VETMED - Das Magazin 02/2015

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SCHWERPUNKT: 10 JAHRE TIERSCHUTZGESETZ

vetmed 2/2015

Weg von „Schwarz-Weiß“ Tierschutz braucht mehr Sachlichkeit und Fakten Wer Tierschutz kompetent vermitteln will, braucht Fakten. Die Vetmeduni Vienna hat von Anfang an die Erfolgsgeschichte des Vereins „Tierschutz macht Schule“ unterstützt. Das VETMED besuchte einen Workshop an einem Wiener Gymnasium. Anno 1998: Erik Schmid, ehemaliger Landesveterinär in Vorarlberg, setzte einen wichtigen Schritt, um das Thema Tierschutz an Österreichs Schulen zu verankern. Was mit Unterrichtsmaterialien zu „Tierschutz im Unterricht“ begann und sich anfangs nur an LehrerInnen der 5. bis 9. Schulstufe richtete, wuchs kontinuierlich. Das Institut für Tierhaltung und Tierschutz von der Vetmeduni Vienna, allen voran Josef Troxler, Leiter des Instituts, und Cornelia Rouha-Mülleder sowie Daniela Lexer trugen die Idee begeistert mit. Mit ihrer Unterstützung wurde die Initiative weitergeführt. Bis daraus der Verein „Tierschutz macht Schule“ wurde, dauerte es noch fünf Jahre. Mit dem neuen Bundestierschutzgesetz, das am 1. Jänner 2005 in Kraft trat, waren die Weichen gestellt. Denn in Paragraph 2 ist die Förderung des Tierschutzes und dessen Vermittlung an die Öffentlichkeit, speziell die Jugend, gesetzlich verankert. Ein Konzept, das in Europa einzigartig ist. Mit tatkräftiger Unterstützung des Gesundheitsministeriums, des Tiergartens Schönbrunn, der Kronen Zeitung und vielen anderen Organisationen wurde der Verein aus der Taufe gehoben. Tierschutz im Unterricht Von Anfang an setzten Schmid und später der Verein „Tierschutz macht Schule“ auf wissenschaftlich fundiertes Faktenwissen, das auf verschiedenen Wegen in die Tierschutzvermittlung einfließt. Eine zentrale Säule bilden die Unterrichtsmaterialien, die von TierschutzreferentInnen genauso wie von LehrerInnen verwendet werden. Besonders beliebt sind die „Tierprofi-Hefte“ für die Volksschule, Unter- und Oberstufe zu verschiedenen Themen wie Heimtiere, Nutztiere, Wildtiere, Toleranz, Pferde und Versuchstiere. Vom Magazin „Tierprofi – Versuchstiere“ hat auch Ingrid Wagner, 22

Lehrerin für Psychologie, Philosophie und Verein als Experte ehrenamtlich zur VerfüBiologie und ausgebildete Tierschutzregung. Damit ist er am Institut nicht allein. ferentin, einen ganzen Stapel vor sich auf „Die Unterstützung durch die Universidem Lehrerpult liegen. Im Rahmen des tät ist für unsere Tätigkeit enorm wichtig, Wahlmoduls Humanmedizin leitet sie erstsonst würde die wissenschaftliche Basis mals einen Workshop zu Tierversuchen für fehlen“, betont die Zoologin Marie-HeleOberstufenschülerinnen. Gebannt blicken ne Scheib, seit 2006 Geschäftsführerin des die sieben Schülerinnen der 6. und 7. Klasse Vereins. Im Beirat des Vereins sitzen neben Oberstufe am Gymnasium Draschestraße der Vorsitzenden Rouha-Mülleder auch Inauf die Zahlen aus itiator Erik Schmid, der Tierversuchsstader Tiroler TierDie Förderung des Tierschuttistik und sammeln schutzombudsmann dann Argumente für Martin Janovszes und dessen Vermittlung und gegen Tierverky, der Tierethispeziell an die Jugend, ist suche. Wagner holt ker Herwig Grimm die Schülerinnen bei vom Messerli Forgesetzlich verankert. ihrem aktuellen Wisschungsinstitut der sensstand ab. Dann Vetmeduni Vienna, geht es tiefer in die Materie. Zur TierschutzHermann Gsandtner von der Stadt Wien referentin wurde sie, indem sie den Lehrund ehemaliger Tierschutzombudsmann gang „Tierschutz macht Schule“ besuchte. sowie Günther Pfaffenwimmer vom BilDieser wird vom Verein in Kooperation mit dungsministerium. Pädagogischen Hochschulen und unter der Leitung von Rouha-Mülleder abgehalten. Knapp zehn Jahre nach seiner Gründung Speziell beim Thema Nutztiere stellt die umfasst das Netzwerk des Vereins neben Vetmeduni Vienna viele der Vortragenden. der Vetmeduni Vienna weitere 39 nationale und internationale Organisationen. Wissenschaft ist Fundament Finanziert wird er vom Gesundheitsministerium, den Ländern und über Drittmittel. Schweine sind heuer ein SchwerpunkttheMittlerweile erreicht er 2.850 Bildungseinma im Verein. Johannes Baumgartner, Leirichtungen. Die beliebten Unterrichtsmater der Arbeitsgruppe Schwein am Institut gazine wurden seit 2008 rund 450.000 Mal für Tierhaltung und Tierschutz, steht dem bestellt.


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