VISIER Leseprobe 10/2013

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Militär-Modellbau | FASZINATION WAFFEN

am Küchentisch Links: Bei diesem deutschen Fallschirmjäger im Maßstab 1:6 stimmt alles: Vom FG 42 der ersten Ausführung, den Granaten 39 bis zu den feinen Strichen im Tarnmuster der als „Knochensack“ bezeichneten Überjacke. Unten: Bei kleineren Maßstäben sinkt zwar der Detaillierungsgrad, dafür wird die Arbeit aber auch anstrengender.

Panzer-Enthusiast, erhielt hier vor einigen Jahren einen Preis für ein WK II-Diorama – ein Heimspiel sozusagen.

Kopfschütteln und Staunen: Man erkennt bei solchen Treffen leicht, wer von den Anwesenden selber baut und wer nur „zum Gucken“ da ist: Letztere verraten sich durch staunenden Blick und ständiges leichtes Kopfschütteln: „Das könnte ich niemals“ ist ein oft gehörter Satz. Das ist nicht ganz falsch, denn der Modellbau lehrt Demut: Immerhin vergehen vom ersten abgetrennten Bauteil am Gussrahmen bis zum Aufsetzen der Plexiglashaube auf das fertige Modell oder die als Diorama bezeichnete Landschaft gern hunderte Stunden, die man über den Arbeitstisch gebeugt verbringt: Doch genau in diesem geduldigen, schrittweisen Arbeiten liegt für viele der Reiz des Hobbys. Trotz der oft winzigen Bauteile ist Modellbau ein sehr entspannender, fast Zen-gleicher Zeitvertreib. Oktober 2013

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Mit dem einfachen Zusammenkleben und Anpinseln aus Kindestagen haben solche Ausstellungsstücke dann allerdings nicht mehr viel gemein. „Modellbau ist zehn Prozent Können, der Rest ist Trickserei“. Dieser Satz eines alten Hasen

wirkt auf Unbedarfte wie ein Paradoxon. Etwa wenn man sieht, wie ein „Modeller“ in mehrstündiger Kleinstarbeit eine sieben Zentimeter große, aus einem guten Dutzend Einzelteilen bestehende Plastikfigur in einen Wehrmachts-Soldaten V ISIER. de

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