Forschung
WissenschafterInnen als ErfinderInnen Industriekooperation für gesunde Lamas Neuweltkameliden wie Lamas und Alpakas sind in Österreich stark im Kommen. Gesund heitliche Probleme, wie etwa der häufig auftretende Befall von Magen-Darm-Parasiten, sind bei Lama und Co. jedoch nicht ganz einfach zu behandeln. Medikamente für diese Tierart sind Mangelware und die Verabreichung schwierig. Ein Team der Vetmeduni Vienna hat daher eine Paste entwickelt, die bei Lamas und Alpakas zum Einsatz kommt, wenn sie mit Parasiten wie Leberegeln befallen sind. Mit der Aussicht auf attraktive Marktchancen konnte das Unternehmen Richter Pharma als Vertriebspartner für die Anti-Parasiten-Paste an Bord geholt werden. Die EntwicklerInnen, Ao.Univ.Prof. Dr. Sonja Franz (Abteilung für Wiederkäuermedizin), Ass.Prof. Dr. Agnes Dadak (Abteilung für Klinische Pharmakologie) und Mag. Andreas Liebhart (Anstaltsapotheke) meldeten für die Paste ein Patent an. Für diese Entwicklung wurde das Team mit dem Preis ErfinderInnen des Jahres der Vetmeduni Vienna ausgezeichnet.
Innovation für Pferdehufe Ein weiteres Erfolgsbeispiel für Technologietransfer stammt aus der Klinik für Pferde. Ao.Univ. Prof. Dr. Theresia Licka entwickelte gemeinsam mit dem Hufschmied Rudolf Pellkofer einen innovativen Hufschutz, den Segment-Hufbeschlag. Die aus vier Segmenten bestehende Kunststoff-Laufschicht kann individuell an den Pferdehuf angepasst werden und unterstützt das Pferd sowohl nach orthopädischen Behandlungen als auch vorbeugend durch die anpassbare Belastungsaufnahme am Strahl und dem Tragrand. Vor allem auf die untersten Gelenke, wie Huf-, Kron- und Fesselgelenk, wirkt der Segment-Hufbeschlag durch die Dämpfung der Stosswirkung besonders schonend. Die einzelnen Segmente werden auf ein Verbindungseisen aufgeschraubt und können bei Abnutzung oder veränderten Anforderungen auch durch die PferdebesitzerInnen selber leicht ausgewechselt werden. Nach erfolgter Schutzrechtsanmeldung war schnell ein Kooperationspartner aus der Wirtschaft gefunden. Das deutsche Unternehmen GM GmbH mit Sitz in München, spezialisiert auf die Verarbeitung von Kunststoffen, erwarb die weltweite Verwertungslizenz für diese Produktinnovation und hat den Prototyp für die Herstellung in Serie weiterentwickelt. Gemeinsam mit seinem Vertriebspartner, die Horst Weiss GmbH, ist die Einführung für den österreichischen Markt 2013 geplant.
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