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Technische Universität Darmstadt | hoch3 | Oktober 2013 Seite 20
Die Neuen
Personalia Dienstjubiläen
Frisch berufene Verstärkungen in Fachbereichen der Universität
Prof. Dr. Dieter Bothe, Professor am Center of Smart Interfaces: 25-jähriges Dienstjubiläum am 1. August 2013.
Jahr für Jahr werden rund zwei Dutzend neue Professorinnen und Professoren an die TU Darmstadt berufen. Woher kommen sie und welche Impulse wollen sie setzen? Was sind ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung? Und was würden sie tun, wenn sie noch einmal in die Rolle der Studierenden schlüpfen könnten? In jeder Ausgabe stellen wir einige der Neuen in Kurzporträts näher vor. Nachgefragt bei …
Jutta Friedrich, Dekanatssekretärin im Fachbereich Physik: 25-jähriges Dienstjubiläum am 11. Juli 2013.
Bild: Katrin Binner
Armin Hecht, Prüfingenieur in der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Darmstadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 2. Mai 2013. Georg Peter Hofmann, Facharbeiter am Institut für Angewandte Physik: 25-jähriges Dienstjubiläum am 25. Juni 2013. Renate Kurth, Sekretärin in der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Darmstadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 17. Mai 2013. Cornelia Lücke, Angestellte in der Universitätsund Landesbibliothek Darmstadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 1. Juli 2013. Heinz Simon, Angestellter im Dezernat Nachhaltiger Betrieb: 40-jähriges Dienstjubiläum am 1. August 2013. Prof. Dr. Ralf Tenberg, Professor am Institut für Pädagogik: 25-jähriges Dienstjubiläum am 3. Mai 2013.
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Industrie von heute auf morgen ihre gesamten Prozesse umstellen wird. Die Frage muss also vielmehr sein, wie man die aktuellen Prozesse graduell anpasst, um sie rigoroser zu gestalten, jedoch gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden. Security by Design bietet für Deutschland auch große Chancen. So ist es empirisch erwiesen, dass Hacker in der Regel den Weg des geringsten Widerstands wählen. Ein System muss also nicht zwangsläufig hundertprozentig sicher sein, oftmals genügt es schon, signifikant sicherer zu sein als Mitbewerber. An der TU wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Welche Schnittstellen gibt es zwischen Ihrem Arbeitsfeld und anderen Fachgebieten? Mit Professorin Melanie Volkamer kollaboriere ich im Bereich Usable Security. Hier versuchen wir zu verstehen, wie man Endnutzer und Entwickler dabei unterstützen kann, Sicherheitsprobleme effektiver erkennen und einschätzen zu können. Manche unserer Privacy-Enhancing-Technologies greifen in die Software von Drittherstellern ein. Das ist rechtlich problematisch. Wir arbeiten mit dem Juristen Professor Roßnagel von der Uni Kassel zusammen, um herauszufinden, wie man solche Technologien rechtskonform gestalten kann.
Neue Professoren
Prof. Dr. Hans-Werner Hammer wurde als Professor im Fachbereich Physik, Theoretische Kernphysik, eingestellt. Hammer, Jahrgang 1969, war bisher an der Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn tätig. Prof. Dr. Alexander Kock wurde als Professor im Fachbereich Rechts-und Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, eingestellt. Kock, Jahrgang 1978, kommt von der Technischen Universität Berlin. Dr.-Ing. Boris Lehmann wurde als Professor im Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie, Wasserbau und Hydraulik, eingestellt. Lehmann war bisher am KIT Karlsruhe tätig. Dr. Ivo Radloff übernimmt die Vertretung einer Professur im Fachbereich Mathematik.
Ruhestand, Emeritierungen Peter Jost, Oberstudienrat am Studienkolleg: zum 1. September 2013. Rainer Nikolowski, Studiendirektor am Studienkolleg: zum 1. September 2013.
Gestorben Fabian Vogt, Student an der TU Darmstadt, verstarb am 8. Juni 2013.
Jedermann weiß heute, dass Softwaresysteme unsicher sind, aber selbst die Experten beginnen gerade erst, die wirklichen Gründe hierfür zu verstehen. Softwareentwicklung ist ein komplexer Prozess, der nicht nur Tools und Programmiersprachen, sondern auch den Faktor Mensch umfasst. Es ist eine hochspannende Aufgabe zu verstehen, wie man Softwareentwickler in ihrer tagtäglichen Arbeit darin unterstützen kann, Sicherheitslücken gezielt zu erkennen oder gar bereits von Beginn an proaktiv zu vermeiden. Ihr Ansatz ist es, Sicherheit in Software bereits beim Design zu integrieren. Wie kann man sich das vorstellen? Die Wirtschaft benötigt eine nachvollziehbare Supply Chain für sichere Softwarekomponenten und Systeme, letztendlich also eine Art Zertifizierung für Komponenten von Drittanbietern. Existierende Zertifizierungsschemata sind jedoch zu kostspielig und langwierig. Wenn das Produkt endlich zertifiziert ist, ist es in der Regel schon wieder veraltet und eventuell dennoch nicht wirklich sicher. Hier wollen wir ansetzen, indem wir durch regelmäßige Codeanalysen die Qualität des Programmcodes laufend optimieren. Dies ist günstiger, einfacher und effektiver.
s iel Ender
Prof. Dr.-Ing. Peter Andreas Gotsch ist bis 31. August 2014 als Gastprofessor am Fachbereich Architektur im Rahmen des internationalen Studiengangs Mundus Urbando an der TU Darmstadt tätig.
Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Bild: Dan
Dr. Michael Böhm übernimmt die Vertretung einer Professur im Fachbereich Chemie.
Na me: Cons
ta nt in A. Roth kopf Fachbereic h: Humanwiss ensc ha ften Forschungsge biet: Psyc hologie de r In format ions vera rbeitung Vorher ige w issensc ha ftlic he/ berufliche St at ion: University of Rochester (P romot ion); Fran kf ur t Insti tute for Adva nced St udies (P rin cipal Investiga tor); Institut für Ko gnitionsw issen sc ha ft, Universität Os nabr üc k (Ver tretungsprofessur)
Haben Sie bereits eine Art Prototyp? Von der Webseite unseres Fachgebiets kann man derzeit mehrere Prototypen für Codeanalysen herunterladen. Neu verfügbar ist eine Analysesoftware, die vollautomatisch Privacy Leaks in Android Apps finden kann, also beispielsweise, wenn eine App versucht, Ihr Telefonbuch an das Internet zu senden. Anbieter wie Google können solche Technologien in ihren App Stores einsetzen, um verdächtige Apps bereits zu identifizieren, bevor ein Nutzer sie überhaupt herunterlädt. Aber auch Anbieter von Antivirensoftware für Android haben Interesse an solchen Analysen, um potenziellen Schadcode zu erkennen. Welche Vorteile bietet Security by Design? Für die Gesellschaft ist Security by Design die einzige Möglichkeit, den Gefahren durch professionelle Hacker zu begegnen. Im Moment wird von Monat zu Monat klarer, dass sich das Bedrohungsmodell für Softwaresysteme umfassend gewandelt hat. Während vor 25 Jahren die meisten Viren noch harmlose Programme waren, mit denen Hacker ihre Künste zur Schau stellen wollten, so haben wir es heute mit riesigen, arbeitsteiligen Märkten zu tun, in denen beispielsweise Spammer Hacker bezahlen, um auf Rechnern Dritter sogenannte Bot-Programme zu installieren, die in ihrem Auftrag Spam versenden. Hinzu kommen stark wachsende immense Schäden durch Betriebsspionage sowie Bedrohungen durch Regierungen und fremde (und zumindest in den USA auch eigene) Nachrichtendienste. Security by Design ist also die einzige Möglichkeit, das Wettrüsten zwischen Hackern und Verteidigern zu gewinnen. Hierbei wird Security by Design keine Revolution sein können, sondern muss vielmehr als Evolution passieren: Allein schon aus wirtschaftlichen Gründen ist es unmöglich, davon auszugehen, dass die gesamte Softwareentwicklungs-
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen? Die Kognitionswissenschaft ist eine noch junge Wissenschaft, die verspricht, menschliches Wahrnehmen und Handeln mit den formalen Mitteln der Informationsverarbeitung zu verstehen. Wir benutzen computationale Methoden im Zusammenhang mit psychophysischen Experimenten unter Benutzung von Virtual Reality, bei denen unsere Probanden naturalistische sequenzielle Aufgaben lösen. Handlungsvorgänge, die als irrational und erratisch angesehen wurden, können sich dabei als optimal adaptiv herausstellen. An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten? Die Kognitionswissenschaft ist ja gerade an der Schnittstelle zwischen experimenteller Psychologie, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sowie den biologischen Neurowissenschaften angesiedelt. Aber die Untersuchung und Modellierung kognitiver Vorgänge sollte überall dort nutzbar sein, wo Menschen beteiligt sind, und sei es bei der Benutzung technischer Systeme. Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag sind … … genussreiche und belohnende Dinge: Bergsteigen, Gartengestaltung, DJing und gutes Essen.