Vorarlberger Jagdzeitung September-Oktober 2012

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Jagd & Tradition

September / Oktober 2012 Bruch für den Hund nach erfolgter Nachsuche Ist das Wild erst durch eine Nachsuche zur Strecke gekommen, übergibt der Schütze dem Hundeführer einen Teil vom Beutebruch, der ihn wiederum dem Hund an die Halsung steckt. Standesbrüche Zu den Standesbrüchen zählt der Trauerbruch, meist ein Zweig der Weißtanne, der mit der Nadelunterseite nach Außen auf der linken Hutseite getragen wird und der Festtagsbruch, welcher mit der gewachsenen Nadelseite nach Außen ebenfalls auf der linken Hutseite getragen wird.

Mitteilungs- oder Verständigungs­ brüche

Der Leitbruch

Der Leitbruch, der nur noch halb-armlang und ebenso befegt ist, wird dann auf das Ereignis hinweisen. Sein gewachsenes Ende zeigt in die Richtung welcher gefolgt werden soll, z.B. Hinweis auf einen Jägersteig, der erst einige Meter abseits einer Forststraße beginnt (Hauptbruch + Leitbruch mit befegter Spitze in Richtung Jägersteig).

nach Geschlecht des beschossenen Tieres in die Fluchtrichtung gelegt (bei männlichem Wild die gebrochene, bei weiblichem Wild die gewachsene Spitze nach vorne). Um Missverständnisse auszuräumen werden diese Brüche geäftert (kleiner Querbruch am Ende des Zweiges).

baufälliger Hochstand, etc.) hinweisen. Gebrochene Äste dienen auch als Unterlage bei der Streckenlegung nach einer Gemeinschaftsjagd. Das erlegte Wild wird mit der rechten Körperhälfte auf die Zweige gelegt – auf keinen Fall auf Asphalt! Das Brauchtum um die Standesbrüche und die Kenntnis der anderen Bruchzeichen zeigt die Einstellung und Wertschätzung des einzelnen Jägers gegenüber der Jagd und dem Wild.

Buchtipp Anschussbruch + Fährtenbruch (Fluchtrichtung nach rechts – weibliches Stück)

Der Anschussbruch

Trotz moderner Verständigungstechnologien, angefangen von Funk über Handy bis zum iphone und allem was noch kommen mag, sind Verständigungsbrüche oft eine willkommene Hilfe, z.B. beim Markieren des Anschusses.

Der Wartebruch

Herberstein, Schaschl, Stättner, Sternath

Der Hauptbruch

Der Hauptbruch ist mindestens armlang, er wird mit dem Weidmesser blank befegt (Rinde wird abgeschabt), um ihn so auffallender zu machen. Der Hauptbruch bedeutet „Achtung“ – hier muss der Jäger auf weitere Zeichen achten. Ein Hauptbruch wird mit anderen Brüchen kombiniert.

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Der Anschussbruch markiert den Anschuss oder möglichen Anschuss für den Hundeführer und ist meist in Fluchtrichtung des beschossenen Stückes mit dem Fährtenbruch kombiniert. Der Anschussbruch wird in den Boden gesteckt und kann so weder vom Sturm verweht noch von Schnee zugedeckt werden.

Wartebruch, in Form von zwei gekreuzten Zweigen. Der Warnbruch

Der Fährtenbruch Wenn sich der Schütze, aus welchen Gründen auch immer, nicht bei der Nachsuche beteiligen kann, wird hiermit der Hundeführer bei seiner Arbeit unterstützt. Ein halbarmlanger nicht befegter Bruch wird je

Ein von seinen Seitenzweigen vollkommen befegter, zum Kreis zusammengebogener Bruch, wird sichtbar in Augenhöhe aufgehängt. Er soll auf Gefahren (Fallen,

Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, Tel. (01) 405 16 36, verlag@jagd. at, www.jagd.at 272 Seiten, 32 Seiten farbiger Bildteil, Fotos von Markus Zeiler. Exklusiv in Leinen. Format: 21 x 13,5 cm ISBN: 978-3-85208-073-4 Preis EUR 39,–, SFR 71,–

Faszination Tierwelt: Greifvögel: In der Ausgabe JuliAugust 2012 ist auf der Seite 25 eine Abbildung falsch abgedruckt worden. Eine korrigierte Version dieses Artikels kann auf www.vjagd. at Suchbegriff: Faszination Tierwelt: Greifvögel heruntergeladen werden.


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