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Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2012
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Entspannt studieren mit Stipendium Die Kampagne „Wir leisten uns gerne Talente“ kommt erfolgreich bei privaten Geldgebern an
Mit dem Programm des Deutschlandstipendiums will die Bundesregierung den Grundstein für eine neue, starke Stipendienkultur in Deutschland legen und begabte, leistungsstarke Studierende fördern. Die Gelder vom Bund erhalten die Hochschulen nur dann, wenn sie private Förderer finden.
Bis zu drei Nebenjobs hatte Judith Heilmann, um ihr Studium
Stiftungen und Privatpersonen eingeworben. Den Erfolg erklärt Professor Holger Hanselka, als Vizepräsident für das Deutschlandstipendium an der TU Darmstadt verantwortlich, so: „Vom Deutschlandstipendium profitieren Studierende wie Förderer gleichermaßen: Die Studierenden knüpfen eine Verbindung zu einem für sie interessanten Industriepartner, die Unternehmen kommen wiederum früh in Kontakt mit sehr leistungsstarken TU-Studierenden. Nicht umsonst haben sich 95 Prozent der Förderer aus dem vergangenen Jahr entschieden, auch in diesem Jahr wieder Studierende der TU Darmstadt zu unterstützen.“ Die große Unterstützungsbereitschaft macht deutlich, dass private Geldgeber Talent schätzen und auf die hervorragende Ausbildung an der TU Darmstadt vertrauen. Die Universität
Klare Kriterien Und Stipendiatin Judith Heilmann ist gespannt, ob sie erneut ein Jahr lang eine Förderung im Rahmen des Deutschlandstipendiums erhält. Sie hatte sich – wie rund 1000 weitere TU-Studierende – im Mai 2012 erneut um eines der 223 Stipendien beworben und hofft, dass sie die Auswahlkommission, die in jedem Fachbereich über die Vergabe der Stipendien entscheidet, wieder Mareile Vogler überzeugen konnte.
Infos zum Deutschlandstipendium: www.tu-darmstadt.de/bildungsfonds Sie wollen fördern? Ansprechpartnerin ist Mareile Vogler, Telefon 06151 166862, E-Mail: vogler.ma@pvw.tu-darmstadt.de
Zitate Studierende und Vorstände Milan Schmittner 23 Jahre, Absolvent des Studiengangs Bachelor of Science in Informationssystemtechnik 2012 „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit einem Telekom-Manager gemeinsam ein Perlhuhn mit Nuss-Honig-Füllung zubereiten würde. Das Deutschlandstipendium hat dies möglich gemacht. Als Deutschlandstipendiat der Deutschen Telekom AG wurde ich gemeinsam mit 25 anderen Stipendiaten nach Berlin eingeladen. Bei einem Kochevent konnten wir uns mit 20 Telekom-Managern aller Führungsebenen ganz ungezwungen über Berufswünsche und Vorstellungen austauschen. Für mich war es spannend, einen Großkonzern und potenziellen Arbeitgeber ‚von innen‘ kennenzulernen. Damit konnte ich durch das Deutschlandstipendium einen Einblick erhalten, wie Führungskräfte denken und was sie von Uni-Abgängern erwarten.“
Sina Hahn 24 Jahre, 6. Semester, Bachelor Biologie „Bis zum vergangenen Jahr habe ich mein Studium vollständig durch BAföG, Kindergeld und zahlreiche Nebenjobs finanziert. Natürlich war es eine große Erleichterung, dass ich ausgerechnet im letzten und anstrengendsten Jahr des Studiums keine Nebenjobs mehr annehmen musste. Es macht mich und meine Eltern, die selbst nicht studiert haben, stolz, dass ich zu den ersten Deutschlandstipendiaten der TU Darmstadt gehöre.“
Margret Suckale Vorstandsmitglied der BASF SE „Wir unterstützen das Deutschlandstipendium an der TU Darmstadt, denn die Förderung von Nachwuchskräften ist für uns eine wichtige Investition in die Zukunft. Das Deutschlandstipendium bietet die Möglichkeit, talentierte Studierende frühzeitig kennenzulernen und auf die BASF als attraktiven Arbeitgeber aufmerksam zu machen.“
Vorstand der Jakob Wilhelm Mengler-Stiftung „Die Jakob Wilhelm MenglerStiftung unterstützt das Deutschlandstipendium an der TU Darmstadt, weil es satzungsgemäßer Auftrag der Stiftung ist, besondere Leistungen in der Ausbildung, unter anderem im Bereich der Architektur und des Bauingenieurwesens, zu fördern, sich der Staat zunehmend aus der Ausbildungsförderung seiner Basis verabschiedet und die Jakob Wilhelm Mengler-Stiftung die sich hieraus ergebende Verantwortung im Bereich ihrer Möglichkeiten gerne gezielt tragen und inhaltlich begleiten wird – oder, um bei Erich Kästner zu bleiben: ‚Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es‘.“
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Dr. Henning Hager
Bild: Andreas Pohlmann/BASF SE
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der Ingenieurwissenschaften zu finanzieren. Doch seit dem Wintersemester 2011 kann sie sich ganz auf ihr Studium konzentrieren – denn sie gehört zu den ersten 91 Deutschlandstipendiaten der TU Darmstadt. Damit erhält Judith Heilmann monatlich 300 Euro, die je zur Hälfte vom Bund und von privaten Mittelgebern finanziert werden. Stellte die Bundesregierung der TU Darmstadt im vorigen Jahr 91 Stipendien zur Verfügung, so sollen ab dem Wintersemester 2012/13 223 Studierende von der Förderung profitieren. Die dafür notwendigen privaten Mittel in Höhe von gut 400 000 Euro wurden durch die universitätsweite Kampagne „Wir leisten uns gerne Talente“ gemeinsam von Fachbereichen und der Stabsstelle Kommunikation und Medien von rund 50 Unternehmen,
möchte gewährleisten, dass die Annahme von Geldern und insbesondere von Stipendiengeldern auf der Grundlage klarer Kriterien geschieht, sodass die Interessen der Stipendiengeber, der Universität und der Stipendiaten gewahrt bleiben. Dazu wurde nach dem Votum des Senats eine „Leitlinie zum Umgang mit der Annahme von Geldern im Rahmen des Deutschlandstipendium“ verabschiedet sowie ein unabhängiger Beirat bestellt.