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CharilaosAvrabos

Im Diskurs um Work-Life-BalanceWünsche führt die Frage nach der Rolle der Männer als berufstätige Väter in unserer Gesellschaft noch immer ein Schattendasein. Welche Rolle nehmen Väter ein – vor allem im Hinblick auf Familie, Karriere und Erziehung der Kinder? Das muss jedes Elternpaar für sich beantworten. Was gesamtgesellschaftlich sichergestellt werden muss, sind Rahmenbedingungen, die es Eltern ermöglichen, geschlechtsunabhängig zu entscheiden, wer welche Aufgaben übernimmt.

Die Frage nach der Akzeptanz von familienaktiven Vätern im Job ist nur eine Erweiterung der Frage, ob familienaktive Eltern generell erwünscht sind. Wie soll sonst Chancengleichheit möglich sein? Arbeits- und Familienleben stehen in einer Konkurrenzbeziehung zueinander, denn beide benötigen dieselben Ressourcen: Aufmerksamkeit und Zeit. Während die Arbeitswelt beides ziemlich laut einfordern kann, tun Kinder das nicht immer. Kinder leiden oft leise, bis sie durch Auffälligkeiten in ihrem Verhalten auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam machen. Einer der wichtigsten Faktoren für eine gesunde und natürliche Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit ist der bedingungslose Zugang des Kindes zu Eltern und Bezugspersonen. Durch ihre Anwesenheit und Liebe bauen Kinder Vertrauen auf und erleben einen sicheren Ort, an dem sie lernen, ihre Gefühle zu kommunizieren und zu kanalisieren.

Ein moderner Führungsstil muss sich der Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden und Familien bewusst sein. Ein Arbeitsumfeld, das Eltern – Vätern wie Müttern – die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ermöglicht, etwa durch flexible Arbeitszeiten, Remote Work und Teilzeit, ist zentral. Es steigert die Zufriedenheit und wirkt sich positiv auf die Arbeitsleistung aus. Und wird bei der Wahl des Arbeitgebers immer entscheidender.

Sind also familienaktive Eltern wirklich erwünscht? Absolut, sie sind eine Notwendigkeit in einer modernen Gesellschaft und einer modernen Arbeitswelt.

CharilaosAvrabos

ist Head of Communication bei Philip Morris und promovierter Neurowissenschaftler