»Das Wichtigste: vertrauensvoll mit den Profis umgehen« Zeugwart Christian Seyfert
Küchenchef*in
Der Zeugwart
Die Profis geben am Herd alles für ihre jeweilige Mannschaft. Das Foto zeigt Anton Schmaus, Koch der Nationalmannschaft
Als Zeugwart bin ich zuständig für die Ausstattung der Mannschaft mit Kleidung und Equipment, sowohl in den Spielen als auch beim Training. Das reicht vom Bestellen der Trikots bis hin zur Wäsche und der Mitgestaltung von Teamkollektionen, die wir in unserer eigenen Druckerei mit Designs und Schriften veredeln. Das Wichtigste ist, vertrauensvoll mit den Profis umzugehen und ihnen vor dem Spiel den Kopf freizuhalten – auch wenn der ein oder andere vielleicht einen kleinen Sonderwunsch hat. Gerade wenn man zu Auswärtsspielen fährt, könnte es passieren, dass man mal etwas vergisst oder einfach stehen lässt. Aber auch darauf sind wir vorbereitet: Wir haben im Bus zum Beispiel Blanko-Trikots und sogar Einzelbuchstaben und -nummern, damit wir für alle Fälle gerüstet sind. Jetzt, während der Corona-Krise, kümmere ich mich zum Beispiel um Ware, die wir bestellt haben und bei der wir nun prüfen müssen, ob auch alles produziert wurde – denn unser Ausstatter bezieht vieles aus Asien. Auch die Organisation für die Spiele der laufenden Saison geht weiter, weil wir natürlich alle hoffen, dass der Spielbetrieb bald fortgesetzt werden kann.
Fotos: privat (1), Marius Becker/dpa (1)
Christian Seyfert kümmert sich um die Ausrüstung der TSG Hoffenheim. Nach dem Telefongespräch am 3. April schickte er dieses Foto von sich bei der Arbeit
90 · turi2 edition #11 · Fußball
Auch ein Mannschaftskoch hat Sorgenkinder: Da gibt es zum Beispiel die Spieler*innen, die nicht gern frühstücken. Die Lösung liegt meist in Omeletts, Müsli mit Quark und den scharfen Augen von Trainerstab und Küchencrew: Ein Profifußballer braucht pro Trainings- oder Spieltag zwischen 4.000 und 5.000 Kalorien. „Für eine Fußballmannschaft kochen“ ist nicht das, was Uroma früher für ihre Sprösslinge tat, sondern Berufung. Der Job wird meist über Kontakte vermittelt, das Engagement ist frei verhandelbar: Während einige Vereine ihre Stars regelmäßig verköstigen lassen, begleiten einige Köche Mannschaften nur zu Auswärtsspielen oder während der Champions League. Lieblingsgericht der meisten Sportler vor dem Spiel: Spaghetti Bolognese.