Technische Universität Darmstadt | hoch3 | Dezember 2012
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Bild: Felipe Fernandes
Ausgezeichnet
Vorbildlich in der Lehre Bild: Felipe Fernandes
TU Darmstadt verleiht Athene-Preis und E-Teaching-Award
Die Preisträger des E-Teaching-Awards 2012 sowie des Athene-Preises für Gute Lehre 2012 der Carlo und Karin Giersch-Stiftung an der Technischen Universität Darmstadt wurden bei einem Festakt ausgezeichnet.
Der mit 9.000 Euro dotierte E-Teaching-Award geht an Dipl.-Psych. Henrik Bellhäuser, Arbeitsgruppe Pädagogische Psychologie, für sein Online-Selbstregulationstraining für den Vorkurs Mathematik. Sein wissenschaftlich hervorragend fundiertes und auf andere Fachbereiche übertragbares E-Learning-Trainingsprogramm fördert wirksam die Selbstregulationskompetenz der Studierenden. Eine E-Teaching-Auszeichnung in Höhe von 2.000 Euro erhält Dr. Guido Rößling, Fachbereich Informatik, für seinen außerordentlich intensiven Einsatz von E-Learning in der Lehre und sein umfassendes und kontinuierlich um Selbstlernelemente erweitertes E-Teaching-Angebot.
Maus und Stift: fotolia/notkoo2008
Eine mit 1.000 Euro dotierte E-Teaching-Auszeichnung geht an Professor Dr. Alexander Benlian, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, für sein Konzept eines in hohem Maße auf Interaktivität ausgerichteten Blended-Learning-Szenarios, bei dem er verschiedene Web 2.0-gestützte E-Learning-Werkzeuge einsetzt.
40.000 Euro für Athene-Preisträger Der Athene-Preis für Gute Lehre wird seit 2010 jährlich verliehen für Konzepte, Maßnahmen, Projekte, Lehrveranstaltungen, persönliches Engagement, Verfahren oder andere Best-PracticeAnsätze im Bereich der Lehre. Jede der Auszeichnungen ist mit 2.000 Euro dotiert, die Sonderpreise mit 3.000 Euro. Der AtheneHauptpreis wird aus allen Fachbereichspreisträgern ausgewählt und ist nochmals mit 2.000 Euro dotiert.
Den Athene-Hauptpreis 2012 erhalten Professor Dr. Karsten Weihe und Dr.-Ing. Michael Eichberg vom Fachbereich Informatik für das Bachelor-Praktikum Professionelle Entwicklung von Software und das Master-Praktikum Teamleiter. Der Sonderpreis Interdisziplinäre Lehre geht an Dipl.-Ing. Michiko Bach und Dipl.-Ing. Mario Tvrtkovic, Fachbereich Architektur, für den interdisziplinären Workshop Stadttypologie – Nachbarschaften für Studierende der TU Darmstadt und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Den Sonderpreis Studienprojekte erhält die Arbeitsgruppe Planen, Entwerfen und Konstruieren (PEK) am Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie für außergewöhnliche Leistungen und das Engagement für das Projektstudium im ersten Semester. Die Veranstaltung wurde erfolgreich an die extrem gestiegenen Studierendenzahlen angepasst. Dipl.-Psych. Mara Gerich und Dipl.-Psych. Monika Trittel, Fachbereich Humanwissenschaften, werden für das Konzept und die Realisierung von Seminaren zum Thema Pädagogische Diagnostik und Beratung für Lehramtsstudierende mit dem Sonderpreis Lehramt MINT ausgezeichnet. Der Sonderpreis für Gender-sensible und Diversitygerechte Lehre geht an Dipl.-Psych. Stefanie Wening, Mag. rer. nat. Anna Bruns und Professor Dr. Nina Keith, Fachbereich Humanwissenschaften, für die Konzeption und Realisierung des Seminars Ausgewählte Themen der Sozialpsychologie – Gender.
Preise der Giersch-Stiftung für neue Impulse in der Lehre. www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/aktuell/archiv_2/neuesaus dertudeinzelansicht_59712.de.jsp
Das ist nun auch geklärt Renommierter Preis für neue Erkenntnisse zur Abwasserreinigung
Der Karl-Imhoff-Preis gilt für den Bereich Abwassertechnik als angesehenste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Er wird alle drei Jahre für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben und ist insgesamt mit 10.000 Euro dotiert.
ten Flocken zusammenlegen. Henkel fand unter anderem heraus, dass bei gleichem Abbau- und Adsorptionsverhalten der Mikroorganismen weniger Sauerstoff in die flüssige Phase übergeht, wenn das Gesamtflockenvolumen steigt.
Neue Parameter, um den Schlamm zu beschreiben Dr. Jochen Henkel erhielt den diesjährigen Preis für seine Dissertation zum Sauerstoffübergang in Kläranlagen. Der Abwassertechniker, der sich den Preis mit Dr. Silvio Beier von der RWTH Aachen teilt, nahm die Auszeichnung im Rahmen der Bundestagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DAW) in Magdeburg entgegen. In seiner Arbeit bei Professor Peter Cornel vom Institut IWAR analysiert Henkel den Sauerstoffübergang bei der Abwasserreinigung: Während des Reinigungsprozesses wird Sauerstoff in das zu klärende Abwasser eingeblasen. Dank Henkels Beschreibung
der Prozesse beim Übergang in den Klärschlamm lassen sich nun die Mengen an Sauerstoff erstmals bemessen.
Kläranlagen können optimiert werden Damit lässt sich auch das Reinigungsverfahren optimieren, denn die für die Reinigung notwendigen Mikroorganismen entwickeln sich in Abhängigkeit vom zur Verfügung stehenden Sauerstoff. Experten nennen das Abwasser Belebtschlamm, weil sich darin Milliarden von Mikroorganismen zu sogenann-
Zudem beschreiben laut Henkel die bislang üblichen Parameter Trockensubstanzgehalt und Viskosität nicht ausreichend das Gesamtvolumen der Flocken. Das ist auch der Grund, „warum bisher keine einheitliche Theorie über den Einfluss des Schlammes auf den Stoffübergang gefunden werden konnte“, erklärt Henkel. Mit den neuen Erkenntnissen wird es nicht nur möglich, die notwendige Größe von Kläranlagen für bestimmte Regionen besser zu planen, der Betrieb lässt sich zudem optimieren und damit lassen sich wiederum die Betriebskosten senken.