Gesamtbericht Grundschulen 2013

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Berlinale Generation Schulprojekt 2013 Gesamtbericht der Grundschulen


Berlinale Generation 2013/ Zig Zag Kind Kurzbericht der Erich-Kästner-Grundschule Falkensee Vorbedingungen des Schulumfeldes Die Erich-Kästner-Grundschule ist eine verlässliche Halbtagsgrundschule in der zur Zeit etwa 500 Schülerinnen und Schüler lernen. Seit diesem Schuljahr gehört die Schule zu den Pilotschulen Inklusion im Land Brandenburg. An dieser Schule lernen Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderschwerpunkt im gemeinsamen Unterricht. Unterstützt wird dies durch, zur Zeit, 5 Sonderpädagogen. Am Berlinale Schulprojekt nahmen die Klassen 5b, 5c und 5d teil. In diesen Klassen lernen zwischen 19 und 23 Schülern, davon ca. pro Klasse 5 Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf. Auf Grund dieser Lernbedingungen wird das Projekt fach- und klassenübergreifend durchgeführt. Didaktisch-methodische Überlegungen Zig Zag Kind regte uns an mit den Schülern über sich, ihre Wurzeln und ihre Familien zu reflektieren. In diesem Zusammenhang sammelten die Schüler Familienfotos und Geschichten zu ihren Familien. Diese wurden in Kleingruppen erzählt und filmisch festgehalten. Dabei wurden wir von dem Vorspann des Films inspiriert. Wir übernahmen die Idee Fotos der Kinder zu filmen und dabei erzählten die Kinder aus dem Off zu ihren Fotos. Auch waren unsere Schüler von dem Familienamulett im Film fasziniert, so gestalteten sie ihre eigene Familienamulette. Die Nachstellung einer Filmszene, nämlich der Verfolgungsjagd am Anfang des Films, stellten wir mit der Legetrickfilmtechnik nach. Dabei gestalteten die Schüler die Kulisse der Szene und sie fotografierten selbstständig die Einzelbilder der Animation. Dabei erweckten die Schüler statische Einzelbilder zum Leben, zu einer filmischen Bewegung. Durchführung Zeitraum: 5 Schulstunden Themenangebote für den Projekttag Eine kurze Familiengeschichte

Ein Familienamulett

Ein Legetrickfilm „Die Verfolgungsjagd“

Jedes Kind erzählt mit Hilfe eines Fotos eine Geschichte über sich oder über Familienangehörige. Die Erzählung und das Foto werden in einem kleinen Film festgehalten. Auch ich bin ein Zig Zag Kind. So sieht mein Familienamulett aus. Jedes Kind bastelt ein Familienamulett. Die Kinder bauen die Verfolgungsjagd mit dem Großvater mit Hilfe eines Legetrickfilms nach.





Schulprojekt, Berlinale Generation 2013, Klasse 6a, FESB

Schulprojekt Berlinale Generation 2013 Bericht der Klasse 6a der „Christburg-Grundschule“ der Freien Evangelischen Schulen Berlin zum Film „Satellite Boy“

Vorbedingungen des Schulumfeldes und der Lerngruppen Mitten im Prenzlauer Berg ist die Christburger Grundschule angesiedelt, die zu den Freien Evangelischen Schulen Berlin (FESB) zählt. Sie sind in freier Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins und seit 1998 öffentlich staatlich anerkannte Ersatzschulen. Die Christburger Grundschule hat ihren Standort seit 1999 in dem denkmalgeschützten Backsteinkomplex und beherbergt gleichfalls die weiterführende Sekundarschule. Die spezielle Ausrichtung der Schule liegt begründet in den Gedanken der Evangelischen Allianz – dem Netzwerk aus verschiedenen reformatorischen landes- und freikirchlichen Glaubensrichtungen in Deutschland. Grundlage sind somit für die Schule die Vermittlung und das Leben von christlichen Werten. In der Grundschule sind ca. 320 Kinder, die in den ersten 2 Jahren jahrgangsübergreifend, ab dem 3. Schuljahr jahrgangshomogen lernen. Die 18 Schüler der 6a kommen zum überwiegenden Teil aus dem Umfeld des Stadtgebietes; der Querschnitt der Klassenzusammensetzung ist bunt gemischt von bildungsnahen bis bildungsfernen Elternhäusern und der Anteil an Schülern mit einem Migrationshintergrund liegt bei ca. 15%. Da die Elternschaft der Klasse sehr engagiert an der Gestaltung des Schulalltages teilnimmt, kam es zum Vorschlag und zur aktiven Zusammenarbeit beim Berlinale Projekt zwischen Eltern und Klassenlehrerin.

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Vorüberlegungen In Vorbereitung auf das Berlinale Projekt wollten wir die Schüler für das Medium „Film“ sensibilisieren. Die Sehgewohnheiten der Kinder werden sehr von den Massenmedien bestimmt, wie auch die Auseinandersetzung über einen Film sehr oberflächlich geprägt ist, daher entschieden wir uns noch vor dem Besuch der Berlinale für eine Einstimmung mit dem Film „Wintertochter“. Ziel war es, die Schüler mit Aufbau und Struktur von Filmen vertraut zu machen und wacher zu schauen, sehr hilfreich war uns hierbei das Anleitungsmaterial zu Filmbesprechungen von Vision Kino. Das heißt im konkreten Fall wurden vor dem Film Beobachtungsaufgaben gestellt, zum Beispiel: • Welches sind die ersten Einstellungen, des Filmes aus welcher Perspektive und welches verbindende Element gibt es? • Wer wird zu Beginn des Filmes vorgestellt und wie stehen die Figuren zueinander? Aber auch: • Welche Farben zum Beispiel tauchen vorrangig auf und was für eine Wirkung verstärken sie? • Was ist der Konflikt? Uns war das bewusste Erkennen von filmischen Elementen wie Licht, Schnitt, Filmmusik, Kameraeinstellungen und Figurengestaltung wichtig, die den Konflikt und damit die Geschichte des Filmes unterstützen und das Gesamtwerk Film ausmachen. Dieser vorwiegend analytische Zugang sparte aber die emotionale Ebene nicht aus, so legten wir besonderen Wert auf die Eindrücke der Schüler unmittelbar nach dem Film, die sie als Blitzlicht kurz und knapp notierten. All diese Aspekte besprachen wir in einer offenen Runde innerhalb von einer Unterrichtsstunde. Schon da zeigte sich, dass viele Schüler überrascht waren von der Vielfältigkeit der filmischen Elemente, die der Geschichte dienen. Diese Runde nutzen wir auch dazu, den Schülern näheres über Aufgabe, Sinn und Funktion der Berlinale zu vermitteln, denn es stellte sich schon im Vorfeld heraus, dass – obwohl der überwiegende Teil der Kinder in Berlin aufgewachsen ist - mit der Berlinale an sich nichts anfangen konnte - Vorurteile kursierten, die auf Unkenntnisse beruhten. Sehr schnell hatten wir uns für den Film „Satellite Boy“ entschieden. Zwar waren zunächst verunsichert vom Fehlen der deutschen Einsprache und die Reduzierung auf deutsche Untertitel, da es einige Schüler mit Konzentrationsschwächen in der Klasse gibt; jedoch überzeugte uns die sehr gute Verständlichkeit der Originalsprache und vor allem der wunderbare Film. Die Vorführung, die wir mit der Klasse besuchten, lief im vertrauten Kiezkino im Filmtheater am Friedrichshain, sicher sehr praktisch, da uns aber auch das Erlebnis „Berlinale“ für die Kinder – dieser Blick durch die geöffnete Tür zur Welt - sehr wichtig war, leider aber die Premiere des Filmes in die Ferien fiel - entschieden wir uns zusätzlich zum Besuch des Filmes „Mammu, es Tevi milu“ im Haus der Kulturen der Welt. Es war ein Film, der die Schüler sehr ansprach, uns überraschten ihre Beschreibungen und Empfindungen, aber auch die besondere Atmosphäre im HdKW hatte sie positiv beeindruckt. Doch zu „Satellite Boy“.

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SYNOPSIS: „Mut brauchst du um Dein Heim zu verlassen und auf Reisen zu gehen. Liebe führt Dich zurück“ Das vertraute Heim des Großvaters soll zerstört werden; um dieses Zuhause zu retten, legt Pete zusammen mit seinem Freund den weiten Weg in die Stadt zurück – zunächst auf der Straße mit dem Fahrrad, dann quer durch die australische Wildnis. Dabei entdeckt er nicht nur den Zugang zu den bisher abgelehnten traditionellen Wurzeln seines Großvaters, er entdeckt die Liebe zu seinem Land, wahre Freundschaft, den Zugang zu seiner inneren Stimme und er wird selbst zum Satelliten – die Initiationsreise eines 10jährigen Aborigines.

Didaktisch-methodisch Unsere Überlegungen umfassten auch hier das konkrete Herausarbeiten des Konfliktes und wie dieser erzählt wird, sowie das selbständige Ausarbeiten von kulturellen Hintergründen in Australien in Form von Rechercheaufgaben. Methodisch wählten wir vorrangig das offene Gespräch, ob im Klassenverband oder bei speziellen Aufgaben in kleineren Gruppen. Die Rechercheaufgaben fanden zwar in zweier Gruppen statt, doch auch diese sollten vor der gesamten Klasse präsentiert werden. Priorität hatte also immer die offene Auseinandersetzung und die Einbeziehung aller. Unterstützend wollten wir den Schülern über Interviews - aus der Sicht der Figuren und wie es für sie weiterging -einen noch tieferen Einblick in die Personenentwicklung vermitteln und dabei den Rahmen durch Video-Aufzeichnungen schaffen. Ein ganz wichtiger Aspekt war für uns jedoch, das Verständnis der Schüler für den Film als Kunstobjekt zu ebnen, der sie selbst spiegelt – ihr Wünsche, ihre Träume, ihre Kraft und auch ihre Schwächen. Soweit das Leben von Pete in Australien auch nichts mit unserem hier in Berlin zu tun hat, so gibt es doch bekannte und ähnliche Themen. Wir wollten den Blick nicht nur über den Tellerrand des urbanen Berliner Lebens in die Wildnis und auf die Armut lenken, sondern in die Freiheit und in den Reichtum Petes in sehr einfachen Verhältnissen. Spielerische Interaktionen sollten methodisch bewusst machen, dass das, was sie anspricht beim Betrachten von Filmen, sie selber sind – es mit ihnen ganz unverwechselbar zu tun hat.

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Unser erklärtes Ziel war also primär das sinnliche Erfassen und Erfahren des Filmes, als Mittler zu den Betrachtern – den 11 und 12jährigen Rezipienten. So sammelten wir mögliche Themen und Aspekte des Filmes, die uns wichtig waren - auch mit Blick auf Tendenzen in der Klasse - wobei das Hauptaugenmerk der wunderbaren Hauptperson galt und seiner Entwicklung. - Pete als Hauptfigur trifft alle Entscheidungen Immer Lösungen suchend – nie passiv und resignierend (Fahrrad, Feuer, Honig) seine Entdeckung, Teil der Natur – des Ganzen zu sein „Das Land beschützt mich“ Empfänglich für die innere Stimme Kontrast dazu - Wie ist unser Leben? - Wovon ist unser Glück abhängig? - Haben wir Zugang zu unserer inneren Stimme? - Wissen wir genau, was und wohin wir wollen? • Warum der Filmtitel „SATELLITE BOY“? • Pete entwickelt Sensibilität für das Land durch die Lehren seines Großvaters = Verständnis für die „Alten“, die eigenen Wurzeln Unser Verhältnis zu den „Alten“ geprägt durch mangelnden Respekt und das Nichterkennen als Bereicherung • eine Initiationsreise • Pete im Kontrast zu Kalmain – welche Unterschiede?

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Weitere mögliche Themen - Was braucht man zu Beginn einer Reise ins Unbekannte = Courage - Was findet man am Ende = Liebe + Selbstvertrauen - Eigene Kreativität entdecken - wiederholt das Genre des Road–Movie - Wie ist das Leben der Mutter in der Stadt – Shoppen, Ablenkung - Entd. von wahrer Freundschaft - Rolle der Waffe – ihre Gegenwart schafft eine andere Perspektive und Distanz - Entd. der filmischen Mittel - unser Umgang mit der Natur am Beispiel der Chipstüte im Film Wie achtsam/unachtsam sind wir mit der Natur und der Umwelt? - das Freiluft-Kino – Ort für Geschichten und Begegnungen – im Film ein verlassener Ort

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Verlauf In Vorbereitung auf den Kinobesuch wurde die Frage gestellt, was die Schüler auf eine Reise ins Unbekannte mit-nehmen würden. Uns war klar, dass ein Kind aus dem heutigen Berlin sehr viel Sinnloses einpacken würde – genau den Kontrast wollten wir provozieren. Außerdem erinnerten wir auf die Aspekte Figuren und ihre Verhältnisse zueinander, erste Ein-stellungen/erste Szene und auf die Elemente Licht, Kamera und Musik zuachten Nach dem Film nutzen wir als erste Möglichkeit zum Sammeln der ersten Eindrücke die Filmfragebögen der Berlinale. Damit konnten wir wunderbar herausfinden, wohin wir die Arbeit und das Gespräch lenken sollten, schon dort lag der eindeutige Schwerpunkt bei Autoexplosion. In der 1. Projektstunde nach dem Film war die Aufgabe für jeden, seine Lieblingsstelle pantomimisch vorzuspielen, die Mitschüler sollten in der Beobachtung diese herausfinden. Wichtig war uns, dass jeder Schüler formulierte, warum diese Stelle ihm so gut gefallen hatte – Augenmerk war das ganz persönliche Fühlen und Empfinden der Einzelnen und damit den persönlichen Zugang der Einzelnen zum Film zu stärken. Schon da entwickelte sich der offene Dialog, denn viele Themen kamen zur Sprache, wie die Fähigkeiten Petes, die sie sich wünschten, leider nicht hätten oder sich nicht zutrauten. Sehr vorsichtig wurden Sehnsüchte laut nach ähnlichen Erfahrungen und Befähigungen. Dort, wo sich vereinzelt Schüler nicht trauten, etwas pantomimisch vorzuspielen, gaben wir Ihnen im Laufe des Dialoges äquivalente Ausgangssituationen für eine mögliche Reise vor, um den Mut zu entdecken, den es bei einem solchen Unternehmen - wie Pete und Kalmain es starten - braucht. Damit traten alle in eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Film und waren im Projekt integriert; die „Highlights“ der Schüler „blitzten“ deutlich - das waren wiederholt die beeindruckende Autoexplosion und der Revolver - und wir konnten loslegen und konkreter werden. Der nächste Schritt war mit den Schülern ein Schema zum Film zu entwickeln, um Klarheit in Aufbau und Struktur dieses Roud Movies zu bringen. Den Begriff mussten wir nicht mehr erläutern, da es sich bei dem Film aus der Vorarbeit schon um einen aus diesem Genre gehandelt hatte. Wir bedienten uns hierbei der im Film etablierten Wegdarstellung der Aborigines, der Zeichnung in den Sand – also mit Ausgangspunkt – Weg – Ziel/Ende.

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Anfang

Weg

Ziel/Ende

Eine Gruppe sollte chronologisch die einzelnen Etappen/Eckpunkte des Weges einzeichnen, benennen, wofür diese stehen könnten, was sie für sie erzählten. Wichtig war uns herauszufinden, wo sich etwas veränderte, wo Drehpunkte waren, sich eine neue Qualität zeigte. Für die Kreise waren drei Gruppen zuständig, mit den Aufgaben 1. Personen des Filmes Pete - Kalmain – Jubby – (Petes Mutter) Beschreiben der Personen und ihrer Lebensumstände ihre Verhältnisse zueinander zu Beginn und am Ende des Filmes mit den Veränderungen und neuen Qualitäten spez. bei Pete 2. Hauptkonflikt Warum gehen Pete und sein Freund auf die Reise und die Lösung des Konfliktes am Ende 3. Autoexplosion am Anfang Warum war es so toll für Pete und Kalmain? Warum für Euch - ähnliche Gründe? Was trieb beide zur Explosion? Wie hat die Autoexplosion auf die Jungen u auf euch gewirkt? Warum kam die Polizei und verhaftete sie? Was macht die Tat so gefährlich? Revolver im Vergleich am Ende Wie verhält sich Pete zum Revolver – wie Kalmain? Wer trägt sie - wer handelt mit ihr? Was löste die Kameraführung aus, als Pete die Waffe das 1.Mal in den Händen hält - was habt ihr gefühlt? Warum gibt Pete wohl sein Ziel auf, als er sieht, dass Kalmain ihm mit der Waffe Rückendeckung gibt? Jeweils ein Drittel im Ausgangs- und Endkreis stand ihnen gestalterisch für die gemeinsam zusammengetragen Überlegungen zur Verfügung. Da sich bei diesen Aufgaben große

Unsicherheiten zeigten, war es sehr wichtig, sie durch Fragen und mit Hinweisen auf filmische Details, zu begleiten.

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Ein weiterer Bereich waren Rechercheaufgaben um die Hintergründe des Filmes und der Lebensweise der Aborigines besser verstehen zu können. •

Wer sind die Aborigines? Was bedeutet der Name? Wie nennen sie sich selbst? Was ist ein indigenes Volk? Welche Folgen hatte die Kolonisation für die Aborigines! (wie viele lebten einst dort- wie viele heute) Was ist der Grund für den „National Sorry Day“? Was ist das?) Was ist das „Outstation Movement“ in Australien – Funktion? Wie ist die Lebensweise der Aborigines? Grundnahrungsmittel, Werkzeuge -Was ist ein Wurfstock?

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Was hat es mit dem Gerücht des Kannibalismus auf sich? Was bedeutet Initiation? Wie gestaltet sich die Religion die Aborigines? Was ist die Traumzeit? Was erzählen Traumzeit-Legenden? Was sind „Totem“? Wo lässt sich bei Nacht der Sternenhimmel am besten betrachten? Was bedeutet „Lichtverschmutzung“?

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Nächster Schritt war die Präsentation aller Aufgaben vor der Klasse mit dem Ziel, dass allen die Hintergründe des Filmes und die besonderen Elemente erklärbar wurden, aber auch um Verständnis für eine Kultur und ihre Menschen zu gewinnen. So war zum Beispiel die Frage der Initiationsreise und des Initiationsrituals der Baustein, die Reise Petes und den Tanz am Feuer beim Großvater am Ende des Filmes zu verstehen.

Parallel zu diesem Filmschema entwickelten wir eine 2. Ebene, die auf einer Schnur das zusammengetragene Material der Schüler auf ihrem Weg mit diesem Film die neuen Erkenntnisse aus den Recherchefragen beherbergen sollte, aber ebenso ihre Eindrücke und Lieblingsstellen – die Reise der Kinder.

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Damit war aus der analytischen Ebene des Projektes der Übergang zu den eigenen Reflexionen geebnet.

In einer Runde mit den Schülern erprobten wir ein Spiel, wie es den Aborigines vertraut ist. Durch das Notieren einer sehr angenehmen und einer unangenehmen Seite/Eigenschaft des Gegenüber in der Stuhlkreisrunde, sollte den Schülern klar werden, dass das Aufgeschriebene nichts mit dem Gegenüber zutun hat, sondern nur mit dem Schreiber; der Gegenüber ist die Reflexion, der Spiegel. Die Kinder waren sehr überrascht über die Ergebnisse und Offenbarungen - sehr viele über das, was sie über sich wussten, aber noch nie formuliert hatten und einiges gewiss als Kränkung durch einen anderen empfänden. Wir machten Ihnen auf diesem Wege bewusst, dass alles – ein Mensch, ein Buch, ein Bild und eben in diesem Projekt, der Film - Spiegel für sie ist und das jenes, was sie positiv als auch negativ berührte, mit ihnen zu tun hat, dort liegen ihre Wünsche, ihre Träume, dort erfahren sie sich mit ihrer ureigenen Wahrnehmung Pete hatte entdeckt, dass er Teil der Natur ist, sie ihn beschützt und er sie schützen soll, aber auch das was er nicht will. Die Schüler waren begeistert von seinem Mut und seiner Kreativität – nicht die Verzweiflung Kalmains, sondern der Ideenreichtum Petes hatte sie angesprochen, der Lösungen sucht und so eine Radpanne mit Stroh behebt. Diese Begeisterung ist die der wahrnehmenden Schüler, die sie erst als solches werten und wir wollten Ihnen zeigen, das dies der Weg zu ihrer Kraft und Persönlichkeit ist. Ganz aktuell erfuhr diese Übung eine praktische Umsetzung anhand eines Problems in der Klasse und alle durften die herrliche „Entkrampfung“ und Freude miterleben.

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Im nächsten Schritt gaben wir ihnen die Aufgabe, sich zurückzuziehen und aufzuschreiben, was sie sich für Ihre Zukunft in 10-15 Jahren wünschen, ihre Träume.

…Ich bin nicht schüchtern Meine Freunde sind mir auch sehr wichtig. …Ich wünsche mir, dass mich meine Familie in allen Sachen unterstützt. …außerdem will ich selbstbewusster werden und in Berlin bleiben

…Ich will erreichen, meinem Beruf näher zu kommen …Natur, Natur, Natur …mit Fam., Schwester und Neffen verreisen, wiederkommen und Job anfangen, zu arbeiten

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…Mit meiner Familie und meinen Freunden Spaß haben …Abitur, Studium und als Lehrer

Leider waren wir an diesem Punkt durch Unterbrechungen und andere aktuelle Ereignisse, die der Klärung bedurften, am Ende des Projekttages angekommen. Vieles musste auf der Strecke bleiben, was bedauerlich ist.

Fachübergreifend erarbeiteten die Schüler im Geografie-Unterricht einen Überblick über das Kimberley-Massiv. Die Englisch-Lehrerin hatte den Kinobesuch begleitet und für den Unterricht Arbeitsblatt rund um den Film, den Kinobesuch erstellt, sowie Materialien über Australien in den Unterricht eingebaut.

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Fazit Das, was wir erreichen wollten – das Erlebnis „Film“ bewusster, es als sinnliche Abenteuerreise in die große Welt, aber auch in die eigene innere zu begreifen - ist uns wohl sehr gut gelungen. In der Klasse sind während des Projektes Kinder aktiv geworden, die sich sonst kaum einbringen und dadurch auch im Klassenverband kaum wahrgenommen werden. Aus Freude an diesen so anders gearteten Aufgaben und der Umgang auf einer sehr sensiblen Ebene, auf der sie sich angenommen und verstanden fühlten, hat die Wahrnehmung geschärft - untereinander und für sich selbst - aber immer im positiven Sinne. Was wir völlig unterschätzt haben war der Zeitfaktor. In der Planung wäre dringend angeraten, sich mehr Zeit zu organisieren – mindestens 2-3Tage, ideal wäre eine Schulwoche unmittelbar im Anschluss des Kinobesuches - wir hatten 5 Einzelstunden und einen Projekttag, dadurch zog es sich nach hinten hinaus. Auffrischen ließ sich die Erinnerung sehr gut durch das Zeigen des Film-Trailers auf „you tube“. Wir fanden Unterstützung von Seiten der Schule, aber spürten auch den immensen Lehrplandruck aus den anderen Fachbereichen. Dadurch ist leider vieles an Ideen auf der Strecke geblieben, nicht zuletzt ein ausführlicheres Gespräch über den 2. gemeinsam gesehenen Film – schon da mussten wir bedauerlich Abstriche machen, denn das Thema des Filmes schien viele Schüler sehr zu beschäftigen.

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Auf die Frage, ob sie wieder zur Berlinale gehen würden, kamen folgende Antworten hierbei sollte man bedenken, dass vor Beginn des Projektes sich das Interesse bei sage und schreibe 3 Kindern in der Klasse positiv andeutete - nach dem Projekt waren es 12 von 18 Schülern. 12xJA „JA, ich finde es gut, weil die Filme aus anderen Ländern sehr interessant und spannend waren“ „Ja, ich würde noch einmal gehen, weil die Filme schön sind und man was lernen kann“ „JA, auf jeden Fall… „Ja, kommt drauf an, weil nicht alle Filme toll sind.“ „JA, ich will zur Berlinale noch mal gehen, um andere Filme kennenzulernen, aber auch die, die nicht so berühmt werden“ „Ja, ich will, weil es schön war und Spaß gemacht hat.“ „Ja, ich würde sehr gerne wieder zur Berlinale gehen, ich habe ja 3 Filme gesehen, weil ich Kino mag, weil sie für mein Alter sind – am liebsten mit der Klasse.“ „Ja, das kann ich mir vorstellen, es gibt gut Filme und ein tolles Erlebnis“ „Ja, weil ich es dort schön fand, nur leider hatte ich keine Zeit mit meinen Eltern dorthin zu gehen“ „Ja, unbedingt so oft, wie es geht! Die Filme sind so besonders und berührend und man hat meistens nie mehr die Möglichkeit, die Filme noch mal zu sehen.“

6 x NEIN „Nein, weil es zu voll da war.“ „Nein, weil wir viel zu tun und nie Zeit haben.“ „Nein, würde nicht noch mal zu Berlinale, aber das Projekt fand ich toll! Weil ich die beiden Filme nicht so toll fand.“ „Nein, ich würde nicht unbedingt gehen, weil ich mit meinen Freunden spielen möchte.“ „Nein, weil nicht gefallen.“ „Nein, ich würde nicht gehen, weil die Filme zu lange dauern und es ist zu teuer.“

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Eine kleine „Nebenbaustelle“ war die Elternschaft. Das Angebot, während der Berlinale mit ihren Kindern andere Filme gemeinsam zu sehen oder auch Kooperationen zu bilden und mitzunehmen, hielt sich sehr in Grenzen und zeigte die eingangs erwähnte ablehnende Haltung, die die Kinder nur reflektierten. Daher war uns die Projektpräsentation auf einem Elternabend sehr wichtig – wo wir den Verlauf vorstellten, sie mit Ergebnissen vertraut machten, gaben die Wünsche ihrer Kinder bezüglich der Berlinale weiter und ermutigten sie, mit ihren Kindern in den Dialog über gesehene Filme zutreten – um sie in ihrer Wahrnehmung zu stärken. Allerdings bekamen wir auch positive Rückmeldungen von Eltern, die von der unerwarteten Begeisterung ihrer Kinder berichteten - über die Filme und/oder das Projekt.

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Ich denke, wir haben einiges bewegt und unsere Lust an einem neuerlichen Filmprojekt ist gewachsen.

ANHANG Materialauswahl

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Bericht zum Berlinale Projekt 2013

Ein Projekt zum Film AninA von Alfredo Soderguit, Uruguay / Kolumbien 2013, Generation Kplus

von Heidi Discher


1. Über den Film Anina

„ Anina Yatay Salas, ein nachdenkliches Mädchen mit roten Haaren, mag ihren Namen gar nicht. Jeder einzelne Teil davon ist ein Palindrom, kann also vorwärts und rückwärts gelesen werden. Damit ziehen ihre Mitschülerinnen sie auf, vor allem Aninas erklärte Feindin Yisel. Als die Mädchen sich auf dem Pausenhof prügeln, müssen beide zur strengen Direktorin, die eine besonders nervenaufreibende disziplinarische Maßnahme für die beiden parat hat. Sie bekommen einen schwarzen versiegelten Briefumschlag überreicht, den sie eine Woche lang nicht öffnen dürfen. Von Alpträumen geplagt, ziehen sich die Tage für Anina in die Länge. Zusammen mit ihrer besten Freundin schmiedet Anina allerhand Pläne, um im Voraus an den Inhalt des Kuverts zu kommen. Allmählich erkennt Anina in Yisel eine Schicksalsgenossin, die sogar noch größere Probleme hat als sie selbst. Eine zaghafte Annäherung beginnt. Getragen von der erzählstimme des Mädchens, folgt der Film dem Fluss von Aninas Gedanken und vermittelt so einen Einblick in ihre Innenwelt. Aninas Tagträume drehen sich nicht nur um Sorgen und Nöte, sondern auch um erwachende Liebesgefühle.“ (www.berlinale.de(de/programm/berlinale_programm/datenblatt...)

(63. Internationale Filmfestspiel Berlin, Generation K-Plus, Programmheft)


2. Lerngruppe:

Das vorliegende Projekt fand an der Galilei-Grundschule statt. Sie befindet sich in Berlin-Kreuzberg, in der Friedrichstraße am Mehringplatz. Der Mehringplatz zählt als sozialer Brennpunkt, der u.a. vom Quartiersmanagement gefördert wird. Im Schuljahr 2011/12 gingen auf die Galilei-Grundschule 360 Schüler, insgesamt gab es 19 Nationalitäten. 327 Schüler, also 90,8 % waren nicht-deutscher Herkunft. Von 360 Kindern nahmen 239 Kinder am Islamunterricht teil. Das Projekt fand in einer SAPH-Klasse statt, d.h. in ihr werden Schüler des 1. und 2. Jahrganges gemeinsam unterrichtet. Die Klasse besteht aus 22 Kindern. 7 Kinder sind der 1. Klasse zuzurechnen, 15 Kinder der 2. Klasse. Von den 15 Kindern der 2. Klasse sind 7 Kinder „Verweiler“, d.h. sie haben ihr 3. Schulbesuchsjahr, gehen aber auf Grund ihrer schwachen Leistungen nicht in eine dritte Klasse, sondern verweilen in der SAPH-Klasse. Alle 22 Schüler haben einen Migrationshintergrund, der größte Teil der Familien lebt von Hart IV. Die Mehrheit der Kinder wird von ihren Eltern muslimisch erzogen. Darüber hinaus gibt es 2 Kinder mit einem Förderschwerpunkt Drei der 1. Klässler entsprechen mehr dem Können von Vorschülern. Viele der Schüler in der Klasse haben große Probleme mit dem deutschen Wortschatz.


3. Didaktisch-methodische Überlegungen Im Rahmen des Berlinale-Projektes konnte für die Lerngruppe genau aus zwei Filmvorführen ausgewählt werden. Zum einen gab es aus dem Bereich der Kurzfilme 1 Kplus eine Vorführung mit zahlreichen Kurzfilmen. Zum anderen gab es im Bereich der Generation Kplus einen Film, nämlich Anina. Anina wird für Kinder ab 7 Jahren empfohlen. Darüber hinaus hat der Film eine Spiellänge von 80 Minuten. Da in der Klasse sowohl noch 6 jährige als auch schon 9 jährige Schüler sind, stellte dieser Film quasi ein Kompromiss für alle Altersstufen dar. Die einen wird er in einigen Momenten sicher überfordern, die anderen eventuell eher unterfordern. Der Film selbst enthält eine Vielzahl an Momenten, die von der Klasse bearbeitet werden können. Zum einen kann das alltägliche Thema „Streit“ und „Streitigkeiten“ – auch im Rahmen des Schulalltags behandelt werden. Auch auf das Thema der Konfliktlösung kann eingegangen werden, bietet der Film doch eine geschickte und unerwartete Form an (Der von der Schulleiterin erhaltene Briefumschlag war leer und sollte beide Schülerinnen zum Nachdenken über ihr Verhalten anregen.) Darüber hinaus wird im Film auch das Thema Freundschaft angesprochen, auch dies ist ein für Kinder sehr spannendes Thema. Schließlich ist Anina genervt von ihrem Namen, der ein Palindrom ist. Zum einen lässt sich das Thema Palindrome behandeln, zum anderen aber auch das eigene Wohlbefinden, das eigene Selbstbewusstsein. Was stört mich an mir, an meinem Umfeld? Darüber hinaus steckt hier zusätzlich auch noch das Thema Mobbing drin Anina wird auf Grund ihres Namens von vielen geärgert. Der Film beschäftigt sich darüber hinaus ausführlich mit Träumen, auch dies wäre ein spannendes Thema für die Schüler. Und schließlich verliebt sich Anina in Jonas, auch dies ein weiteres mögliches Thema. Insgesamt hat der Film eine große Palette möglicher Themen. Darüber hinaus wäre es auch noch möglich, dass Leben in Südamerika zu betrachten - zeigt der Film doch Ausschnitte aus Montevideo.


Unter Heranziehung der Lerngruppe erschien es zunächst als sehr wichtig, die wesentlichen Handlungsstränge des Films herauszuarbeiten. Wer ist die Hauptperson? Wie sieht sie aus? Wie alt ist sie…? Schließlich musste es um den wesentlichen Konflikt gehen. Ausgangspunkt des Films war eine Hofpause, in der es zum Streit zwischen Anina und Yisel kam. Anschließend erhielten beide eine Strafe durch die Schulleiterin – den schwarzen Umschlag. Um den Inhalt des Umschlages geht es immer wieder in dem Film. Dieses sollte von den Schülern herausgearbeitet werden. Darüber hinaus bot sich das Thema Streit für die Klasse an, entstehen doch im alltäglichen Schulleben eine Vielzahl von Problemen. Diese Situation sprach die Schüler besonders an. Besonders spannend erschien aber auch der Name Anina, also eine Auseinandersetzung mit Palindromen. Palindrome als Bestandteile von Sprache kann den Kindern einen Einblick in sprachliche Besonderheiten geben, kann aber in dieser Lerngruppe nur ein Thema für die älteren Schüler sein, erfordert es doch eine gewisse Sicherheit im Lesen und Lautieren. Dies ist bei den 1. Klässlern und auch einigen 2. Klässlern so noch nicht gegeben. Die Auseinandersetzung des Films musste an die Aufmerksamkeit und Motivation der Klasse angeknüpft werden. Der größte Teil der Klasse hat einen hohen Medienkonsum, sodass die Gefahr bestand, dass der Inhalt des Films mehr und mehr verblassen wird. Aus diesem Grunde konnte das Projekt nicht über mehr als einen Zeitraum von 3 – 4 Wochen behandelt werden. Darüber hinaus sollte das Projekt im Rahmen des Deutsch-, Sach- und Kunstunterrichts stattfinden. Die anderen Unterrichtsverpflichtungen liefen parallel weiter. So kann insgesamt nur ein kleiner Teil der möglichen Themen, die in Anina stecken, behandelt werden.


4. Projektverlauf 4.1 Erste Phase Zunächst wurde der Film „Anina“ im Kino angeguckt. Nachdem die Klasse wieder in der Schule war, gab es einen Stuhlkreis, in dem es um den Inhalt des Films ging. Zur individuellen Erarbeitung des Filminhaltes mussten die Schüler vier Arbeitsbögen bearbeiten, die in einem Ordner gesammelt wurden. Dabei handelte es sich um folgende Arbeitsbögen: 1. Allgemeiner Fragebogen zum Besuch der Berlinale (Dieser wurde gemeinsam bearbeitet, da insbesondere die Schüler der 1. Klasse noch sehr unsicher beim Schreiben sind. Darüber hinaus mussten hier viele Informationen eingetragen werden, die die Schüler nicht alle selbständig erarbeiten konnten.)


2. Verfassen eines kurzen Steckbriefes 端ber Anina, in dem auch Anina gemalt werden sollte.

3. Das Malen und Benennen weiterer Personen im Film


4. Das Beschreiben bzw. Bemalen des schönsten Teils im Film „Anina“.


4.2 Palindrom

Nach der Beschäftigung mit dem Inhalt des Films stand eine Auseinandersetzung mit dem Thema Palindrome im Mittelpunkt. Nachdem gemeinsam der Begriff „Palindrom“ und der Bezug zu „Anina“ geklärt worden ist, sollten die Schüler weitere Palindrome in Partnerarbeit finden. Diese sollten sie mit Hilfe von Buchstaben aus Zeitschriften auf einem Arbeitsbogen sammeln.


F端r die Sch端ler der 1. Klasse war dies zu schwer, so dass sie die Aufgabe erhielten, zu jedem einzelnen Buchstaben des Wortes Anina ein anderes Wort zu finden. Auch die Sch端ler der 1. Klasse mussten die W旦rter mit Hilfe von Buchstaben aus Zeitschriften Bilden.


4.3 Streit Bei der Bearbeitung des Films konnte ein weiterer Schwerpunkt auf das Thema Streit gelegt werden, ein Thema, das den Kindern sehr nahe liegt und im alltäglichen Schulleben permanent vorhanden ist. Zunächst ging es um eine Betrachtung des Streites zwischen Anina und Yisel und um deren LÜsung. Dies sollten die Kinder der 2. Klasse aufschreiben, die Kinder der 1. Klasse aufmalen.



In einem nächsten Schritt ging es um eine Betrachtung eigener Streitgeschichten und um deren LÜsung.


Anschließend sollten die Schüler vorgegebene Konflikte in Kleingruppen mit Hilfe von Rollenspielen zunächst nachspielen und dann auflösen.

In einem letzten Schritt ging es um das Sammeln von Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten. Die Schüler sammelten hierfür auf Plakaten ihre Ideen und stellten sie anschließend der Klasse gegenseitig vor.


AbschlieĂ&#x;end wurden die wesentlichen Ideen auf Pappstreifen an der Tafel gesammelt.


4.4 Abschluss des Projektes

Zum Abschluss des Projektes sollten alle Schüler einen Brief an Anina schreiben. Dafür wurde zunächst besprochen, wie man einen Brief grundsätzlich schreibt – Anrede und Verabschiedung. Darüber hinaus wurden mündlich Ideen gesammelt. Die Schüler schrieben ihren Brief zunächst vor. Diese Vorschrift wurde vom Lehrer korrigiert. Anschließend schrieb jeder seinen Brief ab, klebte ihn auf ein farbiges Papier und malte noch ein Bild dazu.




Alle bearbeiteten Arbeitsbögen wurden in einem Ordner gesammelt. Jeder Schüler erhielt einen DIN A3- Bogen, der zu einem Umschlag gefaltet und bemalt wurde. In diesen kamen alle Arbeitsbögen, sodass am Ende jedes Kind eine kleine „AninaMappe“ als Erinnerung an den Film hat.


Beispiele von Umschlagseiten



Im Rahmen des Kunstunterrichts wurden kleine Stabfiguren gebastelt. Jeder sollte drei Personen des Films anfertigen, wobei Anina verpflichtend für alle war. Zum Basteln erhielten die Schüler eine vergrößerte Vorlage, die sie bemalen, ausschneiden und mit Haaren aus Filzwolle verzieren mussten. Hier endete die Arbeit in der Klasse an dem Film, da die Motivation der Kinder mittlerweile stark nachgelassen hatte und die Erinnerungen an den Film allmählich verblasst waren.


4.4 Weitere mögliche Projektideen Die Arbeit an dem Film hätte bei einer höheren Motivation der Kinder fortgesetzt werden können. Mit Hilfe der gebastelten Stabfiguren hätten die Kinder den Film nachspielen können. Darüber hinaus hätte ein weiterer Schwerpunkt auf das Thema Träume gesetzt werden können. Auch das Thema Freundschaft wäre ein anderer möglicher Schwerpunkt gewesen. Spannend wäre – wenn die Schüler älter gewesen wären – auch das Herausarbeiten von Informationen über das Land Uruguay und Kolumbien gewesen.

5. Abschließende Betrachtung Insgesamt fand es die Klasse sehr spannend zu einem Film der Berlinale zu gehen. Der Film war für die Klasse weitgehend verständlich, teilweise etwas gruselig. Die im Kino stattfindende Befragung des Regisseurs fanden sie spannend, überforderte einige Schüler aber erheblich, weil sie weiterhin ruhig im Kinosaal sitzen mussten. Die Arbeit in der Klasse am Thema „Anina“ machte ihnen grundsätzlich sehr viel Spaß. Es war im Laufe der Zeit jedoch eine gewisse „Abnutzung“ zu erkennen, d.h. die Motivation sank zunehmend und musste aus diesem Grunde beendet werden. Ein Problem waren die großen Leistungsunterschiede in der Klasse. An dem oben beschriebenen Projekt wurde in einem Zeitraum von ca. 4 Wochen gearbeitet, neben den anderen Unterrichtsfächern und Themen. Abschließend haben alle Kinder Anina positiv als Teil der Berlinale in Erinnerung.


Bericht zum Berlinale Projekt 2013 Ein Projekt zu den Filmen MAMA, ICH LIEB DICH

ESKIL UND TRINIDAD

VON JANIS NORDS

VON STEPHAN APELGREN

Lettland 2013

Schweden 2012

Generation Kplus von Anne Hochegger und Gisela Grabowski sowie der Klasse 5a

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1a. Vorbedingungen des Schulumfelds Die Galilei-Grundschule liegt am Beginn der weltberühmten Friedrichstraße in BerlinKreuzberg zwischen dem Mehringplatz und dem ehemaligen „Checkpoint Charlie“, also dem noch nicht gentrifizierten Teil. Das Gebäude wurde vom Mailänder Architekten Mario Broggi zur internationalen Bauausstellung entworfen und 1991 gemeinsam mit der Liebmann-Schule, einem Förderzentrum für Sprache, bezogen. Nach 20 Jahren sind leider erhebliche Abnutzungserscheinungen sowie technische Mängel festzustellen, die der damaligen Eile zur Fertigstellung geschuldet sind. Ein großzügiges und ansprechendes Außengelände sowie ein Sportplatz ergänzen das Gebäude zum Jüdischen Museum hin. Da das Gelände nachmittags zur allgemeinen Nutzung geöffnet wird, sind auch hier Abnutzungs- und Vandalismusschäden zu beklagen. In unserer Schule leben und lernen zur Zeit 370 Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren in 17 Lerngruppen. Die ersten und zweiten Klassen werden altersgemischt unterrichtet. Unsere Klassenräume haben im Erdgeschoss einen direkten Zugang zum Innenhof. Leider wurden diese Räume und das Inventar immer wieder durch Einbrüche beschädigt. Nach 7 (!) Einbrüchen im letzten Sommer gibt es jetzt endlich eine Alarmanlage! Die Schule verfügt über eine sehr schöne Bibliothek, einen Mehrzweckraum mit Bühne, Fachräume (Musik, Werken, NaWi, SINUS, Computer), eine dreiteilige Turnhalle im Untergeschoss sowie Horträume mit einer neu gestalteten Mensa. Wir sind eine offene Ganztagsschule mit einer verlässlichen Betreuung für alle Kinder von 7.30 bis 13.30 Uhr. Zusätzlich kann am Nachmittag die ergänzende Betreuung (Hort) von 13.30 bis 16.00 oder 18.00 Uhr besucht werden. Dort werden die Kinder von Erzieherinnen und Erziehern betreut. Unser Ziel ist es, allen Kindern gerecht zu werden. Das bedeutet auch, dass behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam den Unterricht besuchen. Von den 370 SchülerInnen sind 91% nicht deutscher Herkunftssprache, 98% sind von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit. Grundsatz in jedem Unterricht ist daher die Sprachförderung, so dass die Kinder dem Unterricht gut folgen und ihre Sprachkompetenz weiter entwickeln können. Die Pädagoginnen und Pädagogen bilden sich laufend fort und werden dabei durch die Teilnahme an z.B. SINUS und FörMig unterstützt. Wir unterhalten zahlreiche Kooperationen mit verschiedenen, außerschulischen Einrichtungen. Diese nutzen wir für Aktivitäten und Projekte, die in unterschiedlichen Zeitabständen innerhalb und außerhalb der Schule stattfinden.

Vorbedingungen der Lerngruppe Die Klasse 5a besuchen zur Zeit 10 Schüler und 8 Schülerinnen. Ein Schüler befindet sich im Auslandsjahr. Die 5a ist eine Integrationsklasse. Ein Schüler hat den Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, eine Schülerin den Förderschwerpunkt „Lernen“ sowie zwei SchülerInnen den Förderschwerpunkt „Sprache“.

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Dazu kommen einige Schüler mit den sog. Teilleistungsschwächen „Lese/Rechtschreibschwäche“, „Dyskalkulie (Rechenschwäche“, ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) und ADHS (wie vorher mit hyperaktiver Note). Die zusätzlichen Förderstunden (15 in diesem Jahr) bedeuten, dass in 15 von 32 Stunden 2 LehrerInnen der Klasse zur Verfügung stehen. Je nach Krankenstand wird ein Teil dieser Stunden für den Vertretungsbedarf herangezogen. Von den 19 zur Klasse gehörenden SchülerInnen sind 18 nicht deutscher Herkunftssprache. 10 Schüler leben in arabisch (z.T. kurdisch) geprägten Elternhäusern, davon 2 Mädchen. 3 dieser Familien leben nach streng religiösen Vorschriften, diese Kinder durften z.B. nicht mit zur Klassenfahrt. Die beiden Mädchen leben allein unter vielen Brüdern und werden gut „behütet“. Beide haben schon angedeutet, dass sie zur nächsten Klassenfahrt nicht mehr mitkommen dürfen. 6 SchülerInnen haben einen türkischen (z.T. kurdischen), 1 Schülerin einen bulgarisch-türkischen und 1 Schüler einen bosnischen Hintergrund. 7 Kinder leben in Patchworkfamilien, d.h. entweder mit einem Elternteil (1) oder neuen Elternteilen. 18 von 19 Familien sind von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit, d.h. beziehen Hilfen zum Lebensunterhalt. Von 12 Familien wissen wir, dass „schwarz“ hinzu verdient wird, die meisten fahren große Autos und haben vollständige, (im Folgenden beschriebene) elektronische Ausstattungen, bei 3 Kindern ist die Situation augenscheinlich tatsächlich prekär (Kleidung, Schulsachen z.B.). In den Montagserzählungen der Kinder spiegeln sich die kulturellen Lebenswelten: • • • • • • •

gegenseitige Verwandtenbesuche Computer-/X-Box/Playstation/Wii/Handyspiele (fast alle Jungen haben ein Handy, die meisten bereits ein Smartphone, einer sogar schon ein Iphone) Fernsehen Filme aus dem Internet über XXL-Flachbildschirme abgespielt Sonntags abends vorwiegend die ProSieben-Filme Fußballturniere (wenige Jungen, die im Verein spielen, die Schwestern müssen dann mit!) in den Sommermonaten grillen in Parks und Gärten

Die meisten Kinder haben ein Fernsehgerät in ihrem Zimmer, das bis spät in der Nacht und mit nicht altersentsprechenden Programmen in Betrieb ist, zumal wenn ältere Geschwister mit im Zimmer wohnen. Eine Schülerin erzählt manchmal von familiären Besuchen z.B. im Naturkunde-Museum. 7 SchülerInnen haben Gewalterfahrungen innerhalb der Familien gemacht. Über alle diese Fälle gibt es eine Akte beim Jugendamt, in zwei Fällen gab es bereits eine außerfamiliäre Unterbringung. Bei 6 von 19 SchülerInnen kann man davon ausgehen, dass die Eltern ihrer Fürsorge- und Erziehungspflicht im positiven Sinn nachkommen. Bei allen anderen gibt es immer wieder Gesprächsbedarf, 4 Eltern entziehen sich dabei hartnäckig und verweigern mehr oder weniger offen die Zusammenarbeit mit der Schule! 3


Trotz oder gerade wegen dieser vielfältigen Probleme kommen die Kinder i.d.R. gerne zur Schule. Hier treffen sie ihre Freunde und bekommen vielfältigste Anregungen. Die Erwachsenen üben keine körperliche Gewalt aus und sind der Klientel entsprechend in der Mehrheit pädagogisch in der Lage und bemüht, deren Bedürfnissen gerecht zu werden. Konflikte und Regelverletzungen sind dabei an der Tagesordnung. Die Arbeit an unserer Schule ist im wesentlichen durch einen hohen sozialpädagogischen und erzieherischen Aspekt geprägt. Reine Wissensvermittlung ist auf diesem Hintergrund schwierig. Immer wichtiger dagegen ist das Lernen in projekt- und handlungsorientierten Zusammenhängen.

2. Didaktisch-methodische Vorüberlegungen Wir konnten aus drei uns vorgeschlagenen Filmen auswählen: • • •

Mother I love you Eskil und Trinidad Marussia

Wir entschieden uns für die ersten beiden Filme. In beiden werden in kindgerechter und sehr unterhaltsamer Art und Weise die Probleme und Schwierigkeiten gleichaltriger Kinder gezeigt und beide haben ein versöhnliches Ende. Genervte Eltern(teile), Erfahrungen mit Schlägen aus Überforderung, Notlügen, besonders, wenn es um schulische Leistungen geht, gegenseitiges Ärgern, Trennungsdramen kommen in unserer Klasse gehäuft vor und wir hatten ständig bestimmte Schüler im Kopf, für die wir uns die eine oder andere Szene als „therapeutische Maßnahme“ (siehst du, anderen Kindern geht es auch so!) vorstellten. Marussia erschien uns für die Lerngruppe nicht geeignet und wirkte eher wie ein sozialkritischer Film für Erwachsene. Aus terminlichen Gründen (Mother I love you lief gleich am Montag nach den Winterferien, Dienstag war Fasching, also keine Möglichkeit der unmittelbaren Nachbesprechung, Mittwoch dann Eskil und Trinidad) wollten wir zunächst nur Eskil und Trinidad anschauen. Der lettische Film hatte uns aber so angesprochen, dass wir die ungünstig Terminlage gern in Kauf nahmen. Auch die SchülerInnen hatten Lust, beide Filme anzuschauen. Die Hälfte der Klasse hatte im Rahmen einer Dankesrunde für besondere Gemeinschafts leistungen bereits in den letzten beiden Jahren Berlinalefilme angeschaut. Die anderen Kinder waren nun sehr gespannt darauf, endlich auch einmal mitgehen zu können.

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Die Filme: Mama, ich lieb dich

(63. Internationale Filmfestspiel Berlin, Generation K-Plus, Programmheft)

Raimonds, pubertierender Schüler eines Musikgymnasiums, erhält wegen seines Verhaltens einen Tadel. Klar, dass er diesen nicht wie verlangt von seiner Mutter unterschreiben lässt. Lieber zieht er das Telefonkabel aus der Wand, als seine Lehrerin zu Hause anruft. Raimonds' Mutter hat es nicht leicht. Sie arbeitet in einer Klinik und macht dort Überstunden, um beide durchzubringen. Raimonds ist mit seinen Problemen meist auf sich allein gestellt. Schließlich muss er auch noch feststellen, dass seine Mutter ihm etwas vormacht, wenn sie behauptet, dass sie zur Nachtschicht geht. Der Mutter entgeht völlig, wie der Sohn sich durch einige verzweifelte Aktionen und die darauffolgenden, immer neuen Ausreden allmählich in eine heikle Lage verstrickt. Konsequent aus Raimonds Perspektive erzählt, vermittelt dieses realistische Drama tiefe Einblicke in das Seelenleben eines verschlossenen Jungen. Einfühlsam thematisiert der Film den schwierigen Prozess einer Wiederannäherung von Mutter und Sohn. (www.berlinale.de(de/programm/berlinale_programm/datenblatt...)

Eskil und Trinidad

(63. Internationale Filmfestspiel Berlin, Generation K-Plus, Programmheft)

Eskil zieht mit seinem Vater von Ort zu Ort, der als Ingenieur Kraftwerke wartet und repariert. Kaum hat Eskil Freunde gefunden, geht es schon wieder weiter zum nächsten Kraftwerk. Ohne seine Mutter ist das für ihn besonders schwer. Doch die lebt in Dänemark und möchte nicht nach Schweden zurück. Das ständige Hin und Her im kalten Norden des Landes ist ihr schlecht bekommen. Wo sie hinkommen spielen die Kinder Eishockey. Eskil spielt auch Eishockey. Sein Vater, selbst Ex-Profispieler, findet das toll. Doch Eskil ist nicht gerade ein Top-Scorer. Wer Eishockey spielt, muss Schmerzen klaglos ertragen. Harte Pucks tun weh, besonders wenn man Torwart ist. Aber Eskil will nicht sinnlos leiden. Er hat auch nicht den absoluten Willen zum Sieg wie zum Beispiel die nette Mirja, die vielleicht seine Freundin werden könnte. Eskil hat andere Interessen. Ihn fasziniert alles, was mit Schiffen und Seefahrt zu tun hat - besonders das eindrucksvolle Boot, das die eigenbrötlerische Trinidad in einem Schuppen außerhalb des Dorfes baut. (www.berlinale.de(de/programm/berlinale_programm/datenblatt...)

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3. Stunden- und Projektstruktur Es boten sich vielfältige Möglichkeiten den Filmerlebnissen nachzuspüren. Wir entschieden uns parallel zum Unterricht jede Woche einige Stunden am Projekt zu arbeiten. In der Zeit zwischen den Winter- und den Osterferien mussten in allen Fächern Klassenarbeiten und Tests geschrieben werden, weil das Halbjahr sehr kurz ist. So sollte das Berlinale-Erlebnis den Kindern Freude und Entspannung bieten. Erfahrungsgemäß eignen sich daher am ehesten offene und (weitgehend) selbstbestimmte Arbeitsformen für diese heterogene Lerngruppe.

4. Arbeitsblätter, Materialien, Schülerergebnisse etc. (auch unter 6.) Wir legten für beide Filmbesuche ein kleines DinA5-Berlinaleheft an. Die SchülerInnen bekamen verschiedenen Deckblätter zur Auswahl

sowie jeweils eine Kopie des Filmplakats und einige Infos zu den außer den SchauspielerInnen am Film beteiligten Personen.

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Den SchülerInnen war bekannt, dass es nach dem Film die Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen, sich Notizen zu machen und evtl. ein Autogramm zu bekommen. Da nach dem Kino keine Zeit mehr für eine Gesprächsrunde war, bekamen die Kinder einen kleinen Filmfragebogen zur Selbstreflexion.

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Die Klasse war während der Filmvorführung äußerst konzentriert. Einige Schüler verfolgten mit großem Interesse die englischen Untertitel und verstanden insbesondere die „Ausdrücke“. In der Filmbewertung wurde das mehrfach kritisiert. Bei der anschließenden Vorstellung der Filmcrew war das Interesse groß. Spontan kam die Frage „Wo ist Petr?“ Ein Schüler mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ war nicht mehr auf dem Sitz zu halten, als er die Pressefotografen vor der Bühne sah. Er lieh sich meinen Fotoapparat und stellte sich neben den Fotografen, schaute sich die Arbeitsweise ab und imitierte sie ganz großartig. Diese Rolle des „Pressefotografen der 5a“ ließ er sich dann auch nicht mehr nehmen.

Das Photo unseres Pressefotografen!

Mehrere Schüler liefen zur Fragerunde nach hinten, leider zu spät, sodass sie nicht mehr an die Reihe kamen. Dafür wurden sie in der Autogrammschlange entschädigt. Als der Dolmetscher die Hefte sah, schnappte er sich den Stapel und legte ihn auf den Autogrammtisch. Zusätzlich bekam die Klasse noch ein Klassenautogramm!

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Beim zweiten Filmbesuch zu Eskil und Trinidad war die Klasse schon gut vorbereitet. Trotz der ewig langen Wartezeit wegen technischer Probleme blieben die Kinder ruhig und gelassen. Die Begeisterung war noch grĂśĂ&#x;er, die Gesichter der Kinder gespannt und konzentriert.

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Nach dem Film liefen sie gleich los zur Fragerunde und tatsächlich kamen alle dran. Selbst dem Allermutigsten versagte dabei fast die Stimme! Unser „Pressefotograf“ war mit der Camera wieder vor Ort!

Auch hier kam wieder die Frage: Wo ist Mirja? Die Enttäuschung war groß, denn die weibliche Hauptrolle genoss sowohl bei den Mädchen wie bei den Jungs großen Respekt! Aber zum Trost gab es wieder Autogramme und Bonbons!

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Bei der Besprechung am nächsten Tag bekam der Film überaus gute Kritiken.

Eine Abstimmung ergab, dass Eskil und Trinidad der Mehrheit der Klasse sehr gut gefallen hatte. Die meisten Kinder waren aber der Meinung, dass man bei Mother I, love you mehr ändern könne, besonders die Szene mit der Ohrfeige hat den Kindern nicht gefallen!

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Alle Materialien wurden ins Heft geklebt.

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Die Auswertung der Berlinale-Fragebögen Die Liebingsstellen im Film „Mother, I love you“: • • • • • • • • • • • • • •

Als Raimonds eine Ohrfeige bekommen hat von Petr!!! Das war sehr lustig!!! Als Raimonds (Christopher) mit diesem Mädchen aus dem Orchester gestritten hat. Wo er das Geld geklaut hat! Als Petr das Geld geklaut hat. Da, wo er (Raimonds) in die Wohnung eingebrochen ist und der Mann ihn erwischt, als er das Geld klaut. Die Ohrfeige! Wo er das Geld geklaut hat und wo er weggerannt ist. Wo Raimonds Tricks mit seinem Roller auf der Bahn gemacht hat. In der Schule Wo Raimonds den BH in das Saxofon rein gesteckt hat. Der Junge einen Auftritt hatte. Als Raimonds das Mädchen mit dem BH bedrohte und als Raimonds fast das Bein des Mädchens küssen sollte. Mir hat das Feuerwerk am besten gefallen. Und das mit dem Geld. Wo Raimonds Rollertricks gemacht hat.

Woran musstest du denken/was hast du gefühlt? • • • • • • • • • • • • • •

Das Hauen hat bestimmt weh getan. (Ob die Schelle wehgetan hat?) Hass. Ich habe nichts gefühlt. Nur Lügereien. An meine Mutter. Trauer und Schläge. Ein wenig traurig. Viel Schmerz. Ich habe gefühlt, dass der Junge nicht gut in der Schule war. Ich habe gedacht, dass es jeden Tag schwieriger wird kleinere und größere Lügen zu verschweigen. Es war nicht schön, da wo Raimonds Mutter ihm eine Schelle gegeben hat. Ich habe gedacht an meinen Cousin, als er von seiner Mutter Geld genommen/geklaut hat!!! Ich habe gefühlt, dass er wie mein Cousin war. Dass man nicht alles so schnell zugeben kann. Ich war traurig, dass die Mutter den Jungen geschlagen hat. Ich habe gedacht, dass Raimonds oft mit seinen Sorgen und Gefühlen auf sich alleine gestellt ist.

Was hat dir an der Art gefallen, wie der Film gemacht ist? Was hättest du verändert? • • • • • • • • • •

Ich hätte diese Frau verändert, weil sie Raimonds bedroht hat. Der Film war super und ich hätte nichts verändert. Der Film war sehr gut und ich kann eigentlich nichts ändern!!! Weiter so! Ich hätte die Körperverletzung nicht gezeigt und nicht die Ausdrücke! Ich würde die Schimpfwörter in diesem Film verändern. Mir hat alles gefallen, ich würde nichts verändern. Der Film braucht ein Ende! Der Film ist gut, ich würde nichts verändern. Ich hätte die Sprache verändert und hätte die Schauspieler gewechselt.

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• • • • •

Ich hätte ein Happy End gemacht. Nix. Ich hätte nichts verändert, mir hat es gefallen. Nix. Ich hätte den Film ohne die Schläge gedreht.

Hast du eine Botschaft für den Regisseur oder die Regisseurin? • • • • • • • • • • • • • •

Warum war Petr nicht auf der Bühne? Wieso hat Petr das Geld geklaut? Der Film war gut. Der Film war sehr gut und es wäre schön, wenn ein neuer Film erscheint. Wie lange spielt Christophe schon auf dem Saxophon? Ich finde, es muss einen 2. Teil geben. Ich fand den Film sehr schön. Ich habe leider keine Frage. Ihr seid einfach nur gut und ich möchte, dass ihr mehr Filme macht! Ich werde der Erste sein, der euren Film, also den nächsten Film sehen wird. Ihr habt den Film einfach super hingekriegt. Das habt ihr gut gemacht.

Die Lieblingsstellen im Film „Eskil und Trinidad“ waren ... • • • • • • • • • • • • • • • •

Wo Eskil vom Eis stürzt! Die Szene war spannend und so konnte Eskil Trinidad kennen lernen. Mir hat gefallen, dass die Bombe in die Luft geflogen ist. Wo Trinidad gerade TNT sprengen wollte und Eskil ist mittendrin reingekommen. Mir hat gefallen, wo die Bombe in die Luft geflogen ist. Wo Eskil alle Puckbälle ins Gesicht bekommen hat. Da wo sie mit dem Boot gefahren sind. Wo er mit den Pucks abgeschossen wurde. Das war sehr cool. Wo Eskil die Eishockeyschläger runtergeworfen hat. Wo der Vater immer an die Lampe geknallt ist. Als Eskil und sein Vater mit dem Auto rumgefahren sind. Als Eskil und sein Vater mit dem Auto rumgefahren sind und sehr viel Spaß hatten. Und die Stelle, als der Vater Eskil das Flugticket geschenkt hat. Da wo die Bombe geplatzt ist und alle einen Schock bekommen haben. Als Eskil fast von der Bombe (TNT) gekilled wurde. Das Ende, wo sie mit dem Auto gefahren sind. Es war schön, das mit dem Explodieren. Wo Eskils Vater ein Flugticket gekauft hat, ist Eskil glücklich geworden, weil er zur Mutter fahren kann.

Woran musstest du denken? Was hast du gefühlt? • • • •

Eis, Kälte und Schmerz Ich habe gefühlt, dass sich Mirja und Eskil mögen. Nix. Nur einen Schock, wo das TNT explodiert ist. Ich habe gar nichts gefühlt.

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• • • • • • • • • • • •

Ich glaube, Eskil liebt Mirja. Als die Bombe geplatzt ist, habe ich einen Schock bekommen. Trauer, Schmerzen und Mitleid. Ich habe nichts gedacht oder gefühlt. Wie bei mir, ich möchte nicht zur Arabischen Schule gehen, aber meine Eltern wollen. Dass Eskil die alte Frau mochte. Dass man die Eltern nicht anlügen sollte. Und ich habe gefühlt, dass Eskil seine Mutter echt vermisst. Ich habe mich nicht so gut gefühlt, weil Eskils Vater gemein war. Eskil durfte nicht zu seiner Mutter, das fand ich blöd. Ich habe gedacht: Als ich geträumt habe, war es genauso wie beim Film. Wenn man einfach sagt, er ist ein schlechter Mensch, muss es aber nicht so sein. Am Strand war es traurig. Trinidad wollte mit dem Schiff nach Trinidad gehen und Eskil wollte mitkommen und dann ist die Bombe explodiert.

Was hat die an der Art gefallen, wie der Film gmacht ist? Was hättest du verändert? • • • • • • • • • • • • • • • •

Ich fand den Film gut, ich hätte nichts geändert. Ich hätte nur deutsche Untertitel gemacht, weil, als hinten die Frau übersetzt hat, habe ich nicht alles verstanden. Ich hätte verändert, dass die Mutter mit nach Nordschweden fährt. Gar nichts. Der Film war gut. Ich hätte nichts verändert. Mir hat der Film gefallen. Nix. War alles gut. Nichts. Ich finde ihn gut, weil alle sehr gut geschauspielert haben. Ich hätte nichts verändert, die Art hat mir gefallen und er ist sehr gut gemacht. Ich fand alles gut, also hätte ich nichts verändert. Ich hätte nichts verändert. Mir hat alles gefallen. Ich hätte eigentlich nichts verändert. Der Film hat mir gefallen. Eskil war sauer auf seinen Vater, aber der Vater war gemein zu Eskil. Also am Ende, als Eskil und Mirja und sein Vater im Auto waren und Trinidad gesagt hat „Bloody nutcase“, da dachte ich, sie hat Nut**enkasse oder so gesagt. Ich hätte gar nichts verändert, denn der Film war super. Spannend!! Dass es nicht traurig wird. Ich würde Eskils Vater ändern, weil er gemein war zu ihm.

Deine persönliche Botschaft an den Regisseur/die Regisseurin: • • • • • • • • • • • • • •

Ich möchte sagen, dass Ihr Film mir sehr gefallen hat. Warum waren Mirja und Eskils Vater nicht auf der Bühne? Warum waren Mirja und Eskils Vater nicht auf der Bühne? Der Film war super!!! Warum waren nicht alle Schauspieler da? In wie viel Filmtagen wurde der Film gedreht? Sie haben den Film sehr schön gemacht. Ich fand den Film gut, aber lieber wäre es mir, wenn Mirja auch bei der Vorstellung gewesen wäre. Ihr seid einfach nur gut und weiter so ☺ Ihr habt es einfach super hingekriegt!!! ☺ Gut gemacht!

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Die Ideensammlung zur Projektarbeit war ausgesprochen vielfältig. Die meisten Kinder wollten eine Performance machen, um fiktiv Geld für Petr und Raimond zu sammeln zur Begleichung der Schulden!

Die Kinder bekamen dann einen Bogen mit Präsentationsvorschlägen und sollten sich für ein Projekt entscheiden.

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Die meisten Kinder entschieden sich f체r ein Plakat u.a. zum Thema Saxophon, Schiffe und Eishockey. Die Arbeitsatmosph채re war sehr produktiv und kreativ. Neben einigen sehr gelungenen Plakaten entstanden u.a. mehrere Leporellos und ein Riesensuchspiel.

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Adrian entwickelte ein Interview mit Raimonds Mutter!

Amar arbeitete die Gedankenverbindung zwischen Eskil und seiner Mutter sehr schรถn heraus:

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Weitere Arbeitsergebnisse gibt es dann auf der CD-Rom und der Abschlusspräsentation.

5. Abschließende Betrachtung Das Projekt hat allen Beteiligten sehr viel Spaß und Lust auf die Berlinale im nächsten Jahr gemacht. Es ist gelungen, die Schüler emotional zu erreichen und ihnen neben den üblichen elektronischen Beschäftigungen andere „Sehgewohnheiten“ zu eröffnen. Vielen SchülerInnen gelang es, „schlummernde Kapazitäten“ zu wecken (texten, basteln, zeichnen ...) und durch konzentriertes Arbeitsverhalten tolle Ergebnisse zu erzielen. Es herrschte eine positive und konstruktive Arbeitsatmosphäre, die sich u.a. auch durch rege Kommunikation (Hilfeleistung, Tipps zur Arbeit) untereinander auszeichnete. Jede(r) hat „sein Projekt“ allein oder in der Gruppe erfolgreich im Rahmen der Klassenpräsentation beenden und sich dabei neben dem „schulischen Pflichtprogramm“ profilieren können. Die SchülerInnen übten die Recherche am Computer und das Herausfiltern wichtiger Informationen. Die Kompetenz Präsentieren mit Hilfe von Stichwort- und Moderationskärtchen gelang einigen Kindern schon sehr gut. Vielen Dank!

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Die Arbeitsergebnisse zu „Mother I Love You“ Mohamad Omar zeichnete ein Suchsel mit einem Motiv von der Skaterbahn in Riga:

Das Packpapier soll die Skaterhalle darstellen. Adrian steuerte ebenfalls ein Bild bei.

Ilknur informierte über das Saxofon, das im Film eine wichtige Rolle spielt

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und zeichnete noch ein Filmplakat:

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Ceren gestaltete ein Infoplakat zum Film:

Aya war mit ihrem 1. Versuch nicht zufrieden und machte ein neues Plakat mit Unterst端tzung von Ceren:

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Adrian schrieb und präsentierte ein Interview mit Raimonds Mutter: Mother I Love You (ein Interview mit Raimonds Mutter) J: Warum ist ihr Sohn wohl weggelaufen in der Nacht? M: Er hat eine Schelle gekriegt , weil er mich angelogen hat. J: Warum hat er Sie wohl belogen? M: Er hat in der Schule Ärger bekommen und sollte den Eintrag im HA-Heft von mir unterschreiben lassen. Den Eintrag hat er rausgerissen und dann Angst gehabt, dass die Schule mach anruft. J: Wäre das denn so schlimm gewesen? M: Nein, aber Raimonds hat den Telefonstecker rausgerissen! Im Krankenhaus war ein Notfall und ich war nicht erreichbar! J: Das ist aber gar nicht schön. Warum hat Raimonds das Geld geklaut? M: Weil er sein Saxophon wieder holen wollte. J: Warum hat Raimonds Ihnen nicht erzählt, dass sein Saxophon weg ist? M: Weil er Angst hatte, dass er vielleicht noch eine Schelle bekommt.

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Selin recherchierte und berichtete über das Polarlicht aus „Eskil und Trinidad“:

Tugba, Lea und Hilal gestalteten ein Plakat mit einem Heftchen, in dem die Lieblingsstellen erzählt und gezeichnet wurden:

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Devran und Cenk konnten sich zunächst nicht entscheiden, einigten sich dann aber auf das Thema „Schiffe“, das ja im Film eine wichtige Rolle spielt!

Amar war beeindruckt von der Beziehung Eskils zu seiner Mutter und stellte besonders die Gedankenverbindung zwischen beiden heraus und auch die Idee, mit Trinidad auf dem Schiff bis Dänemark mitzufahren:

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Das Thema Eishockey stieĂ&#x; auf das Interesse einiger Jungen, z.B. von Hamudi:

und das von Malik, Abdallah und Ibrahim:

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Diese Gruppe stellte auch gleich eine Möglichkeit in der Nähe Eishockey zu spielen vor und berichtete über die Geschichte dieses Sportes:

Die schnellste Mannschaftssportart Wer Eishockey spielen will muss mit einem Schläger, einem Puck umgehen und sehr gut Schlittschuh laufen können und gleichzeitig Teamgeist haben. Im 16. Jahrhundert kamen die Franzosen nach Kanada und lernten von den Indianerstämmen der Huronen und Irokesen ein Ballspiel. Dabei wurde mit Krummstöcken auf einen Ball geschlagen. Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die Engländer nach Kanada. 1856 lernten englische Soldaten in Halifax Schlittschuh laufen. Ihnen wurde das zu langweilig und sie spielten mit Schläger und Ball auf dem Eis. So entstand Eishockey. Am 3.3. 1875 fand in Montreal das erste offizielle Eishockey-Spiel statt. Heute spielt man mit einem Puck, das ist eine flache Hartgummischeibe. Früher wurde mit einem Gummiball gespielt, der ist aber immer in die Zuschauer geflogen. 1877 schnitt William Fleet Robertson die untere und die obere Seite des Gummiballs ab und erfand so den Puck. Kurz danach erfand Lord Stanley, der britische Gouverneur von Kanada, das erste offizielle Eishockey-Turnier. Das erste Ausscheidungsspiel um den Pokal, dem „Stanley-Cup“, fand am 23.3.1894 statt. Bis heute ist dieses Turnier das wichtigste für die Eishockey-Liga der USA. Eine Mannschaft besteht aus 22 Spielern, davon 3 Torhüter. Beim Spiel befinden sich jeweils ein Torhüter, zwei Verteidiger und drei Stürmer auf dem Spielfeld und können jederzeit ausgewechselt werden. Es gibt auch Schiedsrichter auf dem Feld und außerhalb. Alle tragen eine spezielle, gepolsterte Schutzausrüstung und Helm, darüber das Vereinstrikot. Die Schlittschuhe sind aus Leder mit zusätzlichem Schutz und abgerundeten Kufen. Gespielt wird mit einem Schläger aus Holz oder Kunststoff. 1920 kam Eishockey zu den Olympischen Spielen, erst 1998 wurde Frauen-Eishockey zur olympischen Disziplin.

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Karim und Khalil gestalteten ein Plakat mit einem Stichwortheft zum Film und widmeten sich ebenfalls dem Thema Eishockey:

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Filmkritiken – Berlinale‐Projekt der Klasse 6c der Grundschule am Schäfersee Lehrer: Herr Meinert (mit Unterstützung von Frau Kobe) Januar – März 2013 1. Grundidee Kinder lieben Kino. Trotz der Nutzung vielfältigster Medien stellt der Kino‐ besuch für Kinder und Jugendliche weiterhin eine der beliebtesten Freizeit‐ beschäftigungen dar. Die Schülerinnen und Schüler sind also grundsätzlich sehr interessiert am Me‐ dium Film, besitzen aber zunächst nur wenige Möglichkeiten, sich bewusst und aktiv mit Filmen auseinanderzusetzen. Sie konsumieren zumeist unreflektiert die Filme, die ihnen in großen Cineplexen angeboten werden oder die sie im Fernsehen angeboten bekommen. Wo kann Medienpädagogik ansetzen? Welche Felder eröffnen sich für den Deutschunterricht? Das Berlinale Projekt der Klasse 6c sah vor, über einen Zeitraum von ein paar Wochen Filmkritiken zu lesen, diese zu untersuchen, Jugendfilme (vor während und nach der Berlinale) zu sehen und zu diesen Filmen eigene Kritiken zu schreiben.


2. Die Klasse 6c der Grundschule am Schäfersee Reinickendorf‐Ost, also die Wohnviertel in der Nähe des Schäfersees, hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. In den frühen siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts war es eine gutbürgerliche Gegend. Noch immer zeugt das Grün verschiedener Parks von dieser Vergangenheit. Seit 40 Jahren befindet sich hier jedoch die Einflugschneise des Flughafen Tegels. Außerdem finden entlang der U‐Bahnlinie 8 Drogenverkäufe statt. Entsprechend günstig sind die Mieten in diesem Kiez geworden. Viele belastete Familien, viele von diesen mit Hartz 4‐Einkommen, wohnen hier. Die Wohngegend um den Schäfersee wurde schon oft als „problematische Idylle“ beschrieben. Viele Familien besitzen einen Migrationshintergrund. Immerhin gibt es in diesen Familien eine wachsende Zahl von Eltern, die für ihre Kinder einen Bildungsanspruch haben. Die 6c selbst ist eine Lerngruppe mit einigen durchaus interessierten und begeisterungsfähigen – wenn auch in den meisten Fällen nicht sehr fleißigen ‐ Schülerinnen und Schülern. 3. Das Lesen und Untersuchen von Filmkritiken 3.1 Die Kino‐Charts Die Schüler der Klasse 6c beschäftigten sich im Januar 2013 mit den Kinoseiten der Tagesspiegel‐Beilage „Ticket“. Zunächst fielen den Schülerinnen und Schülern die wöchentlichen Kino‐Charts auf. Wir besprachen die einzelnen Kategorien dieser Charts (Besucher in der letzten Woche, Besucher seit Start, Besuch pro Saal, Säle und vergangene Wochen seit Premiere des Films).


An diese Untersuchung schlossen sich einige interessante Fragen an. Letztlich ging es bei fast allen von den Schülern gestellten Fragen, um die Grundfrage, was ein guter Film ist. Zunächst wurde die Qualität eines Films mit seinem Erfolg an der Kinokasse gleichgesetzt. Die Filme mit den höchsten Besucher‐ zahlen wären damit auch die besten Filme. Einige Schüler zogen diese Aussage in Zweifel, bezogen sich hierbei interessan‐ terweise auf die Tabelle der Kino‐Charts und deren Kategorie „Besucher pro Saal“. Als Ergebnis dieser Unterrichtsstunde wurde zumindest angedacht, dass die Qualität eines Filmes nicht für jeden Zuschauer gleich ist, dass hier ein starkes subjektives Element eine Rolle spielt. Einige Schüler fragten, warum bestimmte Kinofilme in weniger Kinosälen gezeigt werden. 3.2 Die Untersuchung von Filmkritiken In den folgenden Unterrichtstunden lasen und untersuchten die Schüler der Klasse 6c Filmkritiken der Tagesspiegel‐Beilage „Ticket“. Sie entdeckten folgende Struktur der Texte: Die übliche Kritik gibt in ihrer zweiteiligen Überschrift zunächst das Genre des Films an, also z.B. Actionfilm, Tragikkomödie oder Literaturverfilmung, und nennt dann den Titel des Films. Der „Hauptfilm der Woche“ (oder zumindest der Film, der vom Tagespiegel mit der größten Kritik bedacht wird) erhält noch eine weitere Überschrift, die einen wesentlichen Aspekt des Films in eine griffige, bisweilen ironische Formel fasst (z.B. „Verfolgte Unschuld“ für den Film „Die Jagd). Im ersten Abschnitt des Textes der Filmkritik werden der Inhalt des Films sowie die wichtigsten Figuren vorgestellt. Dann werden Besonderheiten des Films herausgestellt. Schließlich findet die eigentliche Wertung des Films statt. Diese mündet in der Zusammenfassung durch ein Adjektiv, ein Attribut. Das kann z.B. „sehenswert“, „packend“, „rasant“ oder „öde“ heißen. Es wird gleichsam ein Urteil gefällt – manchmal


ein durchaus ironisches. So wurde z.B. ein Vampirfilm für Kinder mit dem Attribut „blutleer“ versehen. 4. Die Berlinale‐Erfahrung der Klasse 6c Die Klasse 6c besuchte zwei Berlinale‐Filme – zum einen die in Laos spielende australische Produktion „Rocket Boy“ und zum anderen „Peter“, einen Film, der in der Retrospektive „The Weimar Touch“ gezeigt wurde (Produktionsjahr 1934). Beide Berlinale‐Besuche waren für die Schülerinnen und Schüler tolle Erfahrungen. Zum einen haben ihnen die gezeigten Filme gut gefallen. Es war aber auch die „Festival‐Atmosphäre“, die den Schülerinnen und Schülern gefiel, so z.B. die Anwesenheit von Journalisten und die aufgeregte Frage, ob vielleicht Promis zu sehen sein werden. Nicht zuletzt boten die Filmvorführungen selbst den Kindern etwas Besonderes. Rocket Boy Der Film „Rocket Boy“ ließ die Schüler über das Leben ihrer laotischen Altersgenossen staunen. „Faszinierend“ war das häufigste Attribut, das die Schülerinnen und Schüler dem Film in ihren Kritiken gaben. Der Film über den Wunsch und die Suche eines laotischen Jungen nach der Anerkennung seines Vaters und seiner Großmutter, die Beschreibung des gefahrvollen laotischen Lebens zwischen Minenfeldern und das Eintauchen in die sehr fremde Kultur, war für die Schülerinnen und Schüler sehr spannend, aber auch unterhaltend. Der Film ist packend, hat viel Heiteres zu bieten, aber auch sehr traurige Momente und besitzt eine hoffnungsvolle Grundstimmung, die sich auf die Zuschauer der 6c übertrug. Nach der Vorführung von „Rocket Boy“ kam ein Teil der Film‐Crew auf die Bühne: Regisseur, Hauptdarsteller (darunter die beiden Kinder‐Hauptdar‐ steller), Produzenten, der Kameramann. Das gefiel den Schülerinnen und


Schülern der 6c sehr und gab ihnen einen Geschmack von Film‐ und Festival‐ welt! Peter Die Aufführung des Films „Peter“ wurde von Herrn Dr. Ganguly durch eine Vorbesprechung und eine an den Film anschließende Diskussionsrunde in einen für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbaren Zusammenhang gestellt. In dieser Diskussion ging es um den historischen Hintergrund des Produktions‐ prozesses dieser deutschen Produktion, die bereits 1934 in Ungarn, gleichsam im „Filmexil“, gedreht werden musste. Die Schülerinnen und Schüler waren von dieser weitgehend unbekannten Filmperle sehr beeindruckt. „Peter“ ist immerhin so vergessen, dass sich kaum Informationen über ihn googeln lassen. „Peter“ oder wie er auch manchmal genannt wird „Peter, das Mädchen von der Tankstelle“ macht auch noch 80 Jahre nach seiner Produktion Spaß! Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich aber auch sehr für die im Film gezeigte damalige fiktive Gegenwart – so soll die Handlung des in Ungarn gedrehten Films offensichtlich im Berlin der frühen 1930er spielen ‐ und für die von Herrn Dr. Ganguly eindrucksvoll erklärten Produktionsbedingungen. Es folgt die Filmkritik einer Schülerin. Eine weitere Filmkritik einer Schülerin ist im Anhang als Bilddatei zu lesen. Ich danke an dieser Stelle Frau Hillers und Herrn Dr. Ganguly für die Möglichkeit, dieses tolle Projekt durchzuführen! Besonders möchte ich Herrn Dr. Ganguly für die begleitete Vorführung des Films „Peter“ danken – so kann man Schülerinnen und Schüler für Filme begeistern und ihr kritisches Interesse wecken! Ich hoffe, wir werden im Zuge der nächsten Berlinale weitere begleitete Filmvorführungen erleben.


5. Filmkritiken der Schülerinnen und Schüler „Peter“ Jugend‐Komödien‐Film Eine Kritik von Paula In dem Film ,,Peter´´ geht es um ein Mädchen namens Eva, das mit ihrem Großvater aus der Wohnung geschmissen wird, da sie die Miete nicht zahlen konnten. Deswegen landen sie auf der Straße und geben sich als Straßenmusiker aus. Als ein fremder Typ Eva für einen kurzen Moment in eine Hütte zerrt, tauscht er die Sachen von ihm und Eva. Deswegen muss Eva sich als Junge ausgeben. Ab dann verändert sich ihr Leben. Sie arbeitet in einer Tankstelle ‐ natürlich als Peter. Als eines Tages Peter kurz wieder Eva wird, sieht sie zufällig der Tankstellenbesitzer. Deswegen muss sie sagen, dass sie, Eva, Peters Schwester, sei. Kompliziert? Es wird sogar noch komplizierter, denn Eva verliebt sich in einen jungen Arzt, der sie sowohl als Eva als auch als Peter kennen lernt. Ich fand den Film gut und lustig. Sehenswert. Eine weitere Kritik ist im Anhang als Bilddatei zu lesen.



Generation 2013 Projektbericht der Liebmann – Schule Mitwirkende: Klasse 6a mit Andreas Taurit, Ulla Ringe, Greta Duvendack

Vorbedingungen des Schulumfeldes Die Liebmann - Schule ist eine Grundschule (Verlässliche Halbtagsgrundschule) mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Um die Besonderheiten der Schule darzustellen, zitiere ich im Folgenden aus dem Schulprogramm der Liebmann – Schule vom 19. Februar 2013: „Das Einzugsgebiet der Liebmann – Schule besteht aus dem Ortsteil Kreuzberg und dem Bezirk Schöneberg – Tempelhof. Die Liebmann – Schule... umfasst derzeit 14 Klassen der Jahrgangsstufen 1 – 6... Seit dem Schuljahr 2007 / 08 unterrichten wir jahrgangsübergreifend in den Klassenstufen 1 – 3 (JüL 1 – 3) in derzeit acht JüL – Klassen, die Klassenstufen 4 – 6 sind derzeit zweizügig“ ( = 6 Klassen). „Die Klassenfrequenz ... beträgt durchschnittlich 10 – 12 Kinder.“ Derzeit besuchen 159 Kinder die Liebmann – Schule, davon sind 24 Schüler in der Klassenstufe 6. In der Klasse 6a, die am Berlinale Generation 2013 Projekt im Rahmen des Lebenskunde- und Religionsunterrichts teilgenommen hat, lernen derzeit 9 Schüler und 3 Schülerinnen. Von diesen 12 Schülern sind 9 NdH – Kinder, d.h. ihre Muttersprache ist nicht Deutsch. Die Nationalität ist in 9 Fällen „Deutsch“, in 3 Fällen „Türkisch“.

Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf „Sprache“ Schüler und Schülerinnen mit dem Förderbedarf „Sprache“ haben am häufigsten eine multifaktoriell bedingte Sprachentwicklungsverzögerung oder –störung. Solche Kinder „...sind häufig mehrdimensional und multifaktoriell auffällig. Sie weisen oft auch Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung und der Motorik sowie im Persönlichkeitsbereich auf, was häufig zu Verhaltens- und Lernproblemen führt.“ (Zit. Schulprogramm) Zu den Folgeproblemen der Sprachentwicklungsverzögerungen und –störungen unserer Schüler gehören: - geringe Dialog- und Kommunikationsfähigkeit - geringe Organisation von Erzählstrukturen - Wortfindungsschwierigkeiten - Extreme Probleme (im Schriftspracherwerb und) beim Leseverständnis und den daraus entstehenden Folgeproblemen - geringes Sprachbewusstsein - fehlendes Umweltwissen - geringer und „unvernetzter“ Wortschatz.


Folgen mangelnder Sprachkompetenz Die fehlende Sprachkompetenz bei den meisten unserer Schüler hat unmittelbare Auswirkungen auf ihre sozio - psychische Entwicklung. Im Bereich der Emotionalität sind folgende problematische Verhaltensweisen zu beobachten wie - Ängstlichkeit und Rückzugsverhalten, - Aggressivität, - Hyperaktivität - fluktuierende Aufmerksamkeit und Konzentrationsschwächen, - wenig Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, - Versagensängste, - geringe Frustrationstoleranz. (Zit. Schulprogramm) Trotzdem, oder gerade deswegen, sind wir der Meinung, dass wir auch diesen Schülern das Erlebnis der Berlinale vermitteln können und versuchen müssen, mit ihnen gemeinsam das Erlebte und das Gesehene zu besprechen, zu artikulieren und so aufzubereiten, dass anderen vermittelbar wird, was das Erlebte und das Gesehene den Schülern bedeutet. Aus diesem Grund haben wir uns für die Teilnahme am Berlinale Generation Projekt entschieden. In dieser Phase ist uns klar: Der Erfolg wird unter anderem davon abhängen, inwieweit es uns gelingt, den Fokus unserer Arbeit von erwarteten bzw. wahrgenommenen Defiziten auf bekannte / zu entdeckende Ressourcen der Kinder zu lenken. Gerade das Medium Film kann uns mit Bildern und Symbolen, Farben und Formen, Mimik, Gestik, Klang und Bewegung auf ganz vielfältige Weise ansprechen. Deshalb soll es neben dem sprachlichkognitiven Zugang, der Klärung von Verständnisfragen und der Diskussion eine Auswahl unterschiedlicher Zugänge geben, die den Stärken und Interessen der Schüler möglichst entsprechen. Für das Berlinale-Projekt der Klasse 6a / Liebmann-Schule wurde, nach längerem Überlegen und Abwägen "Kurzfilme 3" ausgewählt. In der engeren Auswahl stand auch der Film "Kopfüber", der die Problematik eines Jungen mit ADHS und die Vor- und Nachteile der Behandlung mit Ritalin behandelt. Da in besagter Klasse mehrere Kinder Ritalin oder ähnliche Medikament einnehmen, hielten wir die Alternative, die der Film auf den ersten Blick aufzuzeigen scheint (ich nehme Ritalin und kann mich den Erwartungen von Eltern und Lehrern anpassen / ich setze es ab und kann wieder lachen) für zu pauschal und daher problematisch, bzw. sahen uns nicht in der Lage dieses schwierige Thema, das einige Schüler unmittelbar betrifft, innerhalb weniger Stunden zu bearbeiten. Ein wesentlicher Aspekt der Berlinale war und ist für uns "der Blick auf die Welt". Bei aller kulturellen Diversität innerhalb der Klasse ist das Wissen über bzw. das Interesse für unterschiedliche Kulturen bei den meisten Schülern noch wenig ausgeprägt. Mit 5 verschiedenen Kurzfilmen aus 4 unterschiedlichen Ländern erhofften wir uns, bei den Kindern Neugierde zu wecken und den Blick zu erweitern.

Kurzfilme3: SummerSuit /Rebecca Peniston-Bird/Australien 2012 Rosa,Anna`s Lil`Sis/ Janet van den Brand/ Belgien 2012 Black Horn Night Heron / Miriam Ditchfield/ Singapur 2012 Xe tai cua bo/ Mauricio Osaki/ Brasilien/Vietnam 2013 The Amber Amulet/ Matthew Moore / Australien 2012


1.Stunde (Lebenskunde) Im Vorfeld sollten die Kinder Informationen über die Länder: Australien / Belgien/ Kambodscha und Vietnam sammeln. In einer Lebenskundestunde vor dem Besuch der Berlinale wurde zusammengetragen, was die SchülerInnen an Vorwissen und Vorstellungen über diese Länder mitbringen: Belgische Waffeln, Nachbarland von Deutschland, Wüste in Australien, Kängurus, „down under“, Krieg in Vietnam, Asien, Landminen. Die Länder haben wir dann gemeinsam auf der Weltkarte gesucht. Da die Kinder von selbst auf die Geschichte Vietnams und Kambodscha gekommen waren, wurde zum Schluss der Stunde noch ein Kinderrechte-Film über Landminen in Kambodscha gezeigt.

2.Stunde (gesamte Klasse mit Religionslehrerin, Englischlehrer und LK-Lehrerin) Für diese Stunde wurden die fünf Filmtitel jeweils zweimal auf Papier notiert und zusammengefaltet in einem Beutel aufbewahrt. Die Kinder sollten jeweils einen Zettel ziehen und sich dann ihre/n Partner_in mit dem selben Filmtitel suchen. Dann sollten sie sich gemeinsam eine Geschichte zu dem Titel ausdenken. Diese Aktion gestaltete sich äußerst schwierig, da es in der Klasse anscheinend kaum überbrückbare Sympathien und Antipathien gibt, Jungen auf gar keinem Fall mit Mädchen arbeiten usw. Die eigentliche Aufgabe geriet in den Hintergrund, da die jeweilige Partnerkonstellation nicht akzeptiert wurde und auch die Möglichkeit, Zettel zu tauschen nicht funktionierte. Nach vielen Diskussionen und mehreren Gefühlsausbrüchen arbeiteten die Kinder entweder allein oder mit einem der anwesenden Lehrer_innen in unterschiedlichen Räumen. Trotz der nur begrenzten übriggebliebenen Zeit wurden dennoch phantasievolle Geschichten zu den Titeln erfunden, die z.T. aufgeschrieben, meistens jedoch erzählt wurden.


Berlinale-Besuch am 14.02. Kurzfilme 3 wurden im Haus der Kulturen der Welt gezeigt, was für die Kinder auf Grund der Kinogröße besonders beeindruckend war. Schon durch die Anfahrt mit dem VIP Shuttle-Bus vom Potsdamer Platz wurde der Besuch zu etwas Besonderem.


Trotz beschriebener Unruhe und Konzentrationsschwäche der Schüler_innen konnten alle Kinder den 5 Filmen mehr oder weniger gut folgen und mussten nicht vorzeitig das Kino verlassen. Für das Gespräch mit Regisseur_innen im Anschluss war die Grenze allerdings erreicht, drei Kinder verließen direkt mit einem Lehrer den Saal, die Anderen konnten noch ansatzweise die Fragen verfolgen. Es war allerdings nicht mehr möglich, selbst Fragen zu stellen.


1. Doppelstunde zur Bearbeitung der Filme Nachdem Verständnisfragen zu den Filmen geklärt waren, wurde über den beliebtesten Film abgestimmt. Hier gewann mit Abstand "das Bernsteinamulett", gefolgt von "Papas Lieferwagen" und "Nachtreiher". "Sommeranzug" und "Rosas Schwestern" kamen an die letzten Plätze. Die Problematik in "Sommeranzug" beschäftigte die Kinder aber ganz offensichtlich, da besonders viele Fragen zu Epilepsie und Anfallsleiden gestellt wurden. Im Anschluss wurden Filmszenen aus allen fünf Kurzfilmen dargestellt. Dazu taten sich immer zwei bis drei Kinder zusammen, um im Rollenspiel eine Szene darzustellen. Der Rest der Gruppe sollte die jeweilige Szene erraten.

hier: Bernsteinamulett / Hauptperson versteckt sich hinter einem Auto


hier: Papas Lastwagen / Anfangsszene: Hauptperson versucht Vogelei zu retten Bei den kurzen Darbietungen ist deutlich geworden, dass auch von den Filmen, die bei der ersten Rückmeldung wenig Zustimmung fanden, viel an Bewegung und Interaktion bei den Schülern angekommen und hängengeblieben ist. Sie ließen sich zu dieser Aufgabe gut motivieren; nachdem die ersten sich getraut hatten, waren fast alle mit Begeisterung dabei, und es fielen ihnen immer mehr Szenen ein, die sie nachspielen wollten.


2. Doppelstunde Auf Grund der Handlung in dem Kurzfilm "Papas Lastwagen" (Vater der Hauptperson transportiert lebende Hunde, die geschlachtet werden) wurde sehr viel über unterschiedliche Esskulturen diskutiert. Aus diesem Grund präsentierten wir den Kindern zum Anfang der Stunde "Belgische Waffeln" mit Sahne sowie zum Schluss mehrere z.T. unbekannte, exotische Früchte aus Südostasien und Nüsse (Macadamia) aus Australien.

Dazwischen gab es ein kleines Quiz (s. Anlage) mit unterschiedlichen Bildern: die fünf Flaggen, Bilder von Gesichtern, Landschafts- und Architekturbilder, Bilder von verschiedenen Speisen und landwirtschaftlichen Produkten, Bilder von Tieren.

Die Kinder haben versucht, die Bilder jeweils einem Land zuzuordnen, was relativ gut gelang. Zum Schluss durften sie von den mitgebrachten Lebensmitteln alles probieren.


3. Doppelstunde In dieser Stunde fehlten einige krankheitsbedingt. Im Unterrichtsgespräch und mit Hilfe eigens gestalteter Filmhefte (s. Anlage) hat die etwas kleinere Gruppe versucht, das Erlebte noch einmal zu vertiefen und in kurzer, einfacher Form auch schriftlich zu sichern. Die Schüler_innen hatten die Aufgabe, zu einem selbst gewählten Film allein oder in der Kleingruppe ein Heft zu bearbeiten. Wir gehen aus unserer Erfahrung mit der gesamten Klasse davon aus, dass diese Unterrichtsform in dieser Weise nur in der kleineren Gruppe gelingen konnte.

4. Doppelstunde Der Berlinale-Besuch liegt jetzt schon etwa ein Monat zurück – welche Bilder, welche Handlungen haben sich eingeprägt? Woran erinnern sich die Kinder nach dieser Zeitspanne? Wir haben ihnen einige Alternativen angeboten: – ein Filmplakat malen mit einer Szene, die besonders einprägsam war


ein "Daumenkino" basteln mit einer besonders spannenden Handlung

da sich bei dem erklärten Lieblingsfilm fast aller – "Das Bernsteinamulett "- das Bild des "maskierten Rächers" besonders eingeprägt hatte: sich selbst als Helden malen und sich überlegen: wofür – oder wogegen – würde ich kämpfen?


da sich einige sehr für das Arbeiten am Computer interessieren: mit Hilfe der von Vision Kino zum Erwerb angebotenen Software einen kleinen Trickfilm mit einer besonders einprägsamen Szene gestalten. Besondere Herausforderung dabei ist, dass wir als Lehrkräfte keinerlei Erfahrung mit Trickfilmen haben, also gemeinsam mit den Schülern lernen.

In dieser Doppelstunde haben die Schüler einiges ausprobiert, zum Teil Entwürfe gestaltet, Die Stimmung war recht aufgekratzt und gereizt, und einige haben sich verweigert bzw. haben sich erst nach langem Zureden an die Arbeit gemacht. Sie haben sich zum Teil auch gegenseitig abgelenkt und von der Arbeit abgehalten. Bei einer lautstarken Auseinandersetzung am anderen Ende vom Raum ging z.B. die Aufmerksamkeit vom Geschehen am Computer weg und eine bereits fortgeschrittene Arbeit – die leider nicht gesichert war - ins Nirwana...

5. Doppelstunde Die Schüler haben in dieser Stunde an ihren Projekten weiter gearbeitet. An diesem Tag war die Atmosphäre deutlich ruhiger und konzentrierter. Es sind einige Plakate fertig geworden, auch ein paar Daumenkinos, und die Jungen, die sich für die Computeranimation interessieren, haben sich wieder an die Arbeit gemacht. Diesmal wurde alles gespeichert, als pivot-Datei DJ (s. Anhang), die sich über das pivot-Programm öffnen lässt.

Gerade diese Form der Auseinandersetzung mit dem Stoff – die Trickfilmgestaltung am Computer - hat einige sonst schwierig zu begeisternde Jungen sehr angesprochen, und wir hätten mit etwas mehr eigenem Vorwissen und Übung durchaus mehr daraus machen können. Diesmal sind wir noch sehr an die eigenen Grenzen gestoßen, aber das muss ja nicht so bleiben …


Schlussbemerkung Die Teilnahme am Berlinale-Projekt hat sowohl für die Schüler_innen als auch für die Lehrkräfte eine Fülle unterschiedlicher Erfahrungen gebracht. Phasenweise waren die Kinder mit Begeisterung dabei; dann gab es wiederum Phasen, die von allen als anstrengend und herausfordernd empfunden wurden. Es gab (nicht viele, aber es gab sie) Zeiten, an denen wir versucht waren, das Projekt abzubrechen, und wieder Augenblicke, in denen wir froh waren, es nicht getan zu haben. Problematisch waren zum Teil die Rahmenbedingungen, auf die wir uns eingelassen hatten. Projektunterricht für ein Klassenprojekt, das man ernst nehmen möchte, hat am Freitag in der 7. und 8. Stunde einen schweren Stand, zumal zumindest ein Teil der Schüler_innen im übrigen Schuljahr zu dieser Zeit schon Wochenende hatte. Es blieb zudem schwierig, die Klasse auch kurze Zeit tatsächlich als Gruppe arbeiten zu lassen. Dazu war kaum Bereitschaft, und es brachen immer wieder zwischen einzelnen und kleinen Gruppen heftige Auseinandersetzungen aus oder zeigten sich unterschwellige Aggressionen. Unsere Hoffnung, es würde sich durch die gemeinsame Beschäftigung mit spannenden, jugendgerechten Filmen eine Festigung der Klassengemeinschaft ergeben, hat sich so leider nicht erfüllt. Gelungen ist hingegen – zumindest im Ansatz und mehr als wir anfangs hoffen konnten der "Blick in die Welt", bei dem die Schüler_innen einerseits für unterschiedliche Lebensbedingungen, Essgewohnheiten usw. sensibilisiert werden konnten und andererseits durch Rollenspiele, aber auch im Gespräch feststellen konnten, dass Kinder und Familien überall auf der Welt ähnliche Sorgen und Probleme haben: ob es der Umgang mit einer Krankheit ist (Summer Suit), die Rivalität zwischen Geschwistern (Rosa, Annas Schwester) oder die Enttäuschung über das Verhalten der Eltern (Papas Lastwagen), die das Vertrauen auf die Probe stellt. In der Interaktion der Darsteller miteinander, vor allem in der Auseinandersetzung, fanden sich die Schüler wieder und konnten noch nach Wochen erstaunlich viel wiedergeben. Insgesamt denken wir, dass das Projekt für die Klasse eine lohnende und bereichernde Anstrengung war und hoffen, dass es für manche ein Anstoß war, in Zukunft noch etwas mehr "über den Tellerrand" zu schauen.


Berlinale-Filmheft von:_______________________________________________


Kannst du dich an den Filmtitel dieses Filmes erinnern? Wie hieĂ&#x; der Film?

Wie wĂźrdest du ihn nennen?


Was war das Thema (die Themen) des Films?

In welchem Land spielte der Film?

Was hast du 端ber dieses Land erfahren?


Such dir eine/n Hauptdarsteller/in aus und beschreibe, was du über sie/ihn weißt:

Welche Szene im Film hat Dich besonders beeindruckt / schockiert / gefreut ? Warum?

Waren RegisseurIn und/oder Schauspieler/innen anwesend? Was hast du über sie erfahren?


Kannst du dich an den Filmtitel dieses Filmes erinnern? Wie hieĂ&#x; der Film?

Wie wĂźrdest du ihn nennen?


Kannst du dich an den Filmtitel dieses Filmes erinnern? Wie hieĂ&#x; der Film?

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Indonesische Nudelpfanne Sie befinden sich hier: » vegane Rezepte » Nudelgerichte Zutaten und Zubereitung des Rezepts "Indonesische Nudelpfanne"

Zutaten für 6 Portionen 250 g Spaghetti 250 g fester Tofu, gewürfelt 250 g frische Sojasprossen ( nach Belieben) 200 g Pilze, in Scheiben geschnitten 2 Selleriestangen, in Scheiben geschnitten 1 kleiner Kohlkopf, in feine Streifen geschnitten 1 rote Paprikaschote, entkernt und in Streifen geschnitten 1 Zwiebel, in Scheiben geschnitten 2 EL salzarme Sojasauce 2 TL Sesamöl 1 TL Kurkuma 1/2 TL Kreuzkümmel 1/4 TL Cayennepfeffer Die Nudeln in einem großen Topf nach Gebrauchsanweisung kochen und mit kaltem Wasser abschrecken. Das Öl in einen Wok (oder eine Pfanne) geben, Gewürze und Zwiebel hinzufügen und bei starker Hitze ungefähr 3 Minuten pfannenrühren. Pilze, Tofu und Sellerie hinzugeben und weitere 3 Minuten braten. Dann Kohl und Paprika untermischen und bedeckt ca. 4 Minuten unter gelegentlichem Rühren garen. Zum Schluss die gekochten Nudeln, Sojasprossen und Sojasauce vorsichtig unterziehen. Sofort servieren. Quelle: Die vegane Küche


Tofu in Satay Sauce

Herkunftsort: Java Quelle: Familienrezept

Note.. Weil Tofu ziemlich weich ist, versuchen Sie vorsichtig damit zu arbeiten, damit die Textur nicht kaputt geht ;-)

Zutaten: 1. 1 Tofu (250 gr) 2. 150 gr Zuckererbsen, geputzt 3. 3 Schalottten, feingehackt 4. 2 Knoblauchzehen, feingehackt 5. 1 grosse rote Chillies, feingehackt 6. 2 Frühlingzwiebeln, feingehackt 7. 1 Ei 8. 100 gr Paniermehl 9. 50 ml Pflanzenöl 10.Salz

Sauce, in einer Schüssel mischen: 1. 2. 3. 4.

3 EL Kecap Manis (süße Sojasauce) 2 EL Erdnussbutter 1 EL Chillisauce 1/2 TL Pfeffer

Zubereitung: 1. Tofu in 1 cm dicke Scheiben schneiden, mit geschlagenem Ei bestreichen und im Paniermehl wenden. 2. Pflanzenöl in einer Bratpfanne erhitzen und Tofu bei mittlerer Hitze braun braten. Abtropfen lassen. 3. 2 EL von dem vorher verwendeten Öl in der Bratpfanne erhitzen. 4. Schalotten, Knoblauch und Chillies damit unter Rühren braten bis die Mischung duftet. 5. Zuckererbsen dazu geben und kochen bis sie gar sind. Gebratenes Tofu dazugeben. 6. Sauce dazugeben und vorsichtig umrühren. 7. Frühlingszwiebeln hinzufügen und kurz kochen.


Mangocrepes mit Kokosnuss-Sauce Kategorien: Aus der Pfanne, Dessert, Asien > Indonesien Exotisch fruchtiges Dessert mit leckerer Kokosnote

Götterspeise13

160 g Mehl (gesiebt), 80 g Kokosraspeln, 2 EL Puderzucker, 320 ml Milch, 2 Eier, 250 ml Kokosmilch-Creme, 2 kleine Mangos (geschält und gewürfelt), 1 EL braunen Zucker Schritt 1 Das Mehl in einer Schüssel mit Kokosraspeln und Zucker vermischen. Die gut verquirlten Eier mit der Milch verrühren und mit einem Schneebesen so lange kräftig unterrühren, bis ein glatter Teig entsteht. Schritt 2 In einer Pfanne je 2 EL der Teigmischung zu einem Crepe backen. Mangostücke auf die fertigen Crepes verteilen, zusammenrollen und die Enden umschlagen. Schritt 3 Die Kokosmilch-Creme und den Zucker in einem Topf verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Zum Servieren über die Crepes gießen.


Mangocrepes mit Kokosnuss-Sauce Zutaten: • 160 g Mehl (gesiebt) • 80 g Kokosraspeln • 2 EL Puderzucker • 320 ml Milch • 2 Eier • 250 ml Kokosmilch-Creme • 2 kleine Mangos (geschält und gewürfelt) • 1 EL braunen Zucker Autor: götterspeise13 Anzahl Portionen: 4 Dauer: 30 bis 60 min Zubereitungszeit: 30 bis 60 min Region: Asien > Indonesien Schwierigkeitsgrad: Einfach


Projektentwurf zum Berlinale-Schulprojekt

1 Angaben zur Lerngruppe Bei dieser Lerngruppe handelt es sich um eine jahrgangsstufenübergreifende Klasse der Internationalen Montessorischule in Berlin-Wilmersdorf. Die 17-köpfige Lerngruppe setzt sich aus den Klassenstufen vier (7m, 4w), fünf (3w) und sechs (2m, 1w) zusammen. Den SuS ist die Projektarbeit aus dem Schulalltag bekannt. Ebenso sind die Englischkompetenzen im rezeptiven Bereich aufgrund des zweisprachigen Unterrichts vergleichsweise stark ausgeprägt.

2 Thema des Projekts Da für die Lerngruppe der Film Stepping through flying gras – Durch fliegendes Gras gewählt wurde, bietet es sich thematisch an, das Projekt mit dem Titel My Dream zu versehen, da dies die zentrale Thematik ist. In dem Film geht es um den Jungen Agus, der in Indonesien lebt und den Lebenstraum hat, ein Mal in seinem Leben in einem luxuriösen Restaurant (Padang-Restaurant) zu speisen. Seine Mitschüler und Freunde hingegen wählen „berufliche“ Lebensträume, wodurch Agus' Traum klein und lächerlich erscheint. So wollen sie Schauspielerin oder Soldat werden. Als sie in der Schule die Aufgabe erhalten, einen Aufsatz über ihren Lebenstraum zu schreiben, entscheidet sich Agus – dem Rat seines Großvaters folgend dafür, sich den Traum zu erfüllen, bevor er ihn niederschreibt. Daher beginnt er, Geld zu sparen und seine Freizeit mit dem Verdienen von Geld zu verbringen. Als er jedoch das Geld für einen Restaurantbesuch beisammen hat, fällt es ihm unglücklicherweise in einen tiefen Brunnen. Wie es sein Großvater dann gesagt hat, folgen auf schwierige Zeiten gute. So ist es Agus' Großmutter, die ihm genug Taschengeld gibt, dass er in das Restaurant gehen kann. Es wird nicht ganz klar, ob er tatsächlich in das Restaurant geht. Dennoch wird ihm klar, wie sehr er seine Freunde und Familie vernachlässigt hat, um Geld zu verdienen und wie


wertvoll ihm diese letztlich sind. Daraufhin möchte er Musiker werden. Zentral in dem Film ist die Thematik des Lebenstraums. Das Projekt ist für das Fach Englisch vorgesehen und darauf angelegt, dass die SuS ihren Lebenstraum äußern. Ferner soll ihr Horizont erweitert werden, indem neben dem Film weitere Lebensträume verschiedener Kinder aus anderen Teilen der Welt untersucht werden 1. Abschließend und letztlich Produkt der Unterrichtseinheit ist ein kurzes Video, das dem Film angelehnt ist. In dem kurzen Clip sollen die Schüler sich und ihren Lebenstraum vorstellen und erläutern, wie sie diesen erfüllen wollen. Dafür sollen die Kinder eine eigene Umfrage starten und die Ergebnisse in einem Diagramm dokumentieren2. Diese Ergebnisse sollen sie mit denen der Childfundsurvey untersuchen. Dies beinhaltet nicht nur eine Textarbeit, sondern auch zum ersten Mal eine Analyse und Interpretation eines Diagramms. Durch die Gegenüberstellung sollen die SuS das Wortfeld der Beobachtung und des Vergleichs wiederholen und üben. Um die Umfrage durchzuführen, brauchen die SuS die wh-questions, die sie dann ihren Mitschülern stellen. Diese wiederum sollen in ganzen (Verbal-)Sätzen antworten. Inhaltlich sollen die SuS anhand der Antworten aus der Childfundsurvey andere Lebensumstände in Dritte-Welt-Ländern kennen lernen und ihre Antwort aus der eigenen Umfrage überdenken. Um das Video zu erstellen, müssen die SuS produktiv tätig werden und sich im Vorfeld genau überlegen, was sie sagen wollen. Das Filmen kann dabei von SuS übernommen werden. Das Schneiden und Editieren des Videos kann ebenfalls unter Anleitung des Lehrers von Schülern geschehen.

3 Didaktisch-methodische Entscheidungen Die Entscheidung, das Projekt derartig anzulegen und durchzuführen ergibt sich aus den Vorgaben des Berliner Rahmenplans für das Fach Englisch. Es werden dabei die Kernkompetenzen speaking, reading und listening gefördert. Die SuS werden zuerst mit einem Umfrage-Ergebnis konfrontiert, in dem Kinder aus aller Welt über ihre Wünsche und Lebensträume befragt wurden. Die SuS sollen somit in vereinfachter Form ihren Wortschatz (vor allem im Bereich der Berufe) erweitern und inhaltlich ihre eigene Meinung reflektieren, was für sie wichtig ist. Einige der neuen Wörter 1 http://www.childfund.ie/wp-content/uploads/2011/11/SVBD-Full-Report.pdf ,S. 8- 11 2 Worksheet I und II


werden vorher eingeführt, so dass der Text entlastet wird. Die nicht eingeführten und dennoch unbekannten Wörter soll den SuS dabei helfen verschiedene Strategien anzuwenden (guessing from the context, comparing to similar words, comparing to other langauges...). Anschließend sollen sie sich selber über dieselben Fragen (wie in der Umfrage) Gedanken machen und niederschreiben. Hierbei kommen die sprachlichen Strukturen des Wünschens und Wollens zum Tragen: I want to become, I would like to.... Im nächsten Schritt sollen sie in Partnerinterviews gehen und jeden Mitschüler fragen, um dann auch Diagramme zu erstellen. Vor allem das Partnerinterview soll eine Anwendung des bisher Erarbeiteten und Erlernten sprachlich aktiv ermöglichen. Für die sprachlich zurückhaltenden SuS bietet das Ausarbeiten eines Diagramms eine Form, allein zu dem Thema zu arbeiten. Das Video dient dem Abschluss des Projekts. Das Video ist an Ausschnitten des Films angelehnt. Die SuS können sprachlich aktiv werden und können das Wesentliche der Unterrichtseinheit kurz und knapp „zeigen“. Ferner ist gedacht, dass der kurze Clip ggf. dem Regisseur des Berlinale-Films zu gesendet werden soll. Die leistungsstärkeren SuS können dazu einen kurzen Brief und/oder Fragen formulieren, in der die Frage, ob der Protagonist tatsächlich in dem Restaurant essen war oder nicht.

4 Aufbau des Projekts

1. Woche

Filmsichtung und Einführung in das Thema

2. Woche

Arbeit mit den Texten/Partnerinterviews

3.Woche

Erstellung der eigenen Diagrammen/Aufnahme des Videos

5 Abschließende Betrachtungen Das Projekt hat den SuS viel Freude bereitet und somit war wenig Motivation von Seiten des Lehrers nötig. Dadurch, dass das Event Berlinale international ist, hatten die SuS wenig Probleme, Englisch als „Projektsprache“ zu akzeptieren und zu verwenden. Der Film war die Einleitung und ein angemessener Impuls, andere Kulturen und Lebensumstände kennen zu lernen. Somit konnten die SuS nicht nur sprachlich in dem


Fach Englisch arbeiten, sondern hatten die Möglichkeit, ihr Weltbild, was ihnen wichtig ist, zu überdenken. Ebenfalls darauf basierend wird die Einheit um das Thema school in different countries als nächstes erarbeitet. Für die SuS war vor allem der Besuch der Berlinale und der nahe Kontakt zu den Filmemachern war für sie beeindruckend und hat ihnen sichtlich viel Freude bereitet.


Worksheet 1 Assignments:

1. Read the survey 2. Make sure you understand all words 3. Choose one survey and write down where they differ the most. 4. Write in your English book what you would have answered. Give reasons for your choice.


Your own survey 1. Answer the following questions in you English book: If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? If you could grow up anything you wanted, what would you be?

2. Go around the class and find out what the others have answered. Write down all answers in your English book.

3. Design a diagram that shows the answers of all students and divided into girls and boys and the different classes.

4. Write in you English book where the answers differ the most.

Your own survey 1. Answer the following questions in you English book: If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? If you could grow up anything you wanted, what would you be?

2. Go around the class and find out what the others have answered. Write down all answers in your English book.

3. Design a diagramm that shows the answers of all students and divided into girls and boys and the different classes.


4. Write in your English book where the answers differ the most.


SMALL VOICES BIG DREAMS 2011 A Global Survey of Children

Survey Data Report


ChildFund Alliance Members Barnfonden, Sweden Bornefonden, Denmark ChildFund Australia ChildFund Deutschland ChildFund International ChildFund Ireland ChildFund Japan ChildFund Korea ChildFund New Zealand Christian Children’s Fund of Canada Taiwan Fund for Children and Families Un Enfant Par La Main, France

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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From the Secretary General “Children are a wonderful gift. They have an extraordinary capacity to see into the heart of things…” – Bishop Desmond Tutu That observation by Bishop Desmond Tutu lies at the heart of this ambitious undertaking, the second annual ChildFund Alliance global survey. Small Voices, Big Dreams seeks to extract wisdom from thousands of young children from throughout the developing world, to give voice to those whose opinions are so often muted by the grown-up world around them. Too often overlooked are their insights: what do children need, fear and hope for? While the member countries of the ChildFund Alliance are attuned to these understated voices every day, this comprehensive survey gives us a broader understanding of what is on the minds of 10-to-12-year-old boys and girls. From their answers to six questions—posed to almost 4,600 children in 44 countries—we can discern a great deal, and the resulting data will be valuable in helping us set priorities and shape programs that will make a difference in these children’s lives. The pages to follow amplify children’s collective wisdom, and foremost among their insights is the priority they place on education. Children in developing nations recognize the single most effective means for breaking the cycle of poverty is through learning. Like so many children around the world, they want to go to college and aspire to become teachers and doctors. And while we learn that they feel safest at home, they also are concerned about the safety and security of their countries, about disease and poverty, and about the violence that threatens their wellbeing. Children all around the world share so much in common, and yet, this year’s survey includes the responses from close to 1,000 children in eight developed countries—responses that reflect both a commonality with children in the developing world and some striking differences. The contrasts, some predictable perhaps, are nonetheless fascinating. What I think you will conclude from Small Voices is that Bishop Tutu was correct. This “extraordinary capacity” for insight delivers revealing truths about the lives of some of the world’s most vulnerable children, and these truths will continue to guide our important work.

Jim Emerson Secretary General, ChildFund Alliance

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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Table of Contents Section

Page

Executive Summary/Key Findings .......................................................................................................................... 5 Survey Results: What would you do as president [leader] to improve children’s lives? ................... 6 Quotes from Children: What would you do as president [leader] to improve children’s lives?... 7 Survey Results: If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? ............... 8 Quotes from Children: If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? .......................................................................................................................... 9 Survey Results: If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? ....................................................................................................................... 10 Quotes from Children: If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? ....................................................................................................................... 11 Survey Results: Where do you feel safest? ........................................................................................................... 12 Survey Results: When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about most? ....................................................................... 13 Quotes from Children: When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about most? ....................................................................... 14 Survey Results: If you were the president [leader] of your country, what is the one thing you would do to protect children? ................................................................................................ 15 Quotes from Children: If you were the president [leader] of your country, what is the one thing you would do to protect children? ................................................................................................ 16 Results in Africa ................................................................................................................................................................. 17 Results in the Americas................................................................................................................................................ 18 Results in Asia .................................................................................................................................................................... 19 Results in Developed Countries ............................................................................................................................. 20 Survey Methodology .................................................................................................................................................... 21 About ChildFund Alliance/About Ipsos Observer ...................................................................................... 22

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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Executive Summary The second annual Small Voices, Big Dreams global survey asked approximately 4,600 children ages 10 to 12 in 44 nations around the world—including 36 developing countries in Africa, Asia and the Americas—six open-ended questions: • What would you do as president of your country to improve children’s lives? • If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? • If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? • Where do you feel the safest? • When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about the most? • If you were president of your country, what is the one thing you would do to protect children? A few overarching themes emerged from the survey. First, children throughout the developing world want to learn, understanding that the single most effective means for disrupting the cycle of poverty that surrounds them is through education. When asked what they would do to improve the lives of the children of their country, one in two said they would improve their schools or build more of them. That answer was four times as popular as “increasing access to food,” which was cited by one in 10 children, even at a time of a world food crisis. As for their career aspirations, more than 40 percent of kids in the developing world want to be teachers or doctors. The second significant insight related to their health and safety. While an overwhelming number of children feel safest in their home or with their family or parents, two in five said they would improve the safety and security of their country, mostly by doing a better job at arresting and prosecuting criminals and increasing the size of the police force. One fifth are concerned about contracting a disease or getting ill, while two in seven are worried about either hunger and poverty or war, terror or violence.

Key Findings Among the top-line results of the 2011 Small Voices, Big Dreams survey are these findings: Asked what they would do if they were president [leader] of their country to improve kids’ lives… • 49.3% said they would improve education • 10.5% said they would help them get more food Asked what they wanted to be when they grew up, if they could be anything… • 22.5% said they wanted to be a teacher • 20.2% said they wanted to be a doctor Asked what they would do if they could spend the day doing anything… • 33.9% said they would play with friends, play football/soccer, or play games • 16.7% said they would study or do homework Asked where they feel safest… • 61.4% said at home • 22% said with their family/parents Asked what they worry about most when it comes to their health and safety… • 22.9% are worried about contracting a disease or getting sick • 14.4% are worried about hunger and poverty Asked what they would do as president [leader] to better protect children… • 43.1% said they would improve the safety and security of their country, mostly by improving the arrest and prosecution of criminals • 25.4% said they raise awareness in support of issues affecting children, such as child abuse

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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Survey Results What would you do as president [leader] to improve children’s lives? Improve education Make more food available Improve healthcare Support/protect them Provide shelter Provide parks and recreation

“I would take all children to school, to have education.” (Age 12, Angola)

Improve safety/security Provide clothing

49.3% 25.7%

13.1% 10.5% 8.9% 7.7% 7.2% 6.5% 5.5% 3.8%

All Developing

4.1%

8.3% 7.2% 8.2%

9.8% 1.9%

Developed

Results by Region 52.4%

49.7% 33.5% 13% 14.8% 4%

Africa

ChildFund Alliance

4.8%

7%

14.2% 3%

2.9%

5.1%

9.4%

12.2%

6.9%

Americas

Small Voices/Big Dreams 2011

10.5%

6.2% 3.1%

4.6%

10.9%

5.5% 5.9% 6.1% 3.4%

Asia

6


“I’d give the street children a home and put them in school.” (Age 11, Brazil)

“If I were president I would do much work on food security in order to stop hunger of children.” (Age 12, Ethiopia)

“I’d put an end to world poverty.” (Age 11, Brazil) “I will create an opportunity for those who have no access to education. “ (Age 11, Ethiopia) “I’d take the children off the streets.” (Age 12, Brazil)

“I will not be able to become the president of Afghanistan as a woman doesn’t have right to be the president of Afghanistan.” (Age 11, Afghanistan)

“I will build nice schools and will provide notebooks and pens to all children.” (Age 10, Afghanistan)


Survey Results If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? Teacher Doctor Police Service industry Professional

“I want to become a doctor to save other people’s lives.” (Age 11, Vietnam)

Professional athlete Construction Arts

22.5%

20.2%

21.1%

20.1%

7.4%

6.1% 5.8% 4.7% 3.8% 3.1%

All Developing

11% 10.3%

9.4% 8.2% 4.5%

2.2%

Developed

Results by Region 23.2% 20.1%

18%

20.5%

15.7% 8.4%

7.9% 4.8%

Africa

ChildFund Alliance

20.5%

4.9%

2.9% 3.5% 1.9%

10.8% 9.7% 6.3%

Americas

Small Voices/Big Dreams 2011

8.9%

7% 3.7%

6.1%

9% 4.4%

8% 3.6%

Asia

8


“I would like to be the president.” (Age 11, Nicaragua) “I am an orphan I don’t think I will become anything.” (Age 10, Afghanistan )

“When I grow up, I want to be a doctor. Because there are people who need care.” (Age 11, Ethiopia)

“I don’t think I will become anything, because I am not at school.” (Age 12, Afghanistan)

“I would like to be a doctor to find a cure for HIV/AIDS.” (Age 12, Ethiopia) “I want to be a judge to provide children their rights.” (Age 12, Afghanistan)

“I would like to be a policewoman to reduce crime and protect my people.” (Age 11, Ethiopia)


Survey Results If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? Play/visit with friends Study/homework Housework Play soccer/football/sports

“I would spend the day playing and helping my mother with household chores.� (Age 12, Nicaragua)

Read Farm work/visit farm Volunteer Games/computer-video games Travel

19%

18.7%

16.7% 13.4%

11.6%

9.7%

8.3% 4.9% 4.1% 3.3%

6.7% 2%

All Developing

3.3%

2.1% 0.4%

0.8%

11.4%

4.1%

Developed

Results by Region 24.7%

18.7%

16% 14.8% 11.4%11.3%

14.6%

4.8% 1.8%

ChildFund Alliance

13.5%

11.6%

10.8% 6%

Africa

23.3%

0.6%

3.7%

5.4% 0.6%

5.2% 6.2% 5.4% 6.2%

4.5% 5.3% 4.2%

Americas

Small Voices/Big Dreams 2011

3.6%

5%

Asia

10


“I will study and play.” (Age 11, Afghanistan)

“I’d spend the day playing and studying.” (Age 12, Brazil) “I’d study, as I love to do it.” (Age 11, Brazil) “I would like to spend a day by reading books.” (Age 10, Ethiopia)

“I would like to take a rest in a free and green place full of flowers and plants, a beautiful landscape.” (Age 10, Bolivia)

“I would like to make drawings and paintings.” (Age 12, Bolivia ) “I would like to go to America and visit America all day long.” (Age 12, Ethiopia)


Survey Results Where do you feel safest? At home With parents/family In village/town

“I feel safest at home with my parents.� (Age 12, Laos)

67%

61.4%

22%

24%

3.9%

All Developing

0.1%

Developed

Results by Region 78.7% 64.1% 47.9% 29.7% 17.2%

4%

Africa

ChildFund Alliance

Americas

Small Voices/Big Dreams 2011

17.8%

2.3%

3.6%

Asia

12


Survey Results When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about most? Disease/illness Hunger/poverty War/terror/violence Criminals/bad people/others

“Getting sick and that my parents have not enough money to get me treated.� (Age 10, Vietnam)

Insufficient/inadequate education Health/hygiene

22.9% 14.4%

17%

14% 9.1%

15.4%

9.8%

6.8%

12.7% 8.6%

4%

3.6%

All Developing

Developed

Results by Region 28.5% 21.9% 16.2%

15.6%

15.3% 6.1%

Africa

ChildFund Alliance

14.3%

14%

13.5%

9.6% 4.7%

2.7%

Americas

Small Voices/Big Dreams 2011

5.3%

12.5%

13.3%

10%

6.7%

4.6%

Asia

13


“Human actions of chopping down trees and throwing rubbish everywhere because it will cause storms, flood, polluted environment and we have to drink dirty water.” (Age 10, Vietnam)

“Not being able to go to school.” (Age 10, Vietnam)

“I worry about getting sick because there are not good hospitals.” (Age 10, Bolivia) “To have a mom and a dad who take good care of me.” (Age 12, Brazil)

“One thing I mostly worry about is HIV/ AIDS.” (Age 11, Ethiopia)

“I am worried because our country is not a safe country because there are many criminals. It is not safe to walk out on the streets, they are everywhere.” (Age 12, Bolivia)


Survey Results If you were the president [leader] of your country, what is the one thing you would do to protect children? Better safety/security Improve support/awareness Enact new laws Improve education

“If I were a president of my country, I would punish the people who abused the children.” (Age 11, Ethiopia)

46.6%

43.1% 25.4%

23.6%

18.6%

23.7%

10.1%

All Developing

5.8%

Developed

Results by Region

54.9% 41%

39.1% 24.5%

25.2%

21.1%

26.8%

11.5%

Africa

ChildFund Alliance

26.8%

19% 8.6%

8.1%

Americas

Small Voices/Big Dreams 2011

Asia

15


“I would hire more police officers to protect children.” (Age 12, Nicaragua)

“I would educate children so that they can prevent violence.” (Age 10, Nicaragua) “I would create and uphold a law against parents who hurt their children.” (Age 10, Nicaragua) “I will enforce laws that would protect children from all forms of violence.” (Age 11, Sierra Leone) “If I were president of my country, I would arrest those people who abused the children.” (Age 12, Ethiopia)

“I’d take care of the grandmas because they are important in our lives.” (Age 12, Brazil)

“I would have more police men in every neighborhood in order to avoid robberies and kidnappings.” (Age 10, Bolivia) “I’d create an institution for people who suffered violence so they could talk to the psychologist.” (Age 11, Brazil)


Results in Africa The following table lists the most popular answer for each of the six questions for each of the participating countries in Africa. 5 When you think about staying safe and healthy every day, what is the 1 What would you do as president [leader] to improve children’s lives? one thing you worry about most? 2 If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? 6 If you were the president [leader] of your country, what is the one thing 3 If you could spend the day doing anything you wanted, what would you would do to protect children? you do? 4 Where do you feel safest? Question 1 Question 2 Question 3 Angola

Improve education 67.2%

Teacher 36.2%

Play/visit with friends 25.9%

Benin

Improve education 42.7%

Teacher 33.0%

Study/homework 17.5%

Burkina Faso

Improve education 36.3%

Teacher 46.9%

Study/homework 19.5%

Cape Verde

Improve education 37.7%

Doctor 17.9%

Play/visit with friends 18.9%

Ethiopia

Improve education 50.0%

Doctor 52.0%

Play/visit with friends 20.0%

Ghana

Improve education 58.0%

Doctor 29.0%

Housework 20.0%

Guinea

Improve education 62.0%

Doctor 27.0%

Play soccer/football 29.0%

Kenya

Improve education 44.6%

Teacher 21.8%

Read 20.8%

Liberia

Improve education 67.7%

President/Prime Minister/King 23.2%

Read 31.3%

Mali

Improve education 62.7%

Doctor 36.3%

Housework 19.6%

Mozambique

Improve education 69.0%

Teacher 39.7%

Housework 51.7%

Senegal

Improve education 46.7%

Teacher 19.0%

Play/visit with friends 24.8%

Sierra Leone

Improve education 48.0%

Professional 20.0%

Read 19.0%

The Gambia

Improve education 64.0%

Teacher 28.0%

Read 23.0%

Togo

Improve education 55.1%

Doctor 17.3%

Play soccer/football 16.3%

Uganda

Improve education 42.7%

Doctor 31.1%

Read 21.4%

Zambia

Improve education 53.0%

Teacher 36.0%

Housework & Play sports 20%

Question 4

Question 5

Question 6

Angola

At home 55.2%

Disease/accident/death 48.3%

Better safety/security 39.7%

Benin

At home 68.0%

Hunger/poverty 34.0%

Better safety/security 33.0%

Burkina Faso

With parents/family 42.5%

Insufficient education 26.5%

Support/awareness 24.8%

Cape Verde

At home 60.4%

Disease/accident/death 23.6%

Better safety/security 41.5%

Ethiopia

At home 30.0%

Disease/accident/death 34.0%

Better safety/security 62.0%

Ghana

In village/town 43.0%

Disease/accident/death 42.0%

Better safety/security 33.0%

Guinea

With parents/family 35.0%

Disease/accident/death 32.0%

Better safety/security 34.0%

Kenya

At home 56.4%

Disease/accident/death 45.5%

Better safety/security 46.5%

Liberia

At home 53.5%

Disease/accident/death 34.3%

Better safety/security 35.4%

Mali

With parents/family 39.2%

Disease/accident/death 38.2%

Better safety/security 22.5%

Mozambique

At home 82.8%

Disease/accident/death 74.1%

Better safety/security 60.3%

Senegal

At home 56.2%

Disease/accident/death 67.6%

Better safety/security 40.0%

Sierra Leone

With parents/family 75.0%

Disease/accident/death 56.0%

Better safety/security 55.0%

The Gambia

At home 58.0%

Disease/accident/death 30.0%

Improve education 31.0%

Togo

With parents/family 82.7%

Health/hygiene 38.8%

Better safety/security 32.7%

Uganda

At home 55.3%

Disease/accident/death 44.7%

Better safety/security 41.7%

Zambia

In village/town 36.0%

Disease/accident/death 43.0%

Better safety/security 74.0%

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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Results in the Americas The following table lists the most popular answer for each of the six questions for each of the participating countries in the Americas. 1 What would you do as president [leader] to improve children’s lives? 2 If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? 3 If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? 4 Where do you feel safest?

5 When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about most? 6 If you were the president [leader] of your country, what is the one thing you would do to protect children?

Question 1

Question 2

Question 3

Bolivia

Improve education 35.8%

Doctor 23.4%

Study/homework 26.3%

Brazil

Improve education 35.9%

Doctor 22.8%

Play/visit with friends 28.3%

Dominica & St Vincent

Improve education 39.2%

Doctor 17.6%

Read 23.5%

Ecuador

Improve education 33.0%

Doctor 28.2%

Play/visit with friends 30.1%

Guatemala

Improve education 42.0%

Teacher 40.0%

Play/visit with friends 20.0%

Honduras

Improve education 49.0%

Teacher 32.0%

Play/visit with friends 22.0%

Mexico

Improve education 46.1%

Teacher 29.4%

Play/visit with friends 34.4%

Nicaragua

Improve education 37.0%

Doctor 33.0%

Play/visit with friends 34.0%

Paraguay

Provide shelter 27.0%

Professional athlete 27.0%

Play/visit with friends 37.0%

Question 4

Question 5

Question 6

Bolivia

At home 78.1%

Disease/accident/death 60.6%

Better safety/security 51.8%

Brazil

At home 81.4%

Miscellaneous 37.9%

Better safety/security 51.0%

Dominica & St. Vincent

At home 73.5%

Hunger/poverty 30.4%

Better safety/security 43.1%

Ecuador

At home 94.2%

Disease/accident/death 55.3%

Better safety/security 42.7%

Guatemala

At home 75.0%

Hunger/poverty 30.0%

Better safety/security 58.0%

Honduras

At home 79.0%

Disease/accident/death 71.0%

Better safety/security 73.0%

Mexico

At home 84.3%

Disease/accident/death 80.4%

Better safety/security 62.7%

Nicaragua

At home 93.0%

Disease/accident/death 82.0%

Better safety/security 60.0%

Paraguay

At home 77.0%

Disease/accident/death 65.0%

Better safety/security 71.0%

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

18


Results in Asia The following table lists the most popular answer for each of the six questions for each of the participating countries in Asia. 1 What would you do as president [leader] to improve children’s lives? 2 If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? 3 If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? 4 Where do you feel safest?

5 When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about most? 6 If you were the president [leader] of your country, what is the one thing you would do to protect children?

Question 1

Question 2

Question 3

Afghanistan

Improve education 55.3%

Teacher 17.5%

Study/homework 22.3%

India

Improve education 64.0%

Teacher 26.0%

Play/visit with friends 45.0%

Indonesia

Improve education 69.0%

Teacher/Doctor 26.0%

Study/homework 44.0%

Laos

Improve education 55.9%

Car/truck/bicycle owner 16.7%

Farm work/visit farm 30.4%

Philippines

Improve education 53.5%

Teacher 31.7%

Housework 31.7%

Sri Lanka

Improve education 84.0%

Teacher 42.5%

Play/visit with friends 60.4%

Mongolia

Support/protect them 27.7%

Arts 17.9%

Play/visit with friends 23.2%

Thailand

Improve education 58.7%

Teacher 29.8%

Housework 54.8%

Timor-Leste

Improve education 75.0%

Doctor 25.0%

Study/homework 32.0%

Vietnam

Improve education 53.0%

Teacher 27.0%

Study/homework 26.0%

Question 4

Question 5

Question 6

Afghanistan

At home 46.6%

Hunger/poverty 28.2%

Better safety/security 24.3%

India

At home 50.0%

Hunger/poverty 31.0%

Improve education 27.0%

Indonesia

At home 92.0%

Natural occurrences 49.0%

Better safety/security 63.0%

Laos

At home 41.2%

Disease/accident/death 64.7%

Support/awareness 25.5%

Philippines

At home 66.3%

Disease/accident/death 44.6%

Better safety/security 34.7%

Sri Lanka

At home 78.3%

Nothing 68.9%

Better safety/security 80.2%

Mongolia

At home 50.0%

Environment 56.3%

Better safety/security 36.6%

Thailand

At home 94.2%

Disease/accident/death 51.0%

Enact new laws 27.9%

Timor-Leste

At home 64.0%

Disease/accident/death 22.0%

Better safety/security 32.0%

Vietnam

At home 46.0%

Disease/accident/death 28.0%

Support/awareness 30.0%

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

19


Results in Developed Countries The following table lists the most popular answer for each of the six questions for each of the participating developed countries. 1 What would you do as president [leader] to improve children’s lives? 2 If you could grow up to be anything you wanted, what would you be? 3 If you could spend the day doing anything you wanted, what would you do? 4 Where do you feel safest?

5 When you think about staying safe and healthy every day, what is the one thing you worry about most? 6 If you were the president [leader] of your country, what is the one thing you would do to protect children?

Question 1

Question 2

Question 3

Australia

Improve education 30.7%

Professional athlete 23.4%

Play/visit with friends 24.1%

Canada

Miscellaneous 27.5%

Arts 25.0%

Games/computer 20.0%

Denmark

Miscellaneous 25.7%

Arts 22.9%

Play/visit with friends 19.1%

Ireland

Improve education 25.8%

Arts 29.7%

Play/visit with friends 17.5%

Korea

Improve education 35.9%

Arts 21.4%

Play/visit with friends 24.2%

New Zealand

Make more food available 24.3%

Professional athlete 23.4%

Play/visit with friends 18.9%

Sweden

Improve education 27.5%

Professional athlete 21.6%

Travel 23.5%

US

Improve education 25.5%

Professional athlete 16.6%

Play/visit with friends 21.7%

Question 4

Question 5

Question 6

Australia

At home 68.6%

Disease/accident/death 32.1%

Better safety/security 54.0%

Canada

At home 73.8%

Disease/accident/death 26.3%

Better safety/security 45.0%

Denmark

At home 64.8%

Disease/accident/death 30.5%

Better safety/security 43.8%

Ireland

At home 67.1%

Disease/accident/death 24.5%

Better safety/security 40.0%

Korea

At home 80.6%

Disease & Inadequate education 27.2%

Better safety/security 75.7%

New Zealand

At home 55.0%

Disease/accident/death 33.3%

Better safety/security 36.0%

Sweden

At home 63.7%

Nothing 32.4%

Better safety/security 25.5%

US

At home 59.4%

Criminals/bad people/others 25.5%

Better safety/security 54.7%

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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Survey Methodology The Small Voices/Big Dreams Survey was undertaken by the ChildFund Alliance from July through September 2011. Identical six-question surveys were administered on a one-on-one basis by ChildFund staff to approximately 100 children ages 10 to 12 in 36 developing nations in Africa, Asia and the Americas as well as 8 developed nations who participate in ChildFund programs. A total of 4,592 children were surveyed, which includes 3,613 children in developing countries and 979 children in developed nations. (All six questions were open-ended, meaning the children were not given a list of answers from which to choose.) ChildFund translated and submitted the results to Ipsos Observer, a global research firm, which tabulated and compiled the results. The margins of error, at 95 percent confidence, are: total surveys (+/- 1.4%), developing countries (+/-Â 1.6%), and developed countries (+/- 3.1%).

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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About ChildFund Alliance The ChildFund Alliance is a network of 12 child development organizations whose work encompasses more than 15 million children and their families in 58 countries. With a focus on child-centered development programs that are undertaken in partnership with more than 1,400 local communities, the Alliance puts more than $503 million (USD) to work each year to help deprived, excluded and vulnerable children. The programs seek to bring positive outcomes for children in every stage of their lives, from infancy to adulthood. ChildFund also responds to humanitarian emergencies and natural disasters with precise focus on the special needs of children in the midst of crisis.

About Ipsos Observer Founded in Paris, France, in 1975, Ipsos is the only independent, publicly-listed research company that is controlled and managed by research professionals. Ipsos is a leading global research company focusing on six core specializations: Advertising, Marketing, Media, Opinion and Customer Relationship Management research, and Data Collection and delivery. With offices in 64 countries, Ipsos conducts research in more than 100 countries. Working both on a global scale and in local markets, our expert teams give our clients the benefit of high value-added business solutions including qualitative, forecasting, modeling, market knowledge and consumer insights.

ChildFund Alliance

Small Voices/Big Dreams 2011

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