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EIN UMSTRITTENES GESCHÄFT 200 Rohrbrüche am Tag, marode Leitungen, wachsende Slums ohne jeden sanitären Anschluss - große Metropolen armer Länder haben sie längst: die Wasserkrise. Millionenstädte wie Mexiko-Stadt oder Jakarta kämpfen mit einer völlig desolaten Wasserwirtschaft. Tausende Kilometer Leitung müssten ersetzt, tausende neue Anschlüsse verlegt werden. Und die Kassen sind meist leer. Dort, wo Stadtverwaltungen und Regierungen mit der Lösung ihres Wasserproblems überfordert scheinen, wo Bürokratie, Korruption oder leere Kassen einer Sanierung im Wege stehen, scheint Privatisierung eine mögliche Lösung: Effizientes Wirtschaften, kostengünstige Lösungen, marktwirtschaftliche Konzepte, so der Lockruf privater Firmen. In den vergangenen Jahren interessierten sich internationale Konzerne zunehmend für die Wassernot der Metropolen weltweit. Großaufträge und Langzeitverträge lockten, manchmal sogar Gelder aus der Entwicklungshilfe. Häufig forderte die Weltbank eine völlige Privatisierung der Wasserversorgung, bevor sie die nötigen Kredite zur Sanierung bewilligte. Doch der Erfolg war oft einseitig.


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