Historie
4
Über 100 Jahre Augusta-Krankenhaus in Düsseldorf-Rath Rath, im Sommer 1901: Die Industrialisierung hat die idyllisch am Aaper Wald gelegene kleine Gemeinde vor den Toren Düsseldorfs verändert. Mit der Ansiedelung von Fabriken und der steigenden Bevölkerungszahl wächst der Bedarf an medizinischen Versorgungseinrichtungen. Der Kirchenvorstand der katholischen Kapellengemeinde plant den Bau eines Krankenhauses. Nach nur einjähriger Bauzeit öffnet im November 1904 das von den „Töchtern vom Heiligen Kreuz“ betriebene „St. Josefs-Krankenhaus“ an der Augustastraße (später Amalienstraße) seine Pforten. Die Anstalt, die kurz nach der Eingemeindung von Rath in die Stadt Düsseldorf im Jahr 1909 in „Augusta-Krankenhaus“ umbenannt wird, genießt unter ihrem ärztlichen Leiter, dem Chirurgen Dr. Franz Backhaus, einen hervorragenden Ruf. Bereits nach kurzer Zeit reichen die vorhandenen Räume und Einrich tungen für die steigende Zahl der Patienten nicht mehr aus. Der Erste Weltkrieg verhindert den geplanten Neubau. Die Kranken und die an der Front Verwundeten müssen zum Teil in Baracken untergebracht und behandelt werden. Nach Kriegsende nimmt der Orden schließlich die notwendige Erweiterung in Angriff; der Anbau ist im Winter 1925 / 26 fertig gestellt. Anfang der 1930er Jahre wird neben den bereits seit langem bestehenden Kliniken für Innere Medizin, Hals-, Nasen-, Ohrensowie Augenheilkunde eine Gynäkologische Klinik eingerichtet. 1934 wird das AugustaKrankenhaus als „Unfallkrankenhaus“ anerkannt. 2. November 1944 – Düsseldorf ist erneut Ziel eines Luftangriffs. Zahlreiche Bomben
treffen das Augusta-Krankenhaus: Tote und Verletzte sind zu beklagen; einige Gebäude teile werden vollständig zerstört oder schwer beschädigt. Die Patienten müssen in andere Krankenhäuser verlegt werden. Aber schon Anfang 1945 geht der Betrieb im Augusta-Krankenhaus zumindest provisorisch weiter. Der Wiederaufbau und eine damit verbundene Erweiterung der Anlage ziehen sich bis weit in die 1950er Jahre hin. Anfang der 1970er Jahre bricht eine neue Ära an. Die Ordensgemeinschaft „Töchter vom Heiligen Kreuz“ übergibt 1973 Trägerschaft und Betriebsführung des AugustaKrankenhauses an die kurz zuvor unter maßgeblicher Beteiligung von Dr. Walter Faßbender (ARAG-Versicherungsgesellschaft), Oberbürgermeister Josef Kürten sowie der katholischen Kirche gegründete „Krankenhaus Mörsenbroich-Rath GmbH“. Als Erbin ihres Vaters ist heute Frau Petra Faßbender als Mitgesellschafterin des Krankenhaus trägers dem Augusta-Krankenhaus verpflichtet. Die letzten Ordensschwestern verlassen 1992 das Haus. Die neue Trägergesellschaft modernisiert die Kliniken und richtet eine kardiologische Klinik ein. Der Schwerpunkt-Bereich für Magen-Darm-Leber-Krankheiten kann sich schon bald überregional und bedeutend etablieren. Fachliche Schwerpunkte werden in einem neuen Krankenhausverbund in der Region Düsseldorf gesetzt: Ende 2003 wird der Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) gegründet. Das in den letzten Jahren um einen Südost-Flügel erweiterte und technisch modernisierte Augusta-Krankenhaus Rath hat in diesem Verbund seine Indikations schwerpunkte in den Bereichen Chirurgie, Gefäßchirurgie, Innere Medizin, Kardiologie und Anästhesie mit Schmerztherapie.
Aufnahme des Augusta-Krankenhauses von ca. 1920