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Vinschgerwind 1-18
11.01.18
Nationalpark Stilfserjoch
Wildtiere und Klimawandel Foto: Wolfgang Platter
Auswirkungen auch auf die Alpentiere Der Cevedale-Gletscher an der Casattihütte: Der Gletscherschwund ist in unseren Breiten das sichtbarste Zeichen des Klimawandels.
Wolfgang Platter am Tag des Hlg. Stephanus, 26. Dezember 2017. Dr. Josef Feichtinger, meinem geschätzten Lehrer am Wissenschaftlichen Lyzeum in Schlanders 1966-1971 zu seinem 80. Geburtstag zugedacht.
D
er Klimawandel ist ein großes, aber immer noch kontrovers diskutiertes Thema unserer Zeit: Es gibt viele Menschen, welche, die Anzeichen und Fakten analysierend, an den menschengemachten Klimawandel glauben. Und ebenso gibt es Klimaskeptiker als Lobbyisten verschiedener Interessensgruppen, die den Klimawandel nach wie vor bezweifeln. Klimahysterie und Klimaskepsis sind die beiden Extreme einer weit klaffenden Meinungsschere. Dabei sind die Symptome des Klimawandels nicht mehr zu übersehen: • Der Gehalt an Kohlendioxid als Treibhausgas in der Erdatmosphäre steigt weiter an;
• die Jahresdurchschnittstemperatur der Luft steigt an; • im Winter fällt weniger Schnee. Der Winterniederschlag fällt verstärkt als Regen denn als Schnee; • die Wetterextreme nehmen zu; die Unwetter mit Starkregen und großen Regendichten häufen sich; • die untere Schneegrenze steigt in ihrer Meereshöhe und die Dauer der Schneebedeckung nimmt ab; • die Gletscher schwinden rapide und besorgniserregend; • der Permafrost im Boden taut in immer weiteren Bereichen; • Steinschlag, Felsbrüche und Murabgänge nehmen zu; • die Niederschläge verschieben sich von der sommerlichen Vegetationsperiode in das Winterhalbjahr; die Dürreperioden nehmen zu; • die Verdunstung von Wasser über die Pflanzenkörper und damit ihr Hitzestress steigt;
• mit dem Verschieben der Klimazonen nach Norden wandern auch Pflanzenund Tierarten nach Norden und in die Höhe; • für die Vegetation verlängert sich in den gemäßigten Zonen die Wachstumsperiode. Die Artenzusammensetzung von Pflanzengesellschaften ändert sich. In den Wärmegebieten unserer Erde nimmt die Wüstenbildung zu; • die Waldgrenze verschiebt sich in den Bergen nach oben. Ebenso steigen verholzende Pflanzen unter den Zwergsträuchern immer weiter in die Gebirge auf; • die Weltmeere versauern infolge des steigenden Gehaltes an Kohlendioxid. Wegen des geänderten pH-Gehaltes im Wasser kommt es zur Korallenbleiche, dem großflächigen Korallensterben an den Atollen und Korallenriffen; • der Meeresspiegel steigt und viele Inselbewohner werden zu Klimaflüchtlingen.