»Nicht nur im System, sondern am System arbeiten« Tina Müller, CEO von Douglas, sieht Schönheit als lebenslangen Prozess – in den Menschen genauso viel investieren sollten wie in ihre Karriere
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Ein Zitat, das Tina Müller inspiriert, stammt von der Psychologin Esther Perel: „Wer nicht biegsam ist, der bricht.“ Bevor Müller 2017 CEO von Douglas wird, biegt sie selbst einmal ab – und das sehr erfolgreich. Sie startet als Trainee bei L’Oréal Deutschland, wechselt danach zu Wella und schließlich zu Henkel. Nach vielen Jahren in der Kosmetikindustrie geht sie 2013 als Marketingchefin zu Opel und bringt dort den vielbeachteten Slogan „Umparken im Kopf“ auf den Weg. Die Jahre beim Autobauer haben ihre „Erfahrungskurve stark bereichert“, sagt Müller – und sie machen sie deutschlandweit bekannt. Auch heute, back im Beauty-Business, gehört das Gesehen-Werden für sie zum Job. Sie bespielt Linked-in, Twitter und ihren eigenen Podcast „Beauty & Beyond“. Sie will „die Menschen schöner, gesünder und damit glücklicher machen“. Das Motto setzt sie auch unternehmerisch um: Der etwas altbackenen Parfümerie verpasst sie ein Rundum-Makeover zum Wohlfühl-Ort mit kluger Digitalstrategie. Mit dem öffentlichen Bild der toughen Managerin könne sie umgehen, sagt sie. Sie halte eben gerne die Zügel in der Hand – auch bei Detailfragen. Sie habe dabei aber auch lernen müssen, ihre „Ansprüche und Maßstäbe“ nicht automatisch auf alle anderen zu übertragen. Auch ihrem jüngeren Ich würde sie etwas mehr Gelassenheit mit auf den Weg geben. Denn am Ende wird alles gut – „und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“.
Tina Müller Geb. 1968 in Bad NeuenahrAhrweiler 1988 VWL- und BWL-Studium in Trier und Lyon 1993 Trainee bei L’Oréal Deutschland 1994 Produktmanagerin bei Wella 1995 Wechsel zu Henkel 2013 CMO bei Opel 2017 CEO von Douglas
Tipp: „Unsicherheiten gegenüber Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen eingestehen, gleichzeitig aber immer strategische Optionen und Lösungen anbieten“