Vorarlberger jagdzeitung september oktober 2013

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Sep. / Okt. 2013

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft


Aktuell

Titelbild Herbst ist‘s... Foto: Hubert Schatz

Impressum Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian.ammann@vjagd.at Bezirk Bludenz Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner, jagd@dsl.li Medieninhaber und Herausgeber: Vorarl­berger Jägerschaft Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at

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Vorarlberger Jagd

INHALT

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Jagd zwischen Hirschruf und Twitter Neuer Betriebsleiter im Wildpark Feldkirch Birkwildzählung 2013 Rotwildbesenderungsprojekt – 4. Zwischenbericht Sponsoren für das Vorarlberger Jagdmuseum gesucht

Wildbiologie 4 12

Aus Erfahrungen anderer lernen

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Waschbären in Vorarlberg

Rubriken 18 19 21 32 35 46 48

Jagd & Recht: Wildfolge im fremden Jagdgebiet Jagd & Tradition: Aberglaube und Jagd Jagdaufseherseite: Wer soll in Zukunft der Dienstgeber sein? Geschäftsstelle Veranstaltungen Bücherecke Kinderseite: R wie Rotmilan

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Waffe & Schuss 20 Bergauf – bergrunter, halt immer drunter? 38 Jägergedenkschießen in Buchboden Jagdhunde 26 Klub Vorstehhunde: Erfolgreiche Titelverteidigung 27 Wandertag des Klub Deutscher Wachtelhunde Neuer Vorstand Klub Dachsbracken Österreich

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Einblick in die Jagdhundezucht: Deutscher Wachtelhund Interview mit Ruth Hochstätter

Jagd 23 39 47

Wo sind die Albino-Rehkitze von Möggers? Abwurfstangenschau der HG 4.3 Jagdwirtelehreinheit in Oberlech

Jägerinnen & Jäger

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Ältester Jäger des Landes feiert 100. Geburtstag Nachrufe Geburstage Exkursion zur Firma Blaser Hirschbrunft in der Eigenjagd Bockshang Reiseziel Museum – Auf den Spuren der Tiere Mit der Jägerin im Bergwald unterwegs

Wandertag mit der Jägerin

44 Jagdvilla Maund ist wieder geöffnet Jägerinnen-Forum: Koch-Schule 46 Ehrung für 10 Jahre Landesjägerball-Ballkomitee 47 Von wegen Folklore

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Liebe Jägerinnen und Jäger

Quo vadis Jagd? Wohin geht die Jagd in Mitteleuropa? Was ist die Zukunft der Jagd in Österreich und seinen Nachbarländern? Die dunklen Wolken am Jägerhimmel nehmen zu. War es zuerst nur der Kanton Genf / Schweiz mit dem Verbot der privaten Jagd 1974, folgten die Niederlande 1999 und 2002 durch das „FloraFauna-Gesetz“ (de facto Jagdgesetz) mit weiteren gravierenden Einschränkungen der nutzenden Jagd. Explodierende Populationen machten Sonderregelungen in beiden Ländern bis heute nötig (z.B. in den NL Tötung von während der Mauser gefangenen Gänsen durch „Begasung“ = Vergasung!). In den letzten Jahren sind in mehreren deutschen Ländern durch neue politische Konstellationen, durch demokratische Wahlen, massive Tendenzen

zu Änderungen der Jagdgesetze zu Tage getreten. Als Folge des gesellschaftlichen Wandels (Stichworte Urbanisierung, Naturferne) finden die Argumente von jagdkritischen Organisationen immer mehr Gehör. Zusätzlich zeigt sich von Seiten der eigentlichen Partner und zum Teil Nutznießer der Jagd – Forst, Grundbesitzer, Landwirtschaft – eine zunehmend kritische Haltung. Konfliktpotenzial sind untragbare forstliche und landwirtschaftliche Schäden, vor allem durch Rot- und Schwarzwild, zuletzt lokal auch durch Tuberkulose bei Rotwild und Rindern. Lesen Sie bitte dazu den dramatischen Bericht „Aus Erfahrungen anderer lernen“ von DI Hubert Schatz auf Seite 4. Sein eindringlicher Appell zur Rotwildreduktion muss

vorbehaltlos unterstützt werden. Ich bin überzeugt, dass wir, die Jäger in Vorarlberg, diese Aufgabe meistern werden. Die Zahlen der letzten Zeit sprechen dafür. Sollten wir es aber nicht schaffen, verlieren wir den Rückhalt in der Gesellschaft, die Unterstützung unserer Partner und der Politik. Forderungen an die Anderen können glaubwürdig und mit höherer Erfolgsaussicht nur dann erhoben werden, wenn die eigenen Hausaufgaben erfüllt werden. Ungelöste Problem gibt es viele – fehlendes Wild­ ruhezonenkonzept, gesetzliche Spielregeln zur Eindämmung der überbordenden Tourismus- und Freizeitaktivitäten im Wildlebensraum und vieles mehr. Der Blick über unsere Grenzen lässt zukünftige Entwicklungen erahnen, zeigt warnende Beispiele.

Ich danke allen Jägern, die sich aufopfernd bemühen. Die Strapazen und teilweise grenzwertigen körperlichen Anstrengungen, die Frustrationen, der Ärger, der enorme Zeitaufwand sind mir aus meinem Revier bestens bekannt. Es ist bei mir nicht nur theoretisches Wissen, wie meistens bei unseren Partnern und Behördenvertretern. Mit einem kräftigen Weidmannsheil

LJM Dr. Ernst Albrich

Schusszeiten im September und Oktober 2013 In den Monaten September und Oktober darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Rotwild: Hirsche der Klasse I und IIb Hirsche der Klasse III Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer führende Tiere und Kälber Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone) Tiere und Kälber (Randzone) Rehwild: mehrjährige Rehböcke (bis 15.10.) Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen führende Rehgeißen und Kitze Gamswild: Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze Steinwild: Steinböcke, Steingeißen und Steinkitze

Murmeltiere (bis 30.09.) Schneehasen (ab 01.10.) Dachse, Jungfüchse, Füchse Haus- oder Steinmarder Schneehühner (ab 01.10.) Fasane (ab 21.09.) Ringeltauben Türkentauben (ab 21.10.) Waldschnepfen (ab 11.09.) Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten Blässhühner (ab 21.09.) Lachmöwen Höckerschwäne (bis 30.09.) Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär

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Blick ins Lechtal.

Aus Erfahrungen anderer lernen Hubert Schatz Die Gemeinde Steeg im Tiroler Lechtal hat durch das massive Auftreten von Tuberkulose bei Rotwild und Rindern jagdlich gesehen traurige Berühmtheit erlangt. Zur Bekämpfung der gefährlichen Krankheit musste der einst stolze Rotwildbestand innerhalb weniger Jahre mit harten Bejagungs- und unkonventionellen Tötungsmethoden nahezu auf den Nullstand gesetzt werden. Im vergangenen Jahr hatte ich zweimal die Möglichkeit, mir vor Ort ein Bild über die Rotwild-Tbc-Bekämpfungsmaßnahmen im Oberen Lechtal zu machen. Der vorliegende Beitrag soll unter anderem auch als mahnendes Beispiel für mögliche Folgen einer „übertriebenen“ Rotwildhege in unserem Land verstanden werden. Das Tiroler Lechtal gilt seit Jahrzehnten als das Mekka der Rotwildhege. Neben der traumhaften Gebirgslandschaft zeichnet sich das Gebiet vor allem durch seine vergleichsweise großräumigen Revierstrukturen mit ausgedehnten Fichten-Lärchen4

Vorarlberger Jagd

wäldern sowie großflächigen Latschenbeständen und Grasmatten oberhalb der Waldgrenze aus. Die mit mehr als 50 Berufsjägern höchste Dichte an hauptberuflichen Jägern in Österreich lässt bereits auf den hohen wirtschaftlichen Stellenwert der Jagd in diesem Gebirgstal schließen und nicht von ungefähr steht der Bezirk Reutte in Bezug auf Trophäenqualität und Abschussstrukturen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil von alten Trophäenträgern, insbesondere auch bei Hirschen, jagdlich gesehen im Spitzenfeld Österreichs.

Situation vor Tbc-Problematik Auch die Eigen- und Genossenschaftsjagdgebiete der Gemeinde Steeg wurden über Jahrzehnte als Top-Rotwildreviere gehandelt. Die Winterfütterung stellte in Form von Zentralfütterungen ein wesentliches Instrumentarium in der Rotwildhege dar. Die Betreuung der großen Fütterungen erfolgte durch hauptberufliche Jagdschutzorgane. Die Reviere waren zum überwiegenden Teil an finanzkräftige ausländische

Wildbiologie

Jäger verpachtet, die allein schon aus zeitlichen Gründen nicht die Hauptakteure in der Abschussdurchführung sein konnten, sondern diese an ihre Jagdaufseher delegierten. Das Rotwild wurde äußerst bedacht bejagt. Die räumliche Verteilung des Wildes im Sommer mit einem hohen Nutzungsgrad deckungsarmer Hochlagen sowie die ausgeprägte Tagesaktivität ließen bereits eine sehr zurückhaltende bzw. störungsarme Bejagung des Rotwildes erkennen. Auch die angrenzende Wildregion 1.7 Warth in Vorarlberg zählte zu den Profiteuren der Rotwildhege in Steeg. So gehörte vor allem das landschaftlich imposante Gebiet um die Warther Mittagsspitze zum bevorzugten Sommereinstandsgebiet der „Steeger Hirsche“ und so manch kapitaler Recke konnte in der Vergangenheit zum Leidwesen der Steeger Jäger auch auf Vorarlberger Boden erlegt werden. Obwohl sich der Rotwildbestand im Oberen Lechtal bereits seit Jahrzehnten auf einem relativ hohen Niveau befand, hat dieser in den Jah-

ren unmittelbar vor der TbcProblematik weiter zugenommen. Der Versuch einer Rotwildreduktion durch die sukzessive Erhöhung der Abschussvorgaben hat zu keiner spürbaren Abnahme der Bestandsdichte geführt. Um das Wild, aus welchen Gründen auch immer, an das eigene Revier möglichst stark zu binden, wurde mit der Futtervorlage in Steeg bereits zeitig im Herbst begonnen und im Frühjahr sehr lange aufrecht gehalten. Die Hauptfütterung wurde sogar zweimal täglich mit Futter beschickt. Eine auch nur annähernd realistische Bestandeserhebung bzw. Bekanntgabe der vorhandenen Wilddichte war (so) scheinbar nicht möglich. Anhand der getätigten Abschusszahlen und Wildentnahmen im Zuge der Seuchenbekämpfung lässt sich jedoch ein Winterbestand von mindestens 300 Stück allein an der Hauptfütterung errechnen.

Rotwild als Erregerreservoir Seit dem Jahre 1999 wurden sowohl beim Rotwild als auch bei Rindern im Bezirk Reutte


– Region Oberes Lechtal – laufend Fälle von Tuberkulose festgestellt. Wie der Tuberkuloseerreger Mycobacterium caprae jemals ins Lechtal gekommen ist, ist bis heute jedoch unbekannt. Nach veterinärfachlicher Einschätzung gilt sowohl bei Nutztieren als auch bei Wildtieren der Rotwildbestand derzeit als Erregerreservoir für diese Erkrankung. Die hohe Anzahl von infiziertem Rotwild im Raum Steeg lässt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Übertragungsintensität und der hohen Rotwilddichte, insbesondere der ausgeprägten Konzentration an der betroffenen Winterfütterung vermuten. Im Jahre 2011 konnte in dieser Region anhand von 186 erlegten Stück Rotwild aller Altersklassen eine TbcPrävalenzrate von 22% festgestellt werden. Von den 49 erlegten Stücken, die älter als fünf Jahre waren, betrug die Infektionsrate sogar 51%.

Bekämpfungs­ maßnahmen Zur effektiven Bekämpfung der Tuberkulose hat das Bundesministerium für Gesundheit auf Grundlage des Tierseuchengesetzes die sogenannte Rotwild-Tbc-Verordnung erlassen. Diese Verordnung regelt insbesondere die Festlegung eines Seuchengebietes, die Anordnung von Abschüssen nach veterinärfachlichen Gesichtspunkten, die lückenlose Vorlage und Untersuchung von erlegtem und getötetem (einschließlich verendetem) Rotwild durch den Amtstierarzt, die Fütterungspraxis (inklusive Salzlecken) sowie die Überwachung der weiteren Entwicklung. Seit Inkrafttreten der Rotwild-Tbc-Verordnung ist für die „Bewirtschaftung“ des Rotwildes im ausgewiesenen Tbc-Seuchengebiet mit einer Gesamtfläche von zirka 35.000 ha nicht mehr die Jagdbehörde, sondern die

Veterinärbehörde zuständig. Ein besonders aufsehenerregendes Instrumentarium zur Tbc-Bekämpfung stellt ein dafür eigens vom Bundesheer errichtetes Wildgatter in Steeg dar. Dabei wurden der Futterplatz und das Einstandsgebiet der ehemaligen Hauptfütterung mit einem zirka 3,5 km langen Maschendrahtzaun umfriedet. Das Rotwild wird während der Wintermonate im Gatter gefüttert. Innerhalb des Gatters sind an zwei strategisch günstig gelegenen Orten je ein Tötungsgatter mit einer Fläche von zirka 1.000 bis 1.300 m² errichtet, in welchen jenes Wild, das im Zuge der „herkömmlichen“ Jagdausübung in den Revieren während des Jagdjahres nicht erlegt werden konnte, mit Hilfe von Schalldämpfergewehren und Nachtsichtzieleinrichtungen exekutiert wird.

Gravierende Auswirkungen auf die Jagdwirtschaft Bereits in der Planungsphase der Rotwild-Tbc-Bekämpfung hat sich jagdlich im Gemeindegebiet Steeg viel verändert. Ein zukunftsreicher Jagdpächter, der erst seit wenigen Jahren mehrere Reviere in Pacht hatte und drei Berufsjäger bedienstete, hat sich nicht allein wegen der Tbc-Problematik abrupt verabschiedet. Die Reviere wurden daraufhin alle wieder eigenständig verpachtet und die hauptberuflichen Jagdaufseher haben ihre Arbeit verloren. Mittlerweile wurde der Rotwildbestand massiv reduziert. Der weit überwiegende Anteil ist außerhalb der Tötungsgatter von den neuen Pächtern, Abschussnehmern, Jagdschutzorganen und Mitjägern erlegt worden. Doch der Rotwildwinterbestand im Gatter überraschte immer wieder aufs Neue, so dass auch die Tötungsgatter zum Einsatz kommen mussten. Erst nach drei Jahren

intensiver Tbc-Bekämpfung konnte der Bestand mit Hilfe des Gatters im vergangenen Winter auf einen Restbestand von zirka sechs Stück reduziert werden.

Rotwildreduktion zeigt Wirkung Der Anteil von infizierten Stücken ist mit der radikalen Bestandesreduktion markant gesunken, eine adaptierte Rotwild-Tbc-Verordnung verfolgt weiterhin die Bekämpfung dieser Krankheit. Die gesetzten Maßnahmen im Lechtal bekommen die angrenzenden Reviere in Vorarlberg massiv zu spüren. So gilt das Gemeindegebiet von Warth, wo noch vor wenigen Jahren im Sommer große Hirschrudel in den Hochlagen beobachtet werden konnten, heute als fast rotwildleer. Auf den ehemaligen Lagerund Äsungsflächen des Rotwildes äsen heute ein paar Gams, ansonsten ist in diesem Gebiet kaum mehr Wild zu sehen. Eine Situation, die nicht nur von den Jagdverantwortlichen, sondern auch von der Warther Bevölkerung und insbesondere von zahlreichen Touristen, die das Rotwild im Sommer und vor allem in der Brunft hier auf relativ kurze Distanzen von den Straßen und Wanderwegen aus störungsfrei beobachten und fotografieren konnten, mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen werden muss.

Aus Erkenntnissen lernen Das Beispiel Steeg zeigt, welch unwahrscheinlich bittere Konsequenzen das Auftreten einer gefährlichen Krankheit, die als Zoonose nicht nur zwischen Wildund Nutztier, sondern auch auf den Menschen und selbst von diesem auf das Tier übertragbar ist, mit sich bringen kann, und welch gewaltigen Aderlass die Jagd

zur Bekämpfung der Krankheit erbringen bzw. erleiden muss. Auf der anderen Seite hat aber sicherlich auch die Jagd, allen voran die Jagdwirtschaft ein ordentliches Päckchen an Mitverantwortung bei der Ausbreitung der Krankheit zu tragen. Denn je höher der Rotwildbestand ist und umso konzentrierter sich dieser verteilt, desto größer ist die Ansteckungsgefahr. Lange Fütterungszeiten mit frühem Fütterungsbeginn im Herbst und einem späten Ende im Frühjahr fördern bekannterweise die räumliche Konzentration des Rotwildes, wodurch nicht nur das Risiko von steigenden Wildbestandsdichten, sondern auch die Gefahr von Krankheiten zunimmt. Jede bewusste Forcierung von Wildkonzentration, egal ob durch überhöhte Wildbestände oder forstlich bedingte Zwangskonzentrationen zur Minimierung von Wildschäden, wie z.B. durch Schleifen bzw. Zusammenlegen von Futterstellen, ist nach heutigen Erkenntnissen ein hoher Risikofaktor für die Übertragung von Tbc. Ein stures Verhalten der Jagdverantwortlichen, insbesondere auch der revierzuständigen Jagdschutzorgane, regional viel zu hohe Rotwildbestände nicht rechtzeitig markant zu reduzieren, kann der Auslöser für eine jagdliche Eskalation sein. Die Jäger in Steeg haben aber in den vergangenen drei Jahren bewiesen, dass selbst eine radikale Reduktion des Rotwildes machbar ist. Gottseidank sind wir in Vorarlberg von einer Situation, wie sie aus dem Oberen Lechtal beschrieben wurde, bisher verschont geblieben. Doch wir leben nicht auf der „Insel der Seligen“. Auch unsere seit Jahren geführten Tbc- Erhebungen an erlegtem Rotwild zeigen, dass wir in den angrenzenden Wildregionen zu Tirol Tbc-infizierte Stücke im Bestand haben.

Wildbiologie

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Daher müssen wir unwahrscheinlich auf der Hut sein und rechtzeitig, das heißt JETZT, weiter an der Reduktion des Rotwildbestandes arbeiten. Die gesetzlichen bzw. behördlichen Weichen dafür wurden bereits im Frühjahr bei der Abschussplanung mit der abermaligen Erhöhung der Mindestabschüsse und Schaffung von flankierenden Maßnahmen gestellt, die auch von der Vorarlberger Jägerschaft größtenteils mitgetragen wurden.

Kahlwildwild­ abschuss nicht begrenzt Jene Reviere und Wildregionen, die ihren Mindestab-

schuss beim Kahlwild erfüllt haben, sollten unbedingt bemüht sein, über die vorgegeben Abschussforderungen hinaus weiter Strecke zu machen, damit die Reduktionsphase so kurz als möglich gehalten werden kann. Selbstverständlich darf nichts über das Knie gebrochen werden, denn die Wildreduktion benötigt einen gewissen Zeitraum und ein unüberlegter oder erzwungener Jagddruck kann ein Schuss ins eigene Knie bedeuten und die angepeilte Reduktion vermasseln.

ten und obwohl es bei entsprechendem Willen und Bemühen möglich wäre, mehr zu erlegen, durch taktisches Agieren den „Schwarzen Peter“ immer den anderen Revieren bzw. der Hegegemeinschaft zuschieben, sollten sich allein am Beispiel Steeg im Klaren sein, dass so mancher dieser Taktierer schneller als vermutet zum Totengräber des Rotwildes, damit auch zum Totengräber des Berufsjägerstandes und der heimischen Jagdkultur werden könnte.

Aber alle jene, die glauben, die vorgegebenen Mindestabschüsse an Kahlwild seien als Höchstabschüsse zu deu-

Um dieses Szenario in Vorarlberg bereits im Keim zu ersticken, möchte ich alle Jagdverantwortlichen und

insbesondere die zuständigen Jagdschutzorgane eindringlich bitten, alles daran zu setzen, um die vorgegebenen Abschusszahlen in den Revieren, Wildregionen und Wildräumen vollständig zu erfüllen, wo möglich sogar zu überschießen. Ziel dieses Aufrufes ist nicht die Ruinierung unserer Rotwildbestände, sondern genau das Gegenteil, nämlich die langfristige Erhaltung dieser edlen und so wunderbar in unsere Alpenwelt passenden Wildart, sowie die Bewahrung einer gepflegten und mit viel Freude verbundenen Jagdkultur im Land Vorarlberg.

Landesregierung dankt den Jagdschutzorganen und Jägern Die laufende Beobachtung der Wildbestände und des Reviers, die Abschussplan­ erstellung und Abschussdurchführung, die artgerechte Winterfütterung sowie die Wildschadensverhütung zählen zu den großen Aufgaben der Jäger. Viele Jagdausübende bemühen sich zusätzlich im Bereich des Naturschutzes und leisten wichtige Beiträge in der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit. So werden z.B. jährlich zahlreiche Schulklassen von Vorarlberger Jägern ins Revier oder zur Winterfütterung geführt, Führungen bei Hegeschauen angeboten und Vorträge in Schulen gehalten, um der Jugend die Thematik WildNatur-Jagd näher zu bringen. Neben Freude und Begeisterung über den Anblick von Wildtieren können diese vor allem im bewohnten Gebiet sowie auf Verkehrswegen auch Schwierigkeiten bereiten und in den meisten Fällen wird der Jäger zu Hilfe gerufen. Der Jäger hat dann mit viel Gespür die

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Vorarlberger Jagd

notwendigen Maßnahmen zu treffen; eine nicht immer leichte Aufgabe. Große Anstrengungen im heurigen Jahr, welche nicht selbstverständlich aber für die Zukunft sehr wichtig sind, sind seitens der Jagdausübenden auch zur Reduktion der Wildbestände im Interesse einer erfolgreichen Strategie gegen Tbc notwendig. Ein gesunder Wald ist bester Hochwasserschutz Die starken Niederschläge im Spätfrühling haben mit Ausnahme von kleinere n Üb e r s c h w e m m u nge n in unserem Land gottlob zu keiner Katastrophensituati-

Wildbiologie

on geführt. Glückliche Umstände, wie der Schneefall in den Hochlagen während der Intensivregenphase sowie die Wirkung der in den vergangenen Jahren errichteten Hochwasserschutzbauten, haben uns vor Schlimmerem bewahrt. Die intensiven Niederschlagsereignisse haben aber deutlich gemacht, wie wichtig ein gesunder Wald für unsere Sicherheit ist. Das hohe Wasserrückhaltevermögen des Waldes sorgte auch bei den jüngsten Unwettern für eine deutliche Verringerung der Abflussmenge und Abflussgeschwindigkeit der Niederschläge, wodurch Hangrutschungen, Murenabgänge und Überflutungen größeren Stils verhindert

wurden. Aus diesem Grund ersucht der Agrarreferent der Vorarlberger Landesregierung die Jagdverantwortlichen, die Grundeigentümer, Wald- und Alpbewirtschafter sowie die zuständigen Behördenorgane, die Bejagungsbedingungen durch geeignete Maßnahmen bestmöglich zu unterstützen. Eine problemorientierte Jagdausübung sowie die Erfüllung der festgelegten Abschussvorgaben sind neben einer entsprechenden forstfachlichen Bewirtschaftung der Waldbestände eine wichtige Stütze für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Schutzwaldes. Unverzichtbar ist auch eine konstruktive Zusammenarbeit von Grundeigentum, Forst und Jagd, welche auf Augenhöhe stattfindet und die Leistungen gegenseitig anerkennt. Für dieses partnerschaftliche Miteinander gilt im Namen der Vorarlberger Landesregierung den Grundbesitzern, Alp-, Jagdund Forstverantwortlichen bester Dank. Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg



Jagd zwischen Hirschruf und Twitter 51. Internationale Jagdkonferenz Monika Dönz-Breuß Die Internationale Jagdkonferenz (IJK) wurde als loser Zusammenschluss der Jagdverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Südtirol und Österreich gegründet. 1964 fand das erste Treffen in Salzburg statt. Die Intention war, Themen, die die Jagd in allen Mitgliedsländern betreffen, möglichst umfangreich zu diskutieren und Zukunftsstrategien zur Erhaltung der Wildtiere und der Jagdausübung in Europa gemeinsam auszuarbeiten und dann auch zu leben.

So gesehen hat die IJK schon sehr früh erkannt, dass der Schutz der Wildlebensräume eine internationale Herausforderung ist. Auch galt es, Strategien zum Transport dieser Botschaft zu erarbeiten. Daneben wollte und will man natürlich auch auf gerade aktuelle Themen eingehen und zu einem umfassenden Überblick über die Verschiedenartigkeit der Behandlung einzelner Probleme in den Mitgliedsländern kommen. Mitglieder sind die Jagdverbände aus Dänemark, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlan-

LR Ing. Erich Schwärzler mit LJM DI Heinz Gach.

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Vorarlberger Jagd

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den, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Die ursprünglich auch teilnehmenden Jagdverbände aus Belgien und Dänemark haben seit 20 Jahren keine Vertreter mehr zu den jährlichen Tagungen entsandt. Der Präsident der IJK (seit 2006 LJM DI Heinz Gach, vorher durch 10 Jahre LJM Klaus Stocker und davor von 19721997 LJM Dr. Gerhard Anderluh) koordiniert Themen und Ort der Tagungen.

ten, sondern auch Landesrat Ing. Erich Schwärzler, Vize-Bürgermeister Thomas Lerch sowie den Präsidenten der FACE Baron Gilbert de Turkheim (Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU) begrüßen. Unter den Klängen der Rätikon Alphornbläser und umgeben vom Panorama der Gargellner Bergwelt konnten bereits erste Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Von 20. bis 22. Juni 2013 fand im Hotel Madrisa in Gargellen / Vorarlberg die 51. Internationale Jagdkonferenz zum Thema „Jagd zwischen Hirschruf und Twitter – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Zeitalter von Technologien und sozialen Netzwerken – Herausforderung und Chance“ statt.

Jagd zwischen Hirschruf und Twitter

LJM DI Heinz Gach, Präsident der Internationalen Jagdkonferenz, und LJM Dr. Ernst Albrich konnten zur Eröffnung der Tagung nicht nur die Referenten der Tagung sowie die Vertreter der einzelnen Mitgliedsstaa-

Zu Beginn der Jagdkonferenz stellte DI Hubert Schatz, Landeswildbiologe, das Bundesland Vorarlberg, die wichtigsten Wildarten sowie die Jagd in Vorarlberg vor. Gleich im Anschluss referierte Dr. Werner Beutelmeyer (market Institut Linz) über „Die Zukunft der Jagd in einer oberflächlichen Misstrauensgesellschaft“. „Wie schaut die Jagd im Jahr 2030 aus? Die Wertschätzung der Natur nimmt zu (herrlich, traumhaft, schön, hier kann ich


meine Batterien auftanken), ebenso nimmt aber auch die Oberflächlichkeit im Umgang mit der Natur zu (ich kenne mich mit der Natur nicht mehr aus – was haben die Bauern zu tun, was macht ein Jäger etc. – es werden zwar viele Lederhosen und Dirndl getragen, aber aus einem anderen Grund...). Ebenso nimmt das Naturverständnis ab und gleichzeitig der Natur-Egoismus zu (die Natur gehört mir). Laut Beutelmeyer muss die Jugendarbeit, die Arbeit mit Kindern, die Arbeit in den Schulen standardisiert fortgesetzt werden – und zwar flächendeckend, verpflichtend, gemeinsam! „Aber es braucht auch massive Arbeit innerhalb der Jägerschaft, es gibt nichts lernwidrigeres als den alten Jäger – weil der meint, dass er alles weiß und alles gelernt hat. PR heißt nicht, nur die Zuckerzeiten zu zeigen, sondern darüber zu reden, was wir tun – wir müssen verständlich sein! Wir müssen einfach sein, verständlich sein, aber auch emotional sein – die Jagd ist ein emotionales Thema und soll ein Teil unserer Gesellschaft bleiben.“ Dr. Florian Krenkel (CEO Ogilvy Group Austria) referierte über „Social Media für Jagd & Forst“. Was ist das (Social media) eigentlich?

Warum ist es wichtig? Was passiert da? Warum hat es Sinn für Organisationen? „Wir versuchen immer, alles rational zu erklären – auch in der Jagd ist das so – aber wir müssen auf der Emotionsebene kommunizieren, denn die Leute, die wir ansprechen, die reagieren auch emotional – wir gehen jagen, weil wir gerne jagen gehen – das ist Lust, das gefällt uns – nicht zwei Stunden erklären, was die Jagd alles bewirkt etc. Wir müssen auf die emotionale Ebene gehen – Stimmungen sind emotional, die sind nie rational!“ Was ist social media? Es geht um Menschen und Beziehungen, es geht um Emotionen – es ist eine Quelle neuer Kreativität, Werkzeuge und Möglichkeiten und es gilt weltweit! „Was mache ich als Konsument – wem glaube ich mehr – einem Verkäufer aus dem Geschäft oder meinen Freunden im Netz, die mir dazu raten, die Erfahrungen damit gemacht haben.... das ist Emotion, das ist die Gesellschaft, in der ich mich bewege“. Beispiele von Social Media sind YouTube, Facebook und Twitter. Aber warum ist das wichtig? „Eine Million Websites sind auf Facebook integriert, 80% aller User connecten sich gerne mit Mar-

Die Rätikon Alphornbläser.

ken und Organisationen auf social media, 25% aller User überprüfen ihr Konto 5x oder mehr jeden Tag und 25% aller User kümmern sich nicht um Privatsphäre Einstellungen! Wenn Facebook ein Land wäre, wäre es nach Bevölkerungszahl das drittgrößte der Erde – größer als die USA!“ „Und warum sollte uns das alles interessieren? Sichtbarkeit und Bekanntheitsgrad steigern, Image bilden, Feedback bekommen, im Dialog Vertrauen gewinnen...“ „Jagd goes multimedia – Weidwerken im web“ von Vivienne Klimke (Wild & Hund Redaktion Süd) war der dritte Hauptvortrag der Konferenz. „Mitte der 2000er Jahre veränderte sich das Internet von einem reinen In-

formationsangebot zu einer von allen produktiv nutzbaren Plattform – web 2.0. Jeder Nutzer hat jetzt gleichermaßen die gleiche Möglichkeit, sich einzubringen – „Demokratisierung“. Erlebnisse und Erfahrungen einzelner Jäger können nun öffentlich gemacht werden – aber es fallen auf der anderen Seite Kontrollinstanzen weg – wie es z.B. in einer Redaktion der Fall wäre.“ Klimke stellte weiters die unterschiedlichen „jagdlichen“ Möglichkeiten im web dar: Forum (z.B. Wild und Hund Forum), Blog (eine Art Logbuch im Internet; z.B. Jagd Blog – das etwas andere Jagdtagebuch) sowie Twitter / Tweeds. Am Nachmittag folgte die Präsentation von zwei „Best Practice Beispielen“: dem „Revier-App“ von Wild und Hund durch Vivienne Klimke, sowie dem Internetportal der Vorarlberger Jägerschaft www.vjagd.at durch Mag. (FH) Stephan Hohn. Der Festabend brachte die Teilnehmer in luftige Höhen auf 2.130 m Seehöhe, wo unter musikalischer Begleitung der Hausmusik Kraft und bei hervorragendem Essen die Inhalte der Tagung weiter diskutiert und Gedanken ausgetauscht wurden.

Exkursion ins Vergalda.

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Der folgende Exkursionstag führte ins Vergalda, eines der schönsten Seitentäler des Montafons. Hier erläuterte Senn Daniel Mangeng die Käseproduktion auf seiner Alpe sowie Jagdschutzorgan Bertram Netzer die Bejagung.

Einen herzlichen Weidmannsdank an dieser Stelle den Sponsoren der 51. Internationalen Jagdkonferenz: Land Vorarlberg, Vorarlberger Illwerke AG, Metzler, mevo, Muntafuner Trachtaställi sowie Wild und Hund.

Die 51. Internationale Jagdkonferenz hat Spuren hinterlassen – dies deuten vor allem die positiven Rückmeldungen der einzelnen Teilnehmer, hier das Kommentar von Präsident LJM DI Hein Gach: „Die 51. IJK war für uns alle wieder ein großartiges Erlebnis. Dafür danken wir alle unseren Vorarlberger Freunden sehr herzlich, die mit ihrem unvergleichlichen Charme, mit ihrer liebenswerten Gastfreundschaft und mit der Auswahl der Vortragenden alle tief beeindruckt haben. Nochmals ein herzliches Weidmannsdank an Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und sein unermüdliches Team!“

Einen Dank auch stellvertretend an Bertram Rhomberg und sein Team vom Hotel Madrisa in Gargellen als Tagungshotel mit idealem Rahmen und hervorragendem Essen. Weiters einen herzlichen Dank an LJM Dr. Ernst Albrich, Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann, Akad. JW Karlheinz Jehle sowie Mag. Monika Dönz-Breuß für die perfekte Organisation der Veranstaltung.

Rahmenprogramm Carmen Kaufmann Unser erster Halt war das Tourismusmuseum in Gaschurn. Wir wurden mit einem Gläschen Sekt empfangen und Herr Gerd Sprattler führte uns mit spannenden und unterhaltenden Geschichten aus frühen Zeiten durch das ganze Museum. Anschließend ging es weiter nach Partenen zum Pumpspei-

cherkraftwerk der Illwerke, dem Kopskraftwerk II, wo uns eine interessante Führung von Herrn Dietmar Juffinger geboten wurde. Nachher nahmen wir auf Einladung der Illwerke im Gasthof „Partenerhof“ das Mittagessen ein. Um zirka 13.30 ging es weiter in Richtung Schruns mit Zwischenstopp im „Muntafuner Trachtaställi“.

Einen Teil der Vorträge sowie weitere Fotos finden Sie unter www.vjagd.at (Suchbegriff: Internationale Jagdkonferenz).

Schlusserklärung der 51. Internationalen Jagdkonferenz „Im Zeitalter neuer Technologien und sozialer Netzwerke stellen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit eine große Herausforderung dar. Sie können aber auch zur Chance werden. Aus dieser Erkenntnis heraus widmete die 51. Internationale Jagdkonferenz ihre Tagung, die vom 20. bis 22. Juni 2013 auf Einladung der Vorarlberger Jägerschaft in Gargellen stattfand, dem Thema „Jagd zwischen Hirschruf und Twitter“. In den einzelnen Fachreferaten wurden wichtige Erkenntnisse vermittelt. Prof. Dr. Werner Beutelmeyer vom market Institut Linz berichtete von seinen Umfragen über die Erwartungen zur jagdlichen Betätigung in der Zukunft. Er wies darauf hin, dass die kommende Generation veränderte Vorstel-

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lungen vom Jagen hat. Während die Freude an der Natur überall zunimmt, verringern sich das Wissen über die Natur und die Bereitschaft, sich dort langfristig zu engagieren. Jagd als gesellschaftlicher Auftrag wird verstärkt als Freizeitbetätigung gesehen. Aus jagdlicher Leidenschaft und Tradition wird bloßes Erleben. Dr. Florian Krenkel (Ogilvy Group Austria) informierte mit beeindruckenden Zahlen über die Bedeutung der „social media” und die gewaltige Informationsmenge, die zur Verfügung steht und in der Jagd, Wild und Jäger zurzeit nur eine nachrangige Bedeutung haben. Hier gilt es, die technischen Möglichkeiten zu nutzen, um die Aufgaben und Interessen der Jagd auf emotionaler Ebene professionell zu kommunizieren.

Vivienne Klimke, eine freie Jagd-Journalistin, stellte die unzureichende Präsenz der Jagd und der Jagdverbände in den sozialen Medien dar und empfahl dringend, die vielfältigen Möglichkeiten auch einzusetzen. Ein überzeugendes Beispiel aus der Praxis mit beeindruckenden Zugriffsstatistiken stellte Mag. (FH) Stephan Hohn mit dem „Vorarlberger Jagdportal” vor. Hier ist in Zusammenarbeit von Fachleuten und engagierten Jägern mit voller Unterstützung der Verbandsverantwortlichen Richtungweisendes entstanden. Nach eingehender Diskussion der Referate kamen die Teilnehmer der einzelnen Jagdverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Niederrhein, Österreich, der Schweiz

und Südtirol zu folgenden Erkenntnissen und Feststellungen: Die IJK fordert ihre Mitgliedsverbände auf, verstärkt die Möglichkeiten der neuen Medien – eventuell sogar gemeinsam oder in enger Absprache, auch mit den Partnern des ländlichen Raumes – zu nutzen und Jagdportale auch auf europäischer Ebene einzurichten und aktiv zu betreuen. Damit können die Bedeutung und Wirkung der Jagd für die Gesellschaft herausgestellt werden. Gleichzeitig müssen Jagdkultur und Tradition gelebt und weiter entwickelt sowie die Kommunikation untereinander verstärkt werden, um die hohe Emotionalität der Jagd für Jäger und Nichtjäger deutlich zu machen und zu erhalten.“ Gargellen, am 21. Juni 2013


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September/Oktober 2013

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Foto: Klaus Zimmermann

Waschbären in Vorarlberg In den letzten Jahren wurden wiederholt Beobachtungen von Waschbären gemeldet. Vieles spricht dafür, dass sich diese Kleinbären in Vorarlberg etablieren, der Bestand ist derzeit aber sehr gering. Noch gelten Waschbären in Österreich als Neozoen, in Deutschland werden sie bereits als einheimisch eingestuft. Als jagdbare Wildtiere unterliegen sie dem Jagdgesetz.

Biologie Waschbären (Procyon lotor) zählen zu den Kleinbären (Überfamilie: Hundeartige Raubtiere). Leicht erkennbar sind sie an ihrer ausgeprägten schwarz-weissen Gesichtsmaske und an ihrer etwa 30 cm langen, grau-schwarz geringelten Rute. Männliche Waschbären erreichen eine maximale Körperlänge von 70 cm und werden bis zu 9 kg schwer. Die Fähen bleiben wesentlich kleiner. In freier Natur erreichen Waschbären ein Alter von 2-3 Jahren (in Gefangenschaft mehr als 20 12

Vorarlberger Jagd

Jahre). Ihr Hauptfeind ist der Mensch (Jagd und Verkehr), als Prädatoren kommen nur wenige große Raubtiere und Greifvögel in Frage. Für größere Sprünge sind die Hinterbranten der Waschbären nicht geeignet, dafür sind sie ausgezeichnete Kletterer. Sie halten sich gerne auf großen Bäumen auf, Baumhöhlen dienen ihnen als Schlafplätze. Mit ihren drehbaren Hinterpfoten können sie mit dem Kopf voraus nach unten klettern. Die Fähen bringen nach einer etwa zweimonatigen Tragezeit 2-4 Welpen zur Welt. Diese werden bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Adulte Waschbären leben entweder einzelgängerisch oder in geschlechtsspezifischen Clans.

Bucheckern, Früchte, Mais), 30% aus Wirbeltieren (Fische, Amphibien, Vogeleier), 30% aus Wirbellosen (Insekten, Würmer, Krebse). Mit Tasthaaren (Vibrissen) über ihren scharfen Krallen und ihren frei beweglichen Fingern prüfen die Waschbären ihre Nahrung sehr genau. Sie suchen gerne auch unter Wasser nach Nahrung, ihr Name weist wohl darauf hin. Denn gewaschen wird das Futter in freier Natur nicht, das Einwässern des Futters

wird vorwiegend in Gefangenschaft beobachtet.

Lebensraum Die Tiere bevorzugen Laubund Mischwälder, in denen geeignete Schlafbäume wie Eichen wachsen. Wo Baumhöhlen fehlen, nutzen die Waschbären Schilfbestände oder Gestrüpp als Schlafplätze. Bäume dienen ihnen auch als Refugium, wenn Gefahr droht. Offene Landschaften behagen ihnen nicht. Waschbären leben gerne in der Nähe

Nahrung Der Waschbär ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Jäger und Sammler, sein Gebiss ist für tierische und pflanzliche Nahrung geeignet. Derart ist sein Speiseplan je nach Gebiet und Jahreszeit sehr variabel. Etwa 40% ihrer Nahrung besteht aus Pflanzen (Eicheln,

WILDBIOLOGIE

Foto: Horst Lampelmayer

Mag. Dr. Klaus Zimmermann Inatura Fachberatung

Dieser Waschbär wurde heuer in Dornbirn als Dieb von Katzenfutter entlarvt. Ein anderes Exemplar schaffte es im Mai in Hard, eine Tupperware-Dose zu öffnen und die darin befindliche Schwarzwälder-Kirschtorte zu verspeisen.


Waschbär und Mensch Waschbären zeigen dem Menschen gegenüber nur wenig Scheue. Allerdings lassen sie sich kaum domestizieren, sie werden nie wirklich zahm. Dringend abzuraten ist daher von der Fütterung wildlebender Waschbären, sie werden allzu leicht zu einer Plage. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Pelze der Waschbären wegen ihres dichten Unterfelles in ihrer Heimat Nordamerika sehr gefragt. In manchen Gebieten wurden die Bestände durch Bejagung so weit ausgedünnt, dass auf Gehegehaltung umgestellt werden musste. Heutzutage hat die Waschbärenzucht keine Bedeutung mehr, nur noch vereinzelt werden sie in Privatgehegen gehalten. Schon um 1950 wurden große Waschbärbestände in amerikanischen Großstädten beobachtet. Gartenfrüchte, Kompost und Abfälle als Nahrungsmittel sind im urbanen Raum reichlich vorhanden. Die Bestandesdichte der Waschbären liegt daher in Städten weit höher als in freier Natur. Dachböden, Brücken und Bauruinen werden dort als Schlafquartiere genutzt. Konflikte mit den Menschen sind allerdings vorprogrammiert: Geplünderte Obstgärten oder zerstreuter Abfall aus Mülltonnen sind da noch die harmlosesten Ärgernisse. Auf Dächern oder in Dachbö-

den können die Tiere schon einigen Schaden verursachen. Öfters flüchten Waschbären auf Hausdächer, getrauen sich dann aber nicht mehr herunterzuklettern. Fluchtversuche durch Kaminschächte enden oft tödlich: sie bleiben in engen Kaminen stecken und kommen weder vor noch zurück. Derart verstopfte Heizungskamine können sogar zu Bränden führen. Aber auch eine Bergung der ungebetenen Gäste von Dächern ist aufwändig und gefährlich. Mit jagdlichen Maßnahmen ist den stadtlebenden Waschbären kaum beizukommen. Bei Bestandsdichten von mehr als 100 Individuen/ km², wie sie beispielsweise in Kassel (D) vorherrschen, wird jede entstandene Bestandeslücke sofort nachbesetzt. Bejagung macht nur bei einzelnen, besonders aggressiven oder kranken Tieren einen Sinn. Waschbären gelten auch als Krankheitsüberträger. Tollwut bei Waschbären ist in Amerika ein großes Problem. Ein Befall mit WaschbärSpulwürmern wurde hingegen auch bei den europäischen Beständen festgestellt. Der Mensch ist nur Fehlwirt für diesen Parasiten, Infektionen sind daher äußerst selten.

Bestände in Europa Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Waschbären für Pelztierfarmen nach Europa importiert. Dokumentiert ist die gezielte Freisetzung zweier Waschbärenpaare im Jahr 1934 in Hessen zur „Bereicherung der heimischen Fauna“. In Brandenburg wurden 1945 etliche Tiere durch irrtümliche Bombenabwürfe auf die Gehege freigesetzt. Aus diesen beiden Initialbeständen entwickelten sich zwei nach wie vor unterscheidbare Populationen. Es wird davon ausgegangen, dass bis heute noch weit mehr Waschbären aus Gehegen freigesetzt wurden oder sich selbst befreit ha-

Foto: Dietmar Mathis

von Gewässern. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und können sich stundenlang im Wasser aufhalten. An kalten Wintertagen verharren die Waschbären in einer Art Winterruhe auf Bäumen oder in anderen Verstecken. Bei Frostabschwächung machen sie sich sofort wieder auf die Nahrungssuche. Doch die Winternahrung in freier Natur ist knapp, während der Tisch in Siedlungsräumen reichlich gedeckt ist.

Ende der Flucht auf dem Dach der Kulturbühne Ambach (Götzis). Nachdem er einen Feuerwehrmann gebissen hatte, verschwand der Waschbär in einem Kaminrohr. Im Keller konnte er durch ein Putztürchen unversehrt geborgen werden.

ben. Vor 20 Jahren wurden in Deutschland pro Jagdsaison etwa 200 Waschbären getötet, aktuell liegt der Wert bei über 67.000 erlegten Tieren. Auch in Weissrussland und Frankreich haben sich eigenständige Waschbär-Populationen entwickelt. In Deutschland tritt der Waschbär mittlerweile flächendeckend auf. Erste Beobachungen in Österreich stammen aus den 70er Jahren, größere Bestandsdichten wurden noch nicht registriert.

Bestand in Vorarlberg Der erste „Vorarlberger“ Waschbär wurde 1978 in Schoppernau erlegt, ein weiterer wurde wenig später dort gesichtet. Bereits 1982 wurde ein weiteres Tier in Brand erlegt. Weitere Abschüsse wurden in Frastanz (1991), Bregenz (1994) und Kennelbach (1999) getätigt. Zu diesen fünf Abschüssen kommen zehn verifizierte Beobachtungen von Waschbären im Land. Außer den zitierten Tieren in Schoppernau wurden Waschbären ausschließlich im Rheintal beoboachtet. In Frastanz wurde 1991 noch ein weiteres Exemplar gesichtet, dann erst wieder 2008 in Hohenems. Im Jahr 2010 wurden gleich vier Beobachtungen im Rheintal (Fußach, Götzis, Wolfurt, Feldkirch) gemacht. 2012 kam eine Meldung aus Hohenems, im Mai 2013 gab es Sichtungen

in Dornbirn und Hard. In der Ostschweiz und in Süddeutschland ist die Situation ähnlich. In der Schweiz wird allerdings davon ausgegangen, dass die in den letzten Jahren beobachteten Waschbären aus privaten Freisetzungen neueren Datums stammen. Noch lässt sich nicht abschätzen, wie groß der Bestand in Vorarlberg tatsächlich ist, und woher die Tiere stammen. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Dichte an Waschbären durch Zuwanderung und Vermehrung gerade im Rheintal erhöhen wird.

Monitoring Um die Entwicklung der Waschbärenpopulation in Vorarlberg einschätzen zu können, registriert die inatura alle Abschüsse und Sichtmeldungen von Waschbären. Alle Vorarlberger und speziell die Jäger werden gebeten, ihre Beobachtungen (gegebenenfalls mit Belegen oder Fotos) an die inatura-Fachberatung weiterzuleiten. Die erhobenen Daten fließen auch in ein gesamtösterreichisches Forschungsprojekt zur Erfassung der Waschbären und Marderhunde (www.enok.at). inatura-Fachberatung fachberatung@inatura.at Telefonhotline: +43 (0)676 83306-4766.

WILDBIOLOGIE

September/Oktober 2013

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Fotos: Monika Dönz-Breuß

Neuer Betriebsleiter im Wildpark Feldkirch „Der Wildpark soll eine zentrale Plattform aller Naturbegeisterten werden.“ Seit 1. Juli versieht der 40jährige Christian Ammann aus Viktorsberg seinen Dienst als Wildparkleiter im Wildpark Feldkirch. Auf die nach der krankheitsbedingten Kündigung des bisherigen Betriebsleiters Niki Scherrer frei gewordene Stelle gab es 13 Bewerbungen. Der Wildpark-Vorstand hat sich einhellig für den bisherigen Leiter des Lehrlingswesens bei Hirschmann

Automotive entschieden. Ammann betätigt sich nebenberuflich als Jagdschutzorgan in der GJ Rankweil und der EJ Portla und bringt auch umfangreiche Kenntnisse in der Waldpädagogik mit. Wildpark-Präsident Wolfgang Burtscher: „Zu Christian Ammanns wichtigsten Aufgaben werden die Weiterentwicklung des Wildparks gehören, aber auch die Erneuerung

der Gehege und die Gestaltung des Wildpark-Bereiches. Durch seine umfangreichen Kenntnisse des Jagdwesens und des Waldes, aber auch als Führungskraft bringt er dafür beste Voraussetzungen mit.“ Der Wildpark beschäftigt insgesamt vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (drei Vollzeitstellen). Sehr bewährt hat sich bereits die Neugestaltung des Ein-

gangsbereichs mit der neuen Spendenkassa, die in den ersten Wochen deutlich höhere Einnahmen verzeichnet hat. Auf diese Mittel ist der Wildpark angewiesen, weil die Erneuerung der Gehege umfangreiche Mittel verschlingen wird. Ebenso haben bereits Erneuerungen im WildparkBereich (neue Plattformen und Zugangsbereiche zu den Gehegen) bzw. auch bei einzelnen Gehegen stattgefunden.

50-Jahr-Feier Wildpark Feldkirch Anfang Oktober 2013 Nähere Infos in Kürze auf www.feldkirch.at/wildpark Frühschoppen Führungen durch den Wildpark Kinderprogramm Für Bewirtung sorgt der Wildpark Kiosk

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Vorarlberger Jagd

JAGD


50 Jahre Wildpark Feldkirch Ing. Rudolf Scherrer, Ehrenmitglied und Mitgründer des Wildpark Feldkirch, erinnert sich: den Menschen näher zu bringen.

Es war zu Beginn der 1960ger Jahre. Ein kleiner Kreis von Jagdinteressierten um Bezirksjägermeister Karl Lampert hatte die Idee, unsere heimischen Tiere den Bewohnern und vor allem den Kindern und der Jugend näher zu bringen. Und wer Karl Lampert kannte, der wusste, dass er ein „Macher“ war und die Idee schnell konkretisieren wollte. Nach eingehenden Diskussionen hat sich dann im Kreis der Proponenten die Vorstellung durchgesetzt, Gehege zu errichten und heimische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung

Umsetzung Der Kreis der Jagdinteressierten besuchte Wildparks in St. Gallen, Zürich, München und Innsbruck. Dann wurde der Entschluss gefasst, dass der Ardetzenberg ein geeigneter Standort für einen Wildpark in Feldkirch sein könnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Stadt Feldkirch und hier vor allem der Forstausschuss eingebunden. Die Stadt stand dem Vorhaben von Beginn an sehr positiv gegenüber. Ich selber war anfänglich nicht so begeistert, weil ich mir die Frage stellte, was da wohl auf mich und die Forstverwaltung zukommen werde. Steinbock Felix Der Wildpark Langenberg bei Zürich hatte zwei Steinböcke mit Namen Felix und Ferdinand im Montafon eingesetzt. Es stellte sich aber recht bald heraus, dass Steinbock Fe-

lix sehr zutraulich war und deshalb immer wieder in besiedeltem Gebiet angetroffen wurde. So entstand die Überlegung, Felix eine Heimat in einem Wildgehege am Ardetzenberg zu geben. Eines schönen Tages kam die Kunde, Felix stehe auf dem Stadtschroffen. Ich nahm Kontakt mit Langeberg auf und fragte nach, wie man Felix denn einfangen könnte und bekam die Antwort „mit Biraschnitz“. Mit Unterstützung von zwei meiner Mitarbeiter, Seil und „Biraschnitz“ ausgestattet, versuchten wir Felix am Stadtschroffen zu fangen. Es gelang uns aber nicht. Monate später im Winter tauchte Felix dann an einer Tierfütterung in Dornbirn auf. Er konnte dort leicht eingefangen und dem Wildpark überstellt werden. Wir waren allerdings nicht darauf vorbereitet und errichteten in Eigenregie schnell einen Zaun, um Felix unterzubringen. Damit war der Wildpark entstanden und

recht bald gesellte sich auch eine Steingeiß zu Felix und die Entwicklung nahm ihren Lauf. Gleichzeitig stellten wir fest, dass nun Strukturen nötig waren, um einen Wildpark führen zu können und wir gründeten 1963 den Verein. Herausforderung Es waren damals sehr schwierige Zeiten. Wir hatten zwar viele freiwillige Helfer, aber kein Geld für Anschaffungen. Wir waren praktisch immer in Geldnot. 50 Jahre später Das Tier sollte auch in Zukunft im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen. Die Hege und Pflege der Tiere im Wildpark ist die primäre Aufgabe und diese sollte immer den höchsten Stellenwert haben. Den Wildpark zu einer Bildungsstätte für Natur- und Tierbildung auszubauen, das wäre eine wunderbare Sache. Quelle: Wildpark Feldkirch

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Vereinsmitglied werden Ich möchte den Wildpark Feldkirch unterstützen. Mitgliedschaft Verein Wildpark Feldkirch Ich trete dem Verein Wildpark Feldkirch als ordentliches Mitglied (Jahresbeitrag: EUR 20,–) bei. Förderer (Jahresbeitrag: EUR 100,–) bei.

Name:..........................................................................................................................................

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PLZ & Ort:....................................................................................................................................... Wildpark Feldkirch | Ardetzenweg 20 | 6800 Feldkirch | T +43 5522 74105 | wildpark.feldkirch@aon.at | www.feldkirch.at/wildpark

JAGD

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Der Fachausschuss für Raufußhühner berichtet Karlheinz Jehle, Obmann Anfang Mai hat wiederum die landesweite Birkwildzählung stattgefunden. Weidmannsdank all jenen, welche aktiv an dieser Erhebung teilgenommen haben. Die Bestandessituation beim Birkwild hat im Vergleich zum letzten Jahr eine leichte Steigerung ergeben und das trotz schlechten Witterungsbedingungen (teilweise dichter Nebel beim ersten Zähltermin). Insgesamt wurden in Vorarlberg im Jahr 2013 1510 Hahnen, 421 Schneider und 572 Hennen an den Balzplätzen gezählt. Die Zählungen fanden je nach Hegegemein-

Birkwildzählung 2013 schaft zwischen 4. und 11. Mai statt. Auffallend ist der starke Rückgang des Zählbestandes in der Hegegemeinschaft 1.3a Ebnitertal. Dies spiegelt sich auch bei den getätigten Abschüssen in dieser Hegegemeinschaft wieder. Von sechs freigegebenen Birkhahnen im Jagdjahr 2013/2014 wurde lediglich ein Hahn erlegt. Diese Zahlen führen im kommenden Jahr möglicherweise zu Konsequenzen bei der Zuteilung von Ausnahmegenehmigungen. Laut Verordnung über die Zulassung der zeitweisen Bejagung von Birkhahnen

Entwicklung der Zählergebnise in Vorarlberg in den Jahren 2008 bis 2013.

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Vorarlberger Jagd

JAGD

in Teilbereichen der Bezirke Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz wurde gemäß § 36 Abs. 2 des Jagdgesetzes, LGBl.Nr. 32/1988 idgF., in Verbindung mit § 27a Abs. 2 lit. F der Jagdverordnung, LGBl.Nr. 24/1995 idg.F., hinsichtlich des Birkwildes im Jagdjahr 2013/2014 in den in § 3 angeführten Teilbereichen der Verwaltungsbezirke ein landesweites Ausmaß von 129 Birkhahnen gestattet (ABl. Nr. 16/2013).

Birkwildberichte Neu in diesem Jahr war, dass der Jagdnutzungsberechtigte

der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft Bludenz bis zum 20. Juni 2013 nicht nur einen getätigten Abschuss zu melden und in der Abschussliste einzutragen, sondern den schriftlichen Bericht über die Lebensraum- und Bestandssituation des Birkwildes im betreffenden Jagdgebiet zu erstatten hatte. Die Rücklaufquote bei den Birkwildberichten war gebietsweise mäßig, falls einzelne Reviere den Birkwildbericht noch nicht an die Bezirkshauptmannschaft weitergeleitet haben sollte, bitten wir dies schnellstmöglich nachzuholen. Die Vorarlberger Jägerschaft erhält Kopien aller Birkwildberichte und muss bis zum 1. Oktober 2013 einen Bericht zur Dokumentation der Auswirkungen der Abschüsse auf den Birkwildbestand an die Landesregierung erstatten. Eine Bestandeserhebung sowie die Abgabe der Birkwildberichte (lückenlos) sind die Grundlage für die Möglichkeit, überhaupt den Birkhahn in Zukunft bejagen zu dürfen.

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September/Oktober 2013

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IM RECHT GEPIRSCHT

Wildfolge im fremden Jagdgebiet MMag. Dr. Tobias Gisinger

Als Nachsuche wird das Verfolgen, Auffinden und Zurstreckebringen (Erlegen) von verletztem, meist angeschossenem Wild bezeichnet. Ziel der Nachsuche ist es, sowohl verletztes Wild vor langem Leiden zu bewahren und zügig zur Strecke zu bringen, als auch bereits verendetes, aber nur schwer aufzufindendes Wild schnell zu bergen. Zusätzliche Schwierigkeiten bestehen, wenn das nachgesuchte Wild in das benachbarte Jagdgebiet übersetzt.

Gebot zur Nachsuche Vor Aufnahme der Nachsuche sind so bald wie möglich durch den Jäger, im Idealfall den Schweißhundeführer selbst, die Pirschzeichen (Spuren, Haare, Blut, Knochen- und Gewebefunde) am Anschuss (Ort, an der das Wild getroffen wurde) zu untersuchen und zu sichern, sowie mit der Nachsuche zu beginnen. Nach § 19 Abs 3 der Vorarlberger Jagdverordnung ist verletztes Wild unter Zuhilfenahme eines ausgebildeten Jagdhundes unverzüglich mit Sorgfalt und Ausdauer nachzusuchen. Dieses Gebot des Jagdrechtes wird jedem Jungjäger bereits im Rahmen der Vorbereitung zur „grünen Matura“ verinnerlicht. Im eigenen Jagdgebiet ist die Nachsuche mit Sorgfalt und Ausdauer jederzeit 18

Vorarlberger Jagd

möglich, doch wie verhält sich der Jäger, wenn verletztes Wild in fremdes Jagdgebiet (Nachbarrevier) übersetzt? Zumal nach § 32 des Vorarlberger Jagdgesetzes es für jagdfremde Personen verboten ist, sich ohne schriftliche Bewilligung des Jagdnutzungsberechtigten mit einer Jagdwaffe oder mit einem anderen zum Erlegen oder Einfangen von Wild geeigneten Gerät im Jagdgebiet aufzuhalten.

Verständigungspflicht des Jägers Wenn Wild, welches bei der Jagd verletzt worden ist, in jagdfremdes Gebiet übersetzt, hat der Jäger nach § 31 Abs 1 Vorarlberger Jagdgesetz unverzüglich den Jagdnutzungsberechtigten dieses Jagdgebietes zu verständigen. Je nachdem, ob der Jagdnutzungsberechtigte der Nachsuche durch den „fremden“ Jäger in seinem Jagdgebiet zustimmt oder nicht, bestehen für die Beteiligten unterschiedliche Pflichten.

Verpflichtung zur Nachsuche Stimmt der Jagdnutzungsberechtigte des benachbarten Jagdgebietes der Nachsuche durch den „fremden“ Jäger zu, so hat der Jäger die Nachsuche nach dem verletzten Wild zu übernehmen. In diesem Fall ist dieser verpflichtet, das verletzte Wild unter Zuhilfenahme eines aus-

JAGD & RECHT

gebildeten Jagdhundes unverzüglich mit Sorgfalt und Ausdauer nachzusuchen. Verweigert jedoch der Jagdnutzungsberechtigte des benachbarten Jagdgebietes die Wildfolge in seinem Revier, so ist dieser selbst zur sofortigen Nachsuche unter denselben gesetzlichen Vorgaben verpflichtet.

Anspruch auf Wildbret / Anrechnung auf Abschussplan Das Vorarlberger Jagdgesetz regelt bei der Wildfolge im fremden Jagdgebiet den Anspruch auf das Wildbret sowie die Anrechnung auf den Abschussplan. Das Wildbret steht dem Jagdnutzungsberechtigten jenes Jagdgebietes zu, in welchem die Nachsuche tatsächlich erfolgte (sohin im fremden Jagdgebiet). Im Gegensatz dazu ist die Anrechnung auf den Abschussplan anders geregelt: Die Anrechnung erfolgt zugunsten jenes Jägers, welcher das verletzte Wild nachsucht.

Abweichung von den gesetzlichen Bestimmungen möglich Nach § 31 Abs 3 Vorarlberger Jagdgesetz gelten die vorerwähnten gesetzlichen Regelungen nicht, wenn zwischen den benachbarten Jagdnutzungsberechtigten eine andere Vorgehensweise bei der Wildfolge vereinbart wur-

de. Dies gilt sowohl hinsichtlich der jeweiligen Zustimmungspflicht bei jeder einzelnen Nachsuche als auch beim Anspruch auf Wildbret und der Anrechnung auf den Abschussplan. Wesentlich ist jedoch, dass die vom Gesetz vorgesehene abweichende Vorgehensweise zwischen den benachbarten Jagdnutzungsberechtigten schriftlich vereinbart werden muss.

Empfehlung In der Praxis wird die im Gesetz vorgegebene Zustimmung zur jeweiligen Nachsuche vom benachbarten Jagdnutzungsberechtigten nicht immer unverzüglich möglich sein. Darüber hinaus bestehen zwischen benachbarten Jagdnutzungsberechtigten bei der gegenseitigen Wildfolge im benachbarten Jagdgebiet zwar Einigkeit über die Vergehensweise, die jedoch nicht immer dem Gesetzeswortlaut des § 31 Abs 1 und 2 Vorarlberger Jagdgesetz entspricht. Für diesen Fall sieht selbst das Jagdgesetz die rechtliche Besonderheit vor, dass die benachbarten Jagdnutzungsberechtigten einvernehmlich andere Vorgehensweisen vereinbaren können. Einzige Voraussetzung ist jedoch, dass zwischen den benachbarten Jagdnutzungsberechtigten eine schriftliche Vereinbarung abgeschlossen wird.


Jagd & Tradition

Aberglaube und Jagd Otto Vonblon

Alltagsrituale Gewöhnliche Alltagsrituale wie zum Beispiel das klirrende Anstoßen mit Gläsern entpuppt sich als reiner Aberglaube. Früher glaubte man, dass das Klirren von Gläsern und Scherben Dämonen in die Flucht treiben würde. Geläufig ist auch der Ausspruch „Drück mir die Daumen“, obwohl niemand so recht über den Hintergrund informiert ist. Den Daumen hielt man für den stärksten Finger mit überirdischen Fähigkeiten. Wie viele sitzen vor dem Fernseher und drücken einem sympathischen Sportler sogar beide Daumen. Wer glaubt nicht, dass eine „1-Cent-Münze“ Glück bringt? Freunden und Geliebten sollte man diese kleinste Kupfermünze schenken. Kupfer löst allen bösen Zauber, bringt Glück und fördert angeblich die Liebesfähigkeit. Zur Barockzeit galt Salz als heilig und wirksames Mittel gegen jeglichen Zauber. Heute noch schenkt man Häuslebauern beim Einzug in ihr

Eigenheim Brot und Salz. Früher glaubte man, Gähnen sei gefährlich, da der Teufel in Mückengestalt in den Körper einfahren könne. Darum hielt man beim Gähnen die Hand vor den Mund. Die Hochblüte an Aberglauben erleben wir jedes Jahr in der Silvesternacht und am Neujahrstag mit Glücksschweinchen, Blei gießen, Vierblättrigem Klee und Glückwünschen vom Kaminkehrer.

Aberglaube bedroht Tierarten Auch vor der Jagd macht der Aberglaube nicht halt. Denken wir nur an die frühere Ausrottung des Steinwildes in freier Wildbahn. Dem Herzkreuz – einer Verknorpelung der Herzscheidewände – den Bezoarsteinen und vor allem dem gemahlenen Horn wurden besondere Heilwirkung zugeschrieben. Leider fallen dieser abergläubischen Unsitte heute noch hunderte Rhinozerosse in Afrika zum Opfer. In den fernöstlichen Ländern gilt das geriebene Nasenhorn der Rhinozerosse als Potenz- und Heilmittel. 2011 verendeten zum Teil qualvoll 448 Dickhäuter an den Folgen der Verletzungen durch Nashornwilderer.

Traditionen entstanden aus Aberglauben Auch die Tradition des letzten Bissens ist auf alten Aberglauben zurückzuführen. Durch die Überreichung des letzten Bissens soll die Gefahr einer unheilvollen Rückkehr des erlegten Wildes als Wie-

dergänger gebannt werden. Die Jägersprache hat ihren Ursprung auch im Aberglauben. Die Menschen meinten früher, es sei besser, die eigene Sprache während der Jagd zu meiden, da man glaubte, dass klare Worte den Wald und das Wild vorwarnen würden. So entschlossen sich die Jäger Ersatzworte für Tiere und jagdliche Handlungen einzuführen. Später entwickelte sich aus diesen Begriffen eine eigene Zunftsprache – die Jägersprache. Missgönnt der Jäger dem Jagdkameraden den Jagderfolg, so wünscht er ihm „Viel Glück“ und nicht „Weidmannsheil“. Wird eine gerade Anzahl von Patronen auf die Jagd mitgenommen, so soll der Jagderfolg ausbleiben. Das ist auch der Grund, warum alle Jagdgewehrmagazine nur ungerade Stückzahlen aufnehmen. Beim Laden des Gewehres soll darauf geachtet werden, dass keine Patrone auf den Boden fällt – dann wird kein Schuss das Ziel erreichen. Manche abergläubischen Jäger versprechen sich einen Jagderfolg, wenn sie Kraut vom Sonnentau auf die Jagd mitnehmen. Bei einer neuen Büchse oder Flinte soll es nie Fehlschüsse geben, wenn vor der ersten Schussabgabe eine Jungfrau über den Lauf springt. Auch sollte eine Frau während „ihrer Tage“ nie durch ein Fernglas blicken, sonst kann die Optik trüb werden. Den Auswüchsen in Sachen jagdlichem Aberglauben sind keine Grenzen gesetzt. Der

christliche Weidmann empfiehlt sich lieber dem Schutz der Jagdpatrone Sankt Hubertus und/oder Sankt Eustachius. Den nicht-christlichen Kollegen stehen immer noch die heidnischen Gottheiten aus der griechischen und römischen Mythologie – Artemis und Diana – zur Verfügung.

Foto: JO Wolfgang Schneider

Der Begriff „Aberglaube“ ist seit dem 15. Jahrhundert belegt. Der Wortbestandteil „Aber-“ bedeutet so viel wie „gegen, nach, hinter“ – später in der christlichen Glaubenslehre wird der Aberglaube als „Falschglaube“ ausgelegt. Abergläubisches Denken und Handeln begegnen uns täglich, obwohl wir den Ursprung heute oft nicht mehr kennen. Viele behaupten, sie seien sicher nicht abergläubisch und wissen nicht, wie oft sie auf den Aberglauben zurückgreifen.

Ein Problem für viele Jäger scheint es nach wie vor mit weißfarbenem Wild zu geben – ausgenommen Schneehühner und Schneehasen. Der Abschuss von Albino­stücken wird heute noch von vielen Jägern abgelehnt. Ein alter Spruch besagt: Wer ein Albinostück erlegt, wird von einem Keiler geschlagen oder stirbt noch in diesem Jahr. Solche Drohungen sind nicht sehr angenehm, auch wenn man scheinbar nicht abergläubisch ist. Wo immer Sie sind, wünsche ich Ihnen, dass am Freitag dem 13. kein schwarzer Kater Ihren Weg kreuzt. Weidmannsheil

JAGD & TRADITION

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WAFFE & SCHUSS

Bergauf – bergrunter, halt immer drunter? Hubert Schedler Oder: Bergauf halt drauf, bergrunter halt drunter? Diese ewigen Weisheiten aus der Zeit der Vorderlader geistern immer noch durch die Reviere. Vorweg: Wer bei Winkelschüssen denselben Haltepunkt wählt wie beim Horizontalschuss, der darf sich „seinen“ passenden Spruch aussuchen. Nicht jedes Wild steht auf Steinwurfweite und die Topografie lässt auch nicht nur waagrechte Schüsse zu. Also schießen wir über größere Dis­tanzen und das auch bergauf und bergab. Dass die Waffen- und Munitionsseitigen Erfordernisse gegeben sind wird angenommen bzw. vorausgesetzt. Die Kombination Waffe, Patrone, Geschoß und eigenes Können sollten die maximale Schuss­ entfernung bestimmen. Fehleinschätzungen führen zu den bekannten Folgen. Die für weite Schüsse günstige, ideale, Geschoßform verlangt eine schlanke Geschoßspitze und eine Verjüngung des Geschoßhecks. Diese Formen sind bei den Scheibengeschoßen wie z.B. bei Sierra, Nosler und Hornady gegeben. Wenn in dieser „Außenform“ dann ein jagdlich optimierter Innenaufbau steckt, ist es das aktuell ideale Jagdgeschoß auch für große Distanzen. Also kein Teilmantel-Rundkopf-Geschoß. Patronen mit gestreckter Flugbahn sind für den Jäger unproblematischer. Die Flugbahn eines Geschosses beginnt, je nach Bauhöhe der ZF-Montage, üblicherweise vier bis fünf Zentime20

Vorarlberger Jagd

onstemperatur zwischen Einschieß- und Einsatzort. Winde, unterschiedlich stark und aus unterschiedlichen Richtungen, sind nach Möglichkeit zu berücksichtigen. Wer nur gelegentlich jagdlich auf größere Distanzen schießt, sollte sich in vielen Fragen dazu erfahrenen Jägern anvertrauen.

Flugbahnvergleich

ter unter der Visierlinie. Die Flugbahn steigt danach und „schneidet“ ungefähr zwischen 30 und 40 Meter vor der Mündung die Visierlinie. Somit ist in diesem Bereich zum ersten Mal „Fleckschuss“ möglich. Nah und weit? Damit wäre auch, zumindest Ansatzweise die Frage nach dem Haltepunkt bei nahen Schüssen geklärt. Bei der üblichen Einschuss­ entfernung von 100 Metern wird mit ungefähr vier Zentimetern Hochschuss die so genannte günstigste Einschuss­ entfernung (GEE) festgelegt. Die GEE besagt, dass dort das Geschoß zum zweiten Mal die Visierlinie schneidet, also wieder „Fleckschuss“ möglich ist. Die jagdlich nutzbare Reichweite ist unterschiedlich und selbstverständlich von Patrone und Geschoß abhängig. So lange die Geschoßflugbahn in der Höhe nicht mehr als vier Zentimeter von der Visierlinie abweicht, müsste also ein Ziel dieser Größe zu treffen sein. Das sind die rechnerischen, oft auch praktischen Werte, jedoch ohne alle anderen Einflüsse, wie Waffen-, Munition- und Schützen-„Streuung“, Ziel-

WAFFE & SCHUSS

fehler und Witterungseinflüsse. Die Schieß-Entfernungen sollten bekannt sein; also gut geschätzt oder gemessen. Die ideale Haltung wie am Anschusstisch, sitzend aufgelegt mit geradem Oberkörper, wird nicht immer gegeben oder möglich sein. Die in der Landschaft notwendigen Anschlagarten, mehr oder weniger erzwungene, anlassbedingte Körperhaltungen, die nicht von jedem und nicht gleich oft geübt werden, sind ernsthafte Herausforderungen. Ohne gute Auflage an der richtigen Stelle wird es nicht klappen. Ideal wie immer: die DreiPunkt-Auflage. Die Schießposition „liegend“ ist nicht so einfach wie es aussieht und will gelernt und geübt sein. Welche ungewollte „Bewegungen“ durch Druck auf Brust und Bauchraum entstehen können, sagt der Blick durchs Zielfernrohr. (Anmerkung: Übung ist die zweite Phase der Lernprozessfolge; die erste wäre lernen und die dritte trainieren.) Möglicherweise entstehen auch Präzisionsunterschiede durch Waffen- und Muniti-

Bergauf und bergab entsteht immer Hochschuss. Um zu treffen muss dieser berücksichtigt werden. Es gibt hierzu reichlich, von einfach bis kompliziert, Ballistik-Programme, die nahezu alles berücksichtigen und in die Berechnungen einbeziehen. Eine für die jagdliche Praxis einfache Methode ist, wie in Literatur aus den USA vorgeschlagen wird: Hier wird empfohlen, den Schusswinkel in der Weise zu berücksichtigen, dass man beim Anvisieren die Entfernung zum Wild korrigiert. Es wird vorgeschlagen, bei einem Winkelschuss von 25° die Zielentfernung durch 1,1 zu dividieren. Bei 35° durch 1,2 und bei 45° durch 1,4. Das ergibt in der Praxis: Steht ein Stück Wild auf 300 Meter, so wäre bei einem Winkelschuss von 45° so zu schießen, als stände es auf ungefähr 210 Meter (300 : 1,4 = 214 m). Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass Waffe und Munition eine zuverlässige und erprobte Einheit sind und ein Fehler oder jagdlicher Misserfolg nicht in jener Ausrüstung zu suchen ist, für die man letztendlich auch selber verantwortlich ist.


Foto: Monika Dönz-Breuß

Dienstnehmer – Jagdschutzorgan Wer soll in Zukunft der Dienstgeber sein? KR RJ Manfred Vonbank Obmann Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane Derzeit ist das Dienstverhältnis für Jagdschutzorgane in aller Munde. Hervorgerufen durch die hohen und auch in vielen Gebieten notwendigen Reduktionsabschüsse, gibt es immer mehr Stimmen aus Kreisen, die der Jagd kritisch gegenüber stehen, welche ein unabhängiges, vom Jagdnutzungsberechtigten völlig losgelöstes und beim Amt der Vorarlberger Landesregierung beschäftigtes Jagdschutzorgan fordern. Quasi Landesjagdschutzorgane! In der ersten Betrachtung kann dieser Möglichkeit durchaus einiges abgewonnen werden. Aber Vorsicht, denn dies als den Weg zum Erfolg in der Wald-Wild Diskussion zu sehen, ist völlig daneben gegriffen und realitätsfern. Bei der letzten Jagdgesetznovelle wurde bereits die Möglichkeit geschaffen, das Jagdschutzorgan beim Verpächter (Jagdverfügungsberechtigter) zu beschäftigen. Dem Jagdverfügungsberechtigten sollte die Möglichkeit gegeben werden, auf das Jagdschutzorgan direkt als Dienstgeber Einfluss zu nehmen. Laut Vorarlberger Jagdgesetz § 51 Abs. 1 hat der Jagdnutzungsberechtigte oder der Jagdverfügungsberechtigte in seinem Jagdgebiet einen ständigen Jagdschutzdienst einzurichten. Derzeitiger Stand: lediglich bei vier Revieren in Vorarlberg wurde von dieser Möglichkeit durch den Grundbesitzer Gebrauch gemacht.

Warum ist dies so? Wenn ein vom Pächter losgelöstes Jagdschutzorgan doch völlig ohne Hemmungen die Abschüsse erfüllen könnte? Fakt ist: Seitens der Behörde gibt es massive Probleme im Umgang mit den Jagdschutzorganen als Behördenorgane. Hier fehlt das Vertrauen, die Akzeptanz und der Wille zur Zusammenarbeit seitens der Verantwortlichen! Ich bin mir sicher, dass sich dies nicht ändern würde, auch wenn die Jagdschutzorgane beim Land beschäftigt wären. Wieso auch, die handelnden Personen sind immer noch dieselben. Bei den Jagdschutzorganen müsste ein massives Umdenken stattfinden. Der neue Dienstgeber verfolgt ganz andere Ziele, welche, politisch motiviert, nicht immer der Realität entsprechen. Ziele können sich hier rasch ändern. Sind die Jagdschutzorgane dazu bereit? Die Jagd ist in Vorarlberg mit Grund und Boden verbunden. Es gibt den Jagdverfügungsberechtigten und den Jagdnutzungsberechtigten, welche vertraglich aneinander gebunden sind. Wo soll hier der Platz des Landesjagdschutzorgans sein? Wie soll dies funktionieren: Das Landesjagdschutzorgan erfüllt während seiner Dienstzeit (5 Tage Woche) munter drauf los seine Abschüsse und der Jagdnutzungsberechtigte kommt am Wochenende oder in seiner Freizeit und steht vor einem leeren Revier! Die Begeisterung vieler unserer sehr verantwortungsbe-

wusst handelnden Jagdverfügungsberechtigten wird sich in Grenze halten, wenn die Reviere nicht mehr verpachtet werden können, weil das Landesjagdschutzorgan die Abschüsse für den Pächter bereits getätigt hat. Aber vielleicht erhalten die Verpächter die Jagdpacht vom Amt der Vorarlberger Landesregierung! Die Verpflichtung, einen ständigen Jagdschutzdienst einzurichten, ist unter dem Aspekt zu sehen, dass die Jagdnutzung in der Regel aus Liebhaberei und zum Zeitvertreib, nicht aber streng nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu Erwerbszwecken erfolgt. Viele Jagdnutzungsberechtigte wohnen in großer Entfernung vom Jagdgebiet und betreten dieses nur, wenn sie gerade einen Abschuss vornehmen wollen. Diese Art der Jagdnutzung verlangt begleitende Maßnahmen, die eine dauernde, fachgerechte und den jagdlichen Vorschriften entsprechende Jagdbewirtschaftung sicherstellen. Diese Aufgabe trifft genau auf das Jagdschutzorgan zu! Das Jagdschutzorgan muss Bindeglied zwischen Grundbesitzer und Jagdpächter sein. Und die Behörde müsste sie dabei unterstützen, oder all jene Fälle aufzeigen, wo dies nicht funktioniert. Tatsache ist, für den Waldbesitzer bedeutet ein gut funktionierender Jagdschutzdienst ein intaktes Wald-Wild Verhältnis mit ausreichender Naturverjüngung und somit eine Werterhaltung des Grundbesitzes.

Vorteile eines intakten Jagdschutzdienstes für den Grundbesitzer: • Ausgewogene nachhaltige Bewirtschaftung des Jagdgebietes • Bewirtschaftung forstlicher und jagdlich sensibler Gebiete durch verantwortungsbewusste Personen vor Ort • Moderator und Bindeglied zwischen Grundbesitzer und Pächter • Erhaltung des Jagdwertes durch sozial intakte Wildbestände und somit auch weniger Druck auf den Lebensraum Um diese Ziele zu erreichen, ist der Rückhalt durch die Grundbesitzer und die Behörden für das Jagdschutzorgan sehr wichtig! Deshalb meine Bitte: Nicht ständig Dinge fordern, welche erstens nicht realisierbar sind und zweitens nur zu neuen Unstimmigkeiten führen würden. Unser derzeitiges Jagdgesetz ist ein sehr gutes mit vielen Möglichkeiten in punkto Jagdschutzdienst ausgestattetes Instrument. Nützen wir diese bereits vorhandenen Ressourcen und beginnen wir endlich einen gemeinsamen Weg zu finden. Egal wo das Jagdschutzorgan beschäftigt ist – das gegenseitige Vertrauen und die erst dadurch mögliche Zusammenarbeit sind der Schlüssel zum Erfolg. Dazu braucht es aber noch viel Aufklärungsarbeit und ein massives Umdenken bei Behördenvertretern und den Jagdschutzorganen selbst.

JAGDAUFSEHER

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Rotwildbesenderungsprojekt Präsentation des 4. Zwischenberichtes Robert Häusle Am 9. August 2013 konnte der Leiter des Amtes für Umwelt / Fürstentum Liechtenstein DI Norman Nigsch im Restaurant Kulm in Triesnerberg rund 60 Interessierte aus Liechtenstein, der Schweiz und Vorarlberg, darunter auch LR Ing. Erich Schwärzler, LJM-Stv. Alexander Ritsch, die Bezirksjägermeister Hans Metzler und Ing. Lothar Tomaselli zur Präsentation des 4. Zwischenberichtes begrüßen. Dipl. Biol. Tanja Duscher (FIWI) und DI Andreas Duscher, zwischenzeitlich vom FIWI als Leiter der Landesgeschäftsstelle zum Burgenländischen Landesjagdverband gewechselt, legten einen sehr umfangreichen 4. Zwischenbericht vor, welcher die Be­ obachtungen der vorangegangenen bestätigte, aber auch neue erweiterte Schlussfolgerungen zulassen wird.

Bisher wurden bei 68 Stück Rotwild Halsbänder angebracht, derzeit befinden sich in der 2. Projektphase noch 29 Halsbänder bzw. Sender im Gebiet, zu acht Stück Rotwild besteht gegenwärtig kein Kontakt.

Raumnutzung Dipl. Biol. Tanja Duscher referierte über die Raumnutzung des besenderten Rotwildes, bezogen auf die Besenderungsstandorte in Graubünden (5), Liechtenstein (3) und Vorarlberg (4). Ein interessantes Nebendetail: Unterhalb der Heimspitze im Vergaldental/ Gargellen erfolgte eine Mortalitätsmeldung (24 Stunden nach Bewegungsstillstand beim GPS-Sender) eines Halsbandes. Der Hinweis über einen möglichen Absturz eines Sendertieres an das dortige Jagdschutzorgan deckte sich mit einer erfolgten Meldung eines Paragleiters, welcher

den Vorfall bei einem Flug beobachtete und die Flucht mit folgendem Absturz des Tieres wahrscheinlich ausgelöst hatte. Aus den GPS-Daten lassen sich fünf „Raumnutzungstypen“ ableiten, und zwar: • „Standorttreu“ (Überlappung des Sommer- und Winterstreifgebietes, bleibt im Besenderungsland) • „Grenzgänger“ (Überlappung des Sommer- und Winterstreifgebietes, grenznah (weniger als 2 km), Grenzüberquerungen möglich) • „Saison-Wanderer“ (Sommer- und Winterstreifgebiet räumlich getrennt, beide Streifgebiete im Besenderungsland, grenznah auch auswärts-Ortungen) • „Migranten“ (Sommer- und Winterstreifgebiet räumlich getrennt, Sommerstreifgebiet mind. 50% im Nachbarland)

• „Wanderer“ (saisonal verschoben (Überlappung Sommer- und Winterstreifgebiet; wandert (regelmäßig) zu anderer Jahreszeit; mit oder ohne Grenzüberschreitung) Es lässt sich erkennen, dass „Standorttreu“ und „Grenzgänger“ bei im Graubündner Gebiet besenderten Stücken nicht aufscheinen, ebenso nicht „Saisonwanderer“ und „Migranten“ bei im Liechtenstein besenderten Stücken.

Aktivität DI Andreas Duscher berichtete über die Höhenverteilung und die Auswertung der Aktivitätsdaten und der Herzfrequenzen der besenderten Stücke über den bisherigen Beobachtungszeitraum jeweils in den drei Ländern. Bei den Aktivitätsdaten lassen sich, bezogen auf Vorarlberg und Graubünden, jeweils im 3-Stundenabstand ausgeprägte Ruhephasen erkennen, nicht jedoch in Liechtenstein, wofür die Ursache noch nicht erkannt werden konnte. Die mithilfe der Schlucksender gewonnen Daten zu den Herzfrequenzen konnten erweitert werden, ergaben jedoch zu den Vorjahren keine wesentlichen Änderungen. Im kommenden Herbst sollen die Halsbänder wieder zurückgewonnen werden, im Sommer 2014 wird der Endbericht zum bisher sehr erfolgreich verlaufenen Projekt, wofür allen Mitwirkenden zu danken ist, vorgelegt werden. Mit großem Interesse erwarten wir die gewonnenen Erkenntnisse.

Übersicht über die in Vorarlberg besenderten Stücke. Links: Stücke aus der ersten Projektphase. Rechts: Stücke aus der 2. Projektphase.

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Vorarlberger Jagd

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Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf www.vjagd.at


Foto: JO Wolfgang Schneider

Foto: Kurt Helbok

Vor einem Jahr...

Wo sind die Albino Rehkitze von Möggers? Roland Moos Viele unserer geschätzten Leser der Vorarlberger Jagdzeitung können sich sicher noch an den Beitrag über die Albino Rehkitze von Möggers in der September-Oktober-Ausgabe von 2012 erinnern. Die Nachfrage bei den Jagdverantwortlichen von Möggers vom Pirschbezirk 4 „Kapf“ über das Verbleiben der Albino Rehkitze und die aktuelle Situation hat folgendes ergeben:

Die beiden zuständigen Jäger Papa Othmar und Sohn Wilfried Jäger, sowie auch JO Wolfgang Schneider von der GJ Möggers berichten übereinstimmend, dass beide Albino Rehe „putzmunter“ sind und sich kaum über die angestammten Lebensraumgrenzen hinweg bewegen. Beide Albino Rehe haben sich zu kräftigen Bock-Jährlingen entwickelt, wobei aus den einstmals Vollalbinos mittlerweile Teilalbinos mit zunehmen-

der bräunlicher Fleckfärbung geworden sind. Papa Othmar Jäger erzählt: „Wir haben sogar zwei jüngere Rehböcke erlegt, die immer wieder versucht haben, den Albino Spießer Bockjährling massiv zu attackieren!“ Oftmalige Sichtungen und so manchen „Albino-Anblick“ beim Ansitz, sowie Wildkameraaufnahmen von der Rehwild Winterfütterung im strengen und schneereichen Winter 2012/13 bestätigen jedenfalls die gesunde Anwe-

senheit beider Albino-Rehe. Die neueste telefonische Meldung während der Rehbrunft an den Redakteur war kürzlich folgende: „Stell dir vor, der Albino Rehbock treibt sogar schon ein Schmalreh!“, so der „Rehpapa“ Othmar Jäger. „Und eines ist ganz klar – geschossen werden sie natürlich und selbstverständlich auf gar keinen Fall, bei uns nicht, und hoffentlich auch bei unseren Nachbarn nicht!“ ...und somit: sein Wort in St. Hubertus’ und Gottes Ohr!

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JAGD

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Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bücher, Zeitschriften, Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung, Abzeichen etc. ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines Jagdmuseums im Rahmen der Museumswelt in Frastanz. Dabei soll nicht nur in einer Dauerausstellung die Entwicklung der Jagd in Vorarlberg dargestellt, sondern auch das Verständnis der Bevölkerung für aktuelle Anliegen der Jäger gestärkt werden. • den Aufbau einer Bibliothek und eines historischen Archives zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd in Vorarlberg Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at

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Vorarlberger Jagd

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Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446


Sponsoren für das Vorarlberger Jagdmuseum gesucht Die Vorarlberger Jägerschaft hat sich entschieden, ihre jagdliche Tradition und die damit erbrachten Leistungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein Team unter der Leitung von Dr. Reinhard Bösch arbeitet daher seit einem Jahr an der Errichtung des 1. Vorarlberger Jagdmuseum im Rahmen der Vorarlberger Museumswelt (Gesamtbudget 2,4 Mill. Euro) in Frastanz. Diese Museumswelt entsteht auch mit finanziel-

ler Beteiligung der Vorarlberger Jägerschaft. In diesem vergangenen Jahr sind wichtige Baumaßnahmen gesetzt worden. Derzeit wird mit Geldmitteln der Landesregierung der Eingangsbereich museumsgerecht gestaltet. In der konzeptionellen Arbeit des Architekturbüros „raumhochrosen“ zur Gestaltung unseres Museumsteils haben wir entscheidend mitgearbeitet.

Um das Projekt „Vorarlberger Jagdmuseum“ in vollem Umfang der interessierten Öffentlichkeit präsentieren zu können, suchen wir die Unterstützung von Sponsoren.

Die Sammeltätigkeit wurde in diesem Jahr erfolgreich fortgeführt und viele beeindruckende Ausstellungsstücke warten schon auf eine Präsentation. Daher muss es in diesem Jahr gelingen, das Jagdmuseum in seiner Grundstruktur einzurichten! Kernstück unseres Jagdmuseums werden die von Wolfgang Meusburger geplanten Themensäulen bilden (siehe auch Vorarlberger Jagdzeitung März-April 2013, Seite

48-49). Auf jeder Seite der geplanten 20 Säulen wird ein Thema präsentiert, sodass je nach Betrachtung ein durchgängiges Konzept verfolgt wird. Bei Kosten von zirka 3.000 Euro pro Säule beträgt die Investition in den ersten Bauabschnitt zirka 60.000 Euro. Die Jägerschaft wird mit Ende dieses Jahres 20.000 Euro investiert haben. Leistungen der Museumswelt und öffentliche Subventionen sollen weitere finanzielle Mittel erbringen.

Vier Seiten der Säule – Vier Blickrichtungen

Ein wichtiger Baustein ist die Übernahme der Kosten von je 3000 Euro für eine Säule durch einen Hauptsponsor. Einem Hauptsponsor bieten wir: – Werbung an der Eingangstafel – Werbung auf den Themen-Säulen – Werbung auf Plakaten – Werbung auf der Homepage – Werbung auf Eintrittskarten – Werbung im Museumsführer – Werbung im Jahresbericht – Werbung auf Vitrinen – Werbung in der Jagdzeitung – Werbung bei Pressemitteilungen – Werbung auf den Geschäftsunterlagen – Werbung auf Werbeartikel – Banner bei Veranstaltungen Auch die Kostenübernahme von Säulenseiten ist nach Absprache möglich. Die Sponsoren bekommen vollen Einblick in die Verwendung ihrer Mittel. Wir werden laufend projektbegleitend evaluieren und den Sponsoren darüber berichten. Gleichzeitig wird eine „Initiative Jagdmuseum“ gegründet, deren Ziel es ist, eine fortlaufende Verbesserung des Jagdmuseums zu erreichen und zu finanzieren. Die Mitglieder dieser Initiative wollen auf breiter Basis das Jagdmuseum unterstützen. Diese Mitglieder werden, sofern gewünscht, auf einer Ehrentafel genannt. Zudem erhalten sie, je nach Beitrag, eine gewisse Zahl an Eintrittskarten. Mitglied mit einem Beitrag von EUR 25 bis EUR 50 Mitglied und Förderer mit einem Beitrag von EUR 50 bis EUR 100 Mitglied und Gönner mit einem Beitrag von EUR 100 bis EUR 200

Neben den genannten Sponsormöglichkeiten freuen wir uns auch über jede andere Art von Unterstützung.

Fördern Sie daher das „Vorarlberger Jagdmuseum“ mit ihrem finanziellen Beitrag auf unser Konto bei der Hypobank Vorarlberg IBAN AT535800 018 399 854 128 JAGD

BIC HYPVAT2B September/Oktober 2013

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Foto: Wolfgang Kersting

Erfolgreiche Titelverteidigung 6. Klubmeisterschaft des Klub Vorstehhunde Vorarlberg Edgar Entlicher Kürzlich fand bei herrlichem Sommerwetter beim Jagdhaus unseres Ehrenpräsidenten Herwig Wohlgenannt im Revier Meiningen die bereits 6. Klubmeisterschaft des Vorstehhundeklubs Vorarlberg statt. Wie beliebt diese Veranstaltung bereits geworden ist, zeigt, dass heuer zusammen mit den Helfern insgesamt 31 Klubmitglieder unserem Ruf gefolgt sind. Nach erfolgreichem Aufbau des Parcours und der Einteilung der Helfer bei den verschiedenen Stationen begann der Wettbewerb pünktlich um 9:00 Uhr. Um einen zügigen Ablauf zu garantieren, wurden die Hundeführer in drei Gruppen eingeteilt, so dass jede Gruppe sofort bei einer der drei Stationen beginnen konnte. Die Stationen lauteten: Wasser, frei Verloren suchen und als Krönung der Parcours. Beim Wasser musste jeder Hund über einen Bach schwimmen, das gegenüberliegende Ufer absuchen und innerhalb von 5 Minuten die ausgelegte Ente seinem Führer bringen. 26

Vorarlberger Jagd

JAGDHUNDE

Station frei Verloren: hier wurde ein Hase in ein mannshohes Elefantengras geworfen (damit keine Spuren zum Stück führen). Nun musste der Hund das hohe Gras absuchen und ebenfalls innerhalb von 5 Minuten den Hasen finden und seinem Führer bringen. Die 3. Station war der Parcours: Jetzt war sowohl der Hund als auch sein Führer gefordert. Begonnen wurde der Parcours mit dem „Fuchshindernis“. Ein Fuchs wurde in ein von vier Seiten umschlossenes Hindernis geworfen, der Hund musste auf Befehl in das Hindernis hinein springen, den Fuchs aufnehmen und seinem Führer bringen. Als nächstes war eine Gehorsamsübung an der Reihe. Der Hund wurde ohne Leine abgelegt, sodann „lief“ zirka 10 m vor ihm ein Hase (mittels eines Gummiseiles gezogen) vorbei, wobei der Hund den Hasen nicht verfolgen durfte (sonst Strafpunkte), sondern am Platz bleiben musste. Nun war auch der Hundeführer gefordert. Auf eine Zielscheibe konnte er mit einem KK Gewehr zwei

Schüsse abgeben. Traf er den „10er“, fiel eine Entenattrappe zu Boden, diese musste nun der Hund apportieren und seinem Führer bringen. Ein Lob an unsere Mitglieder, alle waren (sogar ohne „Zielwasser“) zielsicher und konnten einen 10er verbuchen. Und als letzte Aufgabe an den Hundeführer war vorgesehen, ein Tablett mit fünf vollen Wassergläsern balancierend durch einen eng gesteckten Slalom als Erschwernis mit dem angeleinten Hund heil durchzubringen (Ergebnis dieser Aufgabe: so geschickt wie diese gelöst wurde, wären alle Beteiligten eine Bereicherung für das Service im Gastgewerbe). Die mit Spannung erwartete Auswertung der Prüfungsstationen und der jeweiligen Zeiten erbrachte folgendes Ergebnis: 1. und damit alter und neuer Klubmeister Edgar Entlicher mit seinem Deutsch Kurzhaar 2. Patrik Büsch mit einem Magyar Viszlar 3. Günther Hagen mit einem Kleinen Münsterländer.

Allgemein haben alle Hunde (natürlich auch die Führer) hervorragende Leistungen erbracht und damit gezeigt, dass sie für die kommende Jagdsaison bestens vorbereitet sind. Bei Speis und reichlich Trank (vom Klub offeriert) wurde nun anschließend noch lange diskutiert und über besondere Jagderlebnisse berichtet. Natürlich, wie es in Jägerkreisen üblich ist, ohne besondere Ausschmückung und alles genau der Wahrheit entsprechend. Abschließend möchte ich allen Helfern und Organisatoren, vor allem unserem „Ideengeber“ Wolfgang Kersting, besonders aber unserem Mitglied Rudi Brändle für die Bereitstellung des Reviers und Herwig Wohlgenannt für die Überlassung seines Jagdhauses recht herzlich danken. Ein schöner Tag mit viel Freude und Spaß ging somit für uns am späten Nachmittag zu Ende.


Wandertag der Landesgruppe Verein für Deutsche Wachtelhunde Vorarlberg Bei schönstem Bergwetter wanderte eine große Schar von Mitgliedern mit Anhang am 21.Juli 2013 zur Alpe Steris im Großen Walsertal zu einem deftigen Älplerfrühstück. Auch unsere Hunde durften dabei nicht fehlen. Es ist uns immer ein großes Anliegen dass der kamerad-

schaftliche Teil in unserer sehr aktiven Landesgruppe nicht zu kurz kommt. Das zeigt sich auch immer an der zahlreichen Teilnehmerzahl.

ausgezeichnete Älplerkost bei Fr. Andrea Schwarzmann zu genießen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Gastfreundschaft.

Es ist natürlich doppelt so schön bei einem so herrlichen Wetter die wunderschöne Bergwelt im Großen Walsertal zu sehen und die

In Gedanken waren wir auch bei unserer kürzlich verstorbenen lieben Lore die mit Karl immer an unseren Veranstaltungen teilnahm.

Danke auch dem Organisationsteam die den Wandertag perfekt gestaltet haben. Nach einem gemütlichen Ausklang in der Walserklause/Marul traten wir zu später Stunde die Heimreise an. Euer Obmann Martin Schnetzer

Klub Dachsbracke: Neuwahlen Die Ergebnisse der Neuwahl bei der Hauptversammlung am 22. Juni 2013 in Radstadt: Klubobmann: Ing. Erwin Weiss 2340 Mödling Lowatschekgasse 7 Tel.: 0664 9801217 garten.weiss@gmx.at Klubobmann-Stellvertreter: Bruno Sabitzer 9341 Straßburg, Lobisserweg 2, Tel.: 04266/2413 bruno.sabitzer@aon.at Geschäftsführer: Peter Mattersberger Bichl 39, 9971 Matrei Tel.: 04875/6363 p.mattersberger@tsn.at

Zuchtwart: Dr. Georg Urak Borschkegasse 7/15 1090 Wien Tel.: 0664/1845343 g.urak@gmx.at

Vertreter der Jagdschutzorgane: BJ Hubert Stark 9572 Deutsch-Griffen 134 Tel.: 0664 4332194 hubert.stark@bistum-gurk.at

(Südtirol), Andreas Koidl Vorarlberg: Gerhard Stampfer

Kassenführer: Reinhard Wille Hochasten 11 6471 Arzl im Pitztal Tel.: 0664 1609097 r.wille@gmx.at

Ausstellungsreferent: Peter Kreutner 6365 Kirchberg Kirchplatz 8 Tel.: 0676 83069206 p.kreutner@gmail.com

Schiedsgericht: Dr. Alfred Olsacher OFÖ Peter Zoister EM Willi Loibnegger

Leiter der Hundevermittlungsstelle: Ing. Thomas Rupp 2393 Sparbach 1 Tel.: 0664 3969692 fb.sparbach@sfl.at

Fachbeiräte: W, NÖ, BGL: Hans Knotzer, Gerald Fressner Stmk: Franz Müller, Karl Maierhofer OÖ: Klaus Hofer Kärnten: Adolf Pichlkastner Salzburg: Hans Putz Tirol: Manfred Harrasser

Rechnungsprüfer: Andreas Koidl Hans Fercher

Der Klub wünscht den neuen Funktionären viel Energie und Freude im Einsatz für unsere Dachsbracken.

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Foto: Monika Dönz-Breuß

Einblick in die Jagdhundezucht MF Gottfried Schatzmann Hiermit möchten wir einen kleinen Einblick in die Jagdhundezucht geben und im speziellen die Jagdhundezüchter hervorheben, die mit großem zeitlichem und finanziellem Aufwand der Jägerschaft auch zukünftig hochveranlagte Jagdhunde zur Verfügung stellen. Die Unfairness von Schwarzzüchtern sei daher hier bereits vorweg genommen.

Teil 1: Deutscher Wachtelhund Die Vielseitigkeit des Deutschen Wachtelhundes (DWH) sei mit einem Blick in die Prüfungsfächer einer Vollgebrauchsprüfung (VGP) aufgezeigt: Nase / Spurlaut / Spurwille / großräumiges Stöbern in Dickungen / Bringen vo: Federwild, Hase und Fuchs / Schweissarbeit / Stöbern im tiefen Schilfwasser / Stöbern auf der Entenschwimmspur / Verlorenbringen aus dem tiefen Schilfwasser / Buschieren unter der Flinte / Ruhe auf den Schuss / Leinenführigkeit / Standruhe / freies Ablegen / Allgemeiner Gehorsam / Zusammenarbeit mit dem Führer / Allgemeine Arbeitsfreude des Hundes. Der DWH hat zudem eine ausgeprägte Kinderfreundlichkeit trotz kompromissloser Schärfe im Jagdgebrauch. 28

Vorarlberger Jagd

JAGDHUNDE

Aufgrund dieses sehr umfangreichen Aufgabengebietes zählt der DWH mit recht zu den „Allrounder“ im jagdlichen Gebrauch und dies mit einem Einsatzgebiet von den Auen bis in die höchsten Bergregionen. Der Deutsche Wachtelhund wird in zwei Farbschlägen (in Deutschland sogar in drei) gezüchtet: „Schimmel-farbig“ und „Braun“. Dabei darf innerhalb des Vereins für Deutsche Wachtelhunde nur mit hochrangig veranlagten Hunden gezüchtet werden, was teilweise zu jahrelangen Zuchtunter-

„Mia vom Bairer Winkel“

brechungen führt, weil einfach nicht das erforderliche Material vorhanden ist. Dies kann trotz bestem Bemühen in der Welpenauswahl mal passieren.

• HD-frei, • ED / OD unbedenklich • Formwert „V-vorzüglich • Raubwildschärfe nachgewiesen

Ein sehr positives Beispiel stellt die in Vorarlberg stehende Hündin „Mia vom Bairer Winkel“ dar, die folgende Prüfungsergebnisse erlangen konnte • Anlagen „A“-Prüfung 1. Preis und Prüfungssiegerin • Anlagen „B“-Prüfung 1. Preis • Vollgebrauchsprüfung 1. Preis und Prüfungssiegerin • Internationale Bringtreueprüfung bereits mit zwölf Monaten bestanden

Um sicher zu stellen, dass die jagdlichen Anlagen in den DWH auch geweckt und erhalten werden, dürfen die DWHZüchter die von Ihnen gezüchteten Welpen ausschließlich nur in Jägerhände abgeben, die wiederum verpflichtet werden, diese zumindest einmal auf einer Anlagenprüfung zu zeigen und zu führen. Weitere Infos: www.vjagd.at


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Foto: Monika Dönz-Breuß

Interview mit Ruth Hochstätter – Hundeinstruktorin, beeidete zertifizierte Sachverständige als Hundetrainerin „Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund“ Hildegard von Bingen (1098 bis 1179)

Caroline Egger-Batliner, Bezirksredakteurin von Bludenz, führte das Interview

Foto: Ruth Hochstätter

Frau Hochstätter, Sie sind als einzige Nichttierärztin beeidete, zertifizierte Sachverständige für Tirol und Vorarlberg als Hundetrainerin. Was umfasst dieser Aufgabenbereich, den sie nun schon seit drei Jahren ausführen? Bei einem Wesenstest wird ermittelt, ob bei einem Hund ein gestörtes Sozialverhalten, insbesondere ein unakzeptables Aggressionsverhalten auftritt. Der Hund wird in den Situationen Hund-Mensch Kontakt, Hund-Hund Kontakt und Hund-Umweltkon-

takt ausgetestet. Dies umfasst insgesamt 36 Stationen. Dies ist nicht der einzige Aufgabenbereich was Ihre Tätigkeit mit Hunden betrifft. Was gehört noch zu ihrer Arbeit mit Hunden? In meiner Hundeschule werden alle Rassen in verschiedenen Altersstufen auf Gehorsam geschult. Vom Welpen angefangen bis hin zum Junghund, oder Auffrischungskurse für bereits ältere Hunde. Dies geschieht entweder in Gruppen oder Einzelstunden. Das Ziel der Ausbildung ist es, die Hunde zu einem angenehmen Familienhund auszubilden, den man überall

Show-Labrador „Gerri“

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problemlos mitnehmen kann und der auf dem täglichen Spaziergang gut gehorcht. Engagierte Hundebesitzer können die Hundeführschein-Prüfung ablegen. Verhaltensauffällige Hunde mit speziellen Problemen, wie z.B. Hund-Hund Aggression, unterrichte ich in Privatstunden. Außerdem gebe ich Workshops und Seminare im In- und Ausland über Hundeverhalten, Lernmethodik beim Hund, unerwünschtes Jagdverhalten und Apportierkurse. Besonders beliebt sind auch die Ferienwochen, die ich im Brandnertal anbiete. Wandern, Wellness- und Hundetraining – das ist für Hundebesitzer ein besonderes Highlight! Meine besondere Liebe gehört aber der Apportierarbeit beim Retriever und der Schweißhundearbeit. Sie haben vor drei Jahren die Jagdprüfung gemacht, sind Sie aktive Jägerin und wenn ja, in welchem Revier? Ja, ich bin aktiv als Jägerin im Revier Bludenz 1 tätig. Da ich aber noch nicht lange meinen Jagdschein besitze, fühle ich mich eher als Lehrling und nicht als Jägerin auf der Jagd.

Es macht mir aber sehr viel Freude, die Jagd näher kennenzulernen und von erfahrenen Jägern lernen zu dürfen. Als Hundetrainerin und Jägerin führen sie sicher auch einen Jagdhund. Welche Rasse bevorzugen sie? Ich selbst bevorzuge den Field Trial Labrador (jagdliche Linie), nicht den Show Labrador. Der Labrador aus jagdlicher Leistungszucht ist für mich ein Allrounder, den man im Gebirge wie auch auf Niederwildjagden einsetzen kann. Der Field Trial Labrador zeichnet sich durch einen ausgeprägten Suchenwillen und durch seine Standruhe aus. Im Hochwildrevier eignet er sich hervorragend zum Abwurfstangen suchen und zur Schweißarbeit. Wenn ich sie richtig verstehe, gibt es zweierlei Linien von Labrador. Ich selbst kenne diese Rasse nur als Familienhund. Wofür werden Arbeitslabrador hauptsächlich eingesetzt oder für welche jagdliche Arbeit verwenden Sie ihre Hunde? Ja, wir haben zwei verschiedene Blutlinien bei den Lab-


rador Retrievern. Das eine ist die Show-Linie. Diese Hunde werden auf Ausstellungen vorgestellt und sind viel schwerer als die Arbeits- bzw. Field Trial Linie. Die Labis aus der Arbeitslinie sind schlanker, schmaler und eher der sportlichere Typ. Mit dieser Linie würde man aber nie eine Ausstellung gewinnen können. Obwohl der Retriever schon immer ein Jagdhund war, ist seine jagdgliche Herkunft bei uns nicht immer bekannt, da man ihn als Familien-, Therapie-, Blinden- oder Rettungshund bei uns besser kennt. Meine beiden Hündinnen absolvierten diverse Jagdliche Prüfungen wie z.B. die VGP, BLP, und die Sonderschweißprüfung. Sie sind in Niederösterreich, im Burgenland, in England, Wales und in Schweden und Norwegen auf Niederwildjagden im Einsatz. Bei uns in Vorarlberg haben sie schon erfolgreiche Nachsuchen auf Reh-und Rotwild absolviert, suchen Abwurfstangen und wurden auch schon gerufen wenn einmal ein Birkhahn nachgesucht werden musste. Gibt es in Vorarlberg eine Landesgruppe für Retriever, wenn ja wie viel Mitglieder sind dabei und was wird hauptsächlich in diesem Verein gemacht? Ja, der Österreichische Re­ trieverclub ist in Landesgruppen eingeteilt. Wir gehören der Landesgruppe Tirol und

Fotos: Ruth Hochstätter

Field Trial Labrador „Fame“

Field Trial Labrador „Lycka“

Vorarlberg an. Diese Landesgruppe umfasst zirka 240 Mitglieder. Die Landesgruppe steht den Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite. Trainings, Seminare, Workshops und Prüfungen rund um den Retriever werden hier angeboten (www.retriever-tirol.at). Ich habe gehört, dass Sie mit ihrer Hündin „Lycka“ vor sechs Wochen die Schweißsonderprüfung im I. Preis absolviert haben, dazu möchte ich Ihnen und natürlich „Lycka“ recht herzlich gratulieren. Herzlichen Dank! Ja, „Lycka“ beweist immer wieder, dass auch ein Labrador erfolgreich auf Nachsuchen eingesetzt werden kann. Sie ist ein hervorragender Jagdhund, der auch die VGP und die BLP im I. Preis bestehen konnte. Mit dieser Hündin hatte ich heuer auch meinen ersten Wurf. In Schottland suchte ich mir auf der schwersten jagdlichen Retrieverprüfung (Championships) den Deckrüden aus. Zehn Tage später fuhr ich nach Manchester zum Decken.

Auch hab ich gehört, dass sie und ihre Hunde jährlich eine Einladung nach England, in die Jagdreviere der Queen erhalten. Dies ist sicher eine tolle Erfahrung und wie läuft so ein Treffen in England ab? Die Jagdgebiete, wo meine Hunde „Lycka“ und „Fame“ im Einsatz sind, gehören zu Sandringham, dem Winterschloss der Queen in Norfolk. Es sind bestens organisierte

Niederwildjagden, wo Retriever und Spaniels vom Hasen über den Fasan bis hin zum Rebhuhn alles apportieren. Für mich ist es jedes Jahr ein Highlight, wenn wir in England sind! Regelmäßig fahre ich mit meinen Labradors auch nach Wales und England zum Training und auch auf Prüfungen. Herzlichen Dank für das Interview.

Am 11. Februar erblickten fünf stramme Rüden das Licht der Welt. Einen Rüden habe ich mir natürlich behalten. „Kaylen“ macht mir bis jetzt viel Freude und entwickelt sich prächtig. Er wird im Revier Bludenz 1 und auf diversen Niederwildjagden im In- und Ausland seinen Job bekommen! JAGDHUNDE

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Im Shop der Geschäftstelle erhältlich •

• „Gams – Bilder aus den Bergen“ Autoren: Gunther Greßmann / Veronika Grünschachner-Berger / Thomas Kranabitl / Hubert Zeiler Preis: EUR 49,00

„Rehwild Ansprechfibel“ Autoren: Paul Herberstein / Hubert Zeiler 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Format: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00

• „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

„Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen Preis: EUR 19,90

„Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

„Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier Autor: Paul Herberstein 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Preis: EUR 19,00

Werte Wandel Weidgerechtigkeit Autor: Alexander Schwab 120 Seiten Preis: EUR 20,00

• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

„Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00

„Gabelzart - Fleisch sanft garen macht´s möglich.“ Autor: Werner Wirth Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Preis: EUR 28,00

„Waldökologie“ – Skriptum der Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe, Format: A4 Preis: EUR 10,00

„2000 Jahre Jagd in Österreich“ Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen Preis: EUR 65,00

„Mit Herz und Verstand im Marultal“ Jagd auf der Faludriga – Vorarlberg Buch und Regie: Raphaela Stefandl DVD Video, Filmlänge: 25 Minuten Preis: EUR 22,00

Aufkleber Preis: EUR 1,00 Abzeichen klein: Preis: EUR 5,00

Aufnäher Preis: EUR 5,00 Abzeichen groß: Preis: EUR 7,50

• T-Shirt mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Polo-Hemd mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL (EUR 18,00)

Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder info@vjagd.at. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten. Versandkosten werden mittels Pauschale verrechnet. Inland: 4 Euro, Ausland: 5 Euro

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Vorarlberger Jagd

GESCHÄFTSSTELLE


Serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft Sprechstunde von

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und

Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger

Wann: Wie: Wo:

jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 2. September und 7. Oktober 2013) nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems

Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.

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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......…… …………...…………...…………………. Unterschrift Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich. GESCHÄFTSSTELLE

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Ältester Jäger des Landes feiert 100. Geburtstag Der ehemalige Förster und Jagdaufseher Wilhelm Graf aus Schoppernau feierte kürzlich im Kreise seiner großen Familie seinen 100. Geburtstag. Zahlreiche Gratulanten, darunter Verwandte, Bekannte, Nachbarn, ehemalige Försterkollegen von der Forstabteilung, Waldbesitzer, Älpler und Holzer, sowie eine Abordnung der Bezirks- und Ortsjägerschaft mit HO Dr. Christoph Breier, BJM-Stv. Roland Moos, Alt-Hegeobmann Jakob Zauser und einigen Jagdschutzorganen und befreundete Jägerkollegen überbrachten dem Jubilar die herzlichsten Grüße und Geburtstagswünsche.

ben war, die Probejahre zum Jäger machte und 1934 die Jagdschutzprüfung ablegte, beaufsichtigte er als nebenberuflicher Jagdaufseher die damals wildreichen Reviere Neuhornbach, Althornbach, Hornberg, Häfen – Pise und EJ Geutzle als eigenes geschlossenes arrondiertes Jagdrevier. Seine Jagdherren waren damals Schweizer Jagdpächter, aber auch adelige Jäger, wie z.B. S.D. der Prinz von Preussen, S.D. Friedrich Prinz zu Fürstenberg, Graf u. Gräfin Schafgotsch und manchmal begleitete er in den Hopfreber Jagden seine königl. Hoheit Kronprinz Wilhelm von Hohenzollern.

Für seine Verdienste um die Jagd erhält Wilhelm im Jahre 1974 aus den Händen von LJM Konsul Bertsch den Silbernen Bruch des Vlbg. Landesjagdschutzvereins. In einer glücklichen Ehe mit Gattin Anna geb. Kohler, wuchsen sieben Kinder auf zu einer „g’hörigen“ Wälderfamilie, für die Wilhelm ein fürsorglicher Vater war. Eine kleine Landwirtschaft und Wilhelms Lieblingsbeschäftigung – die Imkerei – sowie ein wenig Obstbau sorgten zudem für einen immer ausreichend gedeckten Tisch. Wilhelm Graf war auch ein begnadeter Holzschnitzer und Holzbildhauer, der vor

allem Brunnentröge, Reliefe und Figuren schnitzte. Fünfzig Jahre spielte er regelmäßig in einer kleinen Saitenmusik die Zither und ebenso viele Jahre die Zither in der Schoppernauer Trachtengruppe bei den Heimatabenden. Seine ganz große Leidenschaft aber war das Schifahren, das er bis ins hohe Alter begeistert ausübte. Somit kann der Jubilar auf ein arbeitsreiches, erfülltes und vor allem zufriedenes Leben zurückblicken. Die Vorarlberger Jägerschaft wünscht dem Jubilar Wilhelm Graf alles Gute und noch einige gesunde Jahre im Kreise seiner Familie und Freunde.

Der Jubilar war in seinem aktiven Berufsleben über 30 Jahre Waldaufseher in der Gemeinde Schoppernau und ab 1963 auch in der Gemeinde Schröcken mit einem hohen Bann- und Schutzwaldfaktor. Nachdem Wilhelm Graf bei seinem Vater Eduard, der damals Berufsjäger der Maund’schen Jagdverwaltung und Leibjäger des deutschen Kronprinzen Wilhelm v. Hohenzollern in der Jagdvilla Maund in Hofre34

Vorarlberger Jagd

JAGD

Foto: Margret Graf

Der Höhepunkt der nachmittäglichen Geburtstagsfeier auf dem schönen Anwesen des Jubilars war dann ein flottes Ständchen des Musikvereins „Cäcilia Schoppernau“ mit ihrem Kapellmeister Peter Moosbrugger, die extra vom Bezirksmusikfest in Au zur Gratulationstour marschiert sind.

V.l. HO 1.4 Dr. Christoph Breier, JO Peter Beer, sitzend: Jubilar Wilhelm Graf, JO Marino Nardin, JO Konrad Albrecht, Alt – HO Jakob Zauser, BJM Stv. Roland Moos.


11. Vorarlberger Jägerball 2015

Landeshubertusfeier 2013

Da am 27. Jänner 2014 der 93. Jägerball vom Grünen Kreuz unter der Patronanz von Vorarlberg stattfindet, macht der Vorarlberger Jägerball eine Pause und findet erst wieder im Jänner 2015 statt.

Samstag, den 23. November 2013

Der Jägerball vom Grünen Kreuz in der Wiener Hofburg ist ein Großereignis mit zirka 6500 Gästen. Zu diesem Anlass werden auch zirka 500 Vorarlberger unter den Ballbesuchern aus aller Welt eine lange Ballnacht genießen. Das Patronanzland Vorarlberg ist zuständig für die Eröffnung im Festsaal und eine zweite Eröffnung in der Spanischen Hofreitschule, in welcher die Vorarlberger Gäste platziert sein werden. Sehr wichtig für die Veranstalter sind die Damen- und Herrenspenden, welche jeder Ballbesucher beim Verlassen des Balles erhält und welche vom Patronanzland gestellt werden. Vor allem aber hat das Patronanzland auch die Möglichkeit, auf zirka 15 Bildschirmen/Screens in den Sälen der Hofburg unser Land Vorarlberg mittels Imagefilm zu präsentieren.

ab 17:00 Uhr: Jägertreff auf dem stimmungsvollen Dornbirner Marktplatz vor der St. Martins-Kirche beim traditionellen Glühweinkessel mit Trompetenklängen, der JHBG Rotach
und der Präsentation des Hubertushirsches 18:30 Uhr: Feierliche Hubertusmesse in der Pfarrkirche St. Martin Messfeier, Hubertuspredigt: Pater Rufus Witt Im Anschluss an die Hubertusmesse wechseln wir im Fackelschein zum Dornbirner Kulturhaus 19:45 Uhr: Beginn des Festabends Hubertusansprache durch Dr. Werner Beutelmeyer „Gespaltene Meinung: Guter Ruf der Jagd – schlechtes Ansehen der Jäger“ Anschließend Unterhaltungsprogramm mit der Hatler Musig 
 Wir freuen uns, alle Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft mit ihren Angehörigen, sowie Gäste und Freunde der Jagd zur Landeshubertusfeier 2013
 in Dornbirn begrüßen zu dürfen. Mit Weidmannsgruß BJM Sepp Bayer – LJM Dr. Ernst Albrich

Termine – www.vjaegerschaft.at

Oktober 2013 n Sonntag, 13. Oktober: Was kreucht und fleucht im Wald – den Waldtieren auf der Spur. Ein Nachmittag in der Silbertaler Waldschule. Info und Anmeldung: daniela.kennerknecht@ inatura.at

n Samstag, 19. Oktober: Erschwerte Schweiss­ prüfung des ÖJGV in Vlbg.

November 2013 n Samstag, 23. November: Landeshubertusfeier in Dornbirn, Kirche „St. Martin”

Jänner 2014 n Montag, 27. Jänner: Österr. Jägerball vom „Grünen Kreuz” in der Hofburg in Wien Patronanz: Vorarlberg

Februar 2014 n Freitag, 28. Februar: Jägerkränzle Dornbirn

März 2014 n Freitag, 7. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Dornbirn n Samstag, 15. März und Sonntag, 16. März: Oberländer Jägertage mit Hegeschau des Bezirk Bludenz n Donnerstag, 20. März bis Samstag, 22. März: Hegeschau Bregenz, Schindlersaal Kennelbach

n Freitag, 21. März und Samstag, 22. März: Tontaubenschießen des Bezirks Dornbirn

April 2014 n Samstag, 5. April: Bezirksversammlung Feldkirch, Vinomnaaal Rankweil n Samstag, 5. April und Sonntag, 6. April: Hegeschau Feldkirch – Kulturgut Jagd, Vinomnasaal Rankweil

Mai 2014 n Samstag, 3. Mai: Jagdhundetag mit Pfostenschau; ab 8.30 Uhr n Freitag, 16. Mai: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft

VERANSTALTUNGEN

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Abschied von JO Konrad Bilgeri

Nach langer Krankheit ist Weidkamerad Jagdschutzorgan Konrad Bilgeri von Hittisau im 65. Lebensjahr stehend im Kreise seiner geliebten Familie entschlafen und in die ewigen Jagdgründe abberufen worden.

Konrad war schon von Kindheit an mit der Jagd sehr verbunden, so legte er im Jahre 1975 die Jagdprüfung ab und nach einer zweijährigen Ausbildungszeit im GJ Revier Lingenau auch die Jagdschutzprüfung. Unmittelbar danach bis zu seinem Tode, also über 30 Jahre, beaufsichtigte er mit großer Fachkenntnis das EJ Revier Breitenalpe im Gemeindegebiet von Schoppernau. Zwischenzeitlich war Konrad auch für die Jagdreviere GJ Bolgenach I, EJ Falz, Schoppernau, GJ Hittisau I und auch für die GJ Doren I + II bis vor wenigen Jahren noch

zuständiger und verantwortlicher Jagdaufseher. Seine ganz besondere Liebe aber galt der Winter Überlebensfütterung seiner ihm anvertrauten Wildtiere, der winterlichen Raubwildjagd und nicht zuletzt seinem besonderen Hobby, der jagdlichen Führung von Jagdterrierhunden. Konrad war über 30 Jahre lang ein aktives und hochinteressiertes Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft und des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane. Eine große Trauergemeinde und viele Jäger und Weid-

kameraden begleiteten den beliebten Jagdfreund Konrad Bilgeri in der Pfarrkirche Hittisau auf seinem letzten Weg. Für die Vorarlberger Jägerschaft – Bez. Bregenz, sowie auch im Namen des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane sprach BJM-Stv. Roland Moos die ehrenden Abschiedsworte und die Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal intonierte nach altem Jägerbrauch das letzte Halali „Jagd vorbei!“ Weidmannsdank und Weidmannsruh’! Roland Moos

„Jagd vorbei“ für Revierjäger Walter Greber

Der Bezauer „Dom“ St. Jodok – wie er oft genannt wird – war vollbesetzt mit Trauergästen aus nah und fern, dazu eine halbe Hundertschaft von Jägern und Jagdfreunden aus der ganzen Talschaft, die dem verstorbenen Revierjäger Walter Greber aus Bezau die letzte Ehre erwiesen. Revierjäger

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Vorarlberger Jagd

JO Walter Greber hat im 72. Lebensjahre den aussichtslosen Kampf gegen eine langwierige und heimtückische Krankheit verloren und ist friedlich im Schoße seiner Familie entschlafen. Walter hat nach der Absolvierung seiner Ausbildungsprobejahre in der GJ Bezau im Jahre 1970 die Jagdschutzprüfung abgelegt und in den Folgejahren in verschiedenen Revieren die Jagdaufsicht übernommen (GJ Schnepfau, GJ Reuthe, GJ Bezau I) und sodann über 20 Jahre das EJ Revier Hirschberg mit großer Fachkenntnis und jagdlicher Hingabe, mit Herzblut betreut. Sein besonderes Augenmerk galt hier

JÄGERINNEN & JÄGER

der aufwändigen Wildwinterfütterung, damit er sein ihm anvertrautes Rotwild gesund über die strengen Winter brachte. Monatelange tägliche Fütterungsgänge auf den Hirschberg, oft bei Sturm und meterhohem Schnee, musste er dabei auf sich nehmen. Walter war ein äußerst beliebter und hilfsbereiter Jagdkollege, vor allem seine von ihm organisierten Jägerschirennen waren legendär. 45 Jahre war Walter Greber Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft und ebenso viele Jahre beim Verband der Vorarlberger Jagschutzorgane. Für seine Verdienste

und sein jagdliches Vorbild wurde er mit dem Berufstitel „Revierjäger“ ausgezeichnet. Die ehrenden Abschiedsworte für die Vorarlberger Jägerschaft und auch im Namen des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane sprach BJM-Stv. Roland Moos. Nach dem ergreifenden Spiel der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal mit dem letzten Halali „Jagd vorbei“ verabschiedeten sich die vielen Jagdfreunde mit dem letzten grünen Bruch vom Jägerhut an Walters letzter Ruhestätte. Weidmannsdank und Weidmannsruh’. Roland Moos


Abschied von JO Richard Wolf

Ausgestrahlte Freude strahlt immer zurück... Dies trifft hervorragend auf das Jagdschutzorgan Richard Wolf aus Lech zu. Es waren nicht die gesprochenen Worte, Richard war kein Mann der großen Worte! Dies gab er auch offen zu. Es war seine positive Ausstrahlung, seine Freude zum Beruf und zur Natur – seine positive Haltung und Einstellung, die man bei ihm immer erkennen konnte. Wenn man sich nach, oder auch vor der Jagd, im GH Älpele oder im Gh Alphorn

in Zug traf, um gemeinsam einen Kaffee zu trinken, vergingen oft Minuten in denen nichts gesprochen wurde. Richard genoss seine Zigarette, man saß da, trank den Kaffee und trotzdem wusste man übereinander Bescheid. Richard war auch keiner der sich selbst in den Vordergrund stellte (leider kommt dies in Jagdkreisen viel zu wenig vor), ihm ging es immer um die Sache. Gerade als Reviernachbar war er als hilfsbereiter und außerordentlich korrekter Jagdfreund bekannt. Man konnte sich auf ihn verlassen.

Jagdschutzorgan in der GJ Lech I und der EJ Götzner Alpe ab. Die Prüfung zum Vorarlberger Jagdschutzorgan absolvierte er im Mai 2001 beim Amt der Vorarlberger Jagdschutzorgane. Von 2005 bis 2011 war er als zusätzliches Jagdschutzorgan in den Revieren GJ Lech I und EJ Götzner Alpe, in seinen Ausbildungsrevieren, bestellt. Hier war vor allem die Betreuung der Rotwildfütterung im Engerle eine Herzensaufgabe von ihm. Wie oft sahen wir ihn nach dem täglichen Dienst in der Skischule abends zur Rotwildfütterung aufsteigen.

Richard Wolf legte am 9. Mai 1983 seine Jagdprüfung bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz ab. Es dauerte jedoch ganze neun Jahre bis er seine erste Jagdkarte löste. Von 1999 bis 2001 legte er seine Ausbildungsjahre zum

Im Sommer 2005 ging ein großer Traum in Erfüllung. Alleinverantwortlicher Berufsjäger und noch dazu in einem der schönsten Bergreviere Vorarlbergs, der EJ Formarin - Radona. Er entwickelte sich zu einem hervor-

ragenden Stein und Gamswildexperten. Und genau hier endete am Sonntag bei Sonnenaufgang, für uns alle unvorstellbar, sein irdischer Lebensweg. In seinem geliebten Jagdrevier der EJ Formarin, bei der Führung eines Jagdgastes auf einen Steinbock. Mit Richard verlieren wir nicht nur einen Berufskollegen, nein wir verlieren einen herzensguten immer hilfsbereiten Freund, welcher durch seine ruhige und besonnene Erscheinung der gestressten Jagdszene gut tat. Nochmals gilt unser aller Anteilnahme der Trauerfamilie Wolf! Nicht die Trauer, sondern die vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse sollen uns für immer verbinden. Weidmannsdank und Weidmannsruh Manfred Vonbank

JÄGERINNEN & JÄGER

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Jägergedenkschießen in Buchboden Robert Vallaster Am 15. Juni fand auf Einladung des Jägerstammtisch Großwalsertal das Jägergedenkschießen in Buchboden statt. Das Schießen mit 79 Teilnehmern aus dem Bregenzerwald, dem Montafon, Brandnertal, dem Walgau und Walsertal war ein tolles Ereignis und als Gedenkschießen bei herrlicher Witterung ein voller Erfolg. Die Preisverteilung mit tollen Preisen wurde mit Musikanten aus dem Bregenzerwald im Gasthof „ Jäger“ in Buchboden wieder mit gemütlichem Beisammensein und „Weidmannsheil“ ordentlich gefeiert.

Die Sieger des Jägergedenkschießens. V.l. Hubert Malin, Röbi Müller, Gilbert Meyer, Willi Spangenberg, Stefan Riegler und Bernhard Strolz.

Ein Beispiel für konstruktive Zusammenarbeit zwischen einerseits dem Grundbesitz und andererseits dem Jagdnutzungsberechtigten. Anton Zimmermann Jagdpächter der EJ der Agrargemeinschaft Tisis

Wir gratulieren zur Vollendung... des 91. Lebensjahres: Walter Gögl, Lustenau des 88. Lebensjahres: Hubert Hammerer, Egg Herbert Jochum, Zürs Josef Hefel, Schwarzach Dr. Justus Dahinden, CH – Zürich des 86. Lebensjahres: Rolf Schäuble, CH – Rüdlingen Armin Geiger, Dornbirn Richard Muhr, D – Olpe Prof. Dr. med. Franz Rhomberg, CH – Zürich des 85. Lebensjahres: Elmar Burtscher, Bludenz Wilfried Schmid, Kennelbach Georg Erb, D – Keltern des 84. Lebensjahres: Eduard Berchtel, Schnifis

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Ruth Dworacek, CH – Küssnacht Hubert Rusch, Egg Walter Metzler, Damüls des 83. Lebensjahres: Peter Steiner, CH – Niedergösgen DI Hanno Rhomberg, Schruns Otto Bösch, Lustenau Fridolin Kühne, Höchst Ernst Stadelmann, Hard des 82. Lebensjahres: Elmar Thurnher, Dornbirn Herbert Telser, Dornbirn Karl Keckeis, Bludenz HM Arnold Rinderer, Raggal des 81. Lebensjahres: Hans Pikkemaat, Koblach Max Kreuzer, Höchst Peter Brenner, Hirschegg Josef Vonbrül, Röns

JÄGERINNEN & JÄGER

RJ Dagobert Burger, St. Gallenkirch Adolf Neyer, Nüziders des 80. Lebensjahres: Martin Vallaster, Silbertal Alfons Salzgeber, Altach Dr. Andreas Rhomberg, Dornbirn HM Josef-Peter Nußbaumer, Hittisau Emil Ganahl, St. Gallenkirch des 75. Lebensjahres: Jodok Moosbrugger, Bezau Gebhard Elmenreich, Au Karl Winkler, Feldkirch-Gisingen Herbert Maier, Vandans Peter Matt, Laterns Siegbert Schneider, Höchst Otto Blatter, Lustenau Herbert Salzgeber, Tschagguns

Ing. Hans Karl Wolff, Bregenz Josef Waldhart, Lech des 70. Lebensjahres: Hubert Lotteraner, Mellau Gebhard Steurer, Klaus Dr. Heinz Meier, FL – Schaan Hans Hürlimann, CH – Wil Karl Ludwig Häusle, Feldkirch Wilfried Zimmermann, Nüziders Josef Mager, Eichenberg Edwin Kleber, D – Wangen Dr. Peter-Bodo Mähr, Schlins des 65. Lebensjahres: Rudolf Dietrich, Mellau Alfred Haller, Bezau Herbert Peischler, Lustenau Dr. Paul Rachbauer, Lochau Helmut Bischofer, Rankweil Hugo Mennel, Höchst Walter Meusburger, Schnepfau


Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 4.3 Angelika Ehlich-Beutter Die diesjährige Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 4.3 fand am 7. Juli bei strahlendem Sonnenschein auf der Gaudenza Alpe statt. Der Obmann der Hegegemeinschaft Rudolf Gort begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, allen voran den Obmann der Jagdgenossenschaft Altbm. Harald Ludescher und Dr. Ing. Thomas Muhr als Jagdherr der Eigenjagd Samina sowie die Jagdpächter Anton Zimmermann und Dr. Ronald Sutter aus Tisis, Herr Ferdinand Eberle als Jagdpächter im angrenzenden Jagdgebiet des Saminatales auf liechtensteinischer Seite, Stephan Katzenmeyer für Frastanz II sowie Dr. Bruno Renner und Ing. Werner Gort für Frastanz I. Von Seiten der Land- und Alpwirtschaft waren Herr Josef und Heinrich Mock vertreten sowie die Futtermittelzulieferer Herr Harald Schatzmann und Herr Gau sen., welcher seinen Sohn Herr Michael Gau vertrat. Am Beginn seiner Rede bedankte sich Herr Gort bei Frau Anita Burtscher für

Ihre langjährige Tätigkeit als Sekretärin der Hegegemeinschaft und stellte Frau Susanne Krall als deren Nachfolgerin vor. In seiner Rede wies Herr Gort auf die Beeinträchtigungen der Zufahrt ins Jagdgebiet durch die Schäden der Unwetter im Frühjahr hin. Die Durchführung der Schutzwaldprojekte, die in diesem steilen und unzugänglichen Gebiet notwendig waren, führte zu einer Beunruhigung des Wildes, welches sich in diese letzten Refugien zurückgezogen hatte. Erfreuliche Ergebnisse konnte der zuständige Jagdaufseher Markus Schnetzer bezüg-

lich der Tbc-Untersuchung berichten. Von allen eingeschickten Proben auf Tbc waren alle negativ. Dies führte er auf die konsequente Trennung der Lebensräume von Vieh und Wild sowie auf die Pflege der Fütterungen und das weiträumige Kalken zur Desinfektion zurück. In diesem Zusammenhang bedankte er sich bei den betroffenen Bauern für ihr Verständnis und ihre Mithilfe. Anschließend beschrieb Markus Schnetzer die aufgefundenen Abwurfstangen. Ein besonders zukunftsträchtiger und starker Hirsch Namens „Hektor“ ist zum großen Bedauern infolge einer Verlet-

zung (Forkel) verendet und als Fallwild aufgefunden worden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Hirschbüchle, welches vom Jagdschutzorgan Martin Kopf in bewährter Weise hergestellt wurde, an alle verteilt. Einen gelungenen Abschluss fand die Veranstaltung durch die Bewirtung der Familie Tschabrun, die die hungrigen Gäste auf Einladung der Hegegemeinschaft mit Kässpätzle verwöhnte. Bestens gesättigt wurde noch länger eifrig über die Zukunft der Jagd diskutiert.

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Beeindruckende Exkursionen zur Firma Blaser Angelika Ehlich-Beutter Am 25. Juli und am 1. August fanden Exkursionen zur Firma Blaser nach Isny mit je 19 Mitgliedern der Vorarlberger Jägerschaft statt. Organisiert wurden die Exkursionen wieder über unser bewährtes Jagdportal www.vjagd.at.

Zu Beginn wurde den Teilnehmern in einem kurzen Abriss die Entstehungsgeschichte der Firma Blaser von Herrn Hüttenhofer erläutert. Für uns neu war die Information, dass am Standort die Jagdwaffen der Marken Blaser, Sauer und Mauser gefertigt werden. Anschließend wurden wir in einer eineinhalbstündigen Führung von Herrn Blasen bzw. Herrn Mock durch die Produktionshallen geführt, wo wir unsere zusätzlichen Fragen von den beiden Herren top beantwortet bekamen. Wir konnten uns dabei bestens von der hohen technischen Qualität der modernen Produktion überzeugen und den Arbeitern einen Blick über die Schulter werfen. Beeindruckend waren die vielen CNC-Fräsmaschinen, welche teils 24 Stunden täglich durchlaufen, wie auch der moderne und saubere

Fotos: Stephan Hohn

Der Tag bei Blaser Jagdwaffen in Isny

Maschinenpark, der benötigt wird, um fast 100% der Waffenteile im Haus zu fertigen. Ein besonderes Highlight war es für uns natürlich, die Herstellungsschritte (Tieflochbohren, Honen und Kalthämmern) der hochgenauen Gewehrläufe zu erleben. Nach dem Verlassen des „Hämmerungetüms“, dessen Hämmer mit rund 120 Tonnen auf den Laufrohling hämmern, ist der Lauf von der Innenkontur her fertig. Das ist bemerkenswerte Technik. Interessant war es auch, die vielen mannigfachen Kontrollen aller Arbeitsschritte und

nicht zuletzt die jahrelange Arbeit zu sehen, die für einen schön maserierten Holzschaft notwendig ist, um nur einige Details zu nennen. Nicht ohne Stolz erwähnte Herr Mock das Mitspracherecht aller Arbeiter bei Veränderungen der Produktionsabläufe und die daraus resultierenden Verbesserungen. Zudem erzählte uns Herr Mock als einer der ersten Mitarbeiter seit der Firmengründung unter Herrn Blaser selbst viele interessante Details aus der Entstehungsgeschichte und sorgte so für einen kurzweiligen und spannenden Vormittag. An dieser Stelle nochmals ein kräftiges Weidmannsheil und vielen Dank an Herrn Blasen und Herrn Mock für die tollen Führungen.

Schießkino Nachdem wir uns mit Weißwurst und Brezel gestärkt hatten, konnten wir dann unsere Zielsicherheit im Schießkino mit verschiedenen R8 Waffen der eigenen Firma prüfen. Ruhig und geduldig, ausgestattet mit einer ordentlichen Portion trockenem Humor, 40

Vorarlberger Jagd

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wurden wir von Herrn Hüttenhofer im Blaser Schießkino bestens betreut. Erkenntnis: Mit ein wenig Übung ist das Schießen auf ziehendes Schwarzwild oder Rotwild durchaus möglich. Das Blaser Schießkino steht übrigens zum stundenweisen Mieten zur Verfügung – was einige von uns sicher noch nützen werden, da es richtig Spaß macht. Zum Abschluss gab es ein Preisschießen stehend angestrichen auf die Rehscheibe auf 100 Meter mit Preisen der Firma Blaser. Die Ergebnisse der drei besten Schützen waren kaum zu unterscheiden, lagen sie doch beinahe deckungsgleich im Zentrum.

Ausklang Dieser Tag endete gemütlich für alle Teilnehmer mit einem lukullischen Wildmenü im kühlen Garten bzw. in der Kaiserstube des Gasthof Gütle in der Rappenlochschlucht. Weidmannsdank den Organisatoren dieser gelungenen Veranstaltung Petra Rosin und Stephan Hohn.


Hirschbrunft in der Eigenjagd Bockshang Nach etwa einer Stunde war er mit seinem Vater Werner und seinem Jagdhund am Anschuss. Am Anschuss fanden wir keinen Schweiß vor. Nach zirka 100 m auf der Fluchtfährte verwies der Hund einen Tropfen Schweiß auf einem Stein. Nach weiteren 20 Minuten standen wir vor dem erlegten Hirsch. Auf seiner Todesflucht in den naheliegenden Graben hatte er noch eine Strecke von etwa 400 m zurückgelegt.

Reinhard Moosmann Bereits im Jahr 2011, in meinem ersten Jagdjahr in der EJ Bockshang, hatte ich in der Hirschbrunft einen überaus starken Hirsch am Brunftplatz. Ich bekam den Hirsch mehrmals in Anblick, ein genaues Ansprechen des Stückes war jedoch nicht möglich. Insgeheim hoffte ich, dass der Hirsch im darauffolgenden Jahr zur Brunft wieder auftauchen würde. Bereits Anfang Brunft 2012 hörte ich in der Dunkelheit das markante Röhren des Hirsches und wusste, dass er wieder da war. Immer wieder tauchte der Hirsch unmittelbar neben der Alpe mit einem Schmaltier auf, doch entweder war die Entfernung für einen sicheren Schuss zu weit oder die Dämmerung zu fortgeschritten. Zweimal hatte ich die Gelegenheit, den Kapitalen mit dem Spektiv anzusprechen und stellte in Begleitung eines erfahrenen Kollegen fest, dass es sich um einen Hirsch der Ernteklasse handelte. Doch die schlechte Witterung und die frühe Abenddämmerung machten mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte eine ganze Woche Urlaub und versuchte mein Glück täglich. Diese Woche verlief ohne Erfolg. Am 2. Oktober versuchte ich mein Glück aufs Neue und

richtete mich zum Abendansitz in der Kanzel am mittleren Boden ein. Nach einer Weile hörte ich im Einstand das tiefe, rostige Brunftgeschrei des Hirsches und dachte mir, dass es wieder zu spät für einen sicheren Schuss werden würde bis der Hirsch am Brunftplatz erscheint. Der Gedanke war kaum fertig gedacht, als ich neben der Alphütte ein hoch flüchtiges Tier und dahinter den treibenden Hirsch erkennen konnte. Der Hirsch trieb das Tier ungeduldig bis etwa 80 m vor meine Kanzel, wo das Schmaltier zu äsen begann und der Hirsch mit seinem mächtigen Brunftgeschrei seine Herrschaft auf dem Brunftplatz kundtat. Sofort

erkannte ich den Hirsch als den vor wenigen Tagen Angesprochenen und richtete mich zum Schuss. Auf etwa 80 m konnte ich ihm die Kugel antragen, worauf der Hirsch gut zeichnete und mit dem Tier hochflüchtig im Einstand verschwand. Nun musste ich etwas zur Ruhe kommen, denn das Jagdfieber packte mich ordentlich. Ich war mir sicher, gut abgekommen zu sein und wartete noch einige Minuten am Sitz bis ich zum Anschuss ging. Infolge der fortgeschrittenen Dämmerung konnte ich keine Pirschzeichen finden und rief meinen Jagdaufseher Tobias mit dem Hund, um für eine Nachsuche gerüstet zu sein.

Die Freude über das riesige Weidmannsheil war sehr groß und wir saßen einige Minuten besinnlich neben dem Kapitalen. Ein lange gehegter Wunsch war für mich in Erfüllung gegangen. Im eigenen Jagdrevier, im Bezirk Dornbirn, einen Hirsch der Klasse I zu erlegen. Infolge des sehr schwierigen Geländes beschlossen wir die Bergung auf den nächsten Morgen zu verschieben, da wir dazu auch noch eine Motorwinde benötigten. Wir verrichteten die rote Arbeit und lüfteten den Hirsch. Die Temperaturen waren in der Nacht tief genug um eine gute Auskühlung des Wildbrets zu ermöglichen. Nach der Bergung wurde mein Weidmannsheil, in würdigem Rahmen, mit meinen Freunden gebührend gefeiert.

JAGDHUND Die Gamslinie – jetzt auch für Damen Der Anteil an Frauen unter den aktiven Jägern nimmt stetig zu. Die Produktentwickler von Jagdhund haben deshalb für die kommende Herbstsaison das Angebot

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JÄGERINNEN & JÄGER

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Gibt es bei uns Wölfe?

Reiseziel Museum im Vorarlberger Jagdmuseum ...diese und noch viele Fragen mehr stellten die großen und kleinen Besucher den Jägerinnen Ingrid und Monika bei Reiseziel Museum am 7. Juli und 4. August in der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz. Auch heuer wieder wurde und wird in 37 Museen in Vorarlberg und Liechtenstein die Aktion „Reiseziel Museum“ als Ferienprogramm für Familien an drei Sonntagen angeboten. Erstmals wurde das Jagdmuseum der Vorarlberger Jägerschaft als diesjähriger Vertreter von der Vorarlberger Museumswelt Frastanz nominiert. Obwohl noch nicht fertiggestellt,

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Vorarlberger Jagd

wurde in Ersatzräumlichkeiten von unserem Team, den Waldpädagoginnen Mag. Monika Dönz-Breuß und Ingrid Albrich, mit tatkräftiger Unterstützung von Vorstandsmitgliedern der Museumswelt eine sehr attraktive Ausstellung mit Aktionen / Spielen / Führungen konzipiert. Die jungen Reiseleiterinnen und Reiseleiter aus ganz Vorarlberg und Liechtenstein ließen sich voller Stolz mit ihren Reisekoffern durch das provisorische Jagdmuseum führen und stellten vielerlei Fragen zu den einheimischen Wildtieren und staunten, wie groß der Bartgeier ist, dass die Wölfe ganz in der Nähe

JÄGERINNEN & JÄGER

von uns zuhause sind und dass der Luchs schon in Vorarlberg beheimatet ist… Lustig fanden es die Kinder, wie ein Hirsch zu röhren oder das Fiepen einer Rehgeiß nachzuahmen. Und begeistert waren alle beim Quiz dabei, denn immerhin gab es als Belohnung ein schönes Geschenk. Und auch das Basteln und Malen kamen nicht zu kurz… Und wer es verpasst hat, hat am 1. September nochmals die Chance auf einen Besuch bei Reiseziel Museum in der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz unter dem Motto „Auf den Spuren der Tiere…“ MDB

Die Präparate der verschiedenen Wildtiere wurden dankenswerterweise von der Inatura Dornbirn als Leihgaben zur Verfügung gestellt.


Mit der Jägerin im Bergwald unterwegs Walderlebnistag des Vorarlberger Familienverbandes in der Silbertaler Waldschule „Spannend war es und Spaß hat es gemacht“ – so der Tenor eines jungen Teilnehmers beim ersten von drei Walderlebnistagen des Vorarlberger Familienverbandes in der Silbertaler Waldschule. Ingrid Albrich, Waldpädago-

gin und Jägerin, verstand es sehr gut, nicht nur den Kindern die Jagd näher zu bringen. „Wie haben sich früher denn die Jäger untereinander auf der Jagd verständigt - bevor sie ein Handy gehabt haben?“ Groß wurden die Augen, als Ingrid Albrich den

Kindern erklärte, dass früher „Brüche“ der Verständigung dienten. Und so konnten sich die kleinen und auch großen Besucher gleich selbst im Auffinden von Brüchen versuchen und anhand von verschiedenen Brüchen (Hauptbruch, Warnbruch, Leitbruch

Wandertag mit der Jägerin In diesem Schuljahr führte der Wandertag der Volksschule Gütle am 2. Juli über das Kirchle, Alploch bis zum Staufensee. Begleitet wurden sie neben ihren Lehrerinnen von der Jägerin Christl Baurenhas. Diese erzählte den erstaunten Kindern viel Interessantes über die Jägerei und über die Tiere und Pflanzen

des Waldes. Immer wieder blieben die Kinder mit Christl stehen und hörten wissbegierig den Ausführungen der Jägerin zu. Christl beantworte ausführlich Fragen und machte klar, wie wunderschön aber auch mühevoll die Arbeit der Jäger ist. Am Staufensee angekommen, überraschten Helmut Bauren-

has und Karl Halbeisen die Schülerinnen und Schüler mit heißen Würstel und Limo. Für diesen wunderschönen Ausflug und die super Jause bedanken sich die Kinder und Lehrerinnen der Volksschule Güte herzlich bei Christl, Helmut und Karl, den Jägern vom Knopf-Niedere.

und Wartebruch) ihren Weg zu Spuren und Hinweisen von Tieren finden. Suchen, Geschichten hören, erfahren und begreifen - ein wunderschöner und erlebnisreicher Nachmittag in der Silbertaler Waldschule! MDB

Neuer Askari-Katalog Finden Sie neue und praktische Produkte aus allen Jagdbereichen. Highlights: Thermoanzüge für kalte Ansitznächte, TarnbekleidungsLinien sowie der stark erweiterte Trachtenbereich für die Jagd im traditionellen Stil. Auch die Jägerin findet im neuen Katalog ein speziell abgestimmtes BekleidungsProgramm! Gratiskatalog anfordern unter Tel. 01/3100620 oder www.askari-jagd.at

JÄGERINNEN & JÄGER

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Jagdvilla Maund ist wieder geöffnet Roland Moos Nach einem einjährigen „Dornröschenschlaf“ ist die wunderschön gelegene legendäre Jagdvilla Maund in Schoppernau – Hopfreben wieder geöffnet.

Ab sofort können wieder Führungen durch BJM-Stv. Roland Moos, Jagdveranstaltungen, Herbsttrophäenschauen, Firmen- und Geburtstagfeiern, Seminare, Sommerbrunch- und Musikveranstaltungen u.v.a.m.

in diesem wunderschönen Ambiente besucht und veranstaltet werden. Erreicht werden kann die Jagdvilla Maund zu Fuß über die Vorsäße Hinterhopfreben oder Vorderhopfreben (zirka 25 Minuten) oder mittels Shuttlebus von der Kiesgrube Rüf in Hopfreben (großer Parkplatz) Vereinsausflüge, Jägerstammtische, oder mehrgängige historische Jagdessen mit zünftiger Musikbegleitung können ebenfalls angemeldet und durchgeführt werden. Gastronomisch hervorragend betreut wird die Jagdvilla Maund seit heuer vom Hotel Gasthof Adler in Schoppernau mit der Gastwirtefamilie Willi und Hermi Muxel sowie der Tochter Sandra und Sohn Bernd mit ihrem Team.

Für sämtliche Führungen und Veranstaltungen sind Anmeldungen unbedingt erforderlich. Ein Besuch lohnt sich allemal!

Kontakt Hotel Gasthof Adler Schoppernau Fam. Muxel Mitteldorf 42 6886 Schoppernau Tel. 0043 (0)5515 / 2106 muxel@gasthof-adler.at www.gasthof-adler.at oder BJM-Stv. OSR Roland Moos Rehmen 40 6883 Au Mobil +43 (0)664 5859469 roland.moos@aon.at

Koch-Schule Österreichisches Jägerinnen Forum – Vorarlberg Gertrud Tschohl Der Einladung zur KochSchule ins Montafon folgten 13 Jägerinnen aus dem ganzen Land. Nach einem Begrüßungstrunk wechselten die Damen in die Hotelküche, ausgestattet mit ausführlichen Rezepten und Kochschürze. Unter der fachkundigen Anleitung von Küchenchef Holger Stösser wurde ein saisonales Wildmenü zubereitet und anschließend auf der lauschigen Terrasse genossen. Der Küchenchef vom Montafoner Hof gab den sehr aufmerksamen Teilnehmerinnen auch viele Tipps aus der Profiküche mit an den eigenen Herd. 44

Vorarlberger Jagd

Hirschcarpaccio und Rehrücken begeisterten, besonders aber auch neue Ideen mit Kaffeekarotten oder der Créme Brulée vom Rosmarin sorgten

JÄGERINNEN & JÄGER

für einen sehr lehr- und genussreichen Nachmittag. Die 2. Kochschule des Jägerinnenforums Vorarlberg fin-

det am Donnerstag, 10. Oktober 2013 statt. Genaue Informationen und Anmeldung unter www.oejf. at/wordpress


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V.l.: Roman Jochum, Mag. Jörg Gerstendörfer, Hubert Sinnstein, Mag. Gerhard Lotteraner, BJM Hans Metzler (auf dem Bild fehlt Wolfgang Meusburger).

V.l. Ulli Metzler, Verena Wirth, Carmen Kaufmann, Margot Boss-Deuring, Michele Kinz, Sonja Wallner, BJM Hans Metzler.

Ehrung für 10 Jahre Landesjägerball – Ballkomitee Im Rahmen einer kleinen Feier im Berghaus Pfänder der Familie Kinz wurden kürzlich die langjährigen und engagierten Mitglieder des Landesjägerball-Ballkomitees anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums geehrt. Gleichzeitig fand auch im Beisein von LJM Dr. Ernst Albrich die Übergabe des Spendenschecks an die Botschafterin von „Pink Ribbon“ der Österr. Krebshilfe – Fr. Sonja Wallner statt.

BJM HM Hans Metzler erläuterte in einem chronologischen Zeitraster den Werdegang und das Zustandekommen des Landesjägerballs aus den Anfängen des früheren Egger Bezirksjägerballs im „Löwen“ in Egg, mit all’ den erlebten Höhen und Tiefen des Neustarts im Angelika Kauffmann Saal in Schwarzenberg. Besonderes Lob und Dank zollte er dabei dem langjährigen Initiator „Ideenschmied“ und Organisator der bishe-

rigen Bälle BJM-Stv. Roland Moos, der mittlerweile in den Ballkomitee „Ruhestand“ getreten ist. „Sehr erfreulich ist die derzeitige erfolgreiche Linie der Landesjägerbälle unter dem jugendlichen Elan und der hochmotivierten Führung durch die neue Ballchefin Michele Kinz!“ – so der sichtlich erleichterte BJM Hans Metzler. Ganz große Anerkennung und Weidmannsdank an alle Mitglieder des Ballkomitees auch von Seiten des LJM Dr.

Ernst Albrich. Eine besonders herausragende Persönlichkeit bei der Gestaltung der Saaldekorationen ist hier extra zu erwähnen – der „Künstler“ Tischlermeister Wolfgang Meusburger aus Bezau mit seinen sensationellen Kreativausführungen. „Mit dieser Mannschaft können wir voll Zuversicht getrost den nächsten Jägerball-Herausforderungen entgegensehen“ so BJM Hans Metzler und LJM Dr. Ernst Albrich. Roland Moos

„Unter Jägern“

Heimo Czepl Dr. Heimo Czepl, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Fotograf, ist selbst kein Jäger und erzeugt gerade dadurch eine besonders interessante Außenperspektive. Im Projekt „Unter Jägern“ werden unterschiedlichste Jäger portraitiert und deren 46

Vorarlberger Jagd

Zugang zum emotionsgeladenen Thema Jagd dargestellt. Die beeindruckenden Bilder ergeben im Zusammenspiel mit den Interviews und Zitaten der Jäger aus verschiedenen Bundesländern und Gesellschaftsschichten ein stimmiges Bild der breit gestreuten Jägerschaft in Österreich. „Die Jäger waren zu sehr offenen und persönlichen Statements bereit, sodass das breit gestreute Spektrum der Jägerschaft aufgezeigt wird. Vom Jungjäger bis zum altgedienten Haudegen, vom Unter-

JÄGERINNEN & JÄGER

nehmer bis zum Berufsjäger, von Männern über Frauen werden unterschiedlichste Facetten und Zugänge zur Jagd dargestellt.“ Das Ergebnis dieses Projektes ist im künstlerisch hochstehenden Fotobildband „Unter Jägern“ dokumentiert,

Jägerin Mag. Evelyn Steiner

der über die Projektwebsite www.unterjaegern.at oder über office@heimoczepl.com bezogen werden kann. 156 Seiten, Hardcover Format: 30 x 30 cm Preis: EUR 29,90 inkl. MWSt (zuzüglich EUR 6,00 Versandkosten)


Jagdwirtlehreinheit in Oberlech Kamingesprächsgast kam mit vollen Händen Lehrgangs. Als beeindruckendes Zeichen seiner Unterstützung für das nachhaltige Fortbestehen dieser Weiterbildung überreichte er vor seiner Abreise jedem Teilnehmer des VI. Lehrgangs ein Swarovski Fernglas „EL Swarovision 8.5x42 bzw. 10x42“ als Leihgabe für die Dauer des Lehrgangs. Die besten drei JahrgangsteilnehmerInnen dürfen ihr Fernglas behalten; die Freude unter den Beschenkten war naturgemäß groß!

Mag. Christine Thurner, BOKU Wien Allen Witterungsbedingungen zum Trotze war auch die 3. Lehreinheit des Lehrgangs, die in Oberlech mit dem Themenschwerpunkten Stein- und Gamswild, Murmeltier, Überwinterungsstrategien verschiedener Wildarten und Jagdpä­ dagogik abgehalten wurde, ein voller Erfolg. Beim traditionellen Kamingespräch, welches unter der Regie von Univ.Ass.Dr. Frey-Roos mit dem Gast Erich Hofer, Vertriebsleiter Swarovski Optik Österreich und Akademischer Jagdwirt, im noblen Ambiente des „Burghotel Oberlech“ stattfand, wurde hitzig diskutiert, auch polemisiert und unterschiedlichste Zugänge zu verschiedensten Themen durchaus emotional debattiert. Dabei ging es wiederholt um die Glaubwürdigkeit von Jägern, der Zukunftsperspektive

Univ.Ass. Dr. Fredy Frey-Roos, stv. wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrgangs bedankt sich stellvertretend für die Teilnehmer des VI. Jahrgangs für die großzügige Leihgabe bei Erich Hofer, Swarovski Optik (Foto Mitte).

des Jagdbetriebs (wie wir ihn kennen), um die zahlreichen Do´s & Don´ts im alltäglichen Jagdbetrieb und um die Herausforderungen einer vernetzten Öffentlichkeitsarbeit durch die verschiedenen Interessensvertretungen. Der Diskussionsverlauf zeigte die Komplexitiät und Verschiedenartigkeit der einzelnen Interessenslagen auf

Die Steinwild-Exkursion führte in das Revier von Gerhard Lucian und konnte trotz widrigster Witterungsbedingungen außer Plan erfolgreich umgesetzt werden. Der Anblick von Stein- und Gamswild erwärmte so manch bereits etwas unterkühltes Jäger-Herz...

und machte wiederholt deutlich, dass es keine Patentrezepte gibt, sondern die Lösung in der Umsetzungskompetenz des Einzelnen liegt. Erich Hofer ist Interessent der ersten Stunde, Absolvent des II. Jahrgangs, Vortragender des Universitätslehrgangs Jagdwirt und überzeugter Anhänger des

Weitere Informationen zum Lehrgang finden Sie unter www.jagdwirt.at.

Von wegen Folklore! Seit urdenklichen Zeiten gibt es zu allen möglichen festlichen Anlässen Festumzüge, wo sich die teilnehmenden Gruppen, wie Soldaten, Zünfte, Musikkapellen, Schützen, Traditionsvereine, Sportvereine u.v.a.m. den staunenden Zuschauermengen öffentlich von ihrer besten und schönsten Seite präsentieren. Seit den bekannten Festumzügen in Bayern unter Prinzregent Luitpold von Bayern ab dem Jahre 1872 und den k&k Kaiserbesuchen durch seine Hoheit Kaiser Franz Josef I von Habsburg-Lothringen in den ländlichen Provinzen, wie z.B. 1909 in Bregenz, wo beim Festumzug sich alle zehn Vorarlberger Talschaften in einem pompösen Festumzug regio-

nalgetreu präsentierten, gibt es ab diesem Zeitpunkt zu jedem besonderen Anlass auch in den kleinsten Regionen und Gemeinden Festumzüge. So auch beim 48. Bregenzerwälder Bezirksmusikfest in Au. Beim großen Festumzug unter dem Motto: „Üser Dorf“, bei dem tausende Zuschauer die Umzugsstrecke säumten, nahmen 32 Blasmusikkapellen,

sche Wildtiere geschaffen, wobei besonders die Jäger Dietmar Beer und Hubert Pfefferkorn die künstlerischen Hauptakteure waren. Steinadler, Murmeltier, Steinbock & Co. durften sich hier auf engstem Raum auf dem Festwagen, gemeinsam mit den Jägern einer interessierten Öffentlichkeit zeigen.

zwölf Festwagengespanne und ebenso viele Fußgruppen mit 2000 aktiven Mitwirkenden teil. Ein besonders schönes und herausragendes Beispiel war der Festwagen der Auer Jägerschaft. Die Jäger des Auer Jägerstammtisches der HG 1.4 unter Hermann Rüf hatten in unzähligen Arbeitsstunden eine Diorama ähnliche Lebensraumnachbildung für heimi-

Foto: Ludwig Berchtold - lube

Roland Moos

Mag auch so mancher Kritiker solche Aktionen als kitschige Folklore bezeichnen, so war doch die anschließende stundenlange Begutachtung der Präparate auf dem Festwagen und das Frage-und-AntwortSpiel mit den Jägern vor dem Festzelt ein besonders wertvoller Teil der Öffentlichkeitsarbeit. Weidmannsdank dem Auer Jägerstammtisch!

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R... wie Rotmilan Von Monika Dönz-Breuß

Den Rotmilan hast du sicher schon einmal gesehen. Er lässt sich ganz leicht bestimmen – ich verrate dir wie...

Aussehen

Der Rotmilan ist etwas größer als ein Mäusebussard. Im Flug fallen vor allem die langen, relativ schmalen Flügel und der tief gegabelte, rostrote Stoß auf, der immer in Bewegung ist. Verwechseln lässt er sich eigentlich nur mit dem Schwarzmilan, doch ist dessen Stoß nicht so stark gegabelt. Das Flugbild von unten ist kontrastreich mit einer weißen Fläche an der Basis der Handschwin-

gen. Im Flügelbug ist meist ein schwarzes Abzeichen zu erkennen. Männchen und Weibchen lassen sich in der Färbung nicht unterscheiden, auch das Jugendgefieder ähnelt stark jenem der erwachsenen Vögel.

Größe

Männchen und Weibchen unterscheiden sich beim Rotmilan am ehesten im Gewicht – aber auch hier nur ganz minimal. Männchen werden durchschnittlich nicht ganz ein Kilogramm schwer (0,93 kg), Weibchen durchschnittlich etwas mehr als ein Kilogramm (1,06 kg).

Flugbild von Schwarzmilan (links) und Rotmilan im Vergleich. Quelle: Unsere Greifvögel, Deutscher Jagdschutz-Verband e. V.

Die Körperlänge variiert zwischen 60 und 73 Zentimeter – wobei davon zwischen 31 und 39 Zentimeter den Stoß ausmachen. Die Flügelspannweite beträgt 150 bis 171 Zentimeter.

durchsetzte Landschaften. So ist er in Agrarlandschaften ebenso zu finden wie in Parklandschaften und an Offenland grenzenden strukturierten Waldränder.

Verbreitung

Der Rotmilan ist ein leistungsfähiger, akti­ ver Jäger. Aber auch Aas und Abfälle nimmt er gerne. Während der Brutzeit ernährt er sich gerne von kleinen Säugetieren (Feldmäuse, Maulwürfe) und Vögeln (Stare, Tauben, Rabenvögel, Drosseln). Nicht unbeträchtlich ist die Menge an Wirbellosen, die der Rotmilan sowohl im Flug als auch auf dem Boden aufnimmt. Vor allem im Frühjahr können aber auch verschiedene Käfer und Regenwürmer wichtige Nahrungsbestandtei-

Das Verbreitungsgebiet des Rotmilans ist im Wesentlichen auf Zentral-, West- und Südwesteuropa beschränkt. In Vorarlberg war der Rotmilan lange Zeit ein Durchzügler, erst 1967 konnte bei Schlins der erste Brutnachweis erbracht werden. Heute kann der Rotmilan in ganz Vorarlberg beobachtet werden – von den Niederungen bis ins Hochgebirge.

Lebensraum

Der Rotmilan bewohnt offe n e , mit k le in e n und größeren Gehölzen 48

Vorarlberger Jagd

KINDERSEITE

Nahrung


Lebensraum des Rotmilans.

le sein. Aber auch abgeerntete oder gerade umgepflügte Getreidefelder nimmt er gerne in die Nahrungssuche mit auf – so kannst du ihn häufig auch hinter den Traktoren auf den großen Feldern herfliegen sehen. Aber auch entlang von Autobahnen und bei Mülldeponien ist er häufig zu sehen.

Nahrungserwerb

Der Rotmilan ist ein Suchflugjäger offener Landschaften, der große Gebiete seines Nahrungsreviers in einem relativ niedrigen und

langsamen Gleit- und Segelflug systematisch nach Beute absucht. Er ist ein Überraschungsjäger. Nicht selten ist er auch schreitend auf dem Boden zu sehen, wo er vor allem nach Insekten und Regenwürmern sucht.

Vermehrung

Das Gelege wird fast ausschließlich vom Weibchen bebrütet, durchschnittlich etwa 32 bis 33 Tage. Die Nestlingszeit beträgt zwischen 48 und 54 Tagen – dies hängt von der Witterung und dem Nahrungsangebot ab.

Meist legt das RotmilanWeibchen drei Eier, die Eier sind ungefähr so groß wie ein Hühnerei. In Mitteleuropa ist der Legebeginn frühestens Ende März, in der Regel aber erst Anfang bis Mitte April.

Lebenserwartung

Rotmilane werden in Ausnahmefällen bereits in ihrem ersten Lebensjahr fortpflanzungsfähig, brüten aber meist erst im dritten Lebensjahr zum ersten Mal.

Wanderungen

Rotmilane gelten als Zugvögel, insgesamt kann in den letzten beiden Jahrzehnten aber eine Verkürzung der Zugwege und ein vermehrtes Ausharren in den Brutgebieten festgestellt werden.

Jägersprache Schnabel = Schnabel krumme Spitze des Oberschnabels = Haken Flügel = Schwinge Schwanz = Stoß Gefieder = Kleid Nahrung (tote Tiere) = Fraß lebend gefangene Beute = Raub Fressen, Nahrung aufnehmen = kröpfen Fortpflanzungszeit = Paarzeit Flugspiele während der Paarzeit = Balzflug Nest = Horst nisten = horsten

Rotmilane brüten nur einmal im Jahr, nur bei frühem Gelegeverlust kommt es zu einem Nachgelege, meistens aber in einem anderen Horst.

Rotmilane können sehr alt werden. Ein in Freiheit aufgefundener Rotmilan war fast dreißig Jahre alt. Die tatsächliche Lebenserwartung freilebender Vögel ist jedoch bedeutend geringer, meist zwischen drei und sieben Jahre. Nur wenige Rotmilane werden älter als zehn Jahre.

KINDERSEITE

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