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Laas: Der Mond ist kein Alleskönner Seite
Kolping im Vinschgau Kolping: poli- Der Mond, Adolph Kolping ist kein Politisch handeln kein Alleskönner tiker. Äußert er sich in seiner Korrespondenz oder in Ansprachen zu Politik als Mittel der Willensbildung, bleibt sein UrLaas - Auf Einladung der Diskussionsplattform SkepTisch hielt Astrophysiker David Gruber im Laaser Josefshaus einen kurzweiligen Vortrag zum Thema teil sogar ausgesprochen kühl. „Die Kraft des Mondes“. Dabei wurden scharfe Grenzen zwischen WissenUngeachtet dessen ist er zweifellos ein politischer Mensch, schaft und Volksglauben gezogen. sowohl innerhalb der Kirche wie außerhalb. Kolping war im Wortsinn ein Kümmerer für die Gesellen seiner Zeit. Sind wir es heute für „unsere“ Mitglieder und Anvertrauten? Kolping TAT etwas für seine Gesellen, er redete nicht nur. Dieses Kolping- Gen durchzieht die Verbandsgeschichte auf internationaler und örtlicher Ebene und wirkt bis in unsere Tage hinein. Dabei spielt es keine Rolle, ob durch die Hilfe für andere in der Öffentlichkeit große Meriten zu erwerben sind. Oft von Maria Raffeiner passiert vieles eher im Verborgenen, was es nicht minder wertvoll macht. Entscheidend ist, dass Möglichkeiten zur Mit- Die Macher von SkepTisch wollen die Diskussionskultur im Tal zu stärken. wirkung auch genutzt werden. Ihrem Konzept treu, die WissenSo kann oft auf dem vielbe- schaft aus dem Elfenbeinturm zu schworenen kleinen Dienstweg holen, luden sie zum 3. Mal zu etwas erreicht werden und die einem Austausch. 2020 waren sie Palette ist vielfältig, wo Kol- erstmals mit einer Veranstaltung pingmitglieder mit ihrer Exper- zum Klimawandel aufgetreten, tise, mit Rat und Tat zur Seite die viel Zuspruch bekam. Wähstehen. rend der Lockdowns hatte das Kolping wollte seine Gesellen Forum ein digitales Gespräch als tüchtige Staatsbürger sehen mit Fachleuten rund um das Erund sie animieren politische kennen von Fakten/Fake News Verantwortung zu überneh- organisiert. men, wenn dies ihnen damals Um den Mond unter die Lupe auch oft verwehrt blieb. Wie zu nehmen, trat ein renomist es heute? Uns wäre es heu- mierter Redner auf. David Gruber te möglich: tun wir es? Letzten aus Bozen war als Astrophysiker in der Forschung tätig, bevor er das Planetarium in Gummer leitete und die Stelle des Direktors am Naturmuseum in Bozen antrat. Für den Vortrag in Laas durchforstete er eine Reihe von Studien, die nicht immer die Schlüsse enthielten, die sich das Publikum erwartet hätte. Es ging Endes setzt wohl nur unser Ter- so manches Licht auf. Zunächst minkalender dem eine Grenze. erläuterte Gruber die Mondpha Kolping bewegte sich immer in sen, bedingt durch die Reflexion einer besonderen Nähe zur Po- des Sonnenlichtes je nach Posilitik, als sich für das Allgemein- tion. Eine Wirkung des Mondes wohl einsetzender Mensch. auf die Erde gibt es, denn seine Dieser Auftrag gilt auch heute! Anziehungskraft beeinflusst die Otto von Dellemann Gezeiten. Ebbe und Flut sind das Ergebnis von physikalischen Kräften, die Druck ausüben. Wenn große Gewässer vom Einfluss des Mondes bewegt werden, lässt sich dieser Einfluss dann auch auf den Menschen übertragen, wo wir doch mehrheitlich aus Wasser bestehen? Nein, sagt Dr. Gruber. Das sei ein populärer Trugschluss, dafür seien wir zu klein. Auch der Kalterer See reiche nicht aus. Es brauche große Ozeane dafür. Gruber nahm das junge Publikum ein, komplexe Dinge mit Witz und Alltagsbildern zu erklären. Bei Behauptungen über die Kraft des Mondes befragte er die Zuhörer:innen. Die Hände schnellten nach oben, wenn es um den Zeitpunkt des Friseurbesuchs oder den Zusammenhang von Schlaf und Mondzyklus ging. Und doch bleibt die Botschaft des Abends: Es lässt sich aus wissenschaftlicher Sicht keine Begründung für diese Behauptungen herleiten. Der Zeitpunkt von Geburten oder der Menstruationszyklus hätten genauso wenig mit dem Mond zu tun, Operationen verliefen nicht erfolgreicher oder weniger ideal. Aus Sicht der Wissenschaft würden Pflanzen nicht schneller oder besser wachsen und das Wetter schlage nicht nach Mondphasen um. Aus astronomischphysikalischer Warte habe der Mond all diese Einflüsse nicht. SkepTisch will weiterhin Daten und Fakten unter die Leute bringen. Von links David Frank, Mathias Lechthaler, Redner David Gruber, ModeraFoto: Maria Raffeiner tor Damian Eberhöfer, Marian Eberhöfer Um die weit verbreiteten Meinungen zu widerlegen, zitierte Gruber Studien, verglich und erklärte die Ergebnisse. Wenn trotzdem einmal etwas zusammenfalle, sei das die statistische Korrelation, Zufälle seien immer möglich. Alles, was nicht wissenschaftlich untersuchbar sei, gehöre in das „Reich der Legenden“. Er verwies zudem auf die Gefahr, dass sich rund um den Mond einiges gut vermarkten lasse. Noch eine Botschaft: Wir nehmen nach dem Selektionseffekt wahr. Es kann also sein, dass wir öfters schlecht schlafen, es bleibt uns aber tiefer im Gedächtnis, wenn wir den Mond deutlich sehen. Aha, Vollmond. Und schon sei dem Mond und seiner imposanten Erscheinung eine kausale Wirkung zugewiesen. Den Neumond sehen wir nicht, so machen wir ihn auch nicht verantwortlich und vergessen schnell wieder. Im Leben würden wir uns eben lieber an die Treffer als an die Nieten erinnern, nahm Gruber die Andichtungen mit Humor. SkepTisch spricht die Vinschger:innen an und macht sie mit jedem Auftritt näher mit dem wissenschaftlichen Argumentieren vertraut. Wer den Mond-Abend nachsehen möchte, findet ein Video auf der Facebookseite von SkepTisch.
Vinschgau/Bozen
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Die 53. Landeskaninchenschau Mitte September in Bozen fand mit reger Vinschger Beteiligung statt. Nicht weniger als acht Aussteller, darunter eine Jugendausstellerin nahmen daran teil: Michaela Malloth und Walter Telser aus Eyrs, Andreas Dissertori aus Schlanders, Josef Ilmer, Nadia Ilmer, Silvia Ilmer und Martin Mair, alle aus Kastelbell und Adolf Kaserer aus Naturns sowie in der Kategorie „Aussteller Jugend“ Valentina Telser aus Eyrs.
Die Vielfalt der Kaninchen zeigte sich in nicht weniger als 29 Rassen, die es zu bestaunen galt - vom Weißen Neuseeländer über den Hasen Loh schwarz oder Perlfeh klassisch bis hin zum Kleinsilber oder Zwergwidder blau. Hunderte Kaninchen standen auf dem Prüfstand. Von der Jury bewertet wurden etwa Fell, Ohren, die Blume, die Haltung oder Zähne und Krallen.
Die Vinschger Kaninchenzüchter waren erfolgreich und holten sich einen Jungtiersieg, einen Landesmeister und gleich mehrere Rassensiege. Jungtiersieger wurde Martin Mair mit seinem blauen Kleinsilber-Kaninchen und der hervorragenden Bewertung „vorzüglich extra“. Den dritten Platz bei den Jungtiersiegern holte sich Josef Ilmer mit seinem blauen Satinkaninchen und der Bewertung „vorzüglich“. Landesmeister mit seinem Kleinsilberkaninchen und mit 384,5 Punkten wurde wiederum Martin Mair.
In jeder Kaninchenrasse wurde zudem ein Sieger gekürt: Sieben davon holten sich die Vinschger Kaninchenzüchter. Sieger mit seinem Grauen Wiener wurde Adolf Kaserer, bei den Weißen Neuseeländern hingegen Valentina Telser. Michaela Malloth holte sich den Rassensieg mit ihrem Hasen Loh schwarz. Gleich zweifacher Rassensieger wurde Martin Mair, einmal in der Rasse MarDie jüngste und der älteste Züchter vom Vinschger Kaninchenzuchtverein: Valentina Telser aus Eyrs und Adolf Kaserer aus Naturns

Foto: Wind-Archiv
burger Feh klassisch und zum Zweiten in der Rasse Kleinsilber mit Farbenschlag braun. Josef Ilmer wurde Sieger mit seinem Zwergwidder blau, Nadja Ilmer hingegen Siegerin der Rasse „Farbenzwerge WG schwarz“.
Die Kaninchenzucht ist für die Vinschger Züchter Hobby und Herausforderung zugleich. Interessierte oder neue Mitglieder sind den Vinschger Kaninchenzüchtern jederzeit willkommen. Die Kaninchenschauen, die übers Jahr verteilt in verschiedenen Bezirken stattfinden, bieten immer wieder eine wertvolle Möglichkeit, um sich mit anderen Züchtern auszutauschen. Das nächste Züchtertreffen steht im Eisacktal Mitte Oktober an. (ap)
Infos: Der Kaninchenzuchtverein Vinschgau feierte im vergangenen Jahr sein 30 Jähriges Jubiläum. Bis heute fanden zahlreiche Ausstellungen im und außerhalb des Vinschgaus statt. Derzeit steht Walter Telser aus Eyrs dem Vinschger Kaninchenzuchtverein als Obmann vor.


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Mals
Altersheim Mals setzt sich große Ziele
Das Martinsheim in Mals ist mit derzeit 104 Angestellten einer der größten Arbeitgeber im oberen Vinschgau. Von den 99 angestellten Frauen arbeiten viele in familienfreundlicher Teilzeit. Eingebettet in einem großen Netzwerk zwischen den Gemeinden im Einzugsgebiet (Graun, Mals, Glurns, Taufers), der Bezirksgemeinschaft Vinschgau (Hauspflegedienst und Bereich Senioren), dem Krankenhaus Schlanders und dem Hauskrankenpflegedients, den Vertrauensärzten, der Apotheke Mals, der Caritas Hospizbewegung, den Seniorenwohnheimen im Vinschgau und auf Landesebene und den Schulen verfügt das Martinsheim derzeit über 83 Betten. 56 Betten sind für Senioren für die Daueraufnahme, 20 Betten für die Betreuungsform „Demenz“, 5 Betten für die Kurzzeitpflege und 2 Betten für die Übergangspflege zugeteilt.

Foto: Erwin Bernhart
Der Präsident des Verwaltungsrates Konrad Raffeiner und die Direktorin Roswitha Rinner haben den Sozialbericht 2020 den Gemeinderäten am 28. September bei der Ratssitzung vorgetragen. Die Tätigkeiten, der derzeit im Bau befindliche Zubau, die Personalfrage und vor allem die Zukunftsvisionen haben ein Vortragen von einer Stunde in Anspruch genommen und sowohl die Führung des Altenheimes, als auch das Personal und die freiwilligen Helfer haben großen Applaus bekomDer Präsident des Verwaltungsrates vom Martinsheim Mals Konrad Raffeiner und die Direktorin Roswitha Rinner
men. BM Josef Thurner bedankte sich im Namen der Gemeinde bei allen Beteiligten für deren Einsatz.
Stolz sind Raffeiner und Rinner auf die erhaltene Zertifizierung für hochwertige Sozialbetreuung.
Raffeiner und Rinner wiesen auf die „Vision 2030“ hin. 2030 wird jeder dritte Einwohner in Südtirol älter als 60 Jahre sein. Man wolle sich damit rüsten, dass genügend Plätze für stationäre, teilstationäre und Entlastungsangebote bereit stehen. Das „Alte Altershiem soll für begleitetes und betreutes Wohnen umgebaut werden. Mit dem Neubau, Fertigstellung voraussichtlich im Februar 2022, wird das Martinsheim über 100 Betten verfügen. Ein großes Problem stellt der Fachkräftemangel dar, der mit der zu erwartenden Pensionierungswelle verschärft wird. Aber die gute Netzwerkarbeit mit den Schulen, die hausinterne Ausbildung und auch die nach Corona neu zu belebende, wertvolle Arbeit von bisher rund 80 Freiwilligen kann die Personalentwicklung positiv unterstüzten. Man hoffe, so Raffeiner und Rinner, die Coronazeit endlich zu überwinden, damit die sehr gefragte Tagespflege und andere Dienste wieder aufgenommen werden können. Mit 52,2 Euro für das Einbettzimmer und 47,7 Euro für das Zweibettzimmer sind die Tagessätze im Martinsheim im moderaten Bereich. (eb)
Schlanders/Vinschgau/Südtirol
Wanderausstellung Baustelle Südtirol
Am 1. Oktober wurde in allen Bezirken Südtirols die Wanderausstellung „Baustelle Südtirol – Siedlungsgrenzen grenzenlos?“ gestartet. Mit dieser Fotoausstellung wollen die Südtiroler Chronisten auf ihre 30 + 1-jährige Chronistenarbeit schwung auch die Dörfer und die Landschaften sehr stark verändert. Vieles ist verbaut und zerstört worden. Die Dorfchronisten im Vinschgau haben, so wie in den anderen Bezirken, ein altes Foto ihres Dorfes gesucht und möglichst von derselben Stelle ein aktuelles Foto gemacht. In der Ausstellung werden die beiden Fotos einander gegenübergestellt, so dass die Ausstellungsbesucher sofort den Verbauungsgrad und die Landschaftsveränderungen erkennen können. Im Vinschgau startet die Fotoausstellung in der Bibliothek Schlandersburg. Dort kann sie vom 2. bis 21. Oktober besichtigt werden. Anschließend wird sie im Vereinshaus von Graun vom 24.10. bis am 29.10. gezeigt. Zum Abschluss kann die Wanderausstellung noch in der Markuskirche in Laas vom 30. Oktober bis 7. November besichtigt wer-
hinweisen und auf die Siedlungsentwicklung, die Verbauung und die Landschaftsveränderungen in den vergangenen 100 Jahren in Südtirol aufmerksam machen. Besonders in den letzten Jahrzehnten haben sich durch den wirtschaftlichen Auf-
Bei der Eröffnung der Wanderausstellung in Schlanders erläuterte Raimund Rechenmacher das Anliegen der Chronisten. BM Dieter Pinggera betonte die Wichtigkeit der Raumordnung und die Abgrenzung des Siedlungsgebietes. den. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 1. Oktober in der Schlandersburg wurden auch die Dorfchroniken der Jahre 2018 und 2019 vom Bibliotheksleiter und dem Koordinator der Chronistengruppe Schlanders, Raimund Rechenmacher, vorgestellt. Vittorio Curzes aus Trient hat bei dieser Gelegenheit auch sein Projekt über die Geschichte der Drususkaserne erläutert. Curzes will ein Fotobuch und einen Dokumentarfilm über die ehemalige Militärkaserne und ihre heutige Funktion als Kultur- und Gründerzentrum herausgeben. Um das zu realisieren ruft er, zusammen mit der Bibliothek Schlandersburg alle Bürger dazu auf, in der Bibliothek Bilder über die Drususkaserne, sowie über das Alltagsleben in Schlanders und im Vinschgau im Zeitraum 1919 bis 1999 leihweise abzugeben. (hzg)

Kortsch
Dem Führer getrotzt
Weil er sich geweigert hatte, für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen, wurde der 21-jährige Markus Dapunt, ein Hirte aus dem Gadertal, am 29. August 1944 am Schießstand in Kortsch standrechtlich erschossen.
Josef Telser, damals fünf Jahre alt, war mit vier weiteren Kortscher Buben in der Nähe des heutigen Sportplatzes beim Tierehüten, als plötzlich das Schlanderser Polizeiregiment anrückte. „Wir haben uns hinter einem Holzhaufen versteckt,“ erinnert sich Josef Telser, „und haben gesehen, wie sie einen Gefangenen mit den Händen hinter dem Rücken an eine Säule gebunden haben. Danach hat der Militärkaplan noch kurz mit ihm gesprochen, dann hat es ein paar Mal gekracht und der Mann ist zusammengesackt.“
Auch Adolfine Pernthaler aus Schlanders, Jahrgang 1935, hat Erinnerungen an Markus Dapunt. Ihre Mutter, eine Gelungene Gedenkfeier und zufriedene Gesichter: Heinrich Lechthaler, Pepi Granruaz, Adolfine Pernthaler, Josef Telser und Dieter Pinggera vor dem Mahnmal im Gedenken an Markus Dapunt

Foto: Martin Trafoier
hochgebildete Dableiberin, hat von einem Paterbruder von der Hinrichtung des tiefgläubigen Gadertalers erfahren und heimlich das Begräbnis – „ohne Geistlichkeit und ohne Messe“ – beobachtet. Um den Toten zu ehren, der furchtlos in den Tod ging, haben Adolfine und ihre Mutter sein Grab gepflegt – bis der Leichnam nach dem 2. Weltkrieg exhumiert und im Meraner Soldatenfriedhof würdevoll beigesetzt wurde.
Die Erzählungen der beiden Zeitzeugen, die Erinnerungen des Abteier Altdekans Pepi Granruaz, der Markus und seine Familie kannte, sowie die bewegenden Musikstücke der russischen Violinistin Alena Savina sorgten bei der Einweihung eines Mahnmals für Markus Daput für bewegende Momente.
Das Mahnmal steht an einer friedvollen Stelle am Kortscher Küheweg nach Allitz, unweit der Stelle, an der Markus Dapunt hingerichtet wurde. Der ehemalige Kortscher Fraktionsvorsteher Heinrich Lechthaler hat das Mahnmal angeregt und selbst gestaltet. Bei der Segnung durch den Schlanderser Dekan P. Mathew Kozhuppakalam waren neben zahlreichen Kortschern und Gadertalern auch einige Sängerinnen der Familie Dapunt anwesend.
Der Gadertaler Bürgermeister Giacomo/Jakob Frenademetz, sein Schlanderser Amtskollege Dieter Pinggera sowie mehrere Gemeinderäte dankten dem Bildungsausschuss Kortsch, der mit diesem Mahnmal die Erinnerung an ein dunkles und oft noch verdrängtes Kapitel der Südtiroler Geschichte wachhalten will. (mt)
Schloss Kastelbell
Am Samstag 25. September 21 fand die Eröffnung der Herbstaustellung „momentan“ auf Schloss Kastelbell statt. Umrahmt wurde die Eröffnung von der Musikgruppe „Feinklang“ aus Kastelbell/Tschars. „Man spürt die Südtiroler Seele, in München ist man es nicht gewohnt, dass man so herzlich begrüßt wird“ bedankte sich die Künstlerin bei den Musikern.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Obmann Gerold Tappeiner führte die Kunsthistorikerin Ursula Schnitzer ein Gespräch mit der freischaffenden Künstlerin Christine Gammetzer.
Christine Gallmetzer, geboren 1964 in Bozen, lebt und arbeitet in München und Bozen. Bevor sie das Kunststudium in Venedig absolvierte studierte sie Philosophie.Über die Philosophie kam sie zur Malerei. Die Malerei wurde zum Lebensinhalt. Gallmetzer sagte: „Es gibt viele Wege im Leben, man muss sich entscheiden, weil die Zeit nicht für alle Optionen reicht. Ich habe mir mein Leben ermalt“.
Ihre gedanklichen, philosophischen Konstrukte auf Schloss Kastelbell sind hauptsächlich figurativer Natur und haben einen autobiografischen Hintergrund. Der emotionale Auslöser für ihre Arbeiten war ein Foto eines Turmspringers. Der Turmspringer ist mehr als ein sportliches Motiv, er ist ein Symbol ihrer künstlerischen Arbeiten. „Wo wir stehen und wo wir hinspringen, das ist das Haupthema meiner Arbeiten“ sagt Christine Gallmetzer. Philosophische, nicht nur ästhetische Fragen werden durch ihre Malereien aufgeworfen. Das Kunstgespräch zwischen

Foto: Peter Tscholl
Ursula Schnitzer und Christine Gallmetzer war spannend und aufschlussreich.
Kunsthistorikerin und Moderatorin Ursula Schnitzer stellte Fragen in den Raum und ließ dann die Künstlerin zu Wort kommen. Der Künstlerin wurde viel Raum für Erläuterungen geboten. Dadurch hob sich diese Vernissage positiv von so manch anderen ab. Der Künstlerin Chrisine Gallmetzer gelang Kunsthistorikerin Ursula Schnitzer (links) im Kunstgespräch mit der Künstlerin Christine Gallmetzer.
es einen emotionalen Bezug zu ihren Arbeiten herzustellen. Kunst kann auch gefühlsmäßig ansprechen und das ist der sympathischen Künstlerin Christine Gallmetzer gelungen.
Zugänglich ist die Ausstellung „momentan“ auf Schloss Kastelbell vom 26. September bis 31. Oktober 2021. Öffnungszeiten 14–18 Dienstag bis Samstag und von 11 bis 18 Uhr an Sonn- und Feiertagen. (pt)