vetmed 4/2016
ETHIK IN DER VETERINÄRMEDIZIN
Ethik in der Praxis österreichischer AmtstierärztInnen
Zwischen Tier und Mensch Das Messerli Forschungsinstitut (Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung) an der Vetmeduni Vienna hat im Rahmen des Forschungsprojekts „VEthics - Ethics for Vets“ einen „Wegweiser“ für die ethische Reflexion der Arbeitspraxis von AmtstierärztInnen erarbeitet. Nun wird in einem Folgeprojekt ein Online-Ethiklehrgang entwickelt.
A
mtstierärztinnen und -ärzte müssen tagtäglich Entscheidungen treffen, die ethische Konflikte mit sich bringen. Sie sind zum Beispiel in die Prozesse eingebunden, wenn Tiere aufgrund einer Seuche in größerer Anzahl gekeult werden müssen und kontrollieren Haltungsbedingungen oder Schlachtvorgänge. In all diesen Situationen müssen Güter abgewogen und Entscheidungen getroffen werden, die oft nicht leicht fallen. „Es bietet sich daher an, dass gerade dieser Berufsstand eine ethische Reflexion der eigenen
Praxis betreibt“, erklärt Christian Dürnberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung „Ethik in der Tier-Mensch-Beziehung“ am Messerli Forschungsinstitut in Wien. „Grundsätzlich ist es die Ambition des Instituts, ein möglichst breites Spektrum an Fragen der Mensch-Tier-Beziehung zu thematisieren. Eine solche Aufgabe ist dabei per definitionem interdisziplinär angelegt. Der institutionelle Anschluss des Messerlis an die Vetmeduni Vienna, die Medizinische Universität Wien sowie auch die Universität Wien ist dabei von großem Vorteil“, betont Dürnberger.
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