1 minute read

DIE SUPERWURZEL

Bereits Theophrast (372–287 v. Chr.), ein griechischer Philosoph, Naturforscher und Schüler des Aristoteles, erkannte, dass Bohnen keine Last für den Boden seien, sondern – im Gegenteil – ihn tatsächlich sogar düngten.

Advertisement

Eine kluge und richtige Beobachtung – auch wenn Theophrast den Grund dafür nicht kannte. Heute wissen wir, dass dies nicht nur für Bohnen, sondern für alle Hülsenfrüchte gilt. Denn diese bemerkenswerten, auch als Körnerleguminosen bezeichneten Pflanzen leben in einer interessanten Symbiose. Sogenannte Knöllchenbakterien sind weit verbreitete, aber wählerische Bodenbakterien. Sie siedeln sich nur an den Wurzeln der Körnerleguminosen an. Die Knöllchenbakterien können Stickstoff direkt aus der Luft binden und als Nährstoff an die Pflanze weitergeben. Jeder profitiert also vom anderen! 300 kg Stickstoff je Hektar und mehr können die Pflanzen auf diese Weise fixieren – eine beeindruckende Menge. Und auch die folgenden Ackerkulturen ziehen einen großen Nutzen aus dem Anbau der Körnerleguminosen. Denn werden die Körner von Futtererbsen, Ackerbohnen, Blauen Süßlupinen und Sojabohnen geerntet, bleiben die Reste der Pflanze und alle Wurzeln auf dem Feld zurück. Die darin enthaltenen Stickstoffvorräte stehen dann den nachfolgenden Pflanzen zur Verfügung und reduzieren die notwendige Düngung. Dies und die gute Bodengare machen den sogenannten hohen Vorfruchtwert von Körnerleguminosen aus.

Der Anbau heimischer Körnerleguminosen bietet zahlreiche ökologische und ökonomische Vorteile, die Umwelt, Natur und Landwirtschaft gleichermaßen nützen:

• Wurzelknöllchen fixieren Stickstoff und dadurch weniger Düngung notwendig • Reduktion von Pflanzenschutzmaßnahmen • Erneuerung des Humus im Boden durch Pflanzenrückstände • Lockerung der Ackerkrume und dadurch weniger Pflügen notwendig • Verbesserung des Nahrungsangebots für Insekten und Förderung des Bodenlebens • Reduktion von landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen • Verbesserung der heimischen Eiweiß- versorgung und Reduktion von Futtermittelimport

This article is from: