FORSCHEN UND PUBLIZIEREN
vetmed 2/2015
Aktuelle Forschungsergebnisse der Vetmeduni Vienna
Wüstenschiff aus Niederösterreich
Fotos: © Alfred Galik/Vetmeduni Vienna
Kälber von Milchkühen werden in der Regel in den ersten 24 Lebensstunden von ihren Müttern getrennt. Der Großteil der Milch gelangt so in den Handel und nicht in die Mägen der Kälber. Ohne Mutter aufzuwachsen hat jedoch Konsequenzen. Tierhaltungsspezialistin Susanne Waiblinger von der Vetmeduni Vienna und KollegInnen haben die Langzeiteffekte dieser frühen Trennung untersucht. Das Ergebnis: Kontakt zur Mutter und anderen Kühen während der Aufzucht macht Rinder zu geselligeren Erwachsenen. Die Studie wurde im Journal Applied Animal Behaviour Science veröffentlicht.
Das Kamelskelett wurde im niederösterreichischen Tulln an der Donau ausgegraben. Auch an der Form des Schädels konnte das Skelett als Hybrid identifiziert werden.
„A sunken ship of the desert at the river Danube in Tulln, Austria“, Alfred Galik, Elmira Mohandesan, Gerhard Forstenpointner, Ute Maria Scholz, Emily Ruiz, Martin Krenn, Pamela Burger.
“Effects of mother versus artificial rearing during the first 12 weeks of life on challenge responses of dairy cows”, Kathrin Wagner, Daniel Seitner, Kerstin Barth, Rupert Palme, Andreas Futschik, Susanne Waiblinger.
Phagen: Überträger von Antibiotikaresistenzen Bakterien entwickeln immer häufiger Resistenzen gegenüber Antibiotika. Es gibt unterschiedliche Erklärungen dafür, wie diese Resistenzen in die Bakterien gelangen. Forschende der Vetmeduni Vienna fanden sogenannte Phagen auf Geflügelfleisch, die Antibiotikaresistenzen auf Bakterien übertragen können. Phagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren können. Für Menschen sind sie unschädlich. Phagen könnten laut Studie jedoch zur Verbreitung von Antibiotikaresistenzen beitragen. Die Erkenntnisse sind nicht nur für die Lebensmittelproduktion, sondern auch für die Medizin von Bedeutung. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht.
Foto: © Nora Dinhopl/Vetmeduni Vienna
Bei Bauarbeiten für eine Supermarktfiliale im niederösterreichischen Tulln an der Donau kam ein Skelett zu Tage, das ArchäologInnen als komplettes Kamelskelett identifizierten. Das Tier stammt aus der Zeit der zweiten Türkenkriege im 17. Jahrhundert und dürfte in der Stadt Tulln verstorben sein. Genetische Analysen ergaben, dass es sich um einen männlichen Hybriden handelte, dessen Mutter ein Dromedar, dessen Vater jedoch ein Trampeltier war. Der Fund gilt als einmalig in Mitteleuropa. Zooarchäologen und GenetikerInnen der Vetmeduni Vienna veröffentlichten den außergewöhnlichen Fund in der Fachzeitschrift PLOS ONE.
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Frühe Trennung hat Spätfolgen für den Nachwuchs
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Bakteriophagen.
„Bacteriophages isolated from chicken meat and the horizontal transfer of antimicrobial resistance genes” von Amira Shousha, Nattakarn Awaiwanont, Dmitrij Sofka, Frans J.M. Smulders, Peter Paulsen, Michael P. Szostak, Tom Humphrey, Friederike Hilbert.