turi2 edition #18 Kapital – Geld. Arbeit. Sinn. Was uns antreibt

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»Geld als Hebel für mehr Nachhaltigkeit« Inas Nureldin wechselt von der ägyptischen LebensmittelLogistik in die deutsche Finanzbranche. Mit Tomorrow will er die Bankenwelt begrünen Inas Nureldin

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oziales Wohnen, Windparks und saubere Transportwege statt Rüstung, Massentierhaltung und Kohlekraftwerke: Inas Nureldin ist überzeugt, die Finanzbranche ist eine zentrale Säule für eine „durch Nachhaltigkeit geprägte Wirtschaft“. Die von ihm gegründete Tomorrow Bank orientiert sich bei ihrer Projektauswahl deshalb an den „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen und zieht dafür ein eigenes Gremium zu Rate. Das Social Business will mit finanziellen Ressourcen einen positiven Wandel schaffen. Dieser liegt Nureldin nicht nur ökonomisch am Herzen: „Wenn ich das Gefühl habe, dass ich in meinem Job nichts Neues lerne, dann ist es Zeit, etwas zu verändern“, sagt er. Fachlich und persönlich möchte sich der Halbschwabe und Halbpalästinenser kontinuierlich weiterentwicklen. Stuttgart, Kairo, Bodensee, Singapur, Hamburg – der ehemalige Waldorfschüler hat viele berufliche Stationen hinter sich gebracht. Nachdem Nureldin bei einem ägyptischen Business-Wett-

bewerb gewinnt, baut er parallel zum Bachelor-Studium sein erstes Startup auf. Die Mission: Mit einem Software-Unternehmen die Wertschöpfungsketten der Lebensmittelbranche offenlegen. Ab 2017 widmet er sich dann voll und ganz dem Kapitalmarkt. Der Wunsch nach Transparenz aber bleibt. Er glaubt, dass „Geld noch schneller und radikaler in die richtige Richtung gelenkt werden muss“. Entsprechend predigt der zweifache Vater: „Wer Ideen hat und sie umsetzen möchte, der sollte vor allem damit starten – jetzt und hier.“ Inas Nureldin sieht seine Tomorrow Bank als Vorkämpfer der schnelleren Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft, „damit wir unsere Klimaziele noch rechtzeitig erreichen, bevor es zu spät ist“. Die „sehr eingefahrene Industrie“ brauche „neuen Atem“. Er will durch sein Handeln einen Unterschied machen. Ein nachhaltiges Girokonto sei ein erster Schritt. Nureldin pustet Staub von den Sparbüchern, macht Bankkarten aus Holz und bringt grünes Leben ins Bankenviertel.

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Foto: Michi Schunck, Sandra Steh

Geb. 1981 in Oberndorf am Neckar 2004 Studium Corporate Management & Econo­ mics in Friedrichshafen 2005 Gründung Salis IT Services 2008 International Social Entrepreneurship Program in Singapur 2015 Silicon Valley Immersion Program in San Francisco 2016 Executive Program Sustainability Manage­ ment in Lüneburg 2017 Gründung Tomorrow mit Michael Schweikart und Jakob Berndt

Karriere-Tipp „Neugierig sein, vieles ausprobieren und keine Angst vor Fehlern oder Scheitern haben. Denn wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“


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