Recklinghausen erleben - Ausgabe 3-2020

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Der Neue in der Stadt Tyson Kanseyo dribbelt jetzt in Recklinghausen bei Citybasket. Das klingt nach einer List wie aus dem Rezeptbuch der Herren Hoeneß und Rummenigge: Hole die besten Spieler aus der Liga, damit sie deinem Verein nicht mehr gefährlich werden können. So komfortabel konnte Citybasket-Coach Johannes Hülsmann zumindest in einem konkreten Fall bei der Zusammenstellung des aktuellen Kaders zu Werke gehen. Das Management der Recklinghäuser Korbjäger schnappte sich auf Wunsch des Trainers den 25-jährigen Tyson Kanseyo vom Liga-Konkurrenten SV Hagen Haspe.

Schmerzliche Erinnerung Der Übungsleiter brauchte keine Videos, um die Qualitäten des Niederländers schätzen zu lernen: „Wir haben letztes Jahr gegen Tyson gespielt und schmerzlich gespürt, wie gut er ist. Ihm gelangen auch gegen andere Mannschaften einige double-double.“ Bedeutet, dass der 201-ZentimeterMann in zwei Kategorien zweistellig erfolgreich war. Er fischte pro Spiel mindestens zehn Rebounds – das sind die Abpraller vom Brett oder Ring. Außerdem punktete er in den Matches jeweils zweistellig: „Genau das war unser Schwachpunkt. Wir holten zu wenig Rebounds. Uns fehlte ein athletischer Typ, den Tyson jetzt darstellt“, so Johannes Hülsmann. Als Saisonziel geben Trainer und Kapitän Christoph „Kiki“ Bruns unisono aus, die Playoffs in der 1. Regionalliga erreichen zu wollen. „Das schaffen wir auch!“

Gut eingelebt Der Kapitän ist vom Neuzugang begeistert: „Tyson ist in der Rebound-Arbeit sehr stark. Er springt jedem Ball hinterher und ist unendlich schnell.“ Außerdem seien seine Hakenwürfe auf den Korb kaum zu verteidigen, was ihn fürs Team kostbar macht. Sein sportliches Handwerk erlernte der Wunschspieler des Trainers an der Azusa Pacific University in Kalifornien. Er spielt seine zweite Saison in Europa, was die Eingewöhnung in Recklinghausen erleichtert habe. Seine Eltern wohnen in Nijmegen. „Sie kommen häufig zu den Spielen“, ist sich Tyson Kanseyo sicher. Der Verein legt Wert darauf, dass eine familiäre Atmosphäre in der Mannschaft herrscht und das Team insgesamt homogen ist. Das sei nach Auskunft von Christoph Bruns für die neue Saison gelungen. Trainer Johannes Hülsmann erläutert: „Parallel zur spielerischen Klasse ist uns wichtig, dass Spieler charakterlich zu uns passen.“ Der Charme von Citybasket

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Recklinghausen bestünde darin, mit den bescheidenen Mitteln eine wettbewerbsfähige Truppe aufzubauen, in der auch Freundschaft, Förderung von Nachwuchsleuten und regionale Verankerung etwas bedeuet. So sind Tyson Kanseyo sowie der neue US-Boy Nathan Davis gern gesehene Gäste beim spendierten Mittagessen bei REWE-Kramer: „Der Max am Grill ist ein super Typ. Und ich verbessere bei ihm mein Deutsch.“ Übrigens: Weil Tyson Kanseyo optisch ein Modell-Athlet und vom Wesen her der Typ „Schwiegermutters Liebling“ ist, ist möglicherweise sein Beziehungsstatus für einige interessant. Auf Nachfrage macht er der Damenwelt nur begrenzt Hoffnungen: „Ich habe eine wunderschöne Freundin.“ Michael Polubinski INFO www.citybasket.de i

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