UNIGLOBALE Feb/Mär 2017

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Saubere Sache: Wir tschaf tsingenieurin Catherine Rickmann ist Expertin für den ePack, einem Kompaktkraftwerk, das aus ungenutzter Abwärme CO2-neutralen Strom erzeugt.

VIEL ABWECHSLUNG »Jeder Arbeitstag ist anders, das gefällt mir am besten in meinem Job«, fasst die sportliche Wahl-Münchnerin zusammen. Ihr Arbeitge-

ber, hat einen Weg gefunden, Abwärme, die während des Betriebs eines Motors oder eines industriellen Prozesses entweicht, »aufzufangen« und in Strom umzuwandeln. »ePack« heißt dieses Mikrokraftwerk. Rickmann: »Wir haben die Technik so weiterentwickelt, dass sich die Abwärmeverstromung auch bei niedrigen Temperaturen lohnt. In Rechenzentren, an Druckluftgeräten, bei einem Schiffsmotor, einer Biogasanlage, in LKWs können unser ePacks eingesetzt werden.« Kunden sind sowohl Mittelständler als auch große Industrieunternehmen, die ihre Abwärme nutzen wollen. Catherine Rickmann arbeitet dafür eng mit den Entwicklern dieser Technik zusammen: »Ich muss die Hintergründe und die Produkte ganz und gar verstehen und unseren Kunden erklären können.«

DUALES STUDIUM Dafür hat Rickmann ein dreijähriges duales Studium an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg in Karlsruhe in Kooperation mit dem Konzern Energie Baden-Württemberg (EnBW) absolviert. Hier war der Mix

aus Theorie und Praxis für sie ausschlaggebend. Sie paukte nicht nur Physik, Mathe und Statistik. »Wir haben auch viel über den Eintritt in neue Märkte gelernt«, erinnert sie sich. Sie bekam ein Gefühl dafür, wie technische Lösungen beschaffen sein müssen, um unter bestimmten marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitabel zu sein. Nach bestandenem Examen startete sie in der Abteilung für Offshore-Windkraft bei EnBW durch. »Die Arbeit war spannend und sehr professionell«, resümiert Rickmann. Nach drei Jahren Studium und einem Jahr bei EnBW war es dann Zeit für etwas Neues und die Saarländerin heuerte bei Orcan Energy an. »Wirklich eine Art Traumjob«, sagt sie. Die Karrierewege von Catherine Rickmann und der angehenden Fluglotsin Narmina Huseynova zeigen: Beste Aufstiegschancen, interessante Aufgaben und hohe Gehälter gehören in vielen technischen Berufen zum Standard. Gute Gründe also für junge Frauen, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nicht links liegen zu lassen.

NET WORKING@HERCAREER

»DIESE SCHUBLADE ›FRAU VS. MANN‹ HABE ICH NIE AUFGEMACHT« Miriam Wohlfarth ist Gründerin und Geschäftsführerin von RatePAY, einem Fintech-Unternehmen für Ratenzahlung im Online-Handel. Auf der Karrieremesse herCareer (12./13. Oktober in München) kannst du sie treffen und dir im Gespräch Karrieretipps abholen. Von ihrem eigenen Weg zum Erfolg erzählt sie schon hier. Frau Wohlfarth, wie sind Sie an Ihre Karriereplanung herangegangen? Oh, hier bin ich wohl kein gutes Vorbild (lacht). Das war ziemlich unstrukturiert und alles andere als geplant. Mit 20 hatte ich noch kein konkretes Berufsbild vor Augen und habe mich schwer getan, mich in einer bestimmten Rolle zu sehen. Ich bin dann viel gereist und habe längere Zeit im

Ausland verbracht. Durch Zufall bin ich in der Reisebranche und im B2B-Vertrieb gelandet und habe plötzlich festgestellt, dass ich ein Talent besitze. Dann wurde das zum Selbstläufer: Ich wurde befördert, bekam mehr Verantwortung und habe später dann mein eigenes Unternehmen gegründet. Hatten Sie als Frau jemals das Gefühl, sich besonders beweisen zu müssen? Nein, nie. Allerdings habe ich die Schublade »Frau vs. Mann« auch nie aufgemacht. Letztendlich kommt es darauf an, ohne Vorurteile seinen Job zu machen und auf Leute zuzugehen. Im Job zählt für mich Know-how und Persönlichkeit, nicht Geschlecht. Wie wichtig ist Netzwerken für die Karriere? Extrem wichtig. Frauen können sich hier viel von Männern abgucken, denn häufig

trauen sie sich nicht, ihre Netzwerke aktiv in Anspruch zu nehmen. Männer sind da viele direkter und offensiver. Nach dem Motto: »Kannst du mich mal Personalentscheider XY vorstellen?« Hier haben Frauen etwas Nachholbedarf. Ihre drei Karrieretipps für Studentinnen und Absolventinnen? Erstens: Finde heraus, was DIR Spaß macht, und mache nicht nur das, was sich dein Umfeld wünscht. Wenn du echte Begeisterung für etwas hast, kannst du alles erreichen. Zweitens: Bleibe du selbst, sei authentisch und versuche nicht, eine Rolle zu spielen. Und drittens: Habe keine Angst vor männerdominierten Branchen. Gerade als Frau hast du hier sehr gute Aufstiegschancen. Du musst dich nur trauen!

Miriam Wohlfarth ist dein Table Captain beim Networking-Event herCareer@Night. Wenn du sie am 12. Oktober 2017 treffen willst, mach mit: In Kooperation mit UNIGLOBALE verlost herCareer (12./13. Oktober in München) ein Ticket für die herCareer@Night im Wert von 49 Euro. Schreibe eine Mail an verlosung@her-career.com (inkl. Immatrikulationsbescheinigung bzw. Kopie deines gültigen Studentenausweises). www.her-career.com

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