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LTEK 2030

Landestourismusentwicklungskonzept 2030+

Am 18. März 2022 stellte Landesrat Arnold Schuler uns Privatvermietern das Konzept im Rahmen eines Webinars mit anschließender Diskussionsrunde vor. Es handelt sich dabei um Rahmenbedingungen, die entsprechenden Gesetze und Durchführungsbestimmungen sind noch ausständig. Es nahmen 38 VPS-Mitglieder teil.

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Das Landesgesetz vom 10. Juli 2018, Nr.9, „Raum und Landschaft“, sieht die Ausarbeitung eines Landestourismusentwicklungskonzeptes vor, welches Strategien zur Entwicklung des Tourismus beinhaltet. Mit Beschluss Nr. 1154 vom 28.12.2021 wurde das Landestourismusentwicklungskonzept 2030+ genehmigt. Dabei handelt es sich um Rahmenbedingungen, die entsprechenden Gesetze und Durchführungsbestimmungen sind noch ausständig.

Wir fassen für Sie die Zielsetzungen zusammen.

Nachhaltige, landschaftsschonende und ausgewogene Entwicklung

Die unterschiedlichen Interessen der Anspruchsgruppen des Tourismus, anderer Bereiche (z.B. Landwirtschaft, Industrie, Handwerk oder Handel) und der breiten Bevölkerung, sowie der Ziele der allgemeinen Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraumes sollen durch eine nachhaltige Raumordnungspolitik zusammengeführt werden. Die Nachhaltigkeit und Ausgewogenheit der Landesentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des Tourismus soll gestärkt werden. Notwendig dafür ist eine gute Datenbasis sowie die Entwicklung von innovativen und messbaren Indikatoren als Grundlage für strategische Entscheidungen.

„Die Stärkung der Nachhaltigkeit und Ausgewogenheit der Landesentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des Tourismus wird angestrebt“

Regionale und betriebliche Resilienz und Krisenfestigkeit sollen sichergestellt werden. Künftig soll sich die gesamte Tourismuspolitik danach ausrichten. Regionale Resilienz bedeutet die Gestaltung von dynamischen Netzwerken, die mit möglichen Krisen besser umgehen können. Dabei spielt die Integration jüngerer Generationen eine wichtige Rolle. Die Sicherstellung betrieblicher Resilienz ist eine strategische Aufgabe, die im Rahmen von Übergabe- und Nachfolgeprozessen sowie im Rahmen von Investitionsentscheidungen ausgebaut und gestärkt werden soll.

Zentrales Ziel für die nachhaltige Tourismusentwicklung in Südtirol ist die Generierung von Wertschöpfung sowie deren Verteilungseffizienz, um breiten Gesellschaftskreisen interessante Entwicklungsperspektiven des Tourismus näher zu bringen und die Einkommensmöglichkeiten breit zu streuen. Die wirtschaftlichen Ziele ordnen sich spezifischen Regeln für den Erhalt der natürlichen Ressourcen unter.

Schonender Ressourceneinsatz mit besonderem Fokus auf den Landschafts- bzw. Flächenverbrauch und nachhaltige Weiterentwicklung von Infrastrukturen ist eine weitere zentrale Zielgröße.

Temporäre Raumnutzung von Gebäuden innerhalb von Siedlungsgebieten: Sowohl auf betrieblicher Ebene als auch auf regionaler, räumlicher Ebene können temporäre Nutzungskonzepte in Planungsprozesse eingebunden werden. Für jene Betriebe, die sich innerhalb des Siedlungsgebietes bewegen, soll dadurch die Möglichkeit geschaffen werden, resilienter und zukunftsfähiger zu wirtschaften.

„Die Generierung von Wertschöpfung ist zentrales Ziel für die Nachhaltige Tourismusentwicklung in Südtirol“

Zusammenarbeit und Integration

ration zwischen Betrieben, Akteuren des Bereiches Mobilität, der Landwirtschaft und der Attraktionspunkte soll verbessert werden: Ziel ist die Förderung einer stärkeren Vernetzung zwischen den Betrieben des Tourismus mit besonderem Fokus auf eine enge Kooperation zwischen den klein- und mittelständischen Betrieben zu Produktentwicklungs- und Vermarktungszwecken.

Verbesserung der übergemeindlichen Kooperation und Zusammenarbeit: Touristische Destinationen nehmen aus Sicht des Gastes kaum Rücksicht auf kommunale Grenzen. Dies erfordert von den Verantwortlichen ein stärker ausgeprägtes übergemeindliches Denken und Handeln. Insbesondere soll für jene Bereiche, wo es der Destinationsgedanke erfordert und als sinnvoll erscheinen lässt, die übergemeindliche Kooperation zwingend notwendig sein, wie z.B. im Bereich Mobilität oder Infrastrukturentwicklung. Förderung Das Bewusstseins von Gastfreundschaft und Tourismusgesinnung der lokalen Bevölkerung soll gefördert werden: Hierfür sind eine transparente Kommunikation und Sensibilisierung für ein breites Qualitätsverständnis erforderlich, sowie ein ehrlicher Umgang mit Fragen bezüglich der Effekte und Wirkungen der Tourismuswirtschaft.

Eine Balance soll sichergestellt werden: Sowohl Südtirol als Destination als auch die einzelnen Ferienregionen sollen versuchen, dem Grundgedanken der Balance zwischen verschiedenen Branchen (insbesondere Tourismus und Landwirtschaft, aber auch Industrie, Handel oder Handwerk), zwischen Sommer- und Wintertourismus, und zwischen Hochsaison und Nebensaison zu folgen. Dann kann Tourismus noch mehr als Garant für einen lebendigen ländlichen Lebensraum verstanden werden.

Das Qualitätsverständnis des Landes soll gesteigert werden und die Errichtung neuer touristischer Infrastrukturen ist an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit auszurichten, dabei sollte die übergemeindliche Zusammenarbeit gefördert werden.

„Betriebe, Akteure des Bereiches Mobilität, der Landwirtschaft und der Attraktionspunkte sollen künftig besser zusammenspielen und kooperieren“

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