turi2 edition #11 Fußball (in schweren Zeiten)

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»Ich bin eher so das DosenbierMädchen« Laura Wontorra moderiert Fußball im TV, hat einen Nebenjob als Spielerfrau – und viel zu erzählen Von Peter Turi (Text und Podcast) und Selina Pfrüner (Fotos und Video)

Laura, du trägst einen großen Namen. Hättest du auch mit einem anderen Namen Karriere gemacht? Also wenn du Brigitte statt Laura heißen würdest? Haha. Zu einhundert Prozent: Ja! Meine Karriere hat nichts mit meinem Namen zu tun. Ich habe viel von meinem Papa gelernt, bin wahnsinnig stolz auf ihn, aber ich habe genug Selbstbewusstsein, um zu sagen: Ich hätte es auch ohne ihn geschafft. Eigentlich heiße ich ja auch Wontorra-Zoller, weil ich seit drei Jahren mit Simon Zoller verheiratet bin. Wieviel Selbstbewusstsein haben dir deine Eltern mitgegeben? Ganz viel. Wir sind eine sehr positive Familie mit selbstbewussten Menschen: Meine Mutter war dreimal Weltmeisterin in lateinamerikanischen Tänzen, hat jahrelang als Fernsehmoderatorin gearbeitet. Mein Vater ist seit 50 Jahren vor TV-Kameras unterwegs. Mein Bruder arbeitet inzwischen in einer guten Position bei Axel Springer. Wir sind alles Typen, die Bock auf Karriere haben und auf Arbeit und auf Erfolg. Und wir gehen mit einer gesunden, positiven Einstellung durchs Leben. Man könnte sagen, du hast in der Gen-Lotterie einen Hauptgewinn gezogen. Klar, ich habe ganz viel Glück gehabt. Aber du musst auch liefern – Payback-Time, sag’ ich immer. Mit meiner Leistung ist es wie bei einem Stürmer, der mit 18, 19 im Profikader spielt: Der hat einen Lauf, weil der Trainer auf ihn setzt. Aber dann muss er dieses Niveau zwei, drei oder zehn Jahre halten. Das ist die große Kunst, daran arbeite ich. Hattest du eine rebellische Phase? Natürlich hatte ich eine pubertäre Phase. Aber ich wusste sofort: Ich will was mit Sport machen. Es gibt ja die schöne Geschichte, dass mein Vater, Minuten nachdem ich geboren war, mit mir ans Krankenhaus-Fenster ging und sagte: „Laura, guck, da ist die weite Welt, die zeige ich dir. Und da drüben am Bremer Weserstadion fangen wir an.“

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High-Heel-Hooligan: Sportmoderatorin Laura Wontorra, 31, posiert als Glamourgirl auf dem Boden einer Fußballkneipe in der Kölner Südstadt. Von Papa Jörg früh zum Werder-BremenFan erzogen, moderiert Laura heute für RTL, Nitro und Vox Bundesliga- und Länderspiele sowie Spielshows. Laura ist mit dem Fußballprofi Simon Zoller verheiratet und lebt in Köln


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