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Berichte

Das war die Freilandtagung 2021

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Die FREILAND-Tagung ist „eine der traditionsreichsten interdisziplinären, wissenschaftlichen Nutztierethologie-Fachtagung im deutschsprachigen Raum“zum Thema Nutztierhaltung mit Fokus auf die biologische Wirtschaftsweise, die sich nicht nur an WissenschaftlerInnen, sondern auch an LandwirtInnen und BeraterInnen richtet. Die 28. Freilandtagung fand aufgrund der Covid-Pandemie als Hybridveranstaltung statt – die eine Hälfte der TeilnehmerInnen fand sich im Hörsaal der Universität für Bodenkultur (BOKU) ein, die andere Hälfte war per Videokonferenz zugeschaltet.

Nach einer Begrüßung und einleitenden Worten durch Tagungsorganisator Reinhard Geßl und Rektor Hubert Hasenauer eröffnete Univ. Prof. Werner Zollitsch den ersten Vortragsblock. Nach einer Kaffee-Pause mit Obst und Bio-Joghurt lauschte das Publikum gespannt dem Vortrag zu stressreduzierten Schlachtverfahren von Frau Dr. Anet Spengler Neff vom Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau.

Im Anschluss begeisterte Metzgermeister und Landwirt Fred Zehetner mit einem bewegenden Praxisbericht zur Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld von Rindern die Zuhörerschaft. Abgerundet wurde der zweite Vormittagsblock mit einem Vortrag von Dr. Barbara Leeb (TGD OÖ), der sich mit dem Thema „Nottötung beim Schwein“ beschäftigte. Wer sich zu diesem Thema näher informieren möchte, findet im VÖS Magazin 03/2020 auf Seite 20 einen ausführlichen Artikel von Dr. Barbara Leeb. Außerdem steht zu diesem Thema eine umfassende LFI-Broschüre online zur Verfügung. Gestärkt durch einen Bio-Schweinsbraten ging es in den ersten Nachmittagsblock mit Schwerpunkt auf Geflügelhaltung. Den zweiten Vortragsblock eröffnete Dr. Erik Schmid, Fachtierarzt für Tierhaltung und Tierschutz mit einem äußerst kritischen Vortrag zur Nutztierhaltung in dem die Reduktion der Produktionsmenge, Verbesserung der Haltungsbedingungen und (teilweiser) Ersatz der tierischen Produkte klar gefordert wurden – praxistaugliche Umsetzungsvorschläge blieb er dem Publikum allerdings schuldig. Gleich im Anschluss bot Thomas Reisecker einen praxisnahen Einblick in den Alltag eines österreichischen konventionellen Schweinemästers. Darin ging er auf die vielfältigen Herausforderungen der Schweinebauern und -bäuerinnen ein, die aktuell immer öfter öffentlicher Kritik ausgesetzt sind. Die konventionelle Haltung von Tieren soll die Produktion leistbarer Lebensmittel für die österreichischen KonsumentInnen bezwecken, ohne dass dabei das Tierwohl zu kurz kommt. Es darf nicht vergessen werden, dass hinter jedem Betrieb ein Mensch steht, welcher sich dieses System überlegt, finanziert und umgesetzt hat. Eine Änderung des Betriebssystems ist oft nicht von jetzt auf gleich möglich, selbst wenn der Wunsch danach groß ist. Eine ausführliche Betriebsreportage zum Betrieb von Thomas Reisecker finden Sie im VÖS-Magazin 03/2021 auf Seite 22. Abschließend gewährte Dr. Michael Blass noch einen Einblick in seine Funktion als Geschäftsführer der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH. Nähere Infos zum Thema AMA-Masterplan und Fokus auf das Nutztier Schwein können im aktuellen Interview auf Seite 6 nachgelesen werden.

Im Anschluss genossen die TagungsteilnehmerInnen noch anregende Unterhaltungen bei Brot und Wein. Der VÖS bedankt sich herzlich bei Reinhard Geßl und seinem Team für die Planung und gelungene Umsetzung einer sehr spannenden Fachtagung.

Links:

http://www.freiland.or.at/freiland-tagung/28-freiland-tagung/ Nottötung beim Schwein Broschüre http://www.noe-tgd.at/fileadmin/pdf/ Fachbeitraege/2021_Nottoetung_von_ Schweinen_endgueltig.pdf

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