KLEINER GROSSER SCHRITT
der kurz nach ihm den Mond betrat. Beim Essen haben wir über die Kolonialisierung des Mars gesprochen. Nicht mein Spezialgebiet. Aber ich habe die Energie und Faszination – den nie endenden Pioniergeist – hautnah miterlebt. Später hat er mir die DVD der Dokumentation „Im Schatten des Mondes“ signiert – über die ich mich wie ein kleiner Junge gefreut habe. Aldrin, Armstrong und die anderen Beteiligten standen seinerzeit vor einer großen Herausforderung, die gleichzeitig eine enorme Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutete – schließlich tobte vor dem Hintergrund des Kalten Krieges doch ein Wettstreit um die Vorherrschaft im All. Trotzdem spiegelt sich in
Armstrongs Erinnerungen eine nüchtern-produktive Ambition wider, die für das Ziel der Mission vermutlich außerordentlich dienlich war: „Wir versuchten, so fokussiert wie möglich zu sein, an den Dingen zu arbeiten, die wir beeinflussen konnten, und uns nicht um die Dinge zu kümmern, die wir mit unseren Möglichkeiten nicht verändern konnten.“ Dass Menschen mit all ihren Möglichkeiten und unter Einsatz von innovativer Technik Großes bewegen können – das hat das Team der Apollo 11 bewiesen. Das sollte uns allen Mut machen, uns für große Ziele zu begeistern.
102 · turi2 edition #12 · Vorbilder
Foto: picture alliance (1)
Neil Armstrong kommt 1930 auf einer Farm in Ohio zur Welt. Knapp 39 Jahre später ist er der erste Mensch auf dem Mond: Am 20. Juli 1969 betritt Armstrong (oben links im Bild) den Mond, 19 Minuten später folgt ihm Buzz Aldrin (oben rechts). Das Fliegen fasziniert ihn schon seit seiner Jugend: Er baut Modellflugzeuge, nimmt Flugstunden und bekommt die Pilotenlizenz, bevor er Auto fahren darf. Als Navy-Pilot nimmt er am Koreakrieg teil, bevor er 1962 Raumfahrer für die Nasa wird. Der erste Mensch auf dem Mond stirbt 2012 nach einer Herz-OP