Digitale Fotografie - Themen (Einsteiger) - (Probe)

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80 Fototechnik

KurzeVerschlusszeiten

Die Verschlusszeit hat wesentlichen Einfluss auf das endgültige Bild eines Motivs. Durch wechselnde Verschluss- und Blendenwerte kann das Motiv unterschiedlich aufgezeichnet werden.

ISTOCKPHOTO

Bei beliebten Motiven wie Sport, Aktion, Vögel und Säugetieren will der Fotograf die Bewegung oft mit möglichst viel Detail einfrieren. Für diese Art von Aufnahmen wird eine schnelle Verschlusszeit eingesetzt. Die eingesetzte Verschlusszeit ist abhängig von der Bewegung des Objekts (Geschwindigkeit und Richtung) und von der Brennweite des eingesetzten Objektivs. Ein Läufer, der parallel zum Sucher läuft, bewegt sich natürlich langsamer über den Bildausschnitt wie zum Beispiel ein Auto. Das bedeutet, dass die „längsmögliche” Verschlusszeit beim Läufer länger ist als beim Fahrzeug. Rennt der Läufer direkt auf die Kamera zu, durchquert er einen kleineren Teil der Sensorebene und braucht daher eine weniger lange Verschlusszeit, als wenn der Läufer parallel zum Bildausschnitt läuft. In anderen Worten: Wird eine kürzere Verschlusszeit eingesetzt, wenn das Objekt sich quer durch den Bildausschnitt bewegt, als wenn es direkt auf den Fotografen zukommt. Durch den Einsatz von längeren Brennweiten oder Telefoto-Objektiven nimmt das Objekt einen größeren Bereich des Bildes ein. Die Bewegung wird daher schneller als bei einer kürzeren Brennweite oder einem Weitwinkel-Objektiv. Die Mindestverschlusszeit um die Bewegung eines Objekts einzufrieren, wird durch die oben erwähnten Faktoren bestimmt, es gibt aber keine festen Regeln dazu. Um die richtige Verschlusszeit zu bekommen, muss oft ein wenig herumexperimentiert werden. Eine gute Einstellung zum Anfangen ist eine Verschlusszeit zwischen 1/500 und 1/1000 Sekunde. Eine Verschlusszeit in diesem Bereich hilft dabei, die Bewegung der meisten Objekte einzufrieren.

Um einen solchen Moment wie oben rechts aufzunehmen, braucht man eine kurze Verschlusszeit, um das Objekt scharf zu bekommen. Serienbildaufnahmen erhöhen die Chancen auf erfolgreiche Resultate.

Verschlusszeiten bei beweglichen Objekten

Schneller werden...

Folgende, kurze Referenz-Tabelle kann als Orientierung dienen, wenn verschiedene sich bewegende Objekte aufgenommen werden. Es sollten also zuerst die vorgegebenen Verschlusszeiten ausprobiert und dann die Resultate von kürzeren und längeren Verschlusszeiten miteinander verglichen werden.

Hier zwei einfache Methoden, wie die kürzestmögliche Verschlusszeit gewählt werden kann, um Bewegungen einzufrieren.

Objekt

Empfohlene Verschlusszeiten Objekt in Bewegung direkt auf die Kamera

Objekt in Bewegung quer zur Kamera

Läufer

1/125-1/200 Sek.

Sprinter

1/250-1/500 Sek.

1/250-1/500 Sek. 1/250-1/500 Sek.

Auto (ca. 50 km/h)

1/250-1/500 Sek.

1/250-1/500 Sek.

Auto (ca. 110 km/h)

1/250-1/500 Sek.

1/500-1/1000 Sek.

Radfahrer

1/200-1/250 Sek.

1/250-1/500 Sek.

galoppierendes Pferd

1/250-1/500 Sek.

1/500-1/1000 Sek.

schneller Motorsport

1/500-1/750 Sek.

1/1000-1/2000 Sek.

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Hohe ISO-Empfindlichkeit Die ISO-Empfindlichkeit zu erhöhen: ist etwa gleichwertig wie der Einsatz eines schnelleren Films auf einer 35-Millimeter-Kamera. Früher hätte eine ISO-Empfindlichkeit über 400 bei den meisten Kameras Bildrauschen provoziert. Bei modernen, digitalen Kameras kann sogar ISO 1000 und mehr eingesetzt werden. Schnelle Objektive Der Begriff „schnelles Objektiv” bezieht sich auf Objektive mit einer überdurchschnittlich großen Blende. Da diese Objektive mehr Licht durchlassen, kann eine kürzere Verschlusszeit gewählt werden. Leider sind diese Objektive relativ groß, schwer und sehr teuer!

9/11/12 2:47 PM


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