den bekannten MDR-Moderator Sascha Fröhlich. Musikalische Untermalung boten der Chor der AWO und eine Band, die mit allseits bekannten Hits für eine gute Stimmung sorgte. Stefan von Heine, Direktor des Hotels und aktiver Einsatztaucher der Wasserwacht Potsdam, hatte für die Gäste viel ermöglicht, damit der Tag in schöner Erinnerung behalten werden kann. Durch Unterstützung des Rotary Clubs, der Wasserwacht, der Clowns und die vielen anderen ehrenamtlichen Helfer, konnte die Veranstaltung zum Erfolg geführt werden. Natürlich werden wir im nächsten Jahr wieder dabei sein, um die Veranstaltung zu unterstützen.

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Mein Jahr Ulrich Frick Die Sonne geht nun mittlerweile schon früh auf. Die ersten Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem Wasser. Es sieht nach einem heißen Tag aus. Für viele Menschen heißt es: „Ab ins Strandbad Babelsberg.“ Aber wer hilft, wenn genau diesen Menschen im Strandbad einmal etwas passieren sollte oder wenn etwas auf den Gewässern Potsdams oder an den Stränden dieser Gewässer passiert? Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes in Potsdam. Viele Ehrenamtliche stehen im Sommer jedes Wochenende bereit, um zu helfen. Auch ich wollte in diesem Sommer meine Erfahrung mit der Wasserwacht teilen. Ich bin Rettungssanitäter und bin ehrenamtlich in der Bereitschaft Potsdam tätig. Ich wollte mit meinem Fachwissen die Wasserwacht unterstützen. Einen ganzen Sommer unterstütze ich die Helfer bei ihren Tätigkeiten rund um das Wasser. Wir haben zusammen viel erlebt. Sei es der einfache Wespen- bzw. Bienenstich im Strandbad, bis hin zu Frakturen und Kreislaufproblemen am Wasser. Auch die technischen Hilfeleistungen wie gestrandete Segelboote von Sandbänken ziehen oder beschädigte Boote zu den jeweiligen Werften schleppen, gehörten mit dazu. Berichte


mit der Wasserwacht DRK Bereitschaft SEG Potsdam Wenn einmal medizinisch nichts zu tun war, kümmerten wir uns um die Boote, räumten die Station auf, beobachteten das Wasser oder genossen die Sonne. Im Juni diesen Jahres fuhren wir, die Versorgungsgruppe der SEG Potsdam und die Wasserwacht, zusammen in die Prignitz nach Spiegelhagen, um dort die Deiche zu sichern bzw. im Fall der SEG die Feuerwehr und die Taucherteams und Bootsbesatzung zu versorgen. Der TomatenNudelsalat mit Oliven, die herzhaften Steaks während des Grillens oder auch das frische Rührei zum Frühstück sind nur eine Auswahl der vielfältigen Speisen, welche die SEG den Helfern im Hochwasser geboten hat.

Auf der anderen Seite kam die Wasserwacht auch zu Einsätzen der Bereitschaft. Wir arbeiteten bei so manchem Fussballspiel des SV Babelsberg 03 und auch auf Großveranstaltungen wie dem Stadtwerkefest und der Feuerwerkersinfonie zusammen. Was kann ich abschließend zu meinem Sommer mit der Wasserwacht sagen? Es ist eine tolle Kameradschaft. Ich habe viel zur Wasserrettung dazu gelernt und konnte meinen Sommer im Strandbad Babelsberg genießen.

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Mein Jahr Andreas Tausche Die Wasserrettungssaison 2013 stellte sich für mich ganz besonders dar. So war ich sowohl am ersten, als auch am letzten Tag der Saison als A-Dienst (Einsatzleiter des gehobenen Dienstes) der Berufsfeuerwehr Potsdam eingesetzt. Die Saison begann am 4. Mai fast unmittelbar nach der Eröffnung durch den Oberbürgermeister, Jann Jakobs, mit einer großen Öllache auf dem Tiefen See. Hier war bei einem Boot Treibstoff ausgelaufen, welcher sich auf dem gesamten See zu verteilen drohte. Hier konnte die Wasserwacht zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Potsdam Neu Fahrland maßgeblich zur Schadensminimierung beitragen. Aber das sollte an diesem Tag noch nicht genug sein. Mitten in der Nacht meldete in der Leitstelle ein Anrufer, dass in der Havel zwischen Feuerwache und Humboldtbrücke eine Person im Wasser treibe. Die alarmierten Kräfte konnten tatsächlich eine ziemlich entkräftete Person aus der noch eiskalten Havel retten. Auch wenn der neu eingesetzte Einsatzleiter der Wasserwacht das Ganze zuerst nur für eine Übung hielt und durch den Disponenten der Leitstelle mit dem Hinweis auf die Uhrzeit eines Besseren belehrt wurde, leisteten die im Strandbad Babelsberg ruhenden Kräfte der Wasserwacht auch hier tatkräftige Unterstützung. Berichte


mit der Wasserwacht Berufsfeuerwehr Potsdam Um das neue Wasserrettungskonzept und die Zusammenarbeit der Wasserwacht mit den Kräften der Feuerwehr Potsdam zu üben, fand am 14. September eine gemeinsame Übung in der Vorderkappe bei Hermannswerder statt. Hierbei wurde ein gesunkenes Boot angenommen und mehrere Personen vermisst. Die beiden Kinder, welche die Opfer spielten, wirkten so echt, dass selbst der Einsatzleiter kurzzeitig prüfen musste, ob dies tatsächlich zur Übung gehörte oder nicht ein weiterer Einsatz in der Nähe sei. Im Rahmen dieser Übung wurden noch einige Schwächen auf beiden Seiten gezeigt, welche aber im Nachgespräch konstruktiv erörtert worden sind und zukünftig ausgebessert werden sollen. Gut zwei Wochen später sollte die Saison so enden, wie diese angefangen hatte. Schon dabei, die Boote aus dem Wasser zu holen, wur-

den die Kräfte der Wasserwacht am 28. September, zusammen mit der Berufsfeuerwehr, zu einem gesunkenen Boot – ebenso in die Vorderkappe – gerufen. Glücklicherweise wurde bei diesem Einsatz niemand verletzt oder gar getötet. Trotzdem verlangte dieser den gesamten Sachverstand der eingesetzten Kräfte; es wurde versucht, das Boot aus dem Wasser an Land zu schleppen, um den Umweltschaden weitestgehend zu minimieren, was letztlich auch gelang. Im späteren Verlauf wurden die Kräfte der Wasserwacht dann durch die Kräfte der FF Potsdam unterstützt, wodurch die Arbeiten zum Saisonende fortgesetzt werden konnten. Ich persönlich habe mit der Wasserwacht im Jahr 2013 nur gute Erfahrungen gemacht und hoffe, dass die gute Zusammenarbeit auch in 2014 fortgesetzt wird. Für die geleistete Unterstützung möchte ich mich gern bedanken.

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Mein Jahr Jana Wagner Die Theorieausbildung begann bereits im November 2012 und verteilte sich über neun Ausbildungstage bis Januar 2013 in Potsdam. Am Abend des 16.11. 2012 trafen wir zum ersten Mal mit den angehenden Tauchern der anderen Kreisverbände zusammen und nach recht kurzem kennenlernen und erstem „Beschnuppern“ ging es auch sofort los. Wir erhielten unsere Lehrgangsunterlagen und wurden in die Unfallverhütungsvorschriften für Taucher im Rettungsdienst eingewiesen. In den folgenden Lehrgangstagen wurde uns Wissen aus Tauchphysik, Tauchmedizin, Geräte- und Materialkunde und vielem mehr beigebracht, aber darüber hinaus wurde von uns Teilnehmern erwartet, einen Teil des theoretischen Wissens im Selbststudium auszuarbeiten und zu verin-

Berichte

nerlichen. Vieles davon waren völlig neue Erkenntnisse, die zu verstehen und in der Praxis anzuwenden uns zunächst eine fast unlösbare Aufgabe erschien. Aber spätestens beim ersten Freiwassertauchgang wurde vieles plötzlich sehr logisch und nachvollziehbar und auch die Unsicherheit gegenüber dieser neuen Aufgabe schwand mit jedem Abtauchen in die Tiefen des Wassers. Am 22.03.2013 fand die Theorieprüfung in der Perspektivfabrik bei Brandenburg an der Havel statt. Stunden und Tage hatte ich vor meinen Unterlagen verbracht und fleißig gelernt, aber dennoch ging ich mit reichlich Lampenfieber in die Prüfung. Meine größte Sorge, die eigenen Erwartungen und das Vertrauen derer, die mich unterstützt hatten, nicht erfüllen zu können ließ mich


mit der Wasserwacht – Ausbildung zur Rettungstaucherin nicht wirklich los. Am Abend gegen 22 Uhr war ich dann erlöst. Meine Ängste und Befürchtungen waren umsonst gewesen und ich hatte die Prüfung sehr erfolgreich geschafft und konnte die erste große Hürde auf meinem Weg zum Taucher als erledigt abhaken. Ab dem 23. und 24.03.2013 wurde dann das Element Wasser zu unserem neuen Freund. An dem Wochenende durften wir erste Wassererfahrungen sammeln und mit den ersten Tauchversuchen in der Pool­ ausbildung starten. Was war das für ein irres Gefühl. Jede Zelle meines Körpers kribbelte vor Anspannung und Vorfreude. Und dann war es endlich so weit: das erste Mal unter Wasser mit der vollen Ausrüstung, die Schwerelosigkeit und die tiefe Stille in dieser fast meditativen Umwelt machen fast schon glücklich und bringen einen in Einklang mit sich selbst. Nach einer anstrengenden Wasserrettungssaison und vielen Einsätzen begann am 28.09.2013 dann die Freiwasserausbildung am und im Helenesee bei Frankfurt / Oder. Vor Ort musste als erstes die verschiedene Ausrüstung der Teilnehmer überprüft und angepasst werden und dann ging es auch schon wieder ins Wasser. Zunächst einmal wurden wir getestet, ob wir unser Wissen aus der Poolausbildung, die ja schon fast ein halbes

Jahr zurücklag, behalten hatten. Und dann ging es los: Wir lernten alles über Wasserlage, Abstände, Ab- und Aufstiegsgeschwindigkeiten, Pressluftverbrauch, bekamen Tipps, Tricks und Kniffe von den erfahrenen Tauchern und Ausbildern mit auf den Weg und schärften unsere Wahrnehmung im Hinblick auf Abläufe und Routinen, sowie auf die Sicherheit für uns selbst und unsere Teampartner. Rückblickend kann man sagen, dass die Zeit der Tauchausbildung uns alle verändert hat. Das gemeinsame Ziel und die neuen Perspektiven haben aus unserem Kurs ein Team geformt und wir verbrachten nicht nur unter Wasser viel Zeit zusammen. Am 03.11.2013 endete die Freiwasserausbildung dann auch mit der Praxisprüfung, welche alle Angetretenen erfolgreich abschließen konnten. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekam, diese Ausbildung machen zu dürfen. Sie hat mir neue Perspektiven geöffnet, aber auch meine Liebe zum Wasser wieder einmal neu bestätigt. Ich habe viele neue und nette Menschen kennengelernt und kann nun viel neues Wissen mein eigen nennen. Dieses werde ich hoffentlich in der Zukunft oft und erfolgreich in den Dienst einbringen und Menschen dadurch das Leben retten können. 57


Mein Jahr Jan Oczkowski Das Jahr 2013, genauer gesagt, die Wasserrettungssaison, war im Großen betrachtet, eigentlich nichts Besonderes. Alles lief mehr oder weniger so ab wie immer. Doch irgendwie war es doch ein Schlüsseljahr für mich. Es gab viele kleine Veränderungen, die ihre volle Wirkung erst noch erzielen werden. Jedenfalls ist das mein Gefühl. Zum einen war da das Hochwasser, welches für viele eine vollkommen neue Herausforderung darstellte, nicht nur für jene, die tatsächlich ins Hochwassergebiet gefahren sind. Einige mussten oder sollten in der Heimat bleiben. Und das war tatsächlich auch gut so, denn hier hatten wir alle Hände voll zu tun, den Wachdienst und die Absicherungen zu gewährleisten. Der Dank dafür kann hier nicht in Worte gefasst werden. Mich freut es außerordentlich, dass alle Mitglieder in dieser Situation so gut zusammengehalten haben. Zum anderen war das Einsatzspektrum mit dem wir 2013 konfrontiert wurden, weitaus vielfältiger als noch 2012. Die neuen Einsatzpieper der Wasserrettungsstationen kamen fast jedes Wochenende mehrmals zum Einsatz und alarmierten die Einsatzkräfte nicht nur zu Notfällen in, auf oder unter dem Wasser, sondern auch an Land und zum Teil weit über unser Einsatzgebiet hinaus. Dies stellte viele Einsatzkräfte vor Berichte


mit der Wasserwacht Ein normales, auSSergewöhnliches Jahr große, fast ungewohnte Aufgaben, die sie in den meisten Fällen hervorragend lösen konnten. Es ging hier nicht nur darum, das Wissen und die erlernten Fertigkeiten aus dem Sanitätslehrgang anzuwenden, sondern auch seine Sorgen und Ängste, wie zum Beispiel mit dem 4 m-Funk, zu überwinden, das Einsatzgeschehen zu koordinieren und mit professionellen Rettungsdiensten und der Feuerwehr zusammen zu arbeiten. Die Einsätze reichten von Ölspuren, vermeintlichen Bootsbränden, gekenterten und gesunkenen Booten, Rettungseinsätzen, vermissten und ertrunkenen Personen bis hin zu technischer Hilfeleistung und Güterbergung aller Art. Das wesentliche Schlüsselereignis war für mich jedoch die sehr realistische Abschlussübung „Person im Wasser“ im September. Hierbei sollten wir zeigen, was wir in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr leisten konnten. Das Gute dabei war: Uns wurden die Grenzen unserer Arbeit aufgezeigt. Im Nachgang lag die Herausforderung für mich darin, aus den aufgetretenen Problemen das Wesentliche zu filtern, auszuwerten und Lösungsansätze zu definieren. So sind Übungen wie diese doch die Wegbereiter weiterer schwieriger Einsätze. Und eines scheint sicher: Diese Einsätze werden kommen. Doch wie ist es möglich, diese Er-

kenntnisse, die wir gesammelt haben, festzuhalten, auszubauen und weiterzugeben über eine lange Zeit hinweg und vor allem bei einem Ehrenamt, bei dem immer wieder die verschiedensten Menschen kommen und gehen. Und jeder der kommt, wird auch irgendwann gehen. Wie sieht es aus, wenn die festen Größen, die Bollwerke der Gemeinschaft uns verlassen? Wer hat dann den Überblick, kennt Strukturen und Zusammenhänge, kennt Kompetenzen und Möglichkeiten? Es muss uns gelingen diese Lücke zu schließen. Sonst können wir nicht weiter aufbauen. Ebenso ist ungewiss, welche neuen Aufgaben uns in der MTF (Medical Task Force) und somit im Katastrophen- und Zivilschutz erwarten. Welche Veränderungen bringt das neue Wasserrettungskonzept der Feuerwehr mit sich? Welchen Stellenwert wird die Wasserrettung in Zukunft in Deutschland haben? Betrachtet man sich das Rettungsdienstgesetz, welches 2014 nochmals geändert werden wird oder auch das Katastrophenschutzgesetz, so wird die Wasserrettung wohl noch wichtiger werden. Welche Rolle spielen in Zukunft Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz im Ehrenamt, betrachtet man die zum Teil tödlichen Unfälle, die im letzten Jahr anderen Hilfsorganisationen und auch der Wasserwacht 59


Mein Jahr Jan Oczkowski

Berichte


mit der Wasserwacht Ein normales, auSSergewöhnliches Jahr widerfahren sind? Auch die Kontrollen durch Behörden wie der Berufsgenossenschaft oder den Krankenkassen nehmen zu. Noch betreffen sie uns eher nur am Rande wie zum Beispiel in Erste Hilfe Kursen o. ä. Zukünftig könnten jedoch Qualitätskontrollen erfolgen, denn schließlich fließt ja Geld. So betrachtet, könnte man festhalten: Die Welt der Wasserwacht Potsdam ist im Wandel. Umso wichtiger ist es, die lange erworbene und schwer erkämpfte Qualität der Wasserwacht Potsdam zu erhalten, aufzubauen und ohne Verluste an alle weiterzugeben, die da immer wieder kommen und gehen. Helfen kann uns dabei das Qualitätsmanagement. Es geht in erster Linie darum, alle unsere Mitglieder weit möglichst zu schützen, um gerade diese eben genannten Unfällen vorzubeugen. Dazu müssen die Mitglieder mit der größtmöglichen Qualität ausgebildet und informiert werden. Darauf haben alle Mitglieder, die ihre Freizeit zum Schutze Anderer geben, ein Recht. Es geht aber auch darum, die Verantwortungs- und Kompetenzbereiche klar darzustellen, grundlegende Abläufe aufzuzeigen und zu erläutern, damit alle wissen

wer, wann, wofür mit welchen Grenzen zuständig ist. Dass dies nicht nur wünschenswert, sondern auch erforderlich ist, zeigte mir nicht zuletzt sehr eindrücklich und in voller Größe, die Einsatzübung „PIW“ vom 14.09.2013. Wir als Kreisleitung haben uns nach einiger Diskussion dafür entschieden. Die Zukunft wird zeigen, ob die eingeschlagene Richtung die richtige ist. Im Moment ist die Wasserwacht Potsdam eine Institution, eine angesehene Größe im Land Brandenburg. Ich bin sehr stolz, ein Teil von uns zu sein und möchte, dass wir uns weiterhin als eine solch starke Gemeinschaft mit dieser vergleichsweise großen Professionalität präsentieren können. Das erfordert natürlich und glücklicherweise eine gewisse Anstrengung. Es ist mir eine Ehre im Ehrenamt, meine Zeit für die Wasserwacht Potsdam einzusetzen. Ich wünsche mir für das Jahr 2014, dass alle Einsatzkräfte unfallfrei und gesund und mit vollem Tatendrang, Freude und vielen interessanten Eindrücken die neue Wasserrettungssaison 2014 bestreiten. Ich freu‘ mich drauf!

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Sponsoren Die Wasserwacht Potsdam bedankt sich bei den aufgeführten Unternehmen für die finanzielle Unterstützung und das Ermöglichen des Logbuches 2013.

ATeNe GmbH Agentur für Technologie und Netzwerke Ulanenweg 11 14469 Potsdam

Bäderlandschaft Potsdam GmbH Steinstraße 101 14480 Potsdam

www.atene-gmbh.de

www.swp-potsdam.de

Impressum


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