Vbg. Jagd März April 2010

Page 1

M채rz/April 2010

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft

Schneehuhn

Rotwildbestandessch채tzung

Schusszeiten

Seite 4 bis 8

Seite 10

Seite 17


2

INHALTSVERZEICHNIS

März / April 2010

Aktuell

Titelbild Hubert Schatz „Leben an der Grenze“

IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at

Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@aon.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vol.at Bezirk Dornbirn BJM-Stv. Bruno Metzler metzler.bruno@aon.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@aon.at

Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 vlbg.jaegerschaft@cable.vol.at www.vlbg-jaegerschaft.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr

Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat)

Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at

8 17 18 26 27 28

Ausschreibung Jagd- und Jagdschutzprüfung Schusszeiten Jagdjahr 2010 Jägerschule: neue Referenten Hegeschau Feldkirch Fellmarkt Landesjägerball

6

Wildbiologie 4 6

Schneehuhnjagd in Vorarlberg Schneehuhn: Gefährdungspotenzial und Entwicklungstrends

19

Wiesenbrüterprojekt: Erfolge

Rubriken 12 13 15 16 17 20 21 30 31 32

Blick in die Hegegemeinschaft Kinderseite Jagdaufseher Waffe & Schuss Im Recht gepirscht Ausschüsse stellen sich vor: Rotwild Wildküche in Vorarlberg Bücherecke Geschäftsstelle Veranstaltungen

Jagdhunde 22 23

Jahresbericht ÖSHV – GF Vorarlberg Prüfungen

Jagd – Natur – Umwelt 10 14 18

Neue Methode der Rotwildbestandesschätzung Lenkerberechtigung für Schneegeländefahrzeuge Entwässerungsgräben: Tödliche Gefahr

Jägerinnen & Jäger 11 34 35 35

28

Jägerball „Grünes Kreuz“ Jagderlebnisse Geburtstage Nachrufe

SCHUSSZEITEN IM MÄRZ UND APRIL 2010 In den Monaten März und April 2010 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Ganzjährig: Schwarzwild; Bisamratten; Marderhunde; Waschbären

10


März / April 2010

JAGD AKTUELL

3

LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Rotwildbestandeserhebung Neu Sinnvoll? Notwendig? Möglich? Seit Jahrzehnten gibt es in allen Ländern heftige Diskussionen über den tatsächlichen Rotwildbestand, Zählergebnisse an den Fütterungen werden bezüglich ihrer Relevanz zu Recht angezweifelt. An manchen Fütterungen kann streng genommen überhaupt nicht gezählt werden, mancherorts „leidet“ man unter den viel zu niedrig angesetzten Zahlen aus der Vergangenheit. Man traut sich aus Angst vor einer Erhöhung des Mindestabschusses nicht, ehrlichere Zahlen zu präsentieren, obwohl jedem klar ist, dass hohe Abschusszahlen über Jahre einen viel höheren Bestand voraussetzen. Wozu brauchen wir überhaupt annähernd korrekte Bestandesschätzungen? Lesen Sie dazu den Beitrag von Landeswildbiologen DI

Hubert Schatz auf Seite 10. Nicht eine Zahl ist entscheidend, sondern der Trend, der Kurvenverlauf über mehrere Jahre. Dazu braucht es aber realistische Zahlen. Diese sind vor allem für die großräumige Beurteilung der Entwicklung, insbesondere für die Jägerschaft wichtig. Wozu sind die absoluten Bestandeszahlen nicht geeignet? Für die Abschussplanerstellung sind nicht die absoluten Zahlen hilfreich, sondern der Bestand in Relation zur Tragfähigkeit des Lebensraums und dem Zustand der Population (Alters- und Geschlechterverteilung). Die Frage ist also, ob der Bestand relativ zu hoch ist, ob er passt oder in Zukunft eventuell zu niedrig zu werden droht. Die Behördenvertreter haben ausdrücklich deponiert, dass

die Bestandeszahlen für die Abschussplanung keine Priorität haben. Sie sind dazu im Gesetz nicht vorgesehen. Auch wir werden dafür sorgen, dass mit den Zahlen korrekt umgegangen wird. Unsere Aufgabe wird es sein, für zahlenmäßig angepasste und gesunde Wildbestände zu sorgen. Vor allem aber müssen wir uns um den Lebensraum kümmern. Er darf flächenmäßig nicht weiter schrumpfen, insbesondere muss die Qualität verbessert werden. Das heißt, wir müssen mit aller Kraft gemeinsam mit unseren Partnern die Störungen durch den Menschen verringern. Störung bedeutet immer Verschlechterung der Tragfähigkeit. Zum Schluss eine deutliche Stellungnahme: Den Jägern vor Ort pauschal Schwindeleien und Lügen

vorzuwerfen ist nicht nur eine perfide Unterstellung, sondern geradezu grotesk. In einer Gesellschaft, in der das „Vorbeischleusen“ von Geldern am Finanzamt als Kavaliersdelikt gilt, wo das „Austricksen“ von Radarboxen und Laserpistolen bei den meisten Autofahrern Priorität vor der Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit hat, müsste man etwas weniger hart urteilen über Jäger, die unter schwersten Bedingungen arbeiten, in der Vergangenheit sehr oft nicht fair behandelt wurden und deshalb nicht alle Karten auf den Tisch legen. Ich ersuche alle, am Projekt der neuen Rotwildbestandesschätzung mitzuarbeiten. Wir tun es im Interesse von Wild, Wald und Jagd. Euer LJM Dr. Ernst Albrich

Neue Vorarlberger Jägerhüte Aufgrund der regen Nachfrage nach einem Vorarlberger Jägerinnenhut stellen wir Ihnen hier die neuen Hutmodelle der Vorarlberger Jägerschaft von Nagy Hüte Wien vor:

für Damen: Modell „Vorarlbergerin“

für Herren: Modell „Zimba“ (verfeinerte Form des aktuellen Vlbg. Jägerhutes)

Jeweils mit gesticktem Logo der Vorarlberger Jägerschaft. Sonderpreis von EUR 75,– für Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft.


Schneehuhnjagd in Vorarlberg Hubert Schatz bwohl die Jagd auf das Schneehuhn im Land Vorarlberg keine große Bedeutung hat, so trägt sie doch zur Bereicherung der heimischen Jagdkultur bei. Gerade die Vielfalt und damit zusammenhängende Abwechslung, geprägt von den vier Jahreszeiten, macht die Jagd in unserer Heimat zu etwas Besonderem, etwas Einzigartigem. Und das muss unbedingt erhalten, teilweise sogar bewusst gefördert werden. Aus diesem Grund darf die zwar bescheidene, dafür aber „exklusive“ Jagd auf

O

das Schneehuhn nicht in Frage gestellt werden.

Leben an der Grenze Das Schneehuhn ist in Vorarlberg recht weit verbreitet. Seine Häufigkeit ist jedoch in typischen Gebirgsregionen deutlich größer als in Gebieten, wo der Wald nahe an die Wasserscheide reicht. Ein mit Felsblöcken und Geröll durchsetztes, von zahlreichen Kuppen und Mulden geprägtes Geländerelief, welches zusätzlich von räumdig stockenden Krummholz- und Baumrotten strukturiert ist,

Schneehuhn-Abschuss in Vorarlberg in den Jahren 1946 bis 2008.

charakterisiert den Lebensraum dieser faszinierenden Raufußhuhnart. Trotz der bewundernswerten Anpassung an die extremen Witterungsund Nahrungsverhältnisse der kalten Klimazonen, stellt das Überleben der Schneehühner im Gebirge jeden Tag eine Herausforderung dar. Die geringe Nahrungsqualität bei gleichzeitig lang anhaltenden Temperaturen unter Null Grad im Winter, sowie die Unberechenbarkeit der Witterung mit rapiden Temperaturstürzen und Schneefällen während der

Vegetationszeit, stellen extrem wirksame Regulierungsfaktoren für das Schneehuhn dar. Außerdem lauert durch die regelmäßige Präsenz von Adler, Uhu und Fuchs ständig die Gefahr, Opfer eines Beutegreifers zu werden. Aus diesen Gründen stellt die Bejagung des Schneehuhns in keiner Weise eine notwendige Regulierungsmaßnahme, als vielmehr ein „dankbares Dürfen“ dar. Aus populationsdynamischer Sicht bedeuten die geringen Abschussmengen in Vorarlberg mit Sicherheit keine reduzierenden Eingriffe in die Schnee-


März / April 2010 huhnpopulation, sondern eine kompensatorische Entnahme weniger Individuen.

Stabile Bestände? Die langjährige Entwicklung der landesweiten Abschüsse lässt eine auffallende Schwankungshäufigkeit erkennen. Das allgemein geringe Interesse an der Schneehuhnjagd im Land und die daraus resultierenden geringen Abschusszahlen lassen aber kaum einen seriösen Zusammenhang von Abschussverlauf und Populationsentwicklung zu. Trotzdem fällt in der Abschusskurve eine deutliche Abnahme des Abschusses in den vergangenen zehn Jahren auf. Ob dies auf einen Rückgang des Schneehuhnbestandes oder auf die Abnahme der Bejagungshäufigkeit zurückzuführen ist, lässt sich wie erwähnt nicht beantworten. Die Zufallsbeobachtungen bei Begehungen, sowie die überwiegend positiven Berichte von Jägern und Jagdschutzorganen über die Situation zum Schneehuhn in ihren Revieren, lassen auf recht stabile Populationsverhältnisse im Land schließen. Neben Gebieten mit hohen Bestandesdichten gibt es Regionen, in der das Schneehuhn zwar überall gelegentlich, aber nirgends häufig vorkommt. Dies hat aber in den meisten Fällen nichts mit Verschlechterungen, sondern mit der landschaftsökologischen Ausgangssituation (z.B. zu wenig Flächen ob Holz) zu tun. Dass die permanent fortschreitenden und immer mehr Raum greifenden Aktivitäten aus Tourismus, Freizeit und Sport in der Bergwelt die Lebenssituation für diese hochsensible Wildart massiv beeinflussen, liegt unbestritten auf der Hand. Leider gibt es in Vorarlberg aber keine konkreten Untersuchungen, die der Frage über die Zusammenhänge von Biotopveränderungen, Mehrfachnutzung der Landschaft und Entwicklung

WILDBIOLOGIE der Schneehuhnbestände nachgehen. Somit haben Negativbeurteilungen z.B. zu Erschließungsvorhaben von Hochlagengebieten mit Straßen, Liften, Tourenrouten etc. immer nur Vermutungscharakter mit geringem Gewicht in der Entscheidungsfindung.

genügt“, dürfte daher eine entscheidende Rolle für die geringe Jagdpassion spielen. Letztendlich wird aber wohl die Tradition, die stark von der Weiterverwertung der Beute geprägt ist, der entscheidende Grund für das zurückhaltende Interesse an der Schneehuhnjagd sein.

Ideologische und traditionelle Gründe

Bejagungsart

Die Beurteilung der Schneehuhn-Abschusskurve erfordert dringend die Berücksichtigung der Bejagungsmentalität und Bejagungsintensität in einem Land. Insgesamt ist festzustellen, dass in Vorarlberg ein vergleichsweise geringes Interesse an der Bejagung des Schneehuhns besteht. Jedenfalls ist es mit jenem des Birkhahns nicht zu vergleichen. Die verschiedenen Schussund Schonzeitenregelungen der beiden Hühnervögel könnten ein wesentlicher Grund dafür sein. Nachdem bei uns in den Herbstmonaten die volle Konzentration der Schalenwildregulierung bzw. Abschussplanerfüllung gilt, bleibt für viele Jäger einfach keine Zeit, aber auch kaum noch Begeisterung für die Jagd auf das Schneehuhn übrig. Selbstverständlich muss auch die Lage, Erreichbarkeit und Witterungssituation der Schneehuhnreviere berücksichtigt werden. Nachdem es sich hier oft um entlegene, teilweise nur schwer erreichbare Revierteile handelt, schwindet bei so manchem Grünrock von vorn herein das Interesse, ein Schneehuhn zu erlegen. In manchen Jahren ist es aber auch schneehöhenbedingt einfach nicht mehr möglich, die Jagd auf das Schneehuhn auszuüben. Weiters ist zu berücksichtigen, dass bei uns die Raufußhühner nicht wegen des Wildbrets, sondern wegen der Trophäe (Präparat) erlegt werden. Der selbst auferlegte Ehrenkodex vieler Jäger: „Ein erlegter Schneehahn im Leben

Durch die gesetzlich anberaumte Schusszeit beim Schneehuhn vom 1.10 bis 31.12. gibt es keinen Widerspruch zur EU-Vogelrichtlinie. Im Vergleich zum Birkwild, wo die Entnahme durch die ausschließliche Abschussfreigabe von männlichen Stücken auch zahlenmäßig begrenzt ist, erfolgt beim Schneehuhn keine Abschussplanung. Außerdem können sowohl Hahn als auch Henne erlegt werden. Während die Bejagung des Schneehuhns in anderen Staaten häufig über die Stöberjagd und somit durch Schrotschuss auf fliegende Vögel erfolgt, wird bei uns das Schneehuhn durch scharfe Beobachtung im Gelände ausgemacht und danach meist mit dem Schneehemd getarnt sehr vorsichtig angepirscht. Der Schuss erfolgt mit der Kugel oder mit Schrot fast ausschließlich auf ein sitzendes Huhn. Die meisten Jäger spezialisieren sich auf die Entnahme männlicher Stücke, welche an den schwarzen Zügeln zwischen Schnabelansatz und Augen, sowie an den roten Rosen gut erkennbar sind. Die Jungvögel sind im Spätherbst kör-

5 perlich bereits ausgewachsen, so dass sie sich von den älteren Tieren kaum unterscheiden. Bei günstigen Brut- und Aufzuchtsbedingungen ist die Wahrscheinlichkeit, im Spätherbst einen Jungvogel zu erbeuten, relativ groß. Nur derjenige, der einmal die Gelegenheit hatte, gezielt einen Schneehahn zu bejagen, weiß, wie reizvoll aber auch herausfordernd diese Jagd sein kann. Besonders gefordert ist dabei das Auge, sofern die Landschaft mit Schnee bedeckt ist. So mancher Pirschführer könnte ein Lied davon singen, wie lange es beim einen oder anderen Schützen gebraucht hat, bis er das nur 25 bis 30 m entfernte, aber eben im Schnee perfekt getarnte Schneehuhn endlich einmal ersehen und mit dem Zielfernrohr „fassen“ konnte.

Wildbretdelikatesse Persönlich habe ich zwar schon Auer- und Birkwild gegessen, nie jedoch ein Schneehuhn. Berichten zu Folge würde es sich dabei aber um eine echte Delikatesse handeln, was auf Grund seiner Lebensraumbedingung und damit zusammenhängenden Ernährungsweise gerne zu glauben ist. Daher sollte man sich nach der Erlegung eines Schneehuhns nicht nur an der Trophäe, sondern auch am Wildbret dieses mit Sicherheit extrem seltenen Gerichts erfreuen. Wachtel und Kaviar haben schon die meisten noblen Damen und Herren gegessen. Ein Schneehuhn wahrscheinlich aber nur die wenigsten.

Schneehuhnjagd: reizvoll aber auch herausfordernd.


Fo to : Christian Am m ann

Schneehuhn Gefährdungspotenzial und Entwicklungstrends Abschlussbericht des Schneehuhnprojektes Mag. Margit Zo hm ann Institut für Wild b io lo gie und Jagd w irtschaft, Dep artm ent für Integrative Bio lo gie, Universität für Bo d enk ultur Wien

aufußhühner sind wertvolle Indikatorarten, für deren Erhaltung laut Europäischer Vogel-Richtlinie Schutzgebiete auszuweisen sind bzw. Habitat-Management erforderlich ist. Das Alpenschneehuhn und das Birkhuhn gelten als Zielarten für sensible alpine Lebensräume von der Waldgrenze bis zur nivalen Zone.

R

Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes wurden in ausgewählten Untersuchungsgebieten in Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich über Bestandserhebungen Entwicklungstrends des Schneehuhns erfasst, sowie

über Habitatanalysen mit Satellitenbildern die Qualität von Schneehuhn- und Birkhuhnlebensräumen dargestellt bzw. modelliert. In Vorarlberg umfasste das Projektgebiet für die Satellitenbildanalysen einen 100 km2 großen Ausschnitt im Montafon, in der Wildregion Gargellental-Vermieltal-Netza. Die Auswahl der Untersuchungsflächen für die Kartierungen sowie die Schneehuhnzählungen erfolgten nach Rücksprache sowie Gebietsbegehungen mit DI Hubert Schatz und JA Christoph Neher. Wie bereits in der Ausgabe Juli-August 2009 berichtet, beinhaltete das vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) durchgeführte Projekt wiederholte Bestandserhebungen des Schneehuhnes. Die Schneehuhnzählungen wurden in den Jahren 2008 und 2009 jeweils während der Balzzeit mit Unterstützung von Wild-

biologen, Studenten sowie dem zuständigen Jagdaufseher Christoph Neher durchgeführt.

Rufaktivität und Revierverteidigung Ab März halten sich die Hahnen zu Beginn der Morgenaktivitätszeiten regelmäßig in den Territorien auf, wobei die größte Rufaktivität im Mai/Juni zu beobachten ist und diese Zeit am besten für Bestandsaufnahmen geeignet ist. Höher gelegene Gebiete sind im Mai oft schneebedingt noch nicht zugänglich, wodurch die Zählungen auch in der Untersuchungsfläche in Vorarlberg im Juni durchgeführt wurden. Erfahrungen aus verschiedenen Bestandserhebungen im Alpenraum zeigten, dass Hähne auch innerhalb des Monats Juni mit relativer Konstanz und gleichmäßiger Intensität ihre Reviere gegenüber Artgenossen verteidigen, was auch bei unseren Zählungen

bestätigt werden konnte. Aggressive Auseinandersetzungen in Form von Verteidigungs- bzw. Revierflügen sowie erhöhte Rufaktivität konnten während den Morgenstunden zwischen drei Hahnen im nördlich gelegenen Teil des Schwarzköpflis beobachtet werden, wo vermutlich drei Territorien aneinandergrenzen. Im Juli konzentriert sich die Rufaktivität auf die frühe Morgendämmerung und dient v.a der Verteidigung der Brutterritorien. In der Schweiz konnte bei den Hahnen ab Ende Juni/Anfang Juli eine Verkürzung der Rufaktivitätszeit festgestellt werden, was mit dem unmittelbar bevorstehenden Schlüpfen der Küken in Zusammenhang gebracht werden kann.

Schneehuhnzählungen 2008 und 2009 Im Bereich des Schwarzköpfli wurden die Zählungen jeweils Ende Juni bei optima-


März / April 2010 len Witterungsbedingungen durchgeführt. Die Erfassung der rufenden Hahnen erforderte ein zeitiges Aufstehen, da die ausgewählten Beobachtungspunkte zwischen 2:45 und 3:15 Uhr früh bezogen werden mussten. Das Aufsuchen der Standorte musste möglichst lautlos und unauffällig erfolgen, was speziell in der Dunkelheit eine gute Kenntnis des Geländes voraussetzte. Die Zählpersonen verharrten geräusch- und bewegungslos an ihren Beobachtungspunkten und verließen diese frühestens zwischen 5:30 und 6:30 Uhr nach Ende der Rufaktivität. Gesamt wurden bei der Zählung 2008 auf einer potenziell als Schneehuhnhabitat geeigneten einhörbaren Fläche von 2 km 2 zwischen 1.940 m und 2.320 m ü.NN. zwölf territoriale Hahnen registriert. Daraus ergibt sich in diesem Gebiet eine Siedlungsdichte von 6 Hahnen/km2. Im Vergleich dazu wurden bei der Zählung 2009 auf einer Zählfläche von 2 km2 zwischen 1.940 m und 2.320 m ü.NN. 13 territoriale Hahnen registriert, woraus sich eine Siedlungsdichte von 6,5 Hahnen/km2 ergibt.

Vergleich der Frühjahrsdichte mit anderen Studien aus dem Alpenraum Die ermittelte Siedlungsdichte von 6 bis 6,5 Hahnen/km2 liegt z.T. über Werten aus der Literatur aus anderen Bereichen des Alpenraumes. Im Vergleich mit anderen Erhebungen aus dem österreichischen Verbreitungsgebiet entspricht die ermittelte Siedlungsdichte Angaben aus den Nockbergen, der Rax und dem Dachstein (siehe Tabelle). Ein Vergleich der Ergebnisse aus 2008 und 2009 zeigt, dass sowohl die Verteilung als auch die Anzahl der Hahnen

WILDBIOLOGIE abgesehen von kleinen Verschiebungen konstant geblieben ist, was auch bereits im Untersuchungsgebiet Schneeberg beobachtet werden konnte. Schneehühner halten jahrzehntelang an einer bestimmten Territoriumsordnung fest, wobei je nach Bestandesdichte bzw. Habitatqualität die Größe der Territorien während der Fortpflanzungszeit schwanken kann. Die Verteilung bzw. Bestandesdichte des Schneehuhns wird durch das Nahrungsangebot sowie durch geeignete Geländestrukturen bestimmt. Gerade zur Vorbrut- und Brutzeit nutzen Hähne hervortretende Strukturen (Blöcke, Grate etc.) als Warten. In den randalpinen Vorkommensgebieten wie den Wiener Hausbergen, die durch ihren Gebirgsstockcharakter als natürlich fragmentierte Habitatinseln zu betrachten sind, waren mit einer Ausnahme geringere Dichten zu verzeichnen. Diese geringen Frühjahrsdichten scheinen eine dort vorherrschende geklumpte Verteilung sowie eine geringere Verfügbarkeit an geeignetem Schneehuhnlebensraum widerzuspiegeln. Allerdings legen die höheren Dichten auf der Rax die Vermutung nahe, dass neben den gegebenen Habitatbedingungen auch andere Faktoren (bspw. historische und

7

Untersuchungsgebiet Schwarzköpfli.

aktuelle Intensität der almwirtschaftlichen Nutzung, Störungsdruck durch touristische Nutzung, variierende Räuberdichten) die Verteilung sowie Frühjahrsdichte der Schneehühner beeinflussen.

Habitatanalysen mit Satellitenbildern Im Spätsommer 2008 wurden Felderhebungen auf ausgewählten Flächen im Bereich Alp Nova und Matschuner Joch durchgeführt, die als Referenzen für eine objektbasierte Bildanalyse mit IKONOS-Satellitenbildern herangezogen wurden. Bei der anschließenden Bewertung des Schneehuhnlebensraumes wurden die wesentlichen Lebensraumfaktoren Nahrung, Deckung

und Klima- bzw. Witterungsschutz berücksichtigt. Es erfolgte eine Einteilung in fünf Habitateignungsklassen: sehr gut, gut, mittel, mäßig und schlecht. Vier undfünfzig Prozent des Untersuchungsgebietes wurden als sehr gut bis gut geeignet bewertet, 26% der Fläche entsprachen einer mittleren Eignung und 20% wurden als mäßig bis schlecht geeigneter Lebensraum bewertet. In der Klasse „schlecht geeignet“ sind auch jene Bereiche enthalten, die bedingt durch die geringe Seehöhe im Vorfeld als ungeeignetes Schneehuhnhabitat ausgeschieden wurden.

Fazit Die Untersuchungsfläche im Silvrettagebiet befindet sich

TABELLE Erhebungsergebnisse aus den Jahren 2004 bis 2006 sowie aktuelle Zahlen aus dem UG Silvretta/Schwarzköpfli. UG = Untersuchungsgebiet, Bezugsfläche in km2, Dichte = Siedlungsdichte im Frühjahr als Hahnen/km2. UG

Bezugsfläche

Dichte

Autor

Hohe Tauern (A)

1,8

4,4

Slotta-Bachmayr & Winding 1994

Nockberge (A)

6,8

5,4

Wöss & Zohmann 2004

Rax (A)

0,9

6,5

Nopp-Mayr & Zohmann 2008

Schneealpe (A)

3,6

1,9

Nopp-Mayr & Zohmann 2008

Schneealpe (A)

4,8

1,5

Nopp-Mayr & Zohmann 2008

Schneeberg (A)

1,7

1,8

Nopp-Mayr & Zohmann 2008

Dachstein (A)

4,3

6,2

Nopp-Mayr & Zohmann 2008

Silvretta (A)

2

6

Zohmann & Nopp-Mayr, unveröff. Daten

Silvretta (A)

1,7

6,5

Zohmann & Nopp-Mayr, unveröff. Daten


8

WILDBIOLOGIE

in einem stark frequentierten Skigebiet mit entsprechender Infrastruktur. In der Lebensraumanalyse wurde dieser Bereich vorwiegend als sehr gut bis gut geeignet bewertet. Zudem lässt ein Vergleich der ermittelten Frühjahrsdichten mit anderen Vorkommensgebieten vermuten, dass die Untersuchungsfläche trotz menschlicher Überprägung derzeit für Schneehühner gute Lebensbedingungen bietet. Allerdings basiert die Lebensraumanalyse allein auf der Lebensraumausstattung – wie bspw. Zwergstrauchdeckung, Felsbedeckung – und kann somit menschliche Störeinflüsse nicht berücksichtigen. Daher ist es von Bedeutung, in regelmäßigen Abständen Bestandeserfassungen durchzuführen und gleichzeitig menschliche Einflussfaktoren aufzunehmen. Dadurch lassen sich Bestandestrends ablesen sowie Zusammenhänge zwi-

schen Bestandesentwicklungen und menschlichen Einflüssen überprüfen. Darüber hinaus sollte auch der Fortpflanzungserfolg als wichtiger Indikator für die Bestandesentwicklung berücksichtigt werden, der über die Anzahl führender Hennen sowie die Gesperregröße ermittelt werden kann. Neben einem Monitoring der Bestandesentwicklung empfiehlt sich auch ein Monitoring der Lebensraumqualität sowie -entwicklung, um aktuell gute Vorkommen und Lebensräume langfristig halten bzw. sichern zu können. Das Schneehuhn gilt derzeit (noch) als nicht gefährdete Art, die allerdings als Bewohner alpiner Lebensräume den Auswirkungen von klimatischen Veränderungen, Lebensraumveränderungen bzw. -verlusten sowie touristischer Nutzung ausgesetzt ist. Demzufolge empfiehlt es sich, die Bestände und Lebensräume auch

von aktuell nicht gefährdeten Arten wie das Schneehuhn zu beobachten, um Verschlechterungen frühzeitig registrieren und rechtzeitig darauf reagieren zu können. Die Finanzierung des Projektes, welches vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft abgewickelt wird, erfolgt durch die Vorarlberger Jägerschaft, die Salzburger Jägerschaft, den OÖ Landesjagdverband sowie die Universität für Bodenkultur Wien. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes bedanken wir uns bei der Vorarlberger Jägerschaft für die finanzielle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Besonderer Dank gilt weiters DI Hubert Schatz, Mag. Monika Dönz-Breuß sowie JA Christoph Neher, welcher uns bei der Durchführung der Schneehuhnzählungen unterstützt hat.

März / April 2010 Verwendete Literatur Bossert A. 1977: Bestandesaufnahmen am Alpenschneehuhn Lagopus mutus im Aletschgebiet. – Ornith. Beobachter 74: 95-98. Bossert A. 1995: Bestandesentwicklung und Habitatnutzung d es Alpenschneehuhns Lagopus mutus im Aletschgebiet (Schw eizer Alpen). – Ornith. Beobachter 92: 307-314. Huber B. & P. Ingold 1991: Bestand und Verteilung der Territorien d es Alpenschneehuhns Lagopus mutus am Augstmatthorn BE. – Ornith. Beobachter 88: 1-7. Nopp-Mayr U. & Zohmann M. 2008: Spring d ensity and calling activities of rock ptarmigan (Lagopus muta helvetica) in the Austrian Alps. – J. of Ornithology 149: 135-139. Wöss M. & Zohmann M. 2004: Bestand esaufnahme beim Alpenschneehuhn Lagopus mutus helveticus in einem Teilgebiet d er Nationalpark region Nock berge, Österreich. – Ornith. Beobachter 101: 209-218.

AUSSCHREIBUNGEN Ausschreibung der Jagdprüfungen 2010 Die Bezirkshauptmannschaften Bludenz, Bregenz, Dornbirn und Feldkirch führen an folgenden Tagen Jagdprüfungen durch: • Dienstag, 18. Mai 2010 • Mittwoch, 19. Mai 2010, • Donnerstag, 20. Mai 2010 • Freitag, 21. Mai 2010.

che Teilnahme an einem wenigstens 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs und • gegebenenfalls die Bestätigung der Vorarlberger Jägerschaft über die innerhalb der letzten drei Jahre erfolgreiche Teilnahme an Schießübungen.

Um Zulassung zur Jagdprüfung ist bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bis spätestens Freitag, 23. April 2010, schriftlich anzusuchen. Dem Ansuchen sind die für die Zulassung zur Prüfung erforderlichen Unterlagen anzuschließen, insbesondere: • die Kopie einer amtlichen Bescheinigung, aus der die Identität ersichtlich ist, • die Bestätigung einer anerkannten Rettungsorganisation über die innerhalb der letzten fünf Jahre erfolgrei-

Zur Prüfung sind zugelassen: • Personen, die im Sprengel der Bezirkshauptmannschaft, bei der das Ansuchen eingebracht wurde, ihren Hauptwohnsitz haben und • Personen, die in Vorarlberg keinen Hauptwohnsitz haben. Die Bezirkshauptmänner: Dr. Johannes Nöbl Dr. Elmar Zech Dr. Hans Mathis Dr. Berndt Salomon

Ausschreibung der Jagdschutzprüfung 2010 Gemäß § 40 der Jagdverordnung, LGBl.Nr. 24/1995, zuletzt geändert durch LGBl.Nr. 55/2008, werden die schriftliche Prüfung für den Jagdschutzdienst auf Dienstag, den 11. Mai 2010, der mündlich-praktische Prüfungsteil auf Montag, den 17. Mai 2010, und der mündlich-theoretische Prüfungsteil auf Dienstag, den 18., und Mittwoch, den 19. Mai 2010, ausgeschrieben. Die theoretischen Prüfungen finden im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Landhaus, Bregenz, statt. Die praktische Prüfung wird in einem geeigneten Waldgelände im Großraum Feldkirch durchgeführt. Anträge auf Zulassung zur Jagdschutzprüfung sind bis spätestens Freitag, den 16.

April 2010, bei jener Bezirkshauptmannschaft einzubringen, in deren Sprengel die Ausbildungsjahre bzw. der überwiegende Teil der Ausbildungsjahre abgeleistet wurden. Dem Antrag sind eine Kopie des Staatsbürgerschaftsnachweises, das vom Jagdnutzungsberechtigten und dem ausbildenden Jagdschutzorgan ausgestellte Zeugnis über die abgeleisteten zwei Ausbildungsjahre sowie das Tagebuch über die Ausbildungsjahre anzuschließen. Verspätet oder unvollständig eingebrachte Anträge können nicht berücksichtigt werden. Für die Vorarlberger Landesregierung: im Auftrag Mag. Katharina Feuersinger


M채rz / April 2010

ANZEIGEN

9


10

TAGUNG HEGEOBMÄNNER

März / April 2010

2. TAGUNG DER HEGEOBMÄNNER Am 3. Februar fand die zweite Tagung der Hegeobmänner unter der Leitung von LJM-Stv. Alexander Ritsch statt. Thema der diesjährigen Tagung war die neue Methode der Rotwildbestandesschätzung, welche von LJM Dr. Ernst Albrich und DI Hubert Schatz vorgestellt wurde.

Neue Methode der Rotwildbestandesschätzung Hubert Schatz ie Entwicklung der Wildbestandesmenge stellt neben dem Zustand des Waldes (Einfluss des Wildes auf die Waldverjüngung) den zentralen Faktor bei der jährlichen Festlegung der Abschusshöhe für das Rotwild dar. Aus diesem Grund haben die Hegegemeinschaften in den vergangenen Jahren Zählungen unter Beisein von Landeswaldaufsehern und Grundeigentümervertretern an den Rotwildfütterungen durchgeführt und deren Ergebnisse Anfang Februar an die Bezirkshauptmannschaften weitergeleitet.

D

Zählergebnisse wenig brauchbar In zahlreichen Wildregionen des Landes ist bei der Ge-

genüberstellung der gemeldeten Zählzahlen und der getätigten Abschusszahlen klar erkennbar, dass es mit der bisherigen Methode der Wildbestandeserhebung (Zählung an Fütterung) nicht möglich ist, den tatsächlichen Rotwildwinterbestand in einer gesamten Wildregion bzw. Rotwildraum ausreichend genau zu erheben. In nahezu allen Fällen ergibt das gesammelte Zählergebnis eine zum Teil deutliche Unterbewertung des tatsächlich vorhandenen Rotwildbestandes. Diese von der Realität z.T. extrem abweichenden Zählgrößen dienen weder einer fachlich orientierten Abschusszahlfestlegung noch der Förderung des Vertrauens zwischen den an der Wald-Wilddiskussion beteiligten Personen und Interessensgruppen. Nachdem die

Wildbestandesentwicklung eine unverzichtbare Grundlage sowohl für die Beurteilung der Wildpopulation als auch allfälliger Zieldefinitionen darstellt, wurde im Zuge des jagdlichen Dialoges auf Anregung von LJM Dr. Ernst Albrich eine neue Methode der Rotwildbestandesschätzung vorgeschlagen bzw. beschlossen.

Bestandesschätzung durch Indikatorenerhebung Um eine Annäherung an die tatsächliche Größe des vorhandenen Rotwildwinterbestandes in den einzelnen Wildregionen zu erreichen, sollen nunmehr neben der herkömmlichen Zählung mit dem Waldaufseher während des gesamten Winters Beobachtungen bzw. Zählaktionen

von den Fütterungsbetreuern durchgeführt werden und die daraus gewonnene Höchstzahl in die geschätzte Bestandeszahl einfließen. Bereits mit dieser Vorgangsweise ist eine genauere (höhere) Bestandeserhebung zu erwarten, weil erfahrungsgemäß das Rotwild im März wesentlich „vollständiger“ an der Fütterung erscheint als in den Monaten davor. Weiters sollen der Futtermittelverbrauch (Trockengewicht) als auch die getätigten Abschusszahlen der vergangenen Jahre Rückschlüsse auf den vorhandenen Rotwildbestand bzw. dessen Dynamik ermöglichen. Für diese neue Methode der Rotwildbestandesschätzung, die sich künftig nicht mehr aus einer Momentaufnahme durch eine Einzelzählung, sondern eben aus der Summe mehrerer Faktoren und Indikatoren ergibt, soll ein realistischeres Bild als bisher über die Rotwildbestandessituation in den einzelnen Wildregionen bzw. Wildräumen gewonnen werden. Für die Behörde ergibt sich daraus nur insofern eine Änderung, als dass neben der herkömmlich gelieferten Zählzahl Anfang Feber künftig mit einer zeitlichen Verzögerung eine zusätzliche Bestandeszahl (Bestandesschätzung) gemeldet wird, welche in der üblichen Tabelle „Bestand, festgesetzter Mindestabschuss und getätigter Abschuss an Rotwild“ hinzuzufügen ist. Die Führung beider Zahlen („Zählzahl wie bisher“ und


März / April 2010

TAGUNG HEGEOBMÄNNER

„Bestandesschätzung neu“) ermöglicht eine Kontinuität und somit Vergleichbarkeit der bisherigen Methode sowie eine Bereinigung bzw. Relativierung dieser Zahl durch die neue Art der Bestandesschätzung.

Erhebungsblatt für Hegeobmann Dem Hegeobmann wird für die Durchführung der neuen Erhebungsmethode ein Anleitungsformular (Checkliste) zur Verfügung gestellt, welches neben den einzelnen Erhebungsparametern beispielsweise auch die Umrechnungsfaktoren für das Trockengewicht der verschiedenen Futtermittel beinhaltet. Diese Checkliste ist ausschließlich für die Hegegemeinschaft bestimmt und versteht sich als Hilfswerk-

zeug für die Rotwildbestandesschätzung. Trotz des Bewusstseins, dass man Wildtierbestände egal welcher Art nicht auf das Stück, in vielen Fällen nicht einmal annähernd genau, erheben kann, soll mit der neuen Methode eine Einschätzung des vorhandenen Rotwildwinterbestandes möglich sein, die dem realen Bestand zumindest so nahe kommt, dass im Laufe der Jahre der Trend der Rotwildbestandesentwicklung zahlenmäßig ablesbar und somit eine Bewertung der getätigten Abschusszahlen möglich macht. Anderenfalls bleibt eine gewisse Orientierungslosigkeit bestehen, die sowohl die Sinnhaftigkeit der Wildzählung als auch der mühevollen Diskussionen im Zuge der Abschussplanung hinterfragen lässt.

11

Bezirk

Hegegemeinschaft

Obmann

Bludenz

1.1 2.1 2.2 2.3 3.1 3.2 3.3 4.1 4.2

August Walter Thomas Battlogg Manfred Vonbank Michi Manhart Walter Dich Otmar Tschofen Christoph Tschohl Oskar Meyer Josef Beck

Feldkirch

1.2 4.3 5.3

Heinz Ludescher Gustl Beck Hubert Loretter

Dornbirn

1.3a

Bruno Metzler

Bregenz

1.3b 1.4 1.5a 1.5b 1.6 1.7

Hans Metzler Christoph Breier Gotthard Schwarz Bartle Muxel Diethelm Broger Walter Deuring

Jägerball vom Verein Grünes Kreuz KommR Leo Nagy, Vize-Präsident und Ballorganisator m 25. Jänner 2010 fand in der Wiener Hofburg der 89. Jägerball vom Verein Grünes Kreuz statt. Insgesamt 6.300 Besucher konnten heuer neben den klassischen Ballräumen in der Wiener Hofburg auch in den Redoutensäalen und erstmals auch in der Spanischen Hofreitschule auf die Pirsch gehen. Wie jedes Jahr war ein zirka 40% Anteil von jungen Ballbesuchern. Die Damenspende – ein grünes Herz von Swarovski – bzw. die Herrenspende – ein Stück Tiroler Bergkäse und ein Underberg – wurden von den Besuchern begeistert mitgenommen.

A

Die Patronanz hatte heuer das Bundesland Tirol mit Landeshauptmann Platter, Dr. Palfra-

der, LR Switak und Landesjägermeister Brigadier Berktold übernommen, welches mit einer großen Delegation aus Politik, Wirtschaft und Jägerschaft am Ball vertreten war. Vier Jagdhornbläsergruppen haben Tirol musikalisch zünftig vertreten und die Schützenkompanie Jerzens hat für einen typischen Tiroler Empfang während der Eröffnung zum Besten gesorgt. Alle Bundesländer waren durch die Landesjägermeister bzw. zahlreiche Funktionäre vertreten und haben somit die Geschlossenheit der österreichischen Jägerschaft demonstriert! Die Bundesregierung war durch Vizekanzler BM DI Pröll und Landwirtschaftsminister DI Berlakovich – beides aktive Jäger – sowie Frau BM Bandion Ortner und Staatssekretärin Marek vertreten. Insgesamt haben zwölf verschiedene Musikgruppen am

Jägerball für unterschiedlichste musikalische Unterhaltung gesorgt: von Gardemusik, klassischer Klavier- und Orchestermusik, über Schrammel und Swing bis zur Radio NÖ Disco. Der Reinerlös des Balls wird vom Verein „Grünes Kreuz“ gemäß den Statuten ausschließlich für die Unterstützung und Förderung von

schuldlos in Not geratenen bzw. hilfsbedürftigen Personen des Jagd- und Forstwesens, deren Kinder und Witwen verwendet. Außerdem für die Förderung, Erhaltung und Nutzung der frei lebenden Tierwelt unter Beachtung des Umwelt-, des Landschafts-, des Natur- und des Tierschutzes, sowie für die jagdliche Öffentlichkeitsarbeit.


12

HEGEGEMEINSCHAFT

März / April 2010

BLICK IN DIE HEGEGEMEINSCHAFT

Hegegemeinschaft 1.3b – Mellental

Fo to : To ne Dietrich

zerwald – im GJ Revier Mellau I „Buchen“ – haben dazu geführt, dass ein zahlenmäßig überschaubarer und tragfähiger Rotwildbestand auch für die Zukunft gesichert werden konnte. Die Besonderheit: das Wildwintergatter wird in seiner Gesamtheit als Aktiengesellschaft geführt. HM BJM Hans Metzler

Fo to : Hubert Schatz

Bezirksjägermeister Hans Metzler hat im Jahre 1994 von seinem Vorgänger – Forstmeister der ehemaligen Bundesforste und Stadtförster von Dornbirn – Georg Seethaler dieses Amt übernommen. Die Hegegemeinschaft 1.3b Mellental umfasst das Talgebiet von Mellau Sonnund Schattseite mit Gopf und Hirschlitten, erstreckt sich an den Gemeindegrenzen von Schnepfau, Au, Damüls und grenzt im Südwesten an die HG 1.3a Ebnitertal, sowie an Dornbirner und Hohenemser Gebiet und die Gemeinden Schwarzenberg und Reuthe. Der höchste Punkt ist die Sünserspitze mit 2062 m, der tiefste Punkt ist Reuthe mit 622 m. Ein überhöhter Rotwildbestand, untragbare Schälschäden und wenig effiziente Freifütterungen haben im Jahre 1994 dazu geführt, dass man das Rotwild aus dem Mellental gänzlich „verbannen“ wollte. Lediglich die unter dem neuen Hegeobmann Hans Metzler sachlich diskutierte Rotwildproblematik, weiters die spontane Umsetzung der „Reimoser-Studie“ und die daraus resultierende Errichtung des ersten Wildwintergatters 1995/96 im Bregen-

Blick von der Kanisfluh in Richtung Mellental.

Es bedurfte in der Folge gewaltiger Anstrengungen, den damals (1985) geschätzten Rotwild Winterbestand an den 13 Freifütterungen von 400 bis 450 Stück auf den heute tragfähigen Bestand von zirka 200 Stück zu reduzieren. Das florierende Wintergatter bietet eine hohe Transparenz, die, durch genaue Zählungen ergänzt, ein hochwirksames Instrument darstellt zur Bewirtschaftungsgrundlage der HG 1.3b und eventuell notwendig werdender Reduktions-Feinabstimmungen. Durch den Zusammenschluss der Schigebiete Damüls-Mellau und der weiteren geplanten Erschließung des Ragazer Planken, sowie das Belassen beim sprichwörtlichen Lippenbekenntnis der Politik in Bezug auf die versprochene notwendige Wildruhezone im betr. freien Schiraum, ist die Lebensraumsituation des Wildes eine äußerst triste. Durch den hohen Nutzungsgrad der Natur durch verschiedene Nutzergruppierungen wird das Wild gezwungenermaßen zum „Schädling“! „Größte Sorgen aber bereiten mir als dem scheidenden HO die weiteren unvernünftig hohen bescheidmäßig deklarierten Reduktionen auf 100 Stück Rot-

wild! Damit wird nicht nur der Wildstand unverhältnismäßig verdünnt, der Jagdwert geschmälert und die florierende Zusammengehörigkeit der Mitglieder zerstört, sondern es kommt zusehends zu Konfrontationen und schließlich auch zum Rücktritt des Hegeobmannes, obwohl ein aktuelles Wildökologisches Gutachten eine andere Sprache spricht und auch positive Lösungsansätze bietet.“ Der abschließende Wunsch von HO HM BJM Hans Metzler ist, dass der derzeitige Wildbestand für alle Jagdausübenden erhalten und für die Zukunft gesichert werden kann, die gute Qualität der Rot- und Gamswildjagden bleiben möge, und die kontinuierliche Entwicklung des Wintergatters fortgeführt werde. vo n Ro land Mo o s Abschussdaten im Vergleich: HG 1.3b und Bez. Bregenz (im Hö chstabschuss)

Rotwild (86/606 Stk.) Rehwild (149/2573 Stk.) Gamswild (22/198 Stk.) Steinwild (3/9 Stk.)

14%

6%

11%

33%

100% 100% 100% 100%

Wichtigste Informationen: • Jagdbare Gesamtfläche: 5.717 ha • Waldfläche: 2.508 ha • Schutzwaldanteil: ca. 2000 ha • Kernzone: 68% , Randzone: 30,5%, Freizone: 1,5% • Anzahl Jagdreviere: 20 • 5 GJ, 15 EJ • 1 hauptberufliches JO und 11 nebenberufliche JO • Rotwildwinterbestand: ca. 200 Stk. • Wildwintergatter „Buchen“ 41 ha • 1 Rotwildfütterungsstelle im Wildwintergatter • 11 Rehwildfütterungsstellen • 2 Freihaltungen (Gamswild), 1 Schutzwaldprojekt Hirschlitten, 2 WLV Schutzwaldsanierungsprojekte • Fütterungsperiode: Nov. bis Mai • 150 bis 180 Fütterungstage


März / April 2010

KINDERSEITE

13

T... wie... Taube uf der Welt gibt es mehr als hundert verschiedene Taubenrassen. Manche von ihnen sind kleiner als ein Star, andere größer als ein Huhn. Der Kopf ist klein, der Körper plump und die Brust prall. Tauben haben ein hartes, dichtes Gefieder, das auf der Bauchseite weich und flaumig wird. Sie mausern sich regelmäßig, das heißt sie wechseln ihr Federkleid.

A

Die Nester der Tauben sind meist sehr einfach gebaut. Das Gelege besteht aus einem bis zwei Eiern. Die Nestlinge wachsen sehr schnell heran, bei vielen Arten sind sie bereits nach zwei Wochen flügge.

Türk entaube

Turteltaube

Kropfmilch Alle Tauben haben einen großen, zweiteiligen Kropf. In diesem Kropf wird aber nicht nur Nahrung gespeichert. Hier wird auch die so genannte Kropfmilch zur Fütterung der Jungen gebildet. Die äußerst nahrhafte Kropfmilch wird von Tauber und Täubin erzeugt.

Weltweit zuhause Tauben können in verschiedensten Lebensräu-

Jägersprache Männliches Tier = Tauber Weibliches Tier = Taube, Täubin Gesellschaft = Flug Allgemeine Lautäußerung = rufen Zärtlicher oder klagender Laut = girren, gurren Ruf der Ringel- und Turteltauben = rucksen, heulen Beim Balzflug die Flügel laut aneinander schlagen = klatschen Sich dem balzenden Ringeltauber nähern = anspringen

men vorkommen. Viele bewohnen Wälder, sowohl in den Ebenen als auch in Gebirgen. Einige Arten sind ausgesprochene Lebensraumspezialisten und besiedeln felsige Gebiete oder kommen im Randgebiet von Wüsten und Trockensteppen vor.

Fünf Arten In Österreich gibt es fünf Arten von Wildtauben: die Ringeltaube, die Hohltaube, die Turteltaube, die Türkentaube und die Straßentaube. Die Ringeltaube lebte früher nur im Wald, heute aber auch in Parkanlagen, Dörfern und Städten. Man erkennt sie gut an dem weißen, halbmondförmigen Fleck an beiden Seiten des Halses. Die Hohltaube hat kein Weiß im Gefieder. Sie

Quelle: Svensson, Grant, Mullarney, Zetterström 1999. Der neue Kosmos Vogelführer. Kosmos Naturführer.

Von Monika Dönz-Breuß

brütet in Baumhöhlen (alte Spechthöhlen) in Altholzbeständen, aber auch in Nistkästen und in Mischwäldern mit alten Buchen und Eichen. Die Turteltaube ist die kleinste unserer Wildtauben. An den Halsseiten hat sie halbmondförmige Flecken aus schwarzen Federchen mit weißem Saum. Den Winter verbringt sie im tropischen Afrika. Die Türkentaube ähnelt der stark der Turteltaube, lebt aber ausschließlich in Städten und Dörfern, während die Turteltaube menschliche Gesellschaft meidet. Die Straßentaube schließlich stammt von den Felsentauben ab und ist ein verwildeter Gefangenschaftsvogel. Sie ist weitverbreitet und zahlreich in Städten und Dörfern.


14

JAGD

März / April 2010

Lenkberechtigung für Schneegeländefahrzeuge auf öffentlichen Straßen Ing. Die tm ar Math is Land - und Fo rstw irtsch aftsinsp e k tio n erden keine öffentlichen Straßen befahren, ist ein Lenken des Schneegeländefahrzeuges grundsätzlich ohne spezielle Lenkberechtigung möglich, jedoch bedarf es für die Fahrroute einer Bewilligung nach dem Sportgesetz (Bezirkshauptmannschaften). Diese Bewilligung wird unter bestimmten Voraussetzungen mit der Auflage „Als Lenker des Schneegeländefahrzeuges darf nur eine volljährige, verlässliche Person, welche die für das sichere Lenken des Fahrzeuges notwendigen Kenntnisse besitzt, eingesetzt werden“, erteilt.

W

Werden öffentliche Wege befahren, kann eine Bewilligung nach dem Sportgesetz entfallen, jedoch bedarf es nach den Bestimmungen des KFG der behördlichen Registrierung (Anmeldung) als Sonderkraftfahrzeug, sowie der entsprechenden Lenk berechtigung (somit gilt dann auch das EKHG- Eisenbahn- und Kraftfahrzeughaftpflichtgesetz). Werden Straßen mit öffentlichem Verkehr nur überquert oder auf ganz kurzen Strecken (zirka 10 m laut OGH) befahren, so gilt dies noch nicht als Befahren von öffentlichen Wegen. Zu Straßen mit öffentlichem Verkehr zählen auch Forstwege bzw. Güterwege (auch bei Schneebedeckung)! Bezüglich Lenkberechtigung beim Befahren von Straßen mit öffentlichem Verkehr mit Schneegeländefahrzeugen gilt somit Folgendes:

Lenkberechtigung für Quads und ATVs Quads und ATVs (All Terrain Vehicles) sind Mopeds oder Motorräder mit vier Rädern, wobei Quads Sportfahrzeuge und ATVs eher kleine Traktoren sind. Sie können sowohl als Fun- als auch als Arbeitsgeräte dienen. Je nach Motorleistung sind unterschiedliche Lenkberechtigungen und Kennzeichen notwendig: • Führerschein der Klasse B berechtigt zum Lenken – aller Quads und ATVs. • Führerschein der Klasse A berechtigt zum Lenken von Quads und ATVs – mit einer Leermasse von maximal 400 kg und – einer maximalen Motornennleistung von 15 kW. – Kennzeichen: vorne und hinten Kennzeichentafeln mit weißem Grund • Führerschein der Klasse F berechtigt zum Lenken von Quads und ATVs, – die als Zugmaschine eingestuft sind und – deren Bauartgeschwindigkeit nicht mehr als 50 km/h beträgt. – Kennzeichen: hinten eine Kennzeichentafel mit weißem Grund und vorne ein weißer reflektierender Kleber in der Größe einer Kennzeichentafel. • Mopedausweis mit der Eintragung „vierrädriges Leichtkraftfahrzeug“ berechtigt zum Lenken von Quads und ATVs mit einer – Leermasse von maximal 350 kg, – Bauartgeschwindigkeit von maximal 45 km/h, – Motornennleistung von maximal 4 kW bzw. einem Hubraum von maximal 50 ccm (für Fremd-

zündungs- / Benzinmotoren). – Kennzeichen: hinten eine Kennzeichentafel mit rotem Grund und einen Aufkleber „45“.

Quad- und ATVLenker und -Lenkerinnen sind verpflichtet, • einen Sturzhelm zu tragen, • eine Autoapotheke, ein Pannendreieck und seit 1. Mai 2005 eine Warnbekleidung mitzuführen, • auf Autobahnen eine Pkw-Vignette mitzuführen (muss nicht aufgeklebt werden), • in gebührenpflichtigen Kurzparkzonen Parkgebühren zu bezahlen.

Lenkberechtigung für Motorschlitten („Skidoo“) sowie Pistenwalzen: Diese Fahrzeuge sind wegen ihrer Fortbewegung auf Raupenbändern Sonderkraftfahrzeuge gemäß § 2 Abs 1 Z 23 KFG. Lenkberechtigung der Klasse F bzw. C ist erforderlich, sofern die Bauartgeschwindigkeit über 10 km/h ist. Aus Sicht des Arbeitneh-

mer-Schutzes bedarf es einer ordnungsgemäßen Unterweisung sowie entsprechender Fachkenntnisse, welche der Lenker bei der Pistenfirma, Schiliftgesellschaft etc. erwerben kann. Ein Nachweis spezieller Fachkenntnisse, wie zum Beispiel bei Stapler (Staplerschein), ist nicht erforderlich.

Schlussbemerkung: Die angeführten Bestimmungen ergeben sich auf Grund der Rücksprache mit Polizeiabteilungen der Bezirkshauptmannschaften bzw. der Verkehrsrechtsabteilung des Landes. Es wird von diesen Stellen dezidiert darauf hingewiesen, dass eine endgültige Aussage über die entsprechenden Erfordernisse zum Lenken bzw. Benutzen von „Schneegeländefahrzeugen“ aufgrund der Komplexität (Bewilligung Sportgesetz, Lenkberechtigung) wohl immer nur im konkreten Einzelfall getroffen werden kann. Dies macht es sinnvoll und notwendig, mit der Polizeiabteilung der Bezirkshauptmannschaft im Bedarfsfalle Rücksprache zu halten.

HINWEIS Da zum Lenken von Raupenfahrzeugen (Winter) mindestens der Führerschein „F“ benötigt wird, veranstaltet der Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane in Zusammenarbeit mit der Sektion Dienstnehmer der Vlbg. Landwirtschaftskammer bei genügendem Interesse einen Führerscheinkurs. Anmeldungen ergehen an: Richard Simma LK – Sektion Dienstnehmer 05574/400-770 richard.simma@lk-vbg.at


März / April 2010

JAGDAUFSEHER

15

Wildbewirtschaftung verständlich vermitteln 16. Österreichische Jägertagung Monik a Dönz-Breuß m 9. und 10. Februar 2010 fand in Aigen/Ennstal die 16. Österreichische Jägertagung unter dem Generalthema „Wildbewirtschaftung verständlich vermitteln“ statt. Rekordverdächtig war in diesem Jahr die Anzahl der Teilnehmer. Knapp 800 Jägerinnen und Jäger sowie Interessierte aus dem ganzen Land trafen sich in der Putterersee-Halle, um über die verständliche Vermittlung von Wildbewirtschaftung zu diskutieren. Auch in diesem Jahr nutzten knapp 50 Vorarlberger Jagdaufseher und interessierte Jägerinnen und Jäger die Möglichkeit, an dieser hochkarätigen Weiterbildungsveranstaltung teilzunehmen. Weiters waren DI Hubert Schatz, Mag. Monika DönzBreuß sowie LJM Dr. Ernst Albrich als Referenten bzw. zur Moderation der Podiumsdiskussion eingeladen.

A

„Jagd ist eine ganz spezielle, sehr ursprüngliche Tätigkeit des Menschen, welche viele

Emotionen auslöst. Auffassungsunterschiede, Missverständnisse und heftige Diskussionen über Werthaltungen und zu verschiedenen Maßnahmen der Wildbewirtschaftung sind an der Tagesordnung zwischen Jägern und ihren nicht jagenden Zeitgenossen. Aus diesem Spannungsfeld ergeben sich zahlreiche Fragen: Können die unterschiedlichen Ziele und Maßnahmen der Wildbewirtschaftung ökologisch und gesellschaftlich verständlich argumentiert werden? Welche Einstellungen und Argumente werden leicht zur Belastung für die Jagd, weil sie nicht verstanden oder nicht akzeptiert werden? Welche speziellen Chancen ergeben sich beim emotionalen Tätigkeitsfeld Jagd für die Kommunikation? Wer vermittelt was, wie und wo: im Kindergarten, in der Schule, in der Fachausbildung, in der Weiterbildung, am Stammtisch? Welche Potenziale bestehen, zukunftsfähige Argumente für eine ökologisch und sozial nützliche Wildbewirtschaf-

tung authentisch zu vermitteln? Wo gibt es gute Praxisbeispiele? Wie weit sind diese Beispiele auf andere Gebiete übertragbar?“ Diese und weitere Fragen wurden bei der 16. Jägertagung in Aigen im Ennstal sowohl vom Grundkonzept her als auch am konkreten Beispiel von zwei zentralen Säulen unserer Wildbewirtschaftung, nämlich der Wildfütterung und der Abschussplanung, näher beleuchtet und teilweise sehr kontrovers diskutiert. Das Resümee von Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber, einem der Hauptorganisatoren der Veranstaltung, war sehr positiv: „Wir befinden uns in einer Umbruchsituation, ein Prozess ist in Gange. Die einen nehmen es früher auf, die anderen bleiben beharrlich. Wir haben hier sehr kontroversiell diskutiert und ich bin guter Hoffnung, dass wir auf dem Wege sind, offen zu werden. Die Prozesse dauern langsam, aber wir sind auf dem richti-

gen Weg. … Wir müssen vermitteln, stärker als bisher. Ihr alle seid Multiplikatoren – ihr könnt es selber tun, ihr könnt euch aber auch Helfer ins Boot holen.“ Eine Jägertagung, die seinesgleichen sucht – hervorragend organisiert, sehr gute und interessante Vorträge aus der Wissenschaft und Praxis und ein sehr interessiertes und diszipliniertes Publikum! Ausführliche Informationen sowie Fotos zur Tagung finden Sie auf www.raumberggumpenstein.at Ein Weidmannsdank ergeht an Manfred Vonbank für die Organisation der Vorarlberger Teilnehmer, sowie an Karlheinz Jehle für die Organisation des Besuches der Swarovsky Optik auf der Hinfahrt zur Tagung. – Eine Weiterbildungsfahrt, welche einerseits die Wissenshorizonte erweitert und andererseits die Kameradschaft innerhalb der Jägerschaft fördert.


16

WAFFE & SCHUSS

März / April 2010

WAFFE & SCHUSS

Bleifrei und massiv Hubert Schedler

ie Diskussion wird seit nunmehr rund fünf Jahren auf fast allen betroffenen Ebenen geführt. Die Argumente für und wider von sachlich bis emotional aufbereitet. Bleifreie Geschoße für Kugelgewehre wurden und werden wie auch bleifreies Schrot zur Verringerung der Bleibelastung gefordert.

D

Schweden trat als Vorreiter auf und verlangte die Verwendung bleifreier Büchsengeschoße. Mehrere Deutsche Bundesländer zogen mit und „verordneten“ einen auf drei Jahre angesetzten Großversuch, teilweise in bundeseigenen Jagdbetrieben. In Deutschland wurde ein vorzeitiger Kurswechsel vollzogen. Anlass dafür war ein Schreiben der DEVA (Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd und Sportwaffen), die über „Bedenken hinsichtlich des Rückprallverhaltens der bleifreien Geschoße“ informiert. Darin bezog sich die DEVA nicht nur auf tödliche und gefährliche Jagdunfälle mit den Massivgeschossen. Auch der anerkannte Experte Dr. Beat Kneubühl der Universität Bern dazu: „Sie müssen bei „Solids“ mit einem Abprallverhalten rechnen, das mindestens dem eines Vollmantelgeschosses entspricht“.

Heikel Die Fachliteratur bezeichnet monolithische, bleifreie Messing- bzw. Kupfergeschoße als „heikel“. Diese Geschoße sind massestabil, d.h. ihre Masse bleibt auch nach ei-

nem Durchschuss im Wildkörper weitgehend oder ganz erhalten. Da sie weniger Energie als Stauch- oder Teilzerlegungsgeschoße abgeben, bleibt eben dieser „Rest“ an Masse und Geschwindigkeit erhalten. Besonders problematisch sind Geschoße mit hohem Restgewicht, die als Abpraller in nicht bestimmbare Richtung weiterfliegen. Der Aufbau des Geschosses bestimmt, in Verbindung mit Geschoßgeschwindigkeit und Zielwiderstand, die Energieabgabe. Je nach Konstruktion, ob als Stauch-, Massiv- oder Teilzerlegungsgeschoß. Sobald ein Geschoß oder Teile davon austreten, spricht man von einer Gefährdung durch Restgeschoße oder Geschoßreste.

Vier Geschoßarten Deformationsgeschoße: Sie pilzen mehr oder weniger auf und verlieren bis zu 20% ihres Gewichtes. Vertreter dieser Gattung sind zum Beispiel das Nosler Partition, das Swift A-Frame, das CDP und teilweise neue, bleifreie Konstruktionen.

Splitter, der hintere, zylindrische Teil soll den gewünschten Ausschuss bringen.

Büchsengeschoße, bedingt durch die Entwicklungen der Munitionsindustrie, kontinuierlich geringer wird.

Vollmantel- und Massivgeschoße: Monolithische Geschoße aus Kupfer oder dessen Legierungen. Deren Zweck ist möglichst viel Durchdringung ohne Deformation. Diese Geschoße gelten als nicht sehr richtungsstabil.

Laut Hersteller haben alle auf den Markt gebrachten Produkte ihre Praxistauglichkeit bewiesen.

Ein Beispiel: Ein Geschoßrest von 6g Gewicht und einer Austrittsgeschwindigkeit von 500 m/s hat eine „Restenergie“ von ca. 750 Joule. Das ist mehr als die Mündungsenergie der Pistolenpatrone 9mm Luger. Die Munitionsindustrie ist bemüht, zum Teil mit recht komplizierten Detaillösungen diese Probleme zu lösen. Dabei werden laufend Verbesserungen erzielt. Die Balance zwischen keiner über zu wenig Deformation und damit langen Fluchtstrecken sowie zu viel Deformation und damit übermäßiger Wildbretzerstörung ist nur bedingt möglich.

Praxistauglich? Zerlegungsgeschoße: Diese zersplittern in viele unterschiedlich große Teile. Dabei handelt es sich in der Regel um kleinkalibrige, schnelle Geschoße mit Hohlspitzen und dünnem Geschoßmantel. Die Tiefenwirkung ist meist gering. Teilzerlegungsgeschoße: Klassische Vertreter sind die Zweikerngeschoße von RWS (HMK, TIG, TUG, DK). Der vordere Teil zerlegt sich in

Somit ist auch nicht geklärt, ob bleifreie Büchsenmunition in allen jagdlichen Situationen tierschutzgerechte schnelle Tötungswirkung hat. Damit ist in Fachkreisen die Praxistauglichkeit in Frage gestellt. Zusammenge fasst wurde durch Experten festgestellt, dass es momentan zu Bleigeschossen keine wirkliche Alternative gibt. Dazu ist anzumerken, dass der Bleianteil „moderner“

Die Empfehlungen laut Jagdprüfungsbehelf: Schalenwild (jeweils aufgebrochen) bis 30 kg: 1000 Joule; bis 80 kg: 2000 Joule und über 80 kg: 2500 Joule. Errechnete Werte sagen nicht viel über jagdliche Brauchbarkeit. Ein Vollmantelgeschoß gleicher Masse und Geschwindigkeit hat dieselbe Energie. Prognosen über die voraussichtliche Energieabgabe gibt es nicht und kann es nicht geben; kein Schuss ist reproduzierbar. Zu verschieden sind die Umstände in der jagdlichen Praxis. Während einige Munitionshersteller die Patrone als Ganzes für eine bestimmte Wildart empfehlen, unterscheiden andere sehr wohl auch nach der Geschoßart. Die Energieabgabe, beeinflusst durch Masse, Aufbau und Geschwindigkeit des Geschoßes im Ziel, ist der maßgebliche Faktor.

Sind Vollmantelgeschoße bei Ausübung der Jagd verboten? Nach gängiger Rechts-Praxis darf ein Schuss nur dann abgegeben werden, wenn der Schütze sich vergewissert hat, dass niemand gefährdet wird. Bewuchs, egal welcher Art und Dichte, gilt rechtlich nicht als tauglicher Geschoßfang.


März / April 2010

JAGD & RECHT

17

IM RECHT GEPIRSCHT

Beschränkungen der Jagdausübung Dr. Rainer Welte

a) Durch die Landesregierung: Damit ein artenreicher und gesunder Wildbestand erreicht und erhalten wird, hat die Landesregierung durch Verordnung Schonzeiten für das Wild festzusetzen. Dabei ist auf die Interessen des Tierschutzes Bedacht zu nehmen. Die Landesregierung kann die Schonzeiten auf Teile des Landes beschränken oder gebietsweise unterschiedliche Schonzeiten festsetzen, wenn es insbesondere zur Lenkung des Wildes notwendig ist. Darüber hinaus hat die Landesregierung das Recht der Europäischen Union, das strengere, ausreichend bestimmte Vorschriften enthält, ins Landesrecht umzusetzen. Diesem gesetzlichen Auftrag hat die Landesregierung mit Festlegung der Schonzeiten in den §§ 26 und 27 JagdVO entsprochen. In § 26 JagdVO sind jene Wildarten aufgezählt, die der ganzjährigen Schonung unterliegen. § 27 dagegen regelt die Schusszeiten für die einzelnen Wildarten. b) Durch die Behörde: Auch die Behörde ist berechtigt, für den eigenen Verwaltungsbezirk oder Teile desselben von den durch die Landesregierung festgesetzten Schonzeiten abweichende Schuss- bzw. Schonzeiten mit Verordnung festzusetzen,

wenn es die besonderen Verhältnisse im Einzelfall erfordern. Dabei hat auch die Behörde das zwingend umzusetzende Recht der Europäischen Union zu beachten. 2. Örtliche Beschränkungen: Jedes Grundstück in Vorarlberg gehört zu einem Jagdgebiet, und zwar entweder zu einem Eigenjagdgebiet oder zu einem Genossenschaftsjagdgebiet. Demnach darf die Jagd grundsätzlich auf jedem Grundstück des entsprechenden Jagdgebietes ausgeübt werden. Hievon ausgenommen sind jedoch Friedhöfe, allgemein zugängliche Parkanlagen sowie Bundes-, Landesund Gemeindestraßen. Auf diesen Flächen darf die Jagd nicht ausgeübt werden (vgl § 23 JagdVO). 3. Sachliche Beschränkungen: Die in §§ 26 und 27 JagdVO geregelten Schuss- bzw. Schonzeiten sind einzuhalten. Wenn

es die in einem Jagdjahr auftretenden besonderen Verhältnisse erfordern, kann jedoch die Behörde für den Verwaltungsbezirk oder Teile desselben hievon abweichende Schonzeiten regeln. Dabei sind die in § 27a JagdVO geregelten Voraussetzungen für die Erteilung dieser Ausnahmebewilligungen zu beachten. Für Luchse, Wölfe, Bären, Wildkatzen und Fischotter ist jedoch in § 23a JagdVO klar und deutlich geregelt, dass keine Hegeabschüsse gemäß § 40 Abs 1 JagdG zugelassen und keine Abschussaufträge gemäß § 41 Abs 2 lit a iVm § 41 Abs 3 JagdG erteilt werden dürfen. Das bedeutet, dass die ganzjährige Schonung dieser Wildarten über das Interesse der Hege der sonstigen Wildarten gestellt wird. Werden beispielsweise in einem Jagdgebiet in der Nähe einer Rehwildfütterung nachweisbar mehrere Luchsrisse festgestellt, so darf die Behörde we-

der im Interesse der Hege bzw. im Interesse der Erhaltung der Rehwildpopulation einen Hegeabschuss zulassen noch für diesen Luchs einen Abschussauftrag erteilen. Vielmehr haben die Jäger den Verlust des Rehwildes und den allenfalls gleichzeitig damit verbundenen wirtschaftlichen Nachteil hinzunehmen. Nicht zuletzt kann durch den erheblichen Verlust des Rehwildes der Jagdwert erheblich gemindert werden. Trotz dieser Umstände dürfen Luchse, Wölfe, Bären, Wildkatzen und Fischotter beim Jäger nie zu "einem krummen Finger" führen. Der Abschuss dieser Wildarten ist gänzlich ausgeschlossen und würde die Behörde den Finger des Jägers mit erheblichen Strafen und Sanktionen wieder strecken und in die Länge ziehen. Au weh!

Ausschneiden, falten, der Jagdkarte beilegen

1. Zeitliche Beschränkungen: Das Jagdrecht ist so auszuüben, dass die natürlichen Lebensgrundlagen des Wildes erhalten und so weit möglich verbessert werden und ein artenreicher und gesunder Wildbestand erhalten bleibt, der dem vorhandenen Lebensraum angemessen ist (vgl § 3 lit d und e des JagdG).

Schuss- und Schonzeiten in Vorarlberg Rotwild Hirsche der Klasse I und IIb................ 16.08. – 15.11. Hirsche der Klasse III........................... 16.08. – 30.11. Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer..................... 01.06. – 31.12. führende Tiere und Kälber.................. 01.07. – 31.12. Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone).................. 16.05. – 15.01. Tiere und Kälber (Randzone).............. 16.06. – 15.01. Rehwild mehrjährige Rehböcke..........................01.06. – 15.10. Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen................................ 01.05. – 31.12. führende Rehgeißen und Kitze........... 16.08. – 31.12. Gamswild Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze...................................... 01.08. – 31.12.

Murmeltiere........................................... 16.08. – 30.09. Feld- und Schneehasen........................ 01.10. – 15.01. Dachse.................................................... 01.07. – 28.02. Jungfüchse............................................. 01.05. – 28.02. Füchse..................................................... 01.07. – 28.02. Haus- oder Steinmarder...................... 01.09. – 28.02. Schwarzwild, Bisamratten, Marderhunde, Waschbären................. 01.04. – 31.03. Schneehühner........................................ 01.10. – 31.12. Fasane..................................................... 21.09. – 31.01. Ringeltauben......................................... 01.09. – 31.01. Türkentauben........................................ 21.10. – 31.01. Waldschnepfen...................................... 11.09. – 31.01. Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten ..... 01.09. – 31.01. Blässhühner........................................... 21.09. – 31.01.

Steinwild Steinböcke, Steingeißen und Steinkitze........................................ 01.08. – 15.12.

Lachmöwen............................................01.09. – 31.12. Höckerschwäne..................................... 01.09. – 30.09.


18

JAGD

März / April 2010

Entwässerungsgräben: Tödliche Gefahr ine Treibjagd im Fuß acher Ried endete tödlich – nicht etwa für das Wild, sondern für zwei jagdlich eingesetzte Rauhaardackel. Die zwei gerieten beim Verfolgen einer Spur aus dem Blickfeld des Jägers und konnten trotz einer bis in die Nacht an dauernden Suche nicht gefunden werden. Traurige Tatsache am Tag danach: die ertrunkenen bzw. er-

frorenen Hunde wurden in einem 60 bis 70 cm tiefen Graben gefunden, dessen Wände so steil waren, dass die Tiere sich aus eigener Kraft nicht befreien konn ten. Schon seit längerem weisen Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft darauf hin, dass diese Gräben für Kleintiere eine tödliche Gefahr sind. Die Gräben sind tief ausgebag-

gert und stellen so für Kleintiere wie Hasen oder eben auch Dackel tödliche Fallen dar. Am Boden der Senke ist zudem oft eine dicke Moorschlammschicht, welche es den Tieren unmöglich macht, zu springen oder sich selbst zu befreien. Die Gräben stellen sicherlich auch für Kinder eine Gefahr dar. Die brisante Thematik ist bekannt, in verschiedenen Ge-

bieten bzw. Gemeinden werden die Gräben bereits mit einer entsprechenden Neigung versehen, die es den Tieren ermöglicht, aus eigener Kraft die Böschung zu erklimmen. Die Zuständigkeit liegt beim Grundbesitzer. Bleibt nur zu hoffen, dass die Situation in Fußach rasch geklärt wird, damit es in Zukunft zu keinem Unglück mehr kommt.

Fo to : Gebhard Blum

Fo to : Reinhard Hellm air

E

Aus diesem Graben konnten sich die zwei Rauhaardackel nicht mehr retten und ertranken.

Verringerung der Neigung und Bepflanzung der Böschungen ermöglicht Kleintieren, sich selbst aus dem Graben zu befreien.

✁ NEUE REFERENTEN IN DER JÄGERSCHULE

Guten Anblick und Weidmannsheil!

SCHONBESTIMMUNGEN (Schusszeiten) im Land Vorarlberg Jagdjahr 2010 / 2011

In der Sitzung des Landesvorstandes wurde am 10. Dezember über die Bestellung neuer Referenten befunden. So wurde JO Raimund Rauch nach der Probezeit definitiv gestellt. Er führt die forstliche Exkursion für die Jungjäger aus. Ihre Probezeit haben JO Mario Sohler und Dr. Herbert Lorenzin begonnen. Mario Sohler unterrichtet das Fach Wildbewirtschaftung für die Jungjäger und Dr. Herbert Lorenzin, Veterinärarzt im Großen Walsertal, das Fach Wildkrankheiten für die Ausbildungsjäger.


März / April 2010

WILDBIOLOGIE

19

Mag. Bianca Burtscher, Naturschutzbund Vo rarlberg ach dem katastrophalen Ergebnis von nur einem flüggen Brachvogel-Jungen und nur fünf flüggen KiebitzJungen im Jahr 2008 gab es vergangenes Jahr Anlass zu großer Freude. Neun bis zehn Brachvogel-Junge und 45 bis 46 Kiebitz-Junge erreichten im Jahr 2009 im Vorarlberger Rheintal (ohne Rheindelta) das flugfähige Alter. Das Dornbirner Gleggen war – wie in den vergangenen Jahren – mit sechs Revieren das wichtigste Brachvogel-Brutgebiet in Vorarlberg. 2009 erreichten hier sechs Junge das flugfähige Alter. Fast alle flüggen Kiebitz-Jungen stammen aus den Lustenauer Riedgebieten, davon 24 aus dem Auer Ried und 20 aus dem Widnauer Ried.

N

Zum guten Bruterfolg der Wiesenbrüter haben Maßnahmen beigetragen, die der Naturschutzbund Vorarlberg gemeinsam mit verschiedenen Projektpartnern durchführte. So wurden die Riedgebiete in den vergangenen Jahren durch Entbuschungen und die Anlage von Flachteichen für Wiesenbrüter aufgewertet. Im Projekt „Wiesenbrüterschutz in Vorarlberg“ zäunte Alwin Schönenberger mit HelferInnen einen Kiebitz-Acker im Auer Ried ein, um die Gelege so vor bodengebundenen Beutegreifern zu schützen. Die Jäger der Niederwildreviere Auer Ried, Lustenau und Dornbirn Nord konnten im Winter 2008/09

Flügge Brachvogel-Junge.

durch günstigere Witterungsverhältnisse und ihr großes Engagement höhere Abschusszahlen bei der Schwerpunktbejagung auf Fuchs, Dachs, Steinmarder und Hermelin als in den vorigen Projektwintern erzielen. Dieses Projekt wird dankenswerterweise unterstützt durch das Land Vorarlberg, EU-Fördermittel (Ländliche Entwicklung), die Stadt Dornbirn, die Marktgemeinden Lustenau, Lauterach und Wolfurt, die Schweizer Ortsgemeinden Au, Widnau und Schmitter und die Vorarlberger Jägerschaft sowie die Bezirksgruppe Dornbirn der Vorarlberger Jägerschaft. Im Kiebitz-Projekt von Naturschutzbund und Marktgemeinde Lustenau im Rahmen der Kampagne „vielfaltleben“ wurde im Gsieg mit finanzieller Unterstützung des Lebensministeriums eine

Geländeerhebung am Hauptgraben inklusive Fuchsbau entfernt und mit dem Aushubmaterial eine Grünbrücke angelegt. Zudem markierte das Projektteam (v.a. Mag. Jürgen Ulmer mit Unterstützung von Reinhard Hellmair) Kiebitzgelege, damit sie von den Landwirten bei der Bewirtschaftung geschont werden konnten.

Weitere Infos: Naturschutzbund Vorarlberg Schulgasse 7, 6850 Dornbirn Tel. 05572/29650 Fax 05572/21053 vorarlberg@naturschutzbund.at www.naturschutzbund.at

Literatur: Kip p , M. (1999): Zum Bruterfo lg beim Gro ßen Brachvo gel (Num e nius arq uata). LÖBFMitte ilunge n Nr. 3/ 1999. S 47-49.

Fo to : Reinhard Hellm air

Fo to : Alw in Schö nenberger

Während der Bruterfolg beim Kiebitz im Jahr 2009 in der gleichen Größenordnung wie in den Jahren 2005 bis 2007 liegt, ist der Bruterfolg 2009 des Großen Brachvogels eine kleine Sensation. Mit 0,64 bis 0,71 Jungen pro Brutpaar

wurde im Jahr 2009 der beste Bruterfolg der Jahre 19992009 erreicht. Er liegt auch deutlich über dem Wert von mindestens 0,41 Jungen pro Brutpaar, der nach Kipp (1999) für den Selbsterhalt der Vorarlberger Brutpopulation erforderlich ist. Nur in den Jahren 2004 und 2007 konnte ebenfalls ein für den Selbsterhalt ausreichender Bruterfolg erreicht werden.

Fo to : Manfred Lo ner

Flügge Junge bei Brachvogel und Kiebitz

Frisch geschlüpftes Kiebitz-Küken.

Junge Helferin beim Einzäunen des Kiebitzackers.


20

AUSSCHÜSSE

März / April 2010

AUSSCHÜSSE STELLEN SICH VOR

Teil 2: Bewirtschaftungsausschuss für Rotwild

Im Jahr 1994 wurde der Bewirtschaftungsausschuss für Rotwild als Expertengremium eingerichtet, unter dem damaligen Vorsitz von Alt-LJM-Stv. Franz Rauch. Kernaufgaben sind grundsätzliche, langfristige Überlegungen und Empfehlungen. In den neunziger Jahren war das Hauptthema im Rotwild-Ausschuss die Definition der IIa-Hirsche sowie die Änderungen der Schonzeit. Im Jahr 1999 wurde der Vorsitz des Rotwild-Ausschusses von LJM-Stv. Alexander Ritsch übernommen. Thema der ersten Jahre war die Beibehaltung der Definition IIa-Hirsche sowie die Erweiterung der Jugendklasse auf den vierjährigen Hirsch. „Leider sind lt. Aussagen von Fachleuten die Rotwildbestände in verschiedenen Regionen unseres Landes derzeit zu hoch und sollte frühzeitig gegengesteuert werden. Eine spürbare Reduktion findet

„Immer häufiger wird in jüngster Zeit die Bejagung nach Qualitätsklassen diskutiert und zum Teil in Frage gestellt. Es wird den Befürwortern vorgeworfen, dass diese Art der Auswahl die genetische Vielfalt der Trophäenträger einschränkt und es in der naturnahen Praxis viel mehr unterschiedliche Trophäenformen gibt als die vom Trophäenjäger gewünschte Idealform. Dabei heizen Auswüchse und Perversionen von teilweise ausländischen Hirschen (auch Gatter) zu Recht die Diskussion sogar an.

Gerade in unseren Gebirgsrevieren muss uns der reife Eissproßzehner oder starke endenarme Hirsch auch etwas bedeuten, zumal an erster Stelle das Jagd- und Naturerlebnis zählen soll und nicht die Zahl der CIC-Punkte des Erlegten.“

immer über das Kahlwild statt. Trotzdem wurde über die gemeinsame Empfehlung des Rotwildausschusses, dem Landeswildbiologen und dem Vorstand der Vlbg. Jägerschaft die Jagdverordnung im § 31 Abs. 2 lit. a dahingehend abgeändert, als dass die Jugendklasse der Hirsche um das vierte Jahr erweitert wurde. Die Hirsche der Mittelklasse sind nun die Fünf- bis Neunjährigen. Weitere Öffnungen sind unserer Ansicht nach dzt. nicht notwendig. Das Jagdgesetz und damit verbunden die Jagdverordnung geben genügend Instrumente her, um einen entsprechenden Reduktionsabschuss zu ermöglichen.“

gen des Landes der Auffassung, dass die Ergebnisse der Bestandserhebung von Rotwild für die alljährliche Abschussplanbesprechung auf Grund unterschiedlicher Erhebungsschwierigkeiten mit wenigen Ausnahmen lediglich Tendenzen der Rotwilddichteentwicklung aufzeigen und nicht die absoluten Bestandszahlen sind. Daher soll die Winterzählung hinkünftig Bestandserhebung genannt werden und mehrere Kriterien zur Grundlage haben:

Aktuelles Thema zur Bearbeitung im Schulterschluss mit DI Schatz: „Rotwild-Bestandserhebung“ (siehe auch Seite 10) Mehrheitlich ist man im Vorstand und auch gemeinsam mit dem Wildbiolo-

Obm. LJM-Stv. HM Alexander Ritsch

• Zählergebnis aus Mehrfachzählungen • Zählung wenn möglich nach Geschlecht getrennt • dzt. Abschusshöhe und Abschussentwicklung der vergangenen fünf Jahre • Futterverbrauch und Entwicklung des Futterverbrauches • bei Wintergatter Feststellung der Außensteher • Erklärungen zu den zählbedingten großen Sprüngen

Mitglieder des Bewirtschaftungsausschuss Rotwild: Obm. LJM-Stv. HM Alexander Ritsch, 6991 Riezlern, Jägerwinkel 5 Obm-Stv. HM Gilbert Meyer, 6741 Raggal, Verschneu 162 Ronald Düngler, 6780 Schruns, Veltlinerweg 38 HM RJ Hubert Egender, 6874 Bizau, Unterdorf 337 RJ Reinhard Matt, 6830 Laterns, Laternserstr. 39 BJM HM Hans Metzler, 6867 Schwarzenberg, Sandgrube 544 BJM-Stv. HM Bruno Metzler, 6850 Dornbirn, Achstrasse 29 Schriftführer Ing. Peter Tabernig, 6714 Nüziders, Sonnenbergstr. 28a

Fo to : Hubert Schatz

Manfred Kessler, 6774 Tschagguns, Zelfenstraße 109a


März / April 2010

WILDKÜCHE

21

Die Vorarlberger Jagd stellt vor: Wildgerichte, Köche, Restaurants

Hirschfilet in Haselnussöl gebraten mit Steinpilzen und Grießknödel Zutaten

Zubereitung

Hirschfilet 500 g Hirschfilet Salz, Pfeffer Haselnussöl Wacholderbeeren Butter

Für die Sauce Champignons putzen und klein schneiden, Zwiebeln schälen und hacken. Apfel entkernen. Apfel und Speck würfelig schneiden.

Wildsauce 5 Champignons 1 Zwiebel 1 / 2 Apfel 50 gr. Bauchspeck 1 / 4 l kräftigen Rotwein 1 / 16 l Portwein rot 1 TL Preiselbeeren 2 EL Creme fraiche 250 ml Rindsuppe Salz, Pfeffer Steinpilze 100 g Steinpilze 1 Schalotte 1 El Olivenöl Salz, Pfeffer Zitronensaft Grießknödel 100 g Grieß Type 480 125 ml Milch Salz 2 Eier 120 g Butter

Luag amol, was as do Guats git!

Hirschfilet salzen, pfeffern und in Haselnussöl mit angedrückten Wacholderbeeren farbgebend anbraten. Pfanne in den Backofen schieben und das Hirschfilet bei 180° C ca. 5 Min. garen (das Fleisch soll innen saftig bleiben, ideal ist eine Kerntemperatur von 60° C). Hirschfilet auf den Teller legen, mit Alufolie abdecken und im abgedrehten und leicht geöffneten Rohr rasten lassen. In der Pfanne, in der das Hirschfilet gebraten wurde, Champignons und Zwiebeln anbraten. Speck und Apfel zugeben, mit Rot- und Portwein ablöschen. Preiselbeeren und Creme fraiche einrühren. Alles mit Rindsuppe aufgießen und so lang köcheln, bis die Flüssigkeit auf ein Drittel der ursprünglichen Menge reduziert ist. Sauce durch ein Sieb gießen und eventuell durch Einkochen von einer geriebenen mehligen Kartoffel leicht binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Steinpilze Pilze putzen, möglichst wenig oder gar nicht waschen und in Stücke schneiden. Schalotte schälen und fein hacken. Schalotten und Pilze in Olivenöl braten, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Grießknödel Grieß in der Milch zu einem dicken Brei kochen. Masse abkühlen lassen, Eier und zimmerwarme Butter einarbeiten. Aus der Masse kleine Knödel formen und in Salzwasser knapp unter dem Siedepunkt ziehen lassen, bis die Knödel an der Oberfläche schwimmen. Knödel aus dem Wasser herausheben und abtropfen lassen. Für die Fertigstellung des Hirschfilets 3 EL Butter bis zum Aufschäumen erhitzen. Hirschfilet darin wenden, in Medaillons schneiden und mit den Pilzen, Grießknödel und der Sauce servieren. Als Gemüsebeilage eignen sich Karotten.

Was Blumen gut tut, lässt auch uns Menschen aufblühen – Wärme, Sonne, Wasser, Liebe… Und ein guter Boden ist wichtig, um sich zu entfalten… Ein gutes Stück von allem finden Sie im Montafoner Hof. Hier kann man gut Wurzeln schlagen und Bäume in den Himmel wachsen lassen. Wir schmücken das Haus im Wandel der Jahreszeiten, überall wurde viel heimisches Holz verwendet, Kräuter und Gewürze kommen aus dem eigenen Garten – in vielerlei Hinsicht prägt Natur das Haus (und seinen Charakter), aber auch die Natürlichkeit im Umgang miteinander. Begegnungen! Mitarbeiter, Gäste, „die Tschohls“ wir sehen uns als große Familie oder als Freundeskreis, der miteinander lebt, lacht, musiziert und genießt… Unser À-la-carte-Restaruant Montafoner Stube „isst“ so gut wie ihr Ruf, ja gar ausgezeichnet! Prämierungen, das AMA-Gütesiegel oder „Bewusst Montafon“ geben Zeugnis von der ausgesuchten Qualität, die wir für unsere Gäste zubereiten.

Gutes Gelingen wünschen Küchenchef Brunbauer und sein Team. Familie Tschohl Kreuzgasse 9 6774 Tschagguns/Montafon Tel.: +43 (0) 55 56 71 00-0 Fax: +43 (0) 55 56 71 00-6 www.montafonerhof.com info@montafonerhof.com


Wurf Hannoverscher Schweißhunde „vom Gamsfleck“, HS / H Ilka vom Helbetal, Dietmar Hofer, Riezlern.

ÖSHV GF Vorarlberg – Jahresbericht 2009 Fiel Christian, LR, ÖSHV-Vizeobmann ÖSHV GF Vorarlberg

Zucht Erstmals seit vielen Jahren konnten gleich zwei unserer Mitglieder in Vorarlberg sich als erfolgreiche Züchter anbieten: BGS/H Ella vom Stürzerkopf 15.2.2005 Z/B: Peter Greber, Bildstein 5 Rüden /4 Hündinnen, alle hirschrot HS/H Ilka vom Helbetal 13.6.2006 Z/B: Dietmar Hofer, Riezlern 8 Rüden/2 Hündinnen, 5 hirschrot, 5 gestromt Bei der Vergabe der Welpen wurde sorgfältige Auswahl getroffen. Besten Dank und ein Kompliment an die Züchter und deren Familien, sowie an alle, die sich mit großem Aufwand und Einsatz dieser besonderen Aufgabe angenommen haben. Peter Greber organisierte einige Monate später ein Treffen der neuen Welpen-Besitzer.

Der damit mögliche Vergleich in der unterschiedlichen Entwicklung der BGS aus diesem Wurf war interessant und aufschlussreich.

Welpenvermittlung Zu den besonderen und oft nicht immer einfachen Aufgaben zählen die Vermittlung von BGS/HS Welpen an geeignete Interessenten. So waren es heuer insgesamt neun BGS und zwei HS Welpen, welche von der GF Vorarlberg aus verschiedenen österreichischen Bundesländer und Südtirol nach Vorarlberg, Deutschland und die Schweiz vermittelt werden konnten.

Übungstage Unser vielseitig bewährter Funktionär LR HM Gustl Beck war bei mehreren Übungseinheiten wieder darum bemüht, in der praktischen Hundeausbildung, Führung und bei der Vorbereitung zur VP wichtige Ratschläge und Hilfen zu geben. In Rahmen der Vorarlberger Jägerschule versuchte er, unterstützt von Hubert Loretter,

bei seinem vielbeachteten Anschuss-Seminar wichtige Erkenntnisse zu vermitteln und auch auf wichtige Verhaltensregeln nach dem Schuss aufmerksam zu machen.

Leistungsrichter Mit LAbg. Rudi Jussel und Hubert Loretter haben wir erfreulicherweise zwei jüngere Mitglieder, welche sich für dieses Amt interessieren. Sobald diese die laut ÖJGV notwendigen Voraussetzungen nachweisen können (HP, 3 Jahre Mitgliedschaft im ÖSHV), werden sie vom ÖSHV als Anwärter angemeldet.

Nachsuchenbereitschaft Vorarlberg Im Jahr 2009 wurden sieben Gespanne zu insgesamt 42 Nachsuchen angefordert, davon zwölf mit Hatz. Selbstverständlich möchten wir auch all die sonstigen und vielen Einsätze unserer HS/ BGS und deren Führer besonders und dankend erwähnen. Soweit diese mit den Leis-

tungsberichten zeitgerecht gemeldet wurden, sind sie in diesem Jahresbericht ersichtlich.

Präsentationen Über Wunsch der Vorarlberger Jägerschaft/Jagdhundereferat wurden auch unsere BGS/HS Schweißhunde bei folgenden Veranstaltungen vorgestellt: • Vorarlberger Jagdhundetag in Hohenems • Frühjahrsmesse Dornbirn – Ausstellung der Vlbg. Jägerschaft • Internationale Messe für Jagd und Fischerei Dornbirn. Auch hier eine besondere Hochachtung den Hundeführern und Besitzern, die mit großem Interesse, Einsatz und Aufwand dieser Aufforderung nachgekommen sind. Für die passende Gestaltung unserer Koje bei der Jagdmesse in Dornbirn stellten uns Reinhard Metzler und Diethelm Broger die Dekoration zur Verfügung. Bei dieser Gelegenheit ein Dank an den langjährigen, bewährten Vorarlberger Jagdhundereferenten Herwig Wohlgenannt, welcher dieses


März / April 2010 Amt in jüngere Hände übergeben hat. Seinem Nachfolger Martin Schnetzer wünschen wir guten Erfolg und Freude bei dieser Aufgabe.

Vlbg. Jägerschaft / Presse/ Jagdhundewesen Erfreulicherweise wird dem Jagdhundewesen in Vorarlberg besonderes Augenmerk geschenkt. Sowohl die Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß als auch LJM Dr. Ernst Albrich, der bereits oben erwähnte Jagdhundereferent Martin Schnetzer, Diethelm Broger, welcher sich um die stets aktuelle Homepage kümmert, wie auch die gute Seele im Sekretariat Carmen Kaufmann sind unermüdlich und mit großem Interesse im Einsatz. Wir wissen diese wertvolle Unterstützung und Hilfe sehr zu schätzen.

Aufgaben der Geschäftsführung Im Jahr 1980 habe ich die Aufgabe der GF in Vorarl-

JAGDHUNDE

HAUPTPRÜFUNGEN

berg von dem jagdlichen Urgestein Heinrich Schedler übernommen. Inzwischen zeigen über 25 Ordner was für eine gewaltige Aufgabe in den fast 30 Jahren zu erfüllen waren. Viele organisatorische Aufgaben, Einsätze, Papierkram ohne Ende, viele Kilometer, Zeit, Aufwand und anderes mehr. Eine besondere Beziehung, Freude und Überzeugung von unseren vierbeinigen BGS/HS Begleitern und deren unglaublichen Begabung, Ausstrahlung und Leis tung, und nicht zuletzt die Tatsache, damit auch einige Menschen in den verschieden Funktionen und als Hundeführer zu erfahren erleichtern diese Aufgabe. In diesem Sinne wünsche ich besonders in meinem Jubiläumsjahr 2010 – 30 Jahre ÖSHV GF Vorarlberg – allen Suchen heil, Erfolg und Gesundheit! Möge die Freude mit unseren BGS/HS auch weiterhin jeden Tag ein neues Erlebnis sein!

23

BGS/H Britta vom Rotlechtal, B/F: Willi Vonier, Tschagguns LR: Christian Fiel BGS/R Alf von der Vorhalde, B/F: Reinhard Metzler, Rankweil LR: Hubert Loretter BGS/R Dasko vom Stürzerkopf, B/F: Walter Meusburger, Schnepfau LR: Walter Fritsche Die Hauptprüfungen konnten jeweils mit einem II. Preis erfolgreich beendet werden. Gratulation und besten Dank. Für uns und speziell für die Hunde sind solche Einsätze von enormem und vielfältigem Nutzen.

VORPRÜFUNGEN Auf Grund besonderer Umstände mussten die VP 2009 zu verschiedenen Terminen und in unterschiedlichen Revieren durchgeführt werden. Leistungsrichter: Hubert Loretter, Gustl Beck, Christian Fiel. Danke den Revierpächtern und Jagdaufsehern der Jagden Nofels-Feld, Silbertal und Gargellen/St. Gallenkirch, sowie allen beteiligten Helfern. BGS/H Enja vom Schrakar, B/F: DI Robert Bischof, Dornbirn, 138 Punkte

BGS/R Ares vom Hirschbrandboden B/F: Ronald Düngler, Schruns, 190 Punkte

BGS/R Akim vom Hirschbrandboden, B/F: Bertram Netzer, St. Gallenkirch, 202 Punkte


24

ANZEIGEN

März / April 2010

ELEKTROINSTALLATIONEN GEBÄUDESYSTEMTECHNIK EDV-NETZWERKTECHNIK BELEUCHTUNGSANLAGEN SERVICE-REPARATUREN

ELEKTRO 6800 Feldkirch-Gisingen Studa 1 Tel: 05522/736 58 Fax: 05522/73658-20 office@reisegger.com www.reisegger.com


März / April 2010

ANZEIGEN

25

Auf der Pirsch Terios „Pirsch“, der neue Daihatsu Kompaktwagen ie Nachfrage nach geländegängigen Allradmodellen steigt. Für Jäger, Förster, Landwirte und Angler besonders interessant: das Sondermodell Terios 1,5 Top 4WD „Pirsch“ in Perleffektlackierung „Moosgrün“ und mit einem zusätzlichen Ausstattungspaket. Für alle, die neues Terrain abstecken möchten: Der Terios Pirsch ist dank großer Boden-

D

freiheit von 190 mm (ohne Anhängerkupplung gemessen), kurzer Überhänge vorn und hinten und eines optimalen Böschungswinkels auf wirklich jedem Untergrund zu Hause. Auf den permanenten Allradantrieb mit Sperrdifferenzial und die elektronische Stabilitäts- und Traktionskontrolle können Sie sich offroad ebenso verlassen wie auf die

Bergan- und Bergabfahrhilfe in der Automatikversion. Keinerlei Ladehemmungen sind bei gigantischen 1.400 l Kofferraumvolumen zu erwarten (bei umgeklappter Rücksitzlehne) – und wie es sich für ein großes Kaliber gehört, sind Klimaanlage, RDS-CD-Radio und Multifunktionsdisplay ab Werk vorhanden.

Motor: 77 kW (105 PS), 1.495 cm3 PREIS:

ab EUR 22.990,–

Für alle 4WD-Modelle des Terios gibt es auf Wunsch das Sonderausstattungspaket „PIRSCH“: • (abnehmbare) Anhängezugvorrichtung • 13-polige Steckdose • Trenngitter zum Laderaum • Laderaumwanne • Gummifußmatten • Perleffektlackierung in Moosgrün (G37) Aufpreis: EUR 1.290,– Promotion

Moosmahdstraße 10a, 6850 Dornbirn Tel.: 05572/20 300-0, office@autoluger.at www.autoluger.at


26

HEGESCHAU FELDKIRCH

März / April 2010

Hegeschau als Spiegelbild der einzelnen Reviere Hegeschau Bezirk Feldkirch Christian Am m ann ine sehenswerte Hegeschau der Bezirksgruppe Feldkirch fand am 6 Jänner 2010 im Winzersaal in Klaus statt. Schon am Nachmittag war das Interesse der Öffentlichkeit groß, um die geleistete Arbeit der Jäger zu bewundern, als auch den Fellmarkt zu besuchen. Den Organisatoren gelang es, die 352 Trophäen im schön geschmückten Saal in Klaus zu präsentieren.

E

LJM Dr. Ernst Albrich erwähnte bei seiner Ansprache, dass das Leben in der Hegegemeinschaft besonders für die Hegeobmänner schwer sei, da die Gesellschaft zunehmend allgemein materialistischer, egoistischer, egozentrischer und rücksichtsloser werde. Ein besonderer Dank für die Arbeit in den drei Hegegemeinschaften galt den Ob-

Interessierte Besucher bei der Hegeschau in Klaus.

männern Ing. Heinz Ludescher, Gustl Beck, Hubert Loretter und dem Jagdsachbearbeiter der Behörde Ing. Peter Juffinger. Die Hegeschau sei ein Spiegelbild der einzelnen Reviere.

DIE BESTEN

tig sein, eine gemeinsame Lösung zu finden, um den Lebensraum des Wildes zu schützen bzw. zu erhalten.

„Das Spannungsfeld zwischen Wald und Wild ist vorhanden, da es unterschiedliche Interessen von Forst und Jagd gibt“ betonte Landesrat Ing. Erich Schwärzler. Besonders im Bezirk Feldkirch sei der Freizeitnutzer im Lebensraum Wald stärker als in anderen Regionen. Deshalb werde es in Zukunft auch wich-

Punkte

Erleger

Revier

Hirsch 189,50 183,15 181,75

Roman Rauch Roman Rauch Rudolf Brändle

GJ Laterns GJ Laterns EJ Aktenwald Neugerach

Rehbock 125,60 121,30 113,10

Mag. Jürgen Rauch Rudolf Brändle Reinhard Metzler

GJ Laterns EJ Aktenwald Neugerach EJ Rankweil Vorderwald

Gamsbock 109,18 103,65 100,63

Roman Rauch Kaspar Schindler Stefan Seykura

EJ Gävis EJ Sarojen Garsella GJ Zwischenwasser III

Gamsgeiß 94,45 86,45 84,15

Mag. Jürgen Rauch Roman Rauch Roman Rauch

GJ Obere Wüste EJ Saluver EJ Gävis

9

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Feldkircher Jagdhornbläsern und dem 1. Vorarlberger Jägerchor. Ein Dank gilt allen, die bei der Umsetzung dieser Veranstaltung mitgewirkt haben.

Feldkirch

10

Gesamt

6 6 3 52 67

Gesamt

76 66 73 215

Gesamt

8 12 13 33

Gesamt

4 14 19 37

Klasse IIa

328


März / April 2010

HEGESCHAU FELDKIRCH

27

TREUEABZEICHEN Bronze (20jährige Mitgliedschaft) Alois Ebner, Göfis Fritz Kohler, Schnifis Herbert Maier, Batschuns Markus Meier, FL-Vaduz Franz Senti, FL-Mauren Norbert Zündt, Rankweil Silber (30jährige Mitgliedschaft) Wolfgang Gantner, Satteins Peter Güfel, Meiningen Josef Mähr, Schlins Werner Schneider, CH-Bad Ragaz Josef Schöch, Altenstadt BJM Elmar Müller verlieh die Treuabzeichen für 20- und 30-jährige Mitgliedschaft.

Für die langjährige Tätigkeit und seine unermüdliche Mitarbeit wurde Reiner Ammann mit dem Vereinsabzeichen in Gold geehrt. Reiner Amann fand seine jagdkulturelle Zielsetzung bei der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch. Seit 1966 ist er Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft und Mitglied der Jagdhornbläsergruppe.

VORARLBERGER RAUBWILD-FELLMARKT IM WINZERSAAL KLAUS Im Rahmen der Hegeschau des Bezirk Feldkirch fand am 6. Februar der 8. Vorarlberger Raubwild-Fellmarkt statt. Rund 40 getrocknete und zehn frisch gegerbte Fel-

le wechselten beim Fellmarkt im Klauser Winzersaal den Besitzer. Pelze von Raubwild aus den heimischen Revieren haben noch immer ihren Platz am Markt und sind gefragt. Staupe könnte der Grund dafür gewesen sein, dass heuer eine geringere Anzahl an Bälgen angeliefert wurde, vermutet der Initiator Hubert Jäger. Der Preis für die Felle sei gesunken und liege in der Schweiz zwischen drei und vier Franken. Beim Vorarlberger Fellmarkt wurden vier Euro pro getrockneten Balg bezahlt. Viele interessierte Besucher bewunderten die zahlreichen Ausstellungsstücke. Wer eine Vorliebe für Ta-

schen hat, kann diese bei Hubert Jäger besichtigen. Frisch gegerbte Felle sind weiterhin gefragt und können bei Hubert Jäger abgegeben werden.

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei: Hubert Jäger Sattelberg 62 6833 Klaus Tel. 0676 / 6272613 E-Mail: fellmarkt@jaeger.at


28

JÄGERBALL

März / April 2010

Großartige Stimmung beim Jägerball 7. Vorarlberger Landesjägerball in Schwarzenberg Text vo n Ro land Mo o s Fotos von Hubert Cernenschek „Ich bin überrascht und begeistert vom geschmackvollen Ambiente und vom tollen Ballprogramm hier beim Vlbg. Landesjägerball im schönen Ländle“, so der Vizepräsident vom „Grünen Kreuz“ KR Leo Nagy aus Wien, welcher dankenswerter Weise den Ehrenschutz übernommen hatte. Nach dem festlichen Einzug in den voll besetzten und äußerst originell dekorierten Angelika Kaufmann Saal unter den Klängen des Jägermarsches, gespielt von den eigens angereisten Bludenzer Jagdhornbläsern, konnte LJM Dr. Ernst Albrich nicht nur die Ehrengäste aus Wien KR Leo Nagy und KR Otto Reinthaler mit ihren Gattinnen, sondern auch eine ganze Reihe von prominenten Vertretern aus

Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und fröhliche Jägerinnen und Jäger aus dem Ländle und den benachbarten ausländischen Revieren herzlich begrüßen.

Die Unterhaltungsmusik „Die fidelen Rubachtaler“ brillierte mit ihren stimmungsvollen musikalischen Beiträgen und beflügelte auch notorische Nichttänzer das Tanzbein zu

schwingen. Durch das Programm des Ballabends führte als Moderator BJM-Stv. Roland Moos. Die Stimmung war grandios und die Bühnentanzfläche platzte beinahe aus al-

V.l. KR Leo Nagy, Erika und KR Otto Reintaler, BJM Lothar Tomaselli, Elisabeth Nagy.


März / April 2010

JÄGERBALL

29

Trachtenträgerinnen: Katharina und Ingrid Albrich, Isabella Kasper.

len Nähten beim Wiener Walzer und bei akrobatischen Rock’n Roll Einlagen mancher Tänzer aus allen Altersklassen. Eine reich dotierte Tombola, zusammengetragen von Hubert Sinnstein und seinem Team, erfreute die Ballbesucher mit tollen wertvollen und originellen Warenpreisen, Gutscheinen, sowie div. Wildabschüssen. Bei der anschließenden Versteigerung von Wildabschüssen durch den Auktionator Hans Peter

Metzler kamen drei Wildabschüsse „unter den Hammer“ (Rehbock / GJ Rev. Agrargem. Rankweil von R. Metzler; Gamsbock / GJ Rev. Au-Sonnseite von Beat Wolfer CH und Hirsch / GJ Rev. St. Gallenkirch – Stock I von Dkfm. Hansjörg König). Das „Tüpfchen auf dem i“ aber war die sensationelle Mitternachtseinlage der Wiener-Steirischen Gruppe „NETNAKISUM“ mit ihren fantastischen, originell schrä-

Das Tanzbein wurde fleißig geschwungen.

gen Musikeinlagen; mit einem Satz: „Hier wurde alles niedergefiedelt, was ihnen unter die Saiten kam!“ Mit frenetischem Beifall konnte sodann noch die eine und andere Draufgabe herausgeklatscht werden. Weit nach Mitternacht wurden schlussendlich die wertvollen fünf Hauptpreise der Tombola verlost, wobei Katharina, die Tochter von LJM Dr. Ernst Albrich, als Glücksfee fungierte. Es war eine lange, rauschende Jäger-Ballnacht in einem vom

„Künstler“ Wolfgang Meusburger mit Schönenbacher Erlen und überdimensionalen Wildtierbildern wunderschön und kreativ gestalteten und dekorierten Angelika Kaufmann Saal. Das Organisationsteam um BJM Hans Metzler mit Roland Moos, Michelle Kinz, Verena Wirth, Mag. Jörg Gerstendörfer u.v.a.m hat wirklich ganze Arbeit geleistet und kann mit Stolz auf die tolle Landesveranstaltung blicken.

Mitternachtseinlage: „NETNAKISUM“


30

BÜCHERECKE

März / April 2010

Der Jagdalmanach 2010 – neu, übersichtlich und modern

Wolfgang Pontasch Das Nachschlagewerk der österreichischen Jägerschaft erscheint künftig im Österreichischen Agrarverlag. Doch damit nicht genug: Der Jagdalmanach hat ein neues Gesicht bekommen und erscheint 2010 moderner und übersichtlicher.

Egal, was Sie aus dem Bereich der Jagd suchen, Sie finden es im neuen Jagdalmanach. Über 1200 Einzeleinträge und Sonderteile dienen Berufsjägern wie Jungjägern als wichtiges Informationsmedium für die Jagdsaison. Der gesamte österreichische Jagdfachhandel im übersichtlichen Vergleich, Informationen der neun Landesjagdverbände, sowie die aktuelle Jagdstatistik machen den Jagdalmanach 2010 zum unverzichtbaren Begleiter des Jägers. Aufgelockert wird der Jagdalmanach 2010 ab sofort

durch Beiträge zu den einzelnen Rubriken – heuer zu den Themen Langwaffen und Schmuck. Die Rubrik Wildbrethandel wird durch den Sonderteil Wildbretküche, mit Wildrezepten von Starköchen wie Lisl Wagner-Bacher und Toni Mörwald, aufgewertet. Spannend wird der Fotowettbewerb 2010, bei dem die besten, von den Lesern eingesandten Jagdbilder, von einer kompetenten Jury bewertet werden. Der Sieger wird „Fotograf des Jahres“ und seine

Bilder schmücken den Jagdalmanach 2011. Sie können den Jagdalmanach 2010 für nur EUR 19,- pro Stück bestellen. Dazu senden Sie eine Postkarte an: Jagdalmanach 2010, Österreichischer Agrarverlag, Sturzgasse 1a, 1140 Wien oder ordern ihn übers Internet unter www.jagdalmanach.com Autor und Kontakt für weitere Informationen: Wo lfgang Po ntasch wp@jagdalmanach.com Tel. 0664 3573688

Raubwild – Zeitgemäße Bejagung

Felix Ho sner / Erich Obal Raubwild breitet sich allen zivilisatorischen Einschränkungen zum Trotz immer mehr aus. Dessen Bejagung ist für erfahrene Jäger ein Muss, für junge Jagdscheininhaber eine Chance.

Einzelne Raubwildarten, wie Fuchs oder Steinmarder, haben sich in den letzten Jahren über Gebühr ausgebreitet. Für Revierinhaber und Jäger wird es deshalb zunehmend zu einem Muss, der Bejagung dieser Tierarten einen höheren Stellenwert einzuräumen, um das Gleich gewicht im Revier auf rechtzuerhalten. Daneben bekommen vor allem junge Jagdscheinbesitzer bei der Jagd auf Raubwild eine der wenigen Möglichkeiten,

wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Autoren der völlig neu überarbeiteten Auflage des Bandes „Raubwild – Zeitgemäße Bejagung“ wissen, wovon sie schreiben. Beide sind als Vortragende und Kursleiter in der jägerischen Fortbildung aktiv und geben Einblick in sämtliche Erfolg versprechende Arten der Bejagung von Raubwild, angefangen von Flinte und Büchse bis hin zu gekauften oder selbst gebauten Fallen. Prak-

tische Tipps und zahlreiche erklärende Fotos erleichtern die Umsetzung in die Praxis. Vö llig neu überarb. Auflage 144 Seiten, 70 Farbabb. und 16 Grafik en, Hard co ver ISBN 978-3-7020-1245-8 Preis: EUR 22,90 Leopold Stocker Verlag GmbH Ho fgasse 5, Po stfach 438 8011 Graz Tel. (0316) 82 16 36 Fax: (0316) 83 56 12 stocker-verlag@stocker-verlag.com www.stocker-verlag.com

Wildbärte – Vom Rupfen bis zum Binden

Bertl Lahnsteiner Kaiser Franz Joseph trug ihn, Prinzregent Luitpold von Bayern trug ihn, und auch heute ist der Gamsbart die Zierde eines erfolgreichen Jägers – mehr noch als Krucke, Geweih oder Decke.

Bartbinder Bertl Lahnsteiner erklärt in diesem Buch, wie Wildbärte gebunden werden. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf den populären Gamsbart, auch Hirsch-, Dachs- und Sauhaare können genauso Grundlage dieses seit dem 19. Jahrhundert unerlässlichen Hutschmucks in der Jägerschaft, aber auch unter Trachtenfreunden sein. Das Buch möchte jeden Jäger befähigen, künftig selbst seinen Alltagsbart zu binden, was ohne genaue Kenntnis der Vorarbeit

zur Haargewinnung sowie des Bindens selbst nicht möglich ist. Gleichzeitig gibt Lahnsteiner Einblick in das Brauchtum, das hinter den Wildbärten steckt, einen Überblick über die historische Entwicklung sowie wertvolle Tipps zur Pflege. Der Autor Zum Bartbinden kam Bertl Lahnsteiner über seinen Großvater, der hauptberuflich Jäger war. Nach dem Sieg bei der Gamsbartolympiade in Bad Goisern begann er seine

Laufbahn als professioneller Bartbinder; heute ist er einer von drei hauptberuflichen Bartbindern in Europa. 120 Seiten, 16,5 x 22 cm Hardcover ISBN 978-3-7020-1219-9 Preis: EUR 19,90. Leopold Stocker Verlag GmbH Ho fgasse 5, Po stfach 438 8011 Graz Tel. (0316) 82 16 36 Fax: (0316) 83 56 12 stocker-verlag@stocker-verlag.com www.stocker-verlag.com


März / April 2010

GESCHÄFTSSTELLE

31

IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • Buch „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00

• Buch „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90

• Buch „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• Broschüre „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• Broschüre „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• Broschüre „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

• Buch „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 65,–

• Abzeichen groß (EUR 7,50) • Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Vorarlberger Jägeruhr ohne Batterie (EUR 20,00) • T-Shirt mit Kragen und Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt ohne Kragen mit Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 12,00) • Schildmütze „Die Vorarlberger Jäger - Weidwerk mit Sorgfalt“ (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……

…………...…………...…………………. Unterschrift

Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.


32

VERANSTALTUNGEN

März / April 2010

5. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Bezirk Bludenz Samstag, 6. März 2010 Ab 09:00 Uhr freie Besichtigung der Hegeschau Bludenz sowie der Jagdausstellung. 10:00 Uhr: Eröffnung der Hegeschau und Begrüßung 10:30 Uhr bis 12:15 Uhr: Vortragsreihe „Gamswild: Lebensraum Wald – Rückzugsgebiet Wald?“ 14:00 Uhr: 5. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft 20:00 Uhr: Jägerabend. Es unterhalten Sie der 1. Vorarlberger Jägerchor, die Jagdhornbläser Bludenz sowie das Duo Robert und Robert.

Sonntag, 7. März 2010 09:00 bis 13:00 Uhr: Freie Besichtigung der Hegeschau Bludenz sowie der Jagdausstellung. 10:30 bis 13:00 Uhr: Blasmusikfrühschoppen.

5. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft

Die Kunst „den Hirsch zu rufen“ ist anspruchsvolles jagdliches Handwerk und gehört als die „Hohe Schule“ zu einer jahrhundertlangen Tradition in der Jagd. Zur Erhaltung dieser ureigenen jagdlichen Tradition veranstaltet die Vorarlberger Jägerschaft, Bezirksgruppe Bludenz, im Rahmen der Oberländer Jägertage die Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft.

An beiden Tagen „Sonderschau Gamswild – Gämsenartige der Welt“ Für Verpflegung ist gesorgt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Eintritt: Freiwillige Spenden

MDB

Disziplinen: • Ein alter Hirsch, der mit einigen Stücken Kahlwild abseits des Rudels steht.

Waren es im letzten Jahr die Hirsche der Welt, so steht in diesem Jahr das Gamswild im Mittelpunkt.

• Junger, suchender Hirsch! • Rufduell zweier Hirsche. Dabei sollen die zwei Stimmen deutlich unterschieden werden können. Stechen: Die Imitation eines abgebrunfteten Platzhirsches zum Ende der Brunft. Teilnahmeberechtigt sind alle jene, welche die Kunst des Hirschrufes beherrschen. Die Jury wird erstmals die teilnehmenden Hirschrufer anonym bewerten. Der Vorarlberger mit der höchsten Punktezahl wird Vorarlberger Meister und erhält einen speziellen Preis. MDB

Projektreihe Schule & Jagd – Hegeschau Bregenz Termin: Freitag, 12. März 2010 von 8:00 – 16:00 Uhr und Samstag, 13. März von 08:00 – 12:00 Uhr. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit der Bezirksschulbehörde, und der Pflichtschullehrer mit der Jägerschaft des Bezirk Bregenz, sowie in Anknüpfung an die erfolgreichen Kinderveranstaltungen bei den Hegeschauen der vergangenen Jahre, werden auch heuer wieder alle 87 Pflichtschulen des Bezirk Bregenz zum „Erlebnis-Treff“ bei der Hegeschau 2010 in den Kennelbacher Schindlersaal eingeladen.

Einerseits wird vielfach ein Besuch bei der Hegeschau als Teil eines laufenden Unterrichtsprojektes verwendet und gestaltet, andererseits werden auch die jüngsten Schüler als „Newcomer“ in die Geheimnisse der Natur, der Jagd und der heimischen Wildtiere erlebnishaft eingeführt. Die Themen, Inhalte und Ausstellungsangebote der Hegeschau sind transportierbar und stehen im Einklang mit dem aktuellen Lehrstoff des VS Sachunterrichtes und dem HS / MS Biologieunterricht, wobei die Zielgruppe der eingeladenen Schüler sicherlich die acht- bis zwölfjährigen Kinder sind.

Ein kleiner Auszug aus dem Angebot für Schüler: Sonderschau wildlebende, heimische Wildtiere in ihrem Lebensraum - Gams (zirka 1200 Hirsch-, Reh-, Gamsund Steinwildtrophäen und Präparate mit regionalen Erklärungen); ein Tierpräparator bei der Arbeit; Jägerrumpelkammer (div. Jägerutensilien wie Jagdhorn, Rucksack...); Tierstimmenquiz; Tierstimmenimitator JA Johann Rüf; Geweih oder

Horn?; Ein scharfer Blick durchs Spektiv; Abwurfstangenserien und Geweihaufbau u.v.a.m. Führungen im Stationsbetrieb, Quiz und Rätselfragen für die „Nachbereitung“ im Unterricht, Broschüren, Wildtierkalender und div. Informationsbroschüren zum Mitnehmen, sowie eine gute Jause zum Abschluss runden das Schülerangebot ab. RM


März / April 2010

VERANSTALTUNGEN

11. Internationale Forst- und Jagdmesse SILVA REGINA 21. bis 25. März 2010, Brünner Messegelände, Tschechische Republik Die internationale Forst- und Jagdmesse SILVA REGINA findet zusammen mit der internationalen Messe für Landtechnik TECHAGRO und der internationalen Veterinärmesse ANIMAL VETEX vom 21. bis 25. März 2010 statt. Der bevorstehende Messejahrgang bringt interessante Neuheiten, und die größte davon ist die Weltausstellung zur Entwicklung der Jagd und Hege. Die Messe SILVA REGINA zählt zu den wichtigen Veranstaltungen dieses Bereichs in Europa. Sie findet alle zwei Jahre statt und ihr 11. Jahrgang wird wieder neueste Technologien für die Forstwirtschaft vorstellen. Gezeigt werden Maschinen und Gerätschaften zum Fördern, Verarbeiten, Rücken und Transportieren von Holz sowie für die Pflanzung, Pflege und den Schutz von Waldbeständen. Der Jagdteil der Messe bietet traditionsgemäß Förstern, Jägern und allen Naturliebhabern ein Lehrund Unterhaltungsprogramm.

Erste Weltausstellung für das Jagdwesen und JagdtrophäenSchau nach 100 Jahren Ein wichtiges Ereignis der bevorstehenden SILVA REGINA ist die Weltausstellung zur Entwicklung des Jagdwesens und der Jägerei vom 21. bis 28. 3. 2010, veranstaltet von der Messe Brünn unter der Schirmherrschaft des Landwirtschaftsministeriums der Tschechischen Republik und in Zusammenarbeit mit tschechischen und ausländischen Jägerorganisationen anlässlich des 100. Jubiläums der Weltausstellung in Wien und Prag im Jahr 1910. Erstmalig erwartet die Besucher die internationale Messe FISCHEN, die zeitgleich mit der SILVA REGINA stattfindet.

33

JAGDHORNBLÄSER-WETTBEWERB 41. NÖ Jagdhornbläser-Wettbewerb mit österreichweiter Ausschreibung, Samstag, 29. Mai 2010, Göstling an der Ybbs Information: NÖ Landesjagdverband Wickenburggasse 3, 1080 Wien Tel.: +43 (0) 1 / 405 16 36-18, Fax.: +43 (0) 1 / 405 16 36-28 E-Mail: jagd@noeljv.at, www.noeljv.at/jagdhorn

GENERALVERSAMMLUNG DES ÖSTERREICHISCHEN JAGDGEBRAUCHSHUNDEVERBANDES 13. März 2010, 14:00 Uhr Forstschule Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft, Bruck an der Mur Obmännerkonferenz: 11:00 Uhr Gem. §11 Abs.3 der Satzungen des ÖJGV können Anträge der Mitglieder nur dann auf die Tagesordnung gesetzt werden, wenn sie

spätestens vier Wochen vorher beim Generalsekretariat des ÖJGV schriftlich einlangen und satzungsgemäß gezeichnet sind. Österreichischer Jagdgebrauchshunde-Verband Brigitte Fröschl Tel. + Fax 07955/6395 Email: sekretariat@oejgv.at

GRÜNER HUMOR Nähere Informationen Peter Kukacka Österreich-Repräsentant der Messe Brünn Tel. 0664 / 33 58 602 Email: p.kukacka@utanet.at www.silva-regina.cz

„Warum gehen Sie denn auf Krücken?“ „Ich hatte im Herbst einen schlimmen Jagdunfall.“„Und deshalb müssen Sie immer noch so herum laufen?“„Mein Arzt sagt nein, aber mein Anwalt sagt ja!“

TERMINE

März 2010: ■ Samstag, 6. März und Sonntag, 7. März: Oberländer Jägertage/ Hegeschau Bludenz ■ Donnerstag, 11. März: Bezirksversammlung Feldkirch im Hotel „Hoher Freschen“ in Rankweil ■ Freitag, 12. März und Samstag, 13. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Bregenz ■ Freitag, 19. März und Samstag, 20. März: Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn

■ Freitag, 26. März: Bezirksversammlung Bludenz

Mai 2010: ■ Samstag, 8. Mai: Jagdhundetag, Hohenems ■ Samstag, 15. Mai: Abwurfstangenschau in Schönenbach ■ Samstag, 22. Mai: Generalversammlung Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane ■ Samstag, 29. Mai und Sonntag, 30. Mai: Bürser Jagdschießen

Juni 2010: ■ Samstag, 5. Juni: Abwurfstangenschau in Dalaas

■ Freitag, 11. Juni: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft im Otten-Areal in Hohenems


34

JÄGERINNEN & JÄGER

März / April 2010

Murmeljagd im Montafon Christian Barw art Bei der Abschlussfeier des Jungjägerkurses 2008/2009 winkte für den Gewinner des LG-Schießwettbewerbes ein Murmeltierabschuss im Montafon. Überraschenderweise und mit einer großen Portion Glück fiel die Entscheidung zu Gunsten des Verfassers. Nach kurzem Telefonat mit der Kontaktperson Günter Auerbach, wurde der 8. September erkoren, um den Preis einzulösen. Wir schreiben den 8. September 2009, der Wetterbericht hat schönstes Herbstwetter bei klarer Sicht und angenehmen Temperaturen gemeldet. Ideales Wetter für die Jagd auf Murmel. Voll ausgerüstet und mit großem Elan wurde die Fahrt von Schruns aus ins Revier EJ Tilisuna angetreten. Mein Begleiter, der Ausbildungsjäger

Maximilian Auerbach, lenkte seinen Landrover durch die engen Serpentinen in Richtung Tilisunaalpe. Dort auf ca. 1900 m Höhe angekommen wurde zugleich mit dem Aufstieg in Richtung Tilisunasee begonnen. Während des Aufstieges konnten mehrere Mankeibaue lokalisiert und Murmel auf verschiedene Distanzen gesichtet werden. Auf dem Sattel zwischen Tilisunaalpe sowie Tilisunahütte

Weidmanns-Leid in der EJ Almisgunten Alt-LJM-Stv. Bartle Muxel Bei einem Pirschgang im September habe ich auf der gegenüberliegenden Seite ein Stück Rotwild zwischen zwei liegenden Bäumen festgestellt. Bei genauerer Betrachtung sah ich, dass ein Hirsch auf einer Tanne liegt, der vermutlich vom oberen Felsen abgestürzt ist. Angekommen beim Stück konnte ich feststellen, dass es sich um den Erntehirsch „Kal-

belegüntler“ im 10. Kopf handelte, welcher bei der Abwurfstangenschau in Schönenbach mit 200,66 Punkten bewertet wurde, sechstbester Hirsch bei den Büchle-Erntehirschen im Bezirk Bregenz. Bei Besichtigung mit meinem Begleiter Manfred haben wir festgestellt, dass dieser Hirsch vom Felsen abgestürzt ist und dabei über den Baum geworfen wurde. Der Kadaver war nicht angeschnitten.

konnten wir mehrere Bären ansprechen. Die nachfolgenden zwei Stunden brachten trotz großer Bemühungen keine Anblicke mit nötiger Schussdistanz. Der Abstieg vom Hochplateau (ca. 2250 m) auf ein darunterliegendes Zwischenplateau sollte den gewünschten Jagderfolg bringen. Um zirka 16:00 Uhr wurde ein Bär aus der Deckung auf eine große Entfernung ausge-

macht. Durch günstige Geländegegebenheiten war ein Positionswechsel ohne langwierigen „Kriechgang“ möglich. Nachdem eine halbwegs stabile Schussposition eingenommen worden war, erteilte Maximilian die Schussfreigabe. Der Zeigefinger krümmte sich; auf den grellen Knall (.222Rem), dessen Echo sich in den umliegenden Berge wiederhallte, folgten die Worte: „Der Bär liegt, Weidmannsheil“. Nach dem obligaten Foto erfolgte der Rückweg ins Tal. Dort angekommen wurde das Murmel fachgerecht versorgt. Beim Schüsseltrieb im Auhof in Schruns fand der ereignisreiche Tag einen gebührenden Ausklang. Ein herzliches Weidmannsdank an die Pächter der EJ Tilisuna, Herrn Rolf Kühl sowie die Familie Auerbach.

Riegeljagd Alt-LJM Techn.Rat DI Michael Manhart Riegeljagd im Engerle, GJ Lech I, am 17. Dezember 2009. Strecke: 5 Tiere, 2 Hirschkälber und 2 Wildkälber. Angesichts der geringen Schneelage ist die Strecke sehr gut. Das Wild stand sehr hoch und war schnell auf den Läufen. Da der Mindestabschuss bereits erfüllt war, zählt die Strecke zusätzlich

als Maßnahme zur notwendigen Reduktion des Rotwildbestandes. Die Schützen von links: DI Hubert Schatz Jagdleiter HM Walter Walch Gemeindeförster Norbert Egger JA Philipp Walch JA Richard Wolf Willy Flakus HO Michael Manhart


März / April 2010

JÄGERINNEN & JÄGER

35

Reg Rat Hegemeister Werner Nocker

nter großer Anteilnahme seiner Kollegen der Vorarlberger Jägerschaft, dem Verein Wildpark Feldkirch, der Feuerwehr der Stadt Feldkirch, dem Schützenverein Gisingen, der Bevölkerung der Stadt Feldkirch und dem benachbarten Ausland wurde am 2. Jänner Reg Rat HM Werner Nocker in der Pfarrkirche Tosters verabschiedet. Pfarrer Alfred Bachmann hielt den vom 1. Vorarlberger Jägerchor und der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch würdevoll mitgestalteten Auferstehungsgottesdienst.

führer und Beirat des Bezirkes im Landesvorstand. Im Jahr 1966 übernahm er als Kassier die Finanzen der Bezirksgruppe. 1971 legte er diese Ämter zurück und war seit diesem Zeitpunkt Rechnungsprüfer in der Vorarlberger Jägerschaft. Werner Nocker wurde Wildfütterungsobmann, bevor der Rotwildhegering Feldkirch eingeführt wurde, anschließend Obmann des Hegerings Niederwild und 1990 Mitbegründer und Hegeobmann der HG 5.3 Feldkirch. Zwölf Jahre lang hat Werner als Prüfer für Wildkunde II in der Prüfungskommission bei der BH Feldkirch die Jungjäger geprüft. In der Bewertungskommission war er seit ihrem Bestehen Mitglied. Am 31. März 2008 legte er nach 49 Jahren Funktionärstätigkeit alle seine Funktionen zurück.

Reg Rat HM Werner Nocker ist am 1. Dezember 1959 als Mitglied in die Vlbg. Jägerschaft, Bezirksgruppe Feldkirch, eingetreten und seither Ausschussmitglied der Bezirksgruppe Feldkirch, anfangs als Schrift-

Im Jahr 1961 pachtete Werner mit dem damaligen BJM Karl Lampert und später mit dessen Sohn Karlheinz die EJ Ardetzenberg, welche er 46 Jahre lang bejagte und seit 1962, nach Ablegen der Jagdschutzprü-

U

fung, bis 2007 als Jagdschutzorgan betreute. Mehrere Jahre war er Mitpächter und Jagdschutzorgan in der EJ Gampaping im Montafon sowie in der EJ Breitenwald im Laternsertal. Werner war der Doyen in unserem Ausschuss – allwissend, fröhlich, immer ein freundliches Wort auf den Lippen, aber dennoch unnachgiebig, wenn es um den Gesetzestext oder die Satzung ging. In seiner 50jährigen Vereinszugehörigkeit erlangte er die Treueabzeichen in Bronze, Silber und Gold und für seine unermüdliche Mitarbeit in der Hegegemeinschaft, dem Bezirksausschuss und im Landesvorstand wurde ihm 1975 das Vereinsabzeichen in Silber und 1980 das Vereinsabzeichen in Gold verliehen. Im Jahre 2002 wurde ihm für seine langjährige Tätigkeit als Hegeobmann der Titel Hegemeister zugesprochen. Auf Grund seiner langjährigen Funktionärstätigkeit und seiner unermüdlichen Mitarbeit in den jagdlichen Gremien wurde ihm anlässlich der Landeshubertus-

feier 2008 in Klaus der Goldene Bruch der Vorarlberger Jägerschaft überreicht. Werner war Jäger mit Leib und Seele. Jeder, der ihn kannte, wusste von seiner Zuverlässigkeit und vor allem von seiner Gastfreundlichkeit. Wenn seine Jagdkollegen zu ihm auf Besuch kamen, meist mit einem erlegten Stück, so wurde die Jagd besprochen, das Stück begutachtet, das Alter geschätzt und auf ein Weidmannsheil angestoßen. Die von ihm geleiteten Drückjagden waren legendär, besonders wenn auch eine dementsprechende Strecke gelegt werden konnte. Sein Wirken und sein Name werden uns verbunden bleiben, und wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. BJM Elmar Müller hielt die Abschiedsrede für das langjährige, hochverdiente Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft und die Jagdhornbläser ließen ein letztes „Halali – Jagd vorbei“ erklingen. BJM Elmar Müller

WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 95. Lebensjahres: Armin Butzerin, Bad Goisern Josef Mennel, Bregenz

Raimund Neher, Gargellen HM Konrad Albrecht, Schoppernau

des 94. Lebensjahres: Rudolf Begle, Rankweil

des 84. Lebensjahres: Georg Flatz, Egg KommRat Johann Schneider, Lech Egon Isenberg, Egg

des 91. Lebensjahres: Dir. Guntram Zoppel, Dornbirn des 90. Lebensjahres: HM Martin Domig, Nenzing des 87. Lebensjahres: Josef Kaufmann, Göfis Dr. Heinrich Küng-Meyer, CH – Binningen des 86. Lebensjahres: Rudolf Marte, Viktorsberg HM Kaspar Kaufmann, Mellau des 85. Lebensjahres: HM Oswald Matt, Röthis

des 83. Lebensjahres: Graf Franz Josef WaldburgZeil, Hohenems Dr. Eduard Hämmerle, Lustenau Hans Böhler, Schwarzach Dr. Kurt Metzler, Bezau des 82. Lebensjahres: Otto Greussing, Göfis Roman Peter, Röthis Hubert Dich, Partenen HM Anton Sahler, Sonntag Josef Breuß, Röthis

des 81. Lebensjahres: Alois Meyer, Brand Sepp Hofer, Lustenau Otto Frei, Nüziders Roman Hermann, FL – Schaan des 80. Lebensjahres: Othmar Schneider, Dornbirn Engelbert Ebli, Wolfurt Günter Nenning, Bezau Richard Battlogg, St. Anton Erwin Summer, St. Gerold des 75. Lebensjahres: Hans Waldner, Andelsbuch Hans-Jörg Meier, CH – Pfeffingen Richard Hödl, Hörbranz Herbert Schneider, Lech Norbert Friedl, CH – Davos Alfred Vadder, D – Marl

des 70. Lebensjahres: Gustav Rützler, Braz Dietmar Guter, Bregenz KommRat Erich Brunner, Klösterle Oswin Winder, Alberschwende Theodor Marte, Sulz Karlheinz Lampert, Feldkirch Robert Posselt, Dornbirn Dr. Wilfried Längle, Wolfurt Heinrich Engstler, Bludenz Franz Fleisch, Schruns RJ Klaus Winsauer, Mittelberg des 65. Lebensjahres: Mag. Rudolf Rudari, Bürs Willi Fenkart, Hohenems Anton Meusburger, Andelsbuch Gisa Habitz, D – Bremen DI Heinrich Schmid, D – Baierbrunn


36

JÄGERINNEN & JÄGER

März / April 2010

Mag. Otmar Helbok

Völlig unerwartet ist der langjährige Jagdpächter Mag. Otmar Helbok im 82. Lebensjahr verstorben. Eine große Trauergemeinde, darunter viele Jäger und Jagdfreunde aus den Rheindeltagemeinden, nahm in der Höchster Pfarrkirche Abschied von ihrem

großzügigen Mäzen und Jagdförderer. Seine allerersten Jagdreviere, die Otmar Helbok als Jagdpächter in Pacht nahm, waren die EJ Rothenbrunnen und die EJ Unteralp Schelle im Großwalsertal. Ziemlich einige Jahre war er auch Mitpächter in der GJ Egg. Seine ganze jagdliche Liebe aber gehörte der GJ Höchst I und II, die er durchgehend von 1969 bis zu seinem Tode, also 41 Jahre, gepachtet hatte. Während dieser langen Zeit wurde er begleitet von seinem treuen, fachkundigen

Jagdfreund und Jagdaufseher Dieter Schneider. Seine menschliche Größe und jagdliche Großzügigkeit waren sprichwörtlich, so ermöglichte er vielen Jägern aus Höchst als Mitjäger seine Reviere zu bejagen und viele Gast- und Jungjäger erfreuten sich immer wieder an spontanen Jagdeinladungen. Mag. Otmar Helbok war ein großartiger Niederwildjäger, ein Förderer des Wildtierlebensraumes und Heger der sensiblen Rheindeltareviere. Auch als exzellenter Tontaubenschütze hat er sich

einen Namen gemacht, so gelang es ihm, den Weltmeistertitel in der Seniorenklasse zu erringen. Dreiundvierzig Jahre war Mag. Otmar Helbok ein treues und aktives Mitglied der Vlbg. Jägerschaft. Unter den Klängen der Jagdhörner mit dem letzten Halali und mit dem letzten grünen Bruch vom Jägerhut nahmen die zahlreichen Jagdfreunde Abschied von ihrem Otmar. Weidmannsdank und Weidmannsruh’! RM

JA Ferdinand Steurer

Nach längerer Krankheit ist um die Jahreswende Jagdaufseher Ferdinand Steurer aus Großdorf im 78. Lebensjahre vom Schöpfer in die ewigen Jagdgründe abberufen worden.

Ferdl Steurer absolvierte 1963/64 das jagdliche Praktikum unter JA Lampert Rupprechter im GJ Revier Schnepfau und legte im Jahre 1965 die Jagdschutzprüfung mit Erfolg ab. Im Jahr 1968 übernahm er als hauptberufliches Jagdschutzorgan die zusammenhängenden Reviere EJ Argenwald, EJ Mittel- und Hinterargen, EJ Korb-Erlen, EJ Obere und EJ Ahornen-Feuerstein. Während seiner Berufslaufbahn betreute er auch die Reviere EJ Wirmboden,

EJ Bruderthan im Mellental, EJ Boden in Au, EJ Stoggertenn und das Revier Bolgenach II. Ferdl Steurer war zirka zwanzig Jahre Mitglied des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane, sowie über vierzig Jahre lang ein treues Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft, wofür er im Jahre 2005 mit dem Treueabzeichen in Gold ausgezeichnet wurde. Eine große Trauergemeinde, darunter auch viele Jäger und Berufskollegen gaben dem Ver-

storbenen das letzte Geleit, wobei die Jagdhornbläsergruppe Rotach und die Großdorfer Bläsergruppe die Verabschiedung würdig musikalisch umrahmten. Pfarrer Hiller, Elmar Dorner und BJM-Stv. Roland Moos würdigten in ihren Abschiedsworten den Familienvater, den Jahrgänger und den verlässlichen Jagdkollegen Ferdl Steurer. Weidmannsdank und Weidmannsruh’! RM

JA Josef Rädler

Unter den Klängen der Bläsergruppe Rotach wurde JA Josef Rädler auf dem Bergfriedhof in Eichenberg unter großer Beteiligung der Jägerschaft und der Bevölkerung zur letzten Ruhe gebettet. Eine übervolle Kirche war Ausdruck der Wertschätzung, die Josef nicht nur in Jäger-

kreisen genoss. JA Josef Rädler verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit, knapp 63 jährig, am 26. Jänner 2010. Nach Ablegung der Jagdschutzprüfung übernahm er 1971 die Aufsicht im Genossenschaftsrevier Eichenberg, ab 1996 – nach Teilung der Jagd – nur mehr im Oberen Teil, die er bis zuletzt ausübte. Josef Rädler war Bauer und Jäger. Die Jagd war für ihn kein Hobby, sondern ein selbstverständlicher Teil seines Lebens- und Wirkungsbereiches. Genauso wie er seine Landwirtschaft im Einklang mit der Na-

tur betrieb, seine Felder und seinen Wald verständnisvoll nutzte, genauso verstand er auch die Nutzung des Wildes, mit viel Herz, Verantwortungsbewusstsein und Sachverstand. Nach fast vierzigjähriger Tätigkeit ist seine Handschrift im Revier unübersehbar, zum Nutzen von Wald und Wild. Die Erinnerung an diesen weidgerechten Jäger und pflichtbewussten Jagdaufseher wird im Revier Eichenberg weiterleben. Ebenfalls im Jahr 1971 trat Josef Rädler der Vorarlberger Jägerschaft bei. Auch hier war er –

halbe Sachen mochte er nicht – ein äußerst wertvolles Mitglied. Nicht nur, dass er, soweit es seine Zeit zuließ, an allen Veranstaltungen teilnahm, sondern auch bei den Hegeschauen, wo er am Aufbau mithalf und mit viel Eifer Schulklassen führte. Mit dem grünen Bruch auf seinem Grabe brachte die Jägerschaft ihren letzten Weidmannsdank zum Ausdruck für all das, was Josef Rädler für Wald, Wild und Weidwerk geleistet hat. Weidmannsdank und Weidmannsruh´. HZ


März / April 2010

ANZEIGEN

37

JAGD Ich suche dringendst auf das Jagdjahr 2010 längerfristig eine Jagdmöglichkeit mit Begehungsschein oder ein Abschusspaket im Land Vorarlberg. Rehwild, Gamswild und Rotwild. Tel. 0041 (0)792270714

WAFFEN Ein Jagdgewehr, Kaliber 7x65 und 16er Schrot und ein Repetierer 5,6x57 zu verkaufen, Tel. 0664 5423597

ABWURFSTANGEN Ankauf von Abwurfstangen pro kg € 7,80 bei Zustellung € 8,60, andere Trophäen oder Jagdnachlässe, nähe Garmisch-Partenkirchen, Tel. 0049 (0)8821 81253, E-Mail: trophaeen-weissmann@ t-online.de

ANZEIGEN Anzeigenverwaltung: Media-Team GmbH, Interpark FOCUS 3, 6832 Röthis, 05523 52392, office@media-team.at


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.