turi2 edition #13: Agenda 2021

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Anpacken Michael Lohscheller, CEO Opel Automobile, Vorstand Groupe PSA

Wir bei Opel haben eine neue Währung: CO2. Emissionsziele einzuhalten ist unsere oberste Maxime. Das bewahrt uns vor Milliardenstrafen, ist aber vor allem unsere ethische Verpflichtung. Bis 2024 wollen wir zeigen: Opel ist elektrisch. Das erreichen wir nur, wenn alle mit anpacken und mutige Entscheidungen getroffen werden.

Kraftakt Norbert Rollinger, CEO R+V Versicherung

Es war ein Kraftakt, über 15.000 Mitarbeiter im Frühjahr 2020 ins Home-Office zu schicken und mobiles Arbeiten für alle zu ermöglichen. Zugleich war es eine unerwartete Demonstration dessen, wie viel Agilität, Energie und Kreativität in uns steckt. 2021 müssen wir den digitalen Schub aus der Corona-Krise nutzen.

Fortschritt Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung EY Deutschland

Bei Herausforderungen wie einer Pandemie ist Handlungsfähigkeit entscheidend. Ich erwarte Quantensprünge in der medizinischen Forschung und in der Digitalisierung der Wirtschaft. Veränderungsprozesse und technologische Entwicklungen bringen uns voran. Ich freue mich darauf, diese weiterhin aktiv mitzugestalten.

Solidarität und Einwegmasken Hans-Christian Schwingen, Buchautor, ehemals Markenchef der Deutschen Telekom

Welches Bild mir zuerst durch den Kopf schießt, wenn ich an 2020 denke? Achtlos weggeworfene Einwegmasken. Tatsächlich! Vermutlich hängt das mit dem davon ausgehenden, widersprüchlichen Signal zusammen: Bringen die Menschen gerade noch den Willen zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf, indem sie auch andere mit dem Tragen einer Maske schützen, reicht die Solidarität nur bis zur nächsten Straßenecke. Einen Gedanken an eine gemeinsame, saubere Umwelt verschwenden? Fehlanzeige! Wie ist das möglich? Es stimmt, theoretisch haben wir als Konsumenten alle Fäden in der Hand, um durch Tun oder Lassen Industrie und Politik im Hinblick auf eine

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bessere Welt vor uns herzutreiben. Doch laut Umweltbundesamt meinen gerade mal 27 Prozent der Befragten, dass Bürgerinnen und Bürger in der Praxis genug tun, um die Umwelt zu schützen. 2016 waren es noch 36 Prozent. Was also, wenn wir uns eingestehen müssen, dass wir mit der freien Konsumauswahl nicht verantwortungsvoll umgehen können? Wenn wir weiter nach Ein-Euro-Burgern gieren und in Zwei-Tonnen-SUVs über die Straßen pesen? Dann müssen offenbar nicht nur manche Branchen reguliert werden, sondern auch wir Bürger. Aus Schutz vor uns selbst und für die Umwelt. Lasst uns mit einem Pfand auf Wegwerfmasken starten!


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