VetmedMagazin 04/2013

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r e t h c i l f i e Str g n u h c s r o F

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Forschung

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Unerwünschte Mitbewohner im Magen

Entspannte Ziegenherden

Das Bakterium Helicobacter pylori besiedelt den menschlichen Magen schon seit mehr als 100.000 Jahren und steht im Verdacht, dort chronische Magenschleimhautentzündungen oder gar Magengeschwüre zu verursachen. Foto: ©HermesImages_TIPS/picturedesk

Die Eingliederung junger Milchziegen in eine bestehende Herde bedeutet Stress für alle beteiligten Tiere. Rangkämpfe und aggressives Verhalten können zudem zu Verletzungen bei den Ziegen führen. Solche Stressfaktoren resultieren dann in geringerer Milchproduktion. Ziel einer tiergerechten Haltung ist es, den Stress für die Tiere so gering wie möglich zu halten. Deshalb untersuchte Susanne Waiblinger vom Institut für Tierhaltung und Tierschutz gemeinsam mit Dissertantin Simone Szabò unter welchen Bedingungen sich junge Ziegen möglichst stressfrei in neue Herden eingewöh- Milchgebende Ziegenmütter nen. Am besten funktioniert dies, wenn es gerade frisch haben weniger Stress. geborene Kitzen in der Herde gibt. n Der Artikel “Introducing young dairy goats into the adult herd after parturition reduces social stress” von Simone Szabò, Kerstin Barth, Christine Graml, Andreas Futschik, Rupert Palme und Susanne Waiblinger wurde im Journal of Dairy Science veröffentlicht.

Pygmäen in Kamerun sind seltener von Helicobacter betroffen als andere Völker

Ein internationales ForscherInnen-Team um Yoshan Moodley vom Konrad-LorenzInstitut für Vergleichende Verhaltensforschung hat nun herausgefunden, dass das Volk der Baka Pygmäen in Kamerun viel seltener von einer H. pylori-Infektion betroffen ist als Menschen im globalen Durchschnitt. Der Grund: In kleinen Populationen mit niedriger Bevölkerungsdichte sterben die Bakterienstämme rascher aus. n Der Artikel “Recent acquisition of Helicobacter pylori by Baka Pygmies” von Sandra Nell, Daniel Eibach, Valeria Montano, Ayas Maady, Armand Nkwescheu, Jose Siri, Wael F. Elamin, Daniel Falush, Bodo Linz, Mark Achtman, Yoshan Moodley und Sebastian Suerbaum wurde im Journal PLOS Genetics veröffentlicht.

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So ein Käse Listerien auf unseren Lebensmitteln sind lästig, aber auch listig. Sie werden nämlich immer häufiger gegen gängige Desinfektionsmittel resistent. Eine Listerien-Infektion kann gerade schwache und ältere Menschen gefährden. Stephan Schmitz-Esser vom Institut für Milchhygiene hat gemeinsam mit KollegInnen herausgefunden, warum Listerien resistent werden. Sie besitzen nämlich einen sprunghaften genetischen Mechanismus (Transposons), der ihnen rasche Anpassung an äußere Umstände erlaubt. n Der Artikel „Tn6188 - A Novel Transposon in Listeria monocytogenes Responsible for Tolerance to Benzalkonium Chloride”, von Anneliese Müller, Kathrin Rychli, Meryem Muhterem-Uyar, Andreas Zaiser, Beatrix Stessl, Caitriona M. Guinane, Paul D. Cotter, Martin Wagner und Stephan Schmitz-Esser wurde im Journal Plos One veröffentlicht.

In milchproduzierenden Betrieben bereiten Listerien häufig Probleme.


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