Ein Murmeltier müsste man sein… Der Name „Murmeltier“ geht auf das althochdeutsche „murmunto“ zurück, das wiederum aus dem lateinischen „mus montis“ („Bergmaus“) entlehnt ist. Karlheinz Jehle s gibt 14 verschiedene Murmeltierarten, die in Eurasien und Nordamerika verbreitet sind. Bei den Murmeltieren handelt es sich primär um Bewohner kalter Steppen. Das heute nur noch in Gebirgslagen jenseits der Baumgrenze lebende Alpenmurmeltier kam während den pleistozänen Eiszeiten im europäischen Tiefland von den Pyrenäen bis zur Ukraine vor. Es fehlte dagegen in den mit einer dicken Eisschicht bedeckten Alpen. Mit dem Ende der Eiszeit boten nur noch die hochalpinen Lagen der Alpen dieser Art geeigneten Lebensraum (das Murmeltier ist also ein Eiszeitrelikt).
E
kräftigen Grannenhaaren und einer Unterwolle aus kürzeren, etwas gewellten Haaren. Die Fellfarbe ist grundsätzlich sehr variabel. Der Rücken kann schiefergrau, hellbraun oder rötlichbraun sein, die Körperunterseite ist meist mehr gelblich gefärbt. Alpenmurmeltiere werden bis zu 12 Jahre alt.
Verbreitunsgebiet Das natürliche Verbreitungsgebiet des Alpenmurmeltiers umfasst die Alpen, die Karpaten und die Hohe Tatra. Der Mensch hat das Alpenmurmeltier zudem an verschiedenen Stellen angesiedelt, so z.B. in den Ostalpen und den Pyrenäen.
Aussehen
Reich verzweigtes Tunnelsystem
Für Nagetiere sind Murmeltiere recht groß: Das Alpenmurmeltier hat eine KopfRumpf-Länge von 40 bis 50 Zentimeter, hinzu kommt ein 10 bis 20 Zentimeter langer Schwanz. Gesunde ausgewachsene Männchen wiegen mindestens drei Kilogramm. Das Fell besteht aus dichten,
Murmeltierbaue entstehen und entwickeln sich über mehrere Generationen. Sie verfügen über ein weit verzweigtes System von Kammern und Tunneln. Solche Baue bestehen üblicherweise aus drei unterschiedlichen Bautypen: Neben kurzen Fluchtröhren mit nur einem
oder zwei Eingängen gibt es Sommerbaue, deren Nestkammern häufig lediglich ein bis eineinhalb Meter unter der Erde liegen. Die Fluchtröhren erlauben den Rückzug, sobald sich ein Feind nähert. Die Sommerbaue werden auch dazu genutzt, sich der Tageshitze zu entziehen. Wichtigster Bestandteil des Baues ist jedoch der Winterbau, dessen Nestkammern sehr viel tiefer als die der Sommerbaue liegen. Alle Baue weisen neben Nestkammern auch Höhlen auf, die ganzjährig zum Absetzen der Exkremente genutzt werden.
Sozialverhalten Das Sozialverhalten der Murmeltiere unterscheidet sich erheblich von Art zu Art. Das Alpenmurmeltier lebt in Kolonien, die aus einem dominanten Paar sowie deren jüngeren Verwandten bestehen. Nach etwa zwei Jahren verlassen die nun ausgewachsenen Murmeltiere die Kolonie. Murmeltiere verständigen sich untereinander durch Pfeiftöne, die leicht mit Vo-
gelstimmen verwechselt werden können. Die Pfiffe werden auch zur Ankündigung von Gefahr ausgestoßen, wobei je nach sozialem Rang des Rufers Flucht bis Reaktionslosigkeit die Folge sind.
Paarung Die Paarungszeit setzt nach der Überwinterung im April/Mai ein und dauert etwa zwei Wochen. Die Paarung findet unmittelbar nach dem Winterschlaf statt. Die frühe Paarung stellt sicher, dass die Jungtiere ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um hinreichende Fettreserven für den Winterschlaf aufbauen zu können. Nur das ranghöchste Weibchen des Familienverbandes kommt zur Fortpflanzung. Nach einer Tragzeit von zirka fünf Wochen bringen Murmeltiere zwei bis fünf Junge zur Welt.
Winterschlaf Murmeltiere haben es gut. Während wir Menschen im Winter auch bei Schnee und Eiseskälte regelmäßig unser behagliches Bett und die