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Werdegang

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Einleitung

Einleitung

Als Kind war ich glücklich und zufrieden, wenn ich zeichnen und malen konnte. Farbstifte waren meine ständigen Begleiter. Im Kindergarten hatte ich freie Hand und malte mit meiner kindlichen Fantasie drauflos, doch im schulischen Zeichenunterricht verlor ich die Freude daran. Vogelbeeren und Sonnenblumen zu malen wurde eher eine Qual. So ergriff ich einen Beruf, der mit Kreativität und Fantasie nichts zu tun hat. Ich wurde medizinisch-technische Laborantin, stand im weissen Kittel vor dem Bunsenbrenner und beschäftigte mich im Labor des Kantonsspitals St. Gallen mit Körperflüssigkeiten. Nach Abschluss des SRK-Diploms 1975 verbrachte ich weitere zwei Jahre am mikrobiologischen Institut in meiner Heimatstadt. Dann war sie wieder da! Die alte Liebe. Ich fing wieder an zu malen. Erst zögerlich und dann wild entschlossen, alles aufs Pferd Malerei zu setzen. Manchmal muss man Träume haben und mutig sein. So wurde aus einer Labormaus eine Malerin.

Es entstanden immer wieder «nette Bildchen»

Da ich nie eine Kunstschule besucht und keinen Mentor an meiner Seite hatte, war ich auf mich allein gestellt. Im Rückblick war es genau das Richtige. So entstand eine echte, unverfälschte Maria Palatini. Mein Weg war sehr sandig, jedoch nie steinig. 1977 packte ich meinen Koffer – selbstverständlich waren auch Pinsel und Farbtuben dabei – und machte mich auf nach San Francisco.Ich mietete ein möbliertes Zimmer, das auch mein Atelier wurde. Mit meinen «Kunstwerken» unterm Arm suchte ich eine Galerie auf. Im Hafenviertel Fisherman’s Wharf fand ich Madame Cory, eine ältere und mütterliche Galeristin. Ich weiss bis heute nicht, ob sie meine Bilder aus Mitleid aufgehängt hat oder weil sie tatsächlich Gefallen daran fand. Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass meine Bilder neben jenen von Salvador Dali hingen!

Die Labormaus am Kantonsspital

Glashaus Nebikon

Zurück aus Amerika

Zurück aus Amerika hatte ich grosses Glück. In der Altstadt von St. Gallen konnte ich 1979 einen kleinen Laden mieten. 37 Jahre lang diente mir meine Galerie zum Strauss gleichzeitig auch als Atelier. Dank der Galerie war ich unabhängig, und sie sicherte mir meine Existenz. Ich freute mich immer, wenn ich ein Angebot erhielt, und auch ausserhalb meiner Heimatstadt eine Ausstellung machen durfte. So kamen etwa dreissig Ausstellungen im In- und Ausland zustande.

Meine Ausstellungen

1977 Galerie Susi Brunner, Zürich, Schweiz 1977 Cory Gallery, San Fancisco, USA 1991 und 1996 Galerie Marlène, Ottenbach, Schweiz 1992 Galerie Laubgasse, Frauenfeld, Schweiz 1993 Galerie Frankengasse, Zürich, Schweiz 1994 Portals LTD, Chicago, USA 1994 Sailor’s Valentine Gallery, Nantucket, USA 1995 und 2000 Teufelhof, Basel, Schweiz 1997 Galerie Oberhuus, Greppen, Schweiz 1997 Globus Zürich, Schweiz 1998 und 2001 Galerie l’Enclume, Bôle, Schweiz 1999 und 2008 Freulerpalast, Näfels, Schweiz 1999 R & P. Moschin Arosa, Schweiz 2002 und 2008 Hyposwiss-Bank, Zürich, Schweiz 2006 Galerie Kornhaus, Rheinau, Schweiz 2010 und 2015 Ingrid Kaufmann’s Glashaus, Nebikon, Schweiz 2012 bis 2017 Hotel Rigi Kulm, Schweiz 2016 Galerie Leuebrüggli, Langenthal, Schweiz

Arbeitsplätze

Ich hatte drei Arbeitsplätze – einen zu Hause, einen in der Galerie und den dritten im Burgund. 1993 kauften wir ein schönes, altes Haus in Frankreich, wo ich meine Sommer auf dem Lande, zwischen Charolais-Kühen und Rebstöcken verbrachte. Nebst Unkraut jäten, zusammengefallene Trockenmäuerchen wieder aufrichten, Dachziegel fixieren und sonstiger Gartenpflege fand ich genügend Zeit, meine Ideen auf die Leinwand zu bringen. Bei schönem Wetter malte ich in meinem Freiluft-Atelier auf der Terrasse, mit freiem Blick in die Hügellandschaft. Viele geschätzte Besucher brachten eine willkommene Abwechslung in meinen ruhigen Alltag mit guten Gesprächen unter dem klaren Sternenhimmel. In Frankreich gab es keine Ablenkung durch Fernseher, Internet oder Computer – wunderbar! Das Leben beschränkte sich auf elementare Dinge wie Essen,Trinken oder die Wetterlage. Am Ende der «Auszeiten» fuhr ich mit meinen neusten Werken heim und hängte sie in meiner Galerie an die Wand.

Arbeitsplatz zu Hause und im Freiluft-Atelier

Galerie zum Strauss

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