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Der Unibetrieb in Zeiten von Corona: Initiativkraft löst Ideenreichtum aus Ab Mitte März hatte das Coronavirus auch den Betrieb an der Universität St.Gallen fest im Griff. Das universitäre Leben lag aber nicht einfach brach: Dank der Initiativkraft aus allen Bereichen der HSG entstanden lebendige und spannende Projekte.
A
ls der Bundesrat am 16. März den Lockdown ausrief, erlebte die Universität St.Gallen eine Zäsur, die den Betrieb praktisch von einem Tag auf den anderen durcheinanderwirbelte. Zwar hatten sich schon in den Wochen zuvor Massnahmen aufgedrängt, der bundesrätliche Entscheid aber manifestierte, dass die Corona-Pandemie den universitären Normalbetrieb für längere Zeit beeinträchtigen wird.
Die Gesundheit hat oberste Priorität Das Rektorat rief bereits Ende Januar eine Taskforce ins Leben und koordinierte die Massnahmen für die HSG. Dabei stand sie im Austausch mit dem Kantonsarztamt und hielt sich an die Weisungen des Bundesamts für Gesundheit bzw. der bundesrätlichen Verordnung. Reger Austausch wurde auch mit den übrigen kantonalen Hochschulen sowie mit der Branchenorganisation «swissuniversities» gepflegt. «Die umfassende Gesundheit aller Universitätsangehörigen hatte stets oberste Priorität. Gleichzeitig wurde versucht, den universitären Betrieb so gut als möglich aufrecht zu erhalten»,
betont Verwaltungsdirektor Bruno Hensler. Die Sicherheitsmassnahmen geboten es, dass die Studierenden den Campus nicht mehr betreten durften, die Dozierenden keinen Präsenzunterricht mehr halten konnten und die Mitarbeitenden angehalten wurden, wenn immer möglich im Homeoffice zu arbeiten. Reihenweise mussten Veranstaltungen in ihrer gewohnten Form abgesagt werden: vom Dies academicus über das St.Gallen Symposium und den Start Summit bis zu den öffentlichen Vorlesungen und vielen mehr.
Engagierter Ideenreichtum aus allen HSG-Bereichen In Lethargie verfielen die Studierenden, Dozierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der Universität St.Gallen aber deswegen nicht. Bald machte sich engagierter Ideenreichtum bemerkbar. Weil es die Umstände nicht erlaubten, den Dies academicus 2020 im gewohnten Rahmen durchzuführen, beschloss die Universität St.Gallen, zum Beispiel diesen traditionellen Anlass mit Universitätsangehörigen und Gästen aus Politik, Wissenschaft und Bevölkerung virtuell zu feiern. Und auch die Grundsteinlegung für das HSG
Learning Center erhielt mit einer virtuellen Zeremonie einen würdigen Auftritt. Via die im Vorfeld getesteten, neuen Kollaborationsplattformen MS-Teams und Zoom entstanden neue Lehr- und Lernformate sowie ein reger Austausch. In enger Zusammenarbeit mit der Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) wurde eine mehr wöchige Online-Session-Reihe lanciert – kostenlos für alle. Damit konnte in konzentrierter Form HSG-Wissen rund um Corona-Fragestellungen durch Online-Weiterbildung zur Verfügung gestellt werden. Derweil baute das Forschungszentrum für Handelsmanagement (IRM-HSG) der Universität St.Gallen eine Website mit Ressourcen auf, die den Schweizer Detailhandel in diesen schwierigen Zeiten unterstützte. Die Ehemaligenorganisation HSG Alumni wiederum bot diverse digitale Angebote für ihre über 28’000 Mitglieder und eine Podcast-Reihe für die breite Öffentlichkeit an. Auf ihrer Website www.unisg.ch richtete die HSG einen Themenschwerpunkt zu Covid-19 ein, wo sich Forschende und Dozierende in verschiedenen Beiträgen zur Krise einbringen konnten. Zudem