Benjamin, lass uns über Geld, Arbeit und Sinn reden. Wann hast du das erste Mal gearbeitet? Mein erstes Geld habe ich noch zu D-Mark-Zeiten mit dem Waschen von Autos verdient. Zusammen mit einem Freund haben wir vor einem Café, das an einer Sandstraße lag, für das Reinigen der Scheiben circa 50 Pfennig erhalten und für die Komplettreinigung eines Autos sogar zehn D-Mark.
»Der Kapitalismus ist keine dauerhafte Lösung für einen glücklichen Planeten« Otto-Erbe Benjamin Otto spricht über Kindheits-Jobs, seine Arbeit als DJ und seine Stiftung für eine enkeltaugliche Welt
Hast du auch mal einen richtig verrückten Job gehabt? Mein Job als DJ für einen 16. Geburtstag in dem Bistro meiner damaligen Freundin, heute Frau, war für mich bisher die kurioseste Tätigkeit. In meiner Jugend habe ich als DJ gutes Geld verdient. Ich hätte nicht gedacht, dass ich 20 Jahre später mal wieder auflegen würde – noch dazu auf Bitten und im Bistro meiner Frau. Könntest du notfalls noch hinter den Turntables arbeiten? Wenn alle Stränge reißen sollten, könnte ich mich als Cutter betätigen. Denn in dem Filmstudio eines
Benjamin Otto
Foto: PR
ist gestaltender Gesellschafter bei Otto. Der Hamburger macht eine Lehre als Bankkaufmann und studiert dann Wirtschaftswissenschaften. Er betätigt sich als Gründer, ruft etwa das ECommerce-Startup Collins mit ins Leben, das heute About You heißt. Zudem steht er mit seiner Frau hinter der Stiftung Holistic Health Institute
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