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MoMent
Zeitschrift von und für Eltern, FreundInnen, LehrerInnen und SchülerInnen der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer im 29. Jahr, Heft-Nr. 203
Liebe FreundInnen der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer, das MoMent kommt diesmal etwas „anders“ daher. Einerseits findet Ihr hier auf der Nebenseite die Seite 2 der „nullten Nummer“ aus dem Jahr 1992. Andererseits ist auch in dieser 203. Nummer das äußere „Gewand“ der Zeitschrift wieder etwas anders als gewohnt – und es wird sich auch in den nächsten Ausgaben weiter verwandeln, bis das neue Redaktionsteam zu neuer Form gefunden hat. Computerund Druckerengpässe gibt es diesmal nicht – eher Personalmangel.
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Genau dieser Prozess – dieses immer aufs Neue erforderliche Suchen nach einer Form, die der Gegenwart gerecht wird – passt ganz ausgezeichnet zu unserem Thema „Erziehungskunst“, der diese Ausgabe unserer Schulzeitung gewidmet ist.
Auch der Lehrplan der Waldorfschulen ist in stetiger Entwicklung, um unseren Kindern zu ermöglichen, aus der Gegenwart heraus gut gerüstet in ihre Zukunft gestaltend hineinzuwachsen. Tobias Richter zitierte im Rahmen des ersten Vortrags der geplanten Reihe Erziehungskunst der Waldorfpädagogik im Elternrat Karl Valentin: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“.
Dem Thema entsprechend, ist diesmal das ganze Heft Thementeil: Die Berichte aus den Klassen spiegeln wider, was in den Klassen lebt, und das ist wie immer mannigfach, weil das Zulassen von Vielfältigkeit und das Fördern von Individualität das Wesen der Erziehungskunst ausmachen.
Viel Freude beim Lesen und Schauen wünscht im Namen der Redaktion
Nadja Berke
PS: Aktuelle Termine entnehmen Sie in Zeiten wie diesen bitte der Webpage unserer Schule (www.waldorf-mauer.at).
Auf ein MoMent mit Rudolf Steiner
Wir brauchen aber eine Menschheit, die tatsächlich aus dem tiefsten Inneren heraus soziale Impulse entwickelt. Das muss aus anderen Schulen hervorgehen. Jedem Menschen muss etwas daran liegen, was aus der nächsten Generation wird.
Erziehung zum Leben – Vortrag 1921, GA 297a, Dornach 1998
Die innerste Individualität erzieht sich eigentlich immer selbst; sie erzieht sich durch dasjenige, was sie wahrnimmt in der Umgebung, was sie mit Sympathie aufnimmt durch das Leben, durch die Situationen, in die sie hineingestellt ist. In dieses kann der Lehrer… nur indirekt hineinwirken: dadurch, dass er das Leibliche und Seelische des Menschen so bildet, dass später im Leben der Mensch die möglich geringsten Hindernisse und Hemmnisse an seiner eigenen Leiblichkeit, an dem Temperament und den Emotionen durch den Charakter seiner Erziehung hat.
Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis, GA 302a, Dornach 1979
Finsternis, Licht, Liebe
Dem Stoff sich verschreiben, Heißt Seelen zerreiben.
Im Geiste sich finden, Heißt Menschen verbinden.
Im Menschen sich schauen, Heißt Welten erbauen.
Die Methodik des Lehrens und die Lebensbedingungen des Erziehens – Vortrag 1924, GA 308 1986