turi2 edition #13: Agenda 2021

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Welches Programm brauchen Kinder | 13 in der Pandemie, Astrid Plenk? Was Kinder in den letzten Monaten erlebt haben, können wir Erwachsenen nur in Ansätzen nachempfinden: einen nie dagewesenen Verzicht auf Treffen mit Freund*innen, Trainings in Sportvereinen oder Familienfeste. Besonders einschränkend – das wissen wir heute – waren geschlossene Kitas und Schulen. Der Unterricht zu Hause war für Kinder eine Herausforderung. Sie mussten sich Inhalte oft selbst erschließen, waren technisch unzulänglich ausgestattet und vermissten Mitschüler*innen und Lehrer*innen. Wir bei Kika haben die Veränderungen fast seismographisch wahrge-

nommen: Kinder und Eltern wandten sich an uns, stellten Fragen, erzählten von ihren Sorgen. Tausende Nachrichten haben uns erreicht. Ein großer Vertrauensbeweis. Mit #GemeinsamZuhause haben wir im März eine Kennung auf allen

Aktuell ist die Situation eine andere. Kita und Schule sichern Kindern zwar einen institutionellen Bildungsalltag und den sozialen Austausch mit Gleichaltrigen. Verzichten müssen sie aber weiter auf Freizeitaktivitäten. Diesen Alltag unter besonderen Bedingungen müssen wir gemeinsam meistern. Sich Zeit füreinander zu nehmen, ist die Botschaft, die wir jetzt vermitteln möchten, mit Shows, Serien, Filmen oder Spielen. Nah an den Themen und Fragen der Kinder bleiben, ihnen zuhören, sie ernst nehmen und da sein, wenn es für sie wichtig ist: Das macht uns bei Kika aus.

Wie autoritär darf Führung in Krisenzeiten sein, Alexander Sixt?

2020 war das bisher prägendste Jahr meiner Laufbahn. Sixt kam vor dem ersten Lockdown gerade aus einem Rekordjahr, unser Wachstumsmotor lief auf Hochtouren. Dann kam die Vollbremsung. Im Februar haben wir eine Task Force zum Schutz unserer Mitarbei-

Alexander Sixt, Vorstand Sixt SE

ter und Kunden gegründet, einen War Room eingerichtet und das Projekt „Phoenix“ gestartet. Ziel war es, die Kosten der zu erwartenden Nachfrage anzupassen sowie Wachstumspotenziale zu identifizieren. Das klingt paradox, aber eine Krise hat immer zwei Blickwinkel: Kosten anpassen, Opportunitäten ermitteln. Wir haben ein Kostensenkungsprogramm über rund 150 Millionen Euro auf den Weg gebracht – zu unserem großen Bedauern ging es auch um Kurzarbeit. Zudem haben wir unsere Flotte im ersten Quartal um mehr als zehn Prozent verkleinert. Einschnitte wie diese muss man Mitarbeitern

vermitteln. Dabei waren wir komplett auf transparente, regelmäßige Kommunikation ausgerichtet, etwa über tägliche StatusE-Mails. Unser wichtigstes Learning: Wir hätten einzelne Maßnahmen öfter und verständlicher erklären müssen. Eine wesentliche Herausforderung zu dieser Zeit war auch der abrupte Wechsel vom Büro ins Home-Office. Motivation und Mitarbeiterbindung in der Krise – das waren Themen, die unsere Führungskräfte beschäftigt haben. Um sie dabei zu unterstützen, haben wir ein digitales Leadership Toolkit erstellt. Unsere Trainingsabteilung hat eine digitale Schulungs-

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serie namens „Remote Superstar“ gestartet, die Mitarbeiter bei der Arbeit von zu Hause unterstützt. Zudem haben wir ein neues Intranet live geschaltet – mit vielen Dialog-Features für den Austausch. Unter dem Motto #strongertogether to be #strongerthanever haben wir Kollegen weltweit dazu animiert, ihre Geschichten rund um Corona zu teilen. Das Wichtigste bei diesem Kommunikationsfeuerwerk war mir, Empathie zu zeigen. Rückblickend war das Wichtigste, dass wir schnell aufgehört haben, uns über die Auswirkungen der Krise zu beschweren. Und stattdessen nach vorne geschaut haben.

Fotos: PR (2)

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Astrid Plenk, Programmgeschäftsführerin Kika

Kika-Plattformen etabliert. Prämisse war, den geänderten Tagesabläufen sowie Informations- und Unterhaltungsbedürfnissen der Kinder zu entsprechen. Wir reagierten mit veränderter Programmstruktur und aktuell produzierten Formaten. Keine leichte Aufgabe, denn auch wir mussten mit der Pandemie sicherheitstechnisch umgehen. Kaum ein Dreh- oder Herstellungsprozess lief so wie ursprünglich angesetzt. Auch unseren jährlichen Themenschwerpunkt planten wir um: Eigentlich waren „Bewegung und Ernährung“ angedacht, jetzt akzentuierten wir „Gesundheit“.


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