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SO LÄUFT’S

Fa s h i o n T ec h – Lö s u n g e n

MARC CAIN

DIGITALISIERUNG STEIGERT PRODUKTIVITÄT

DIE DIGITALE WELLE SURFEN Welche Investition in Digitalisierung haben Sie zuletzt vorgenommen? Roberto Ricci, Inhaber und CEO von RRD: Wir haben das Unternehmen vollständig auf SAP umgestellt und eine Enterprise-Resource-Planning-Software eingeführt. Das hilft uns, den gesamten Produktionsprozesses mit Ressourcen wie Kapital, Personal und Material rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen und zu steuern, und gewährleistet einen effizienteren Wertschöpfungsprozess. Wir vermeiden dadurch zum Beispiel eine Menge Abfall und haben eine bessere Kommunikationsverbindung zu unseren Lieferanten. Unsere neue Blazer-Serie ist beispielsweise damit entwickelt worden – vollständig mit Laser geschnitten, ohne Nähte, sehr elegant und Citylife tauglich und vollständig in Italien gefertigt. Time-to-Market oder Time-to-Consumer ist die neue Kennzahl und wird in Zukunft immer wichtiger werden. Was macht RRD, um diese Zeiten zu reduzieren? Wir haben gerade unseren B2C-Onlinestore überarbeitet. Hier zeigen wir eine kompakte Auswahl, von der wir glauben, dass sie in dieser Kombination auch gut in stationären Stores funktioniert. Für uns ist das mehr ein Schaufenster als ein Absatzkanal. Wir generieren hier nicht mehr als drei bis vier Prozent des gesamten Umsatzes. Wichtiger für uns ist, das klassische System zu optimieren. Auf Basis dieses neuen Onlineshopsystems bieten wir ab August eine neue B2B-Plattform an, auf der Händler unsere eigens dafür produzierten Kollektionen ordern, aus den NOS-Programmen nachordern oder auch Ware tauschen können. www.robertoriccidesigns.com 098

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Aus einem Profisurfer ist ein Modegeschäftsmann geworden. Roberto Ricci ist nicht nur im Thema Nachhaltigkeit engagiert, er treibt auch die Digitalisierung seines Unternehmens voran.

Technologie trifft Tradition: Als eine der marktführenden Strickspezialisten stehen bei Marc Cain Forschung und Entwicklung unbedingt im Fokus. Dank neuer 3D-Stricktechniken können Pullover, Röcke und Jacken mit angestrickten Taschen im 3D-Strickverfahren komplett ohne Nähte gestrickt werden. Darüber hinaus sind verschiedene Dessins von Zopfmuster über Rippe bis hin zu Jacquards ebenso wie die Kombination der Strickarten in einem Teil möglich. Mit einer zusätzlichen Investion in zwölf Flachstrickmaschinen der Firma Stoll hat Marc Cain auf 92 Maschinen dieser Art am Standort Bodelshausen aufgestockt, dazu kommen noch acht Rundstrickmaschinen. Die Maschinen verfügen über die neueste Rechnergeneration, getunt durch hauseigene Techniker. Die Softwareschulungen für die 3-D-Knit-&-Wear-Produkte nahmen 600 Arbeitstage in Anspruch, was sich laut Urs Konstantin Rouette, Geschäftsführer Beschaffung, Fertigung und technische Entwicklung auszahlt: „Im Jahr 2018 konnten wir Produktivitätssteigerungen im zweistelligen Bereich erzielen. Die freien Kapazitäten nutzen wir, um die Strickkompetenz weiter zu stärken und bieten ab der neuen Saison in Bodelshausen produzierten Strick auch im Lagerprogramm an.“ Ein weiterer positiver Effekt neben der Verkürzung der Produktionszeit ist die Energieersparnis: Bei den Strickteilen entfällt der Transport zu osteuropäischen Partnerbetrieben, was einer CO2-Ersparnis von knapp 20 Tonnen entspricht.

Marc Cain setzt auf permanente Innovation, um am Standort Deutschland mit eigener Produktion bestehen zu können.


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