Die Region voller Energie: Energietechnologien als Motor der Hauptstadtregion

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SWOT-Analyse Bioenergie Stärken

Schwächen

• Kompetenz und Innovationspotenzial in der Region: Spitzentechnologien, Stand der Technik, wissenschaftliches Know-how • Ausgeprägte Unternehmenslandschaft und vielfältige FuELandschaft • Biogas: Potenzial, Technologievielfalt und Projekte • Viele Biokraftstoff-Produzenten in der Region • Kompetenzen in zukunftsträchtigen FuE-Feldern wie Agroforstsysteme, Algenforschung, Biokohle • Vielfältige und sichtbare Modellprojekte • Gezielte KMU-Förderprogramme • Regionale Charakteristika (Stadt/Land-Verhältnis, Nähe und Anbindung zu anderen Märkten wie Mittel- und Osteuropa)

• Kein aktueller Stand über Forschungsprojekte/-ergebnisse und Akteure • FuE-Kooperationen mit KMU geprägter Unternehmenslandschaft noch nicht miteinander verbunden • Anbindung kleiner Biogasanlagen (Nutzungssteuerung) • Geringe Nutzung von Pflanzenöl als Biokraftstoff (bedingt durch Besteuerung) • Biogas zu Biomethan, inkl. Speicherung des Biomethan (technol. Entwicklungsmöglichkeiten noch nicht ausgereift) • Fehlende lokale Hersteller von Komplettsystemen • Wissenstransfer in alle Glieder der Bioenergie • Fehlende Unterstützung von Banken für Maßnahmen zwischen Entwicklungs- und Markteinführungsphase • Kommunikation: ressortübergreifend und Unterstützung der Multiplikatoren

Chancen

Risiken

• FuE-Kooperationen verstärken (länderübergreifend sowie zwischen KMUs und Forschung) • Stärkere Verzahnung von Forschung und Lehre • Zielgruppen- und themenspezifische Beratungslandschaft schaffen und kommunizieren • Bestandsentwicklung von Biomasseanlagen zum Ausbau von Unternehmensdienstleistungen und -angeboten nutzen • Zukünftige FuE-Themen weiterentwickeln (bspw. Feuerungstechnik, Erntetechniken, Kaskadenverwertung) • Förderung von Lowtech-Innovationen • Grundlastfähigkeit der Bioenergie befördern (Netzsteuerung, Schaltwerke, IT, Schnittstellen) • Flächenpotenzial (Ansiedlung, Brennstoffbereitstellung und Anwendung)

• Mangelnde öffentliche Akzeptanz • Politisch bedingte Märkte (Preis/Nachfrage)

Abbildung 29: SWOT-Analyse Bioenergie

Stärken Eine herausragende Eigenschaft der Region Berlin-Brandenburg ist die räumliche Nähe der Rohstoffproduzenten (Land- und Forstwirtschaft) und Verbraucher der Energieträger Nähe zwischen

(Industrie, Verbraucher). Bereits heute zeigt sich eine vielfältige Unternehmenslandschaft,

Produzenten und

die durch eine breit aufgestellte Forschungslandschaft ergänzt wird. Innovationspotenzi-

Konsumenten ist

ale können dabei auf kurzem Wege mit der Anwendungsforschung verbunden werden.

großer Vorteil der

Beispielhaft in diesem Bereich sind die bisherigen Ergebnisse in den Bereichen Biokohle,

Region

Agroforstsysteme und Algenforschung. Darüber hinaus bestehen große Stärken im Servicebereich, unter anderem bedingt durch die hohe Anzahl an Anlagen in der Region. Auch die Nähe zu Osteuropa und die gute Anbindung nach Mitteleuropa bietet hierbei Argumente zur verstärkten Ansiedlung von Komponentenherstellern mit Exportinteresse nach Mittel- und Osteuropa. Schwächen Die vielfältige FuE-Landschaft erschwert den Überblick über den aktuellen Stand an Forschungsergebnissen und möglichen FuE-Weiterentwicklungen. Um zukünftiges Innovati-

Geringe Anzahl

onspotenzial noch zielgerichteter in FuE-Projekte (unter Beteiligung von KMUs) umzuset-

von Komponenten-

zen, ist ein Überblick zum aktuellen Stand unerlässlich. Im Verhältnis zur Wertschöpfung

herstellern in der

bei der Herstellung von Biofestbrennstoffen bleibt der Anlagenbau (z. B. Fermenter für

Region

Biogasanlagen) und Anbieter von Komplettsystemen dahinter zurück. Aufwendige Bioraffinerien, die verschiedene Stufen der stofflichen Verarbeitung von Biofestbrennstoffen ermöglichen, sind in der Region zwar vereinzelt vorhanden, sollten aber technologisch weiterentwickelt und ausgebaut werden. Hierbei bestehen noch Schwächen bei der Finanzierung von Maßnahmen zwischen Entwicklungs- und Markteinführungsphase. Eine Schwäche der Region besteht auch im relativ gering ausgeprägten Bekanntheitsgrad der Kompetenzen und der technologischen Entwicklungen. Hier liegen noch große Potenziale, die die Region insgesamt als Standort für Bioenergie-Know-how nutzen kann.

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